Tape-Ruderscharniere

Ich habe bislang ausschliesslich Elektro-Segelmodelle mit bereits anscharnierten Klappen aufgebaut. Nun habe ich mir ein Modell zugelegt, bei dem ich die Quer- und Wölbruderklappen selber anscharnieren muss. Der Bauanleitung entnehme ich, dass sowohl das äussere Deck- wie das innenliegende Scharnierband mit Tapes ausgeführt werden soll. Meine Frage an erfahren(er)e Modellbauer: Welche Tapes soll ich wählen und worauf ist zu achten, dass sie nicht nur sauber montiert sind, sondern auch einwandfrei funktionieren und - vor allem - dauerhaft halten?

Für gute Tipps vielen Dank und...
 
Nimm Tesa, also wirklich das Markenprodukt. Achte darauf, dass die Klebeflächen fettfrei bleiben und deine Fingerabdrücke auch nicht auf der Klebefläche des Tesafilms zu finden sind. Na ja, und wenn du ein Ruder anschlägst, dann immer in entsprechendem Vollausschlag. Sonst wird es schwergängig bzw. erreichen die Ruder gar nicht die gewünschten Ausschläge. Wenn das vernünftig gemacht wird, ist das Ruder spielfrei und leichtgängig. Aber es funktioniert natürlich bei entsprechend glattem Untergrund.

Gruß Mirko
 
Hallo Gallus007,

leider sagst Du nichts über die Modellart und -größe.
Bewährt hat sich bei kleineren und mittleren Modellen das Tesafilm-Scharnier. Ein Bild sagt mehr als ...
Die Klebeschicht ist rot dargestellt.

Scharniere.jpg

Gruß
Norbert
 
Hallo Gallus007,
bis Spannweite von ca. 2,5 m weiß ich, dass sich Tesa gut bewährt hat. Darüber muss ich sagen, fehlt mir die Erfahrung.

Wo nach oben die Grenze ist kann aber bestimmt noch ein anderer etwas beitragen. Ich bin schon gespannt.

Gruß
Norbert
 
Die Frage, ob ein Tesa-Scharnier eingesetzt werden kann, würde ich nicht unbedingt an der Spannweite festmachen. Das ist wohl eher eine Frage der Belastung. Ich denke aber, dass so ein Scharnier schon eine Menge aushält und locker mit den meisten anderen Methoden der Ruderbefestigung mithält. Da habe ich aber auch keinen extremen Erfahrungen. Meine Modelle sind eher so Normalos, flliegen also nicht sooo schnell und wild.
Vielleicht noch so als Idee: Bei Oracover kann man das Ruder auch mit dieser selbst, also der Bügelfolie anschlagen. Entweder in "Wagenfarbe" oder mit transparenter Folie. Das geht ebenso gut, ist vielleicht ein wenig aufwändiger aber eine saubere Lösung. Zumindest bei Eigenbauten bügele ich die Ruder gern gleich mit an, dann fällt auch die Stoßkante weg und macht die Sache noch perfekter.
@ Norbert:
Warum klebst du Tesa auf Tesa? Ich klebe einen Streifen oben über den Ruderspalt, klappe das Ruder komplett nach oben um und klebe dann von unten den zweiten Streifen über den Spalt. Das ist doch viel einfacher und die Klebeflächen des Tesa reichen von beiden Seiten bis an den Ruderspalt heran. Außerdem wird der Ruderspalt kleiner, weil eine Schicht Tesa weniger da ist.

Gruß Mirko
 
Normalerweise wird das Querruder im Flugbetrieb nach oben gedrückt, d.h. nach ein paar Flugstunden leiert das Scharnier aus und bildet eine Stufe nach oben. Die Z-förmige Komponente verhindert das, indem sie den Zug/Druck nach oben auffängt. Der "Z"-Teil muss nicht über die ganze Breite des Querruders gehen, aber sicher je ca. 6cm bei Anfang und Ende und bei der Anlenkung.

