Enya 7,5 ccm 4 Takt Einstellen

matt

User
Hallo,

Alex, mach doch bitte einen eigenen Thread auf!

Simon, ja der Vollgaslauf ist auch bei mir etwas unstabil, allerdings nicht so schlimm wie bei dir. Ich habe auch keine 10min Vollgasorgien durchgeführt, nicht dass mich die Nachbarn mit dem bunten Auto in Zwangsjacke abholen lassen.:D
Das schlagartige Abstellen bei zu magerem Gemisch ist genau so in dem von mir verlinkten Test beschrieben, das wirst du nicht ändern können. Die Einstellung der Düsennadel ist nicht ganz einfach, kein Vergleich zu meinen Laser Motoren oder auch Enya Zweitaktern.
Der John, Kontrukteur bei Laser, sagte mal dass Enyas zwei Dinge nicht mögen, zu große Luftschrauben und zu mageres Gemisch. Er ist übrigens auch bekennender Enya-Fan und schrieb dass er es schade findet dass Enya im Prinzip seit 1990 keine wirklich neuen Motoren mehr auf den Markt bringt. Diese Meinung teile ich, es wurde zwar optimiert, aber nichts grundsätzlich Neues gebracht. Jetzt wird auch nichts Neues mehr kommen, weil der Markt es nicht mehr hergibt...schade!:(

So richtige Tipps habe ich für Simon jetzt leider nicht mehr. Wie ist denn die Kompression, ist die richtig gut oder ist er schon bisschen weich? Die Schrauben im Zylinderkopf sind nicht zu fest angebrummt, dass sich eventuell die Büchse verzieht? Vielleicht ist auch der Kopf verzogen, ohne Dichtung ist da schnell die Verdichtung weg und er bläst ab. Springt er gut von Hand an?

Gruß Andreas
 

Antares

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Simon,

was du noch nicht getestet hattest, war der Tank in höherer Lage, oder?

LG,
Harald
 

bulksi

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Hallo zusammen,

Wie ist denn die Kompression, ist die richtig gut oder ist er schon bisschen weich? Die Schrauben im Zylinderkopf sind nicht zu fest angebrummt, dass sich eventuell die Büchse verzieht? Vielleicht ist auch der Kopf verzogen, ohne Dichtung ist da schnell die Verdichtung weg und er bläst ab. Springt er gut von Hand an?

Kalt ist die Kompression sehr gut, warm wird sie etwas geringer. Hängt auch immer davon ab wieviel Öl gerade im Zylinder bzw. in der Laufbuchse ist. Mehr Öl heißt höhere Kompression. Nach einem Absteller ist übrigens immer Kompression da!

Anspringen von Hand ist in Ordnung. Warm ist es einfacher, kalt muss ich ziemlich orgeln, choken kann ich viel, es kommt aber relativ wenig im Brennraum an. Das meiste läuft aus dem Vergaser einfach wieder raus und wird nicht angesaugt, er schmatzt kalt auch nicht so richtig. Wenn er dann aber einmal gelaufen hat geht es per Hand ganz gut.

Die Zylinderkopfschrauben habe ich kreuzweise gut fest gezogen. Leider gibt ja keiner Drehmomente dafür an. Vielleicht ist das sogar zu fest, könnte ich nochmal weniger fest anziehen.

Offene Testpunkte
- Zylinderkopfschrauben weniger fest
- Tank höherlegen
- Wärmeisolierung Zylinderkopf

Ideen Backlog
- Vergaser thermisch entkoppeln
- hängender Einbau

Jemand noch Ideen zur schwankenden Vollgasdrehzahl? Insbesondere bei fetter Einstellung schwingt da irgendwas im System (siehe Video)...

Wenn ich irgendwann soweit bin, dass er gut läuft wird natürlich alles zurückgebaut um den Fehler genau eingekreist zu haben. Drucktank würde ich dann auch wieder rausnehmen, der Sound ist original besser.

Ziel ist es, dass er wenigstens so läuft wie der von Andreas (und der läuft ja ohne astronautenmäßiges Tuning gut!). Ein Rennpferd wird eh nie draus, aber zuverlässig sollte es schon sein.

Gruß
Simon
 
Hallo,

ist da vielleicht eine falsche Düsennadel drin?
So einen große Bereich in dem die Düsennadel keine Auswirkung zeigt kenne ich nicht.
Habe selbst zwei 45 Enya, allerdings fliege ich schon bestimmt zwanzig Jahre keine Verbrenner mehr. Nur Elektro oder Segler.
Meine liefen damals sehr zuverlässig, auch sehr lange voll gedrosselt oder lange Steigflüge mit Vollgas.
An irgendwelche Absteller kann ich mich nicht erinnern.

