Zellendrift bei neuen Akkus

Hallo,

ich habe gestern zwei neue 3S 2200 mA Akkus geliefert bekommen. Leider war bei beiden eine gewisse Zellendrift festzustellen, was ich bisher noch nie hatte. Bei einem Akku weicht Zelle Nr. 2 von den andern beiden um 0,09 V ab. Bei dem anderen Pack driften die Zeilen um 0,09 und 0,16 V, obwohl angeblich selektierte Zellen vorliegen.

Ich habe dann zunächst die beiden Akkus auf Lagerspannung von 3,85 V gebracht. Das hat schon ziemlich lang gedauert, da im Balancer-Modus die Drift ja ausgeglichen werden musste. Ich habe die Akkus dann voll geladen bis auf 4,2 V/Zelle, was auch deutlich länger als normal dauerte, da offensichtlich gegen Ende des Ladevorganges sehr viel balanciert werden musste. Sodann habe ich die Akkus wieder auf Lagerspannung gebracht, was ebenfalls wieder sehr lange dauerte wegen des notwendigen Balancierens.

Frage jetzt: Gibt sich das mit der Zeit und mit mehreren Ladevorgängen oder soll ich die Akkus gleich zurückschicken?

Vielen Dank und viele Grüße

Bodo
 
"Selektiert" oder "matched" bedeutet nicht automatisch "gleich voll". Sondern nur "fast gleiche Eigenschaften".

Bei Lagerspannnung 3,85V ist eine Abweichung von 0,05 schon einigermassen viel aber noch gut ausgleichbar, über 0,1 eigentlich ein bedeutend anderer Ladezustand, der nachdenklich macht.

Du könntest jetzt höchstens mal:
- Die Kapazität messen vom balancierten Voll-Zustand ausgehend, und schauen, ob eine Zelle gegen Entladeende wesentlich schneller leer wird als die andreren. Frage: Wenn die tiefste Zelle beim Entladen 3,3V erreicht (Abschaltpunkt), wo stehen dann die Spannungen der anderen? Welche entnommene Kapazität?
- Den Innenwiderstand der Einzelzellen messen, wenn der Lader das kann
- Ersatzweise die Zellen-Einzelspannungen messen bei voller Motorlast und vergleichen

Claus
 
Meiner Erfahrung nach kommt die hohe Zelldrift bei Neuware besonders bei Akkus von Ladenhüter-Fertigmodellen vor, die schon sehr viele Monate im Regal gelegen haben.

Wie es bei Einzelakkus ist, weiß ich nicht, aber die können oft auch schon 8 Monate und mehr auf dem Buckel haben, also eine ungleiche Selbstentladung, denk ich.

Muss jetzt nicht zwingend schlechte Zellen bedeuten.
 
Hallo,

man muss eigentlich schon davon ausgehen, dass die Zellen mal auf das gleiche Niveau geladen wurden. Wenn sie jetzt grob abweichende Spannungen aufweisen, dann liegt das an der unterschiedlichen Selbstentladung. Selbstentladung ist grundsätzlich etwas schlechtes. Wir wissen leider nichts über die Lagerzeit, um es absolut bewerten zu können.

Ich würde aber vermuten, dass die entsprechende Zelle auf zukünftig durch höhere Selbstentladung auffallen wird.
Ich würde den Akku zurückgeben. Warum soll ich mich als Kunde damit zufrieden geben?


Stefan
 
Hallo und danke für die Antworten. Ich habe die Akkus jetzt noch zweimal entladen und wieder geladen und jetzt haben sich die Zellenspannungen angeglichen und bleiben auch angeglichen. Was mich halt verwirrt hatte war, dass nach dem ersten Laden auf Lagerspannung und dann auch nach dem ersten Volladen und wieder auf Lagerspannung keine dauerhafte Angleichung festzustellen war, vielmehr stellte sich der genannte Spannungsunterschied nach Ende des jeweiligen Ladevorgangs wieder ein. Heute bin ich mit den Akkus dann auch geflogen und auch danach war die Drift nur 0,01V. Ich werde die Dinger also vorerst behalten und mal sehen, wie sie sich entwickeln. Der Verkäufer hat übrigens angeboten, dass ich sie "zur Begutachtung" zurückschicke. Es handelt sich übrigens um Lipolice Neon Line Akkus, nicht um Hacker Top Fuel.
Viele Grüße
Bodo
 
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