Mach es so, das Ruder bleibt dauerhaft "im Strak".

Bertram
 

pazzopilota

User gesperrt
Hallo Gallus007,

leider sagst Du nichts über die Modellart und -größe.
Bewährt hat sich bei kleineren und mittleren Modellen das Tesafilm-Scharnier. Ein Bild sagt mehr als ...
Die Klebeschicht ist rot dargestellt.

Anhang anzeigen 1259471

Gruß
Norbert

super, wie du das bringst - Kompliment, richtig so!

Hatte vor Jahren mal einen SWIFT mit knapp 4m SpW - der wog zum Schluß etwas > 10 kg :rolleyes:
da waren Höhen- & Querruder mit TESA scharniert, nie auch nur das kleinste Problem damit gehabt, und das Teil habe ich gefordert an den Berghängen...:D

holm & rippe

Andy
 
Hallo Marcus,

mit fremden Federn möchte ich mich doch nicht schmücken. "Meine" Methode ist das nicht. Ich habe sie auch an anderer Stelle gefunden. Wenn ich mich recht erinnere habe ich sie erstmals in der Anleitung zum Gnumpf gelesen. Aber ich verwende sie seit längerem erfolgreich.

Scharniere2.jpg

Du meinst wahrscheinlich alternativ diese Methode.
Nachteil ist, dass dieses Scharnier deutlich weicher und damit weniger exakt ist .
Noch entscheidender ist aber, dass die so verklebte Ruderfläche nach einiger Zeit die Tendenz hat, nach oben auszuwandern. Leider bleibt das Auswandern nach oben leicht unentdeckt, da es häufig erst unter Belastung passiert.

Scharniere3.jpg

Bei der in gestrigen Beitrag dargestellten Methode kann die Ruderfläche nicht nach oben ausweichen. Auch nach langer Einsatzzeit gibt diese Verklebung nicht nach.

Gruß
Norbert
 

Reinhard

User
Hallo,

meine Erfahrung bei allen Seglern und E-Modellen:
3M-Büro-Klebeband, hält meiner Erfahrung länger und besser als das original Tesa-Büroband.
Am zuverlässigsten hat sich bei mir allerdings das Original Tesa Paketband herausgestellt.
Und zwar das "klare"/leicht gelbliche (nicht braun). Das ist nämlich etwas dicker als das Büroband und klebt "stärker"......
Nach einigen Jahren muss man es allerdings wegen nicht vorhandener UV-Beständigkeit ersetzen.
Als Nachteil kann allerdings angesehen werden, dass es erst auf die gewünschte Breite zugeschnitten werden muss.
Aber das geht ganz leicht mit ligendem Klingenmesser in entsprechendem Abstand von der Werkbank und liegender Rolle.
Dann einfach die Rolle drehen(Messer fixiert), oder mit dem Messer um die Rolle rum.

Aktuelles Modell mit so angeschlagenen Riesenrudern (1m x 11cm) ist mein i-BRED-XXL.
 
Vorläufer eher nicht. Überkreuz wurde mit Gewebebändern, die mit Hartkleber verklebt wurden, schon immer gemacht (ich meine, in der Anleitung zum Amigo war das so dargestellt.)

Nachteil ist halt, dass das immer zonenweise ist (und das, im Gegensatz zu klassischen Ruderscharnieren nicht innenliegend, sondern an der Oberfläche.) Das Tesa gegen Tesa Scharnier kommt dem Bedürfnis entgegen, eine Aerodynamisch (dicht) und optisch saubere Lösung zu haben. Dieses Bedürfnis ist bei Piloten, die "gestrappte" Konstruktionen einsetzen, offenbar weniger vorhanden. Ist ja auch legitim.

Eine Steigerung des Überkreuzscharniers ist das klassische Spielzeug aus einem Bretterstapel, in dem ein loses Brett von oben bis unten durch eine Kette "durchfällt". Da geht so ein Scharnier sogar über drei verbundene Elemente.
 