Klaus
 

bulksi

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ist da vielleicht eine falsche Düsennadel drin?

Nein, letztes Jahr neu bei Andy (Enya Deutschland) gekauft...

Ich würde echt mal gerne einen Vergaser eines funktionierenden Enya 60-4C quertauschen. Das wäre mal sehr interessant um den Vergaser als Fehlerquelle auszuschließen oder zu identifizieren. Sowas hat nicht jemand zufällig rumliegen und könnte er mir leihen, oder?

Gruß Simon
 
Also echt, normal läuft ein Enya 4C gut- auch ohne Tricks. Das hilft Dir nicht weiter, aber techn. Veränderungen auch nicht, denn der Motor wurde so gebaut, dass er geht. Mit irgendwas umwickeln und testen- wozu bitte soll das gut sein und was soll das helfen? Auch hängend einbauen wird Dir nicht helfen, wenn er stehend eingebaut schon nicht geht. Auch ein anderer Auspuff, z.B. von OS o.ä., wirkt sich nicht aus. Ich hatte auf meinen Enya VT schon alle möglichen Auspuffs. Um sicher zu stellen, dass wirklich alles passt, würde ich Dir empfehlen, den Motor komplett zu zerlegen, die Lager zu tauschen (wenn er eh schon auseinandergebaut ist) und die Dichtungen nochmals zu wechseln. Auch neu gekaufte Dichtungen sind nichts mehr, wenn sie überaltert sind. Denn dann werden sie zu hart und funktionieren nicht mehr. Dabei müssen sie noch nicht mal durchgehärtet sein und können sich noch elastisch anfühlen. Wenn alle Teile ordentlich gereingt sind, baust Du den Motor wieder mit den neuen Teilen und richtigen Steuerzeiten zusammen und achtest darauf, die Nockenwellen korrekt einzubauen. Die Einlass- und Auslassnockenwellen sind unterschiedlich. Darauf wird in der Anleitung extra noch hingewiesen. Zudem sollte das Ventilspiel bei kaltem Motor beim Enya auf die Minimalwerte (min. 0,05mm, max 0,1mm) eingestellt werden, da sich das Spiel bei warmen Motor deutlich ändert. Gereinigt, kontrolliert und korrekt zusammengebaut, muss er funktionieren. Die Leerlaufschraube ganz reindrehen, ist auch nicht korrekt. Der Motor mag zwar ein fettere Einstellung, das ist aber übertrieben. Fang mit einer Mittelstellung an. Mach den Testlauf mit einer neuem Enya 3 oder OS "F" Kerze und einem 12x6 Propeller. Geht er dann immer noch nicht, ist der Motor irgendwo verschlissen, aber das kannst Du evtl schon nach dem Zerlegen erkennen. Ob es sich dann noch lohnt, weiter zu machen, kannst nur Du entscheiden. So weißt Du über den Motor Bescheid, alle anderen Versuche kosten Dich nur unnötig Zeit und Nerven. Evtl. nimmst Du ihn dann doch einfach als ET- Lager her und besorgst Dir einen anderen Motor, mit dem Du Spaß hast ;)

Der Link von spitty in #54 ist sehr informativ:

http://sceptreflight.com/Model%20Engine%20Tests/Enya%2060-4C%20%282%29.html


Hier nochmal ein Auszug aus dem Manual bezüglich des Timing und der Nocken, markiert ist der Hinweis auf die unterschiedlichen Nocken (weiß aber jetzt nicht, ob man die Verwechselt einbauen könnte, da darauf verwiesen wird, könnte dies möglich sein):


60.4c timing.png



Und hier noch ein Auszug der Ersatzteil- Liste. Rot markiert, sieht man die unterschiedlichen Nocken. Grün markiert, der O-Ring, welcher sehr wichtig ist und unbedingt nochmal gewechselt werden sollte, um sicherzustellen, dass kein defekter oder überalterter O-Ring montiert ist (der muss abdichten und das Gerappel des Motors dabei aushalten, bei höherer Leistung ist das bei einem alten O-Ring evtl. nicht mehr möglich).



60-4c spares.png
 

bulksi

User
Hallo Dieter,

danke! ich kommentiere mal kurz deine Ideen...