65gt

User
Hallo,
vielleicht etwas o.T.
Ich habe alle Tesa-Scharniere durch Silikon ersetzt.
Kein Hochwölben des Ruders bei Lagerung, kein
Vergilben des Tesas, kein Auftragen...
Elastosil liegt bei mir desshalb schon lange
immer parat, gleich neben dem Weißleim.
Gruß Martin
 
Ich habe alle Tesa-Scharniere durch Silikon ersetzt.
Kein Hochwölben des Ruders bei Lagerung, kein
Vergilben des Tesas, kein Auftragen...
Elastosil liegt bei mir desshalb schon lange
immer parat, gleich neben dem Weißleim.

Klingt sehr interessant! Welches der verschiedenen ELASTOSIL-Produkte verwendest Du? Wird es genauso verarbeitet wie hier beschrieben? Danke und...
 
Ich habe alle Tesa-Scharniere durch Silikon ersetzt.
Kein Hochwölben des Ruders bei Lagerung, kein
Vergilben des Tesas, kein Auftragen...
Elastosil liegt bei mir desshalb schon lange
immer parat, gleich neben dem Weißleim.

Klingt sehr interessant! Welches der vielen ELASTOSIL-Produkte verwendest Du genau? Ist es so verarbeitet wie hier beschrieben? Danke und...
 
das Tesa hat doch nur auf einer Seite eine Klebeschicht. Dann kann das Ruder in Bild 3 nicht verklebt werden von der ersten Tesalage.
Die erste Lage hält das Ruder unten. Die Abschlusslage oben drüber hält es am Flügel und oben. (Nach unten wandert es unter den Luftkräften IDR nicht aus. Falls doch, halt überkreuz).
 
@ Reinhard
Mit dem breiteren Band ist man natürlich bezüglich der benötigten Abmessungen flexibler. Daher auch eine gute Idee. Ich hatte dieses transparente Paketband auch schon ausprobiert, aber wegen geringerer Klebkraft wieder beiseite gelegt. Alternung? Produnktionsschwankungen?
Natürlich hat es immer Charme, das zu nehmen, womit man gute Erfahrungen gemacht hat.

Zur Haltbarkeit: Das bisher älteste Scharnier dieser Art ist bei mir 8 Jahre alt geworden. Dann habe ich daran gezogen und hatte es mit wenig Kraftaufwand in der Hand. Ich weiß aber nicht, ob es Original-Tesafilm war.
Gerade habe ich noch einmal an einem ca. 5 Jahre alten Tesa-Scharnier kräftig gerissen. Habe es aber nicht kaputt gekriegt. Wie auch immer: So ein Scharnier ist ja schnell ersetzt.

Deine Methode für das Zuschneiden erscheint auch sehr einfach. Werde es gelegentlich probieren. Bisher klebe ich die Streifen immer auf Backpapier und benutze Lineal/Skalpell oder die Schere um Streifen zu schneiden.

@ eges
Du hast wohl in Bild 2 den zweiten Tesa-Streifen übersehen, der "Überkopf" geklebt ist.

@ Alle
Natürlich ist das oben dargestellte Scharnier für den Normalflug ausgelegt, wo das Ruder immer nach oben weg will. Gelegentlichen Rückenflug steckt es dennoch problemlos weg. Bei hohem Rückenfluganteil könnte ein Kreuz-Scharnier seine Vorteile ausspielen.
Ein wichtiger Aspekt bei der Auswahl bleibt aber die von Markus angesprochene aerodynamische Güte bei durchgehend verschlossenem Ruderspalt.

Angebügeltes Folienscharnier und Silikonscharnier sind auch bewährt. Daher halte ich es für eine gute Idee, sie hier auch nicht zu vergessen. Aber das sind wieder andere Techniken.
Gruß
Norbert
 
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