Auch ein anderer Auspuff, z.B. von OS o.ä., wirkt sich nicht aus.

Kann ich bestätigen, Drucktank bringt im Stand keinen messbaren Vorteil. Außer Lautstärke, die ändert sich natürlich.

würde ich Dir empfehlen, den Motor komplett zu zerlegen, die Lager zu tauschen (wenn er eh schon auseinandergebaut ist)

Vor der Testerei, also vor ca. 3 Laufstunden war er komplett auseinander und hat neue Lager (Original ENYA von Andy) bekommen. Alles war im Ultraschallbad und ist penibel sauber gemacht worden.

...neuen Teilen und richtigen Steuerzeiten zusammen und achtest darauf, die Nockenwellen korrekt einzubauen. Die Einlass- und Auslassnockenwellen sind unterschiedlich.

Ja, solange die Punkte fluchten und die rechte Auslassnockenwelle unten (tiefer) als die Einlasswelle sitzt, kann man da aber nichts falsch machen. Siehe mein Post #29.

Geht er dann immer noch nicht, ist der Motor irgendwo verschlissen, aber das kannst Du evtl schon nach dem Zerlegen erkennen.

Aber wo denn noch? Lager neu, Ventile & Kopf dicht, Pleuel hat kein Spiel auf der Kurbelwelle, Kolbenring ist neu, Laufbuchse sieht wie geleckt aus und ist sowieso härter als der Ring...

Ideal wäre wirklich ein funktionierender Tauschvergaser. Dann könnte ich den Rumpfmotor (mit allen Anbauteilen ohne Vergaser) als Fehlerquelle ausschließen, wenn es dann funktioniert.

Das Ding als Spender nehmen scheidet aus, es muss ja gelöst werden. Der hat noch keine abertausende Stunden drauf, der ist noch viel zu gut für den Edelschrott :D. Bis jetzt bin ich an keinem Motor gescheitert, egal welche Bauform, wieviele Zylinder oder Vergaser. Dann kann es ja nicht sein, dass der primitive Enya mich scheitern lässt...Also weitermachen!

Gruß
Simon
 
Also ich würd ja, wenn neuer Vergaser, gleich ein moderneres Modell anbauen.
Irgendeiner mit zwei Nadeln.
Zum Tipp mit dem Isoband.
Machen wir mal eine Checkliste, was funktioniert-

Vergaser Düsen sind frei und groß genug
Querschnitte passen
Beide Verbindungsstellen sind dicht
Neue Lager
Garnitur fit
Ventile sind auch warm beweglich
Mit Ohne Drucktank keine Veränderung am verhalten


Da gibts nicht mehr so viel Baustellen Am Ansaugtrakt selbst.
Ich denke wichtig ist, den dicken Sprit zu verwenden.
Der motor verhält sich, als ob er zu wenig Kompri hat, deshalb auch die schwankende Drehzahl.
Da hilft auch Wärme am Zylinderkopf.

Was halt noch sein kann ist eben die Kopftemperatur, es wurde schon viel getestet, und oft ist es nicht so sinnvoll sich nur an einer Baustelle festzubeißen. Was man noch an ersatzteilen kaufen kann wären neue Kipphebelfedern, kann ja sein, dass die Ventile nicht richtig dicht machen bei hoher Drehzahl,.
Könnem die Stößelstangen in den Hüllrohren frei laufen ?
Man kann auch die Laufbuchse mit Zahnpasta zum Zylinderkopf einläppen, das ist aber schon fortgeschritten.

Sone sachen halt...
 
Von Enya gibts auch TN- Vergaser, aber ob die am 60er passen- das weiß ich nicht. Ich habe so einem am 90er und der funktioniert prima. Allerdings haben die Einnadelvergaser bei mir auch funktioniert. Einen vom 90er habe ich sogar noch.
 

spitty

User
Daher liebe ich das RCN, mir wurde hier schon so oft geholfen, und der Thread ist toll, Hilfsbereitschaft pur.

Aber Dieter hat es auf den Punkt gebracht. ENYA Motoren genießen den Anruf der absoluten Zuverlässigkeit und

problemlosen Handlings, dass bei einer hohen Lebensdauer.

Zur Not, haben auch wenig Zeit, schicke uns den Motor ein. Klar, ein alter Kamerad, aber er braucht keine

Umwicklung, Entkopplung, Aufladung oder sonst irgendwas. Er wurde gebaut, um treu zu laufen, das hat ja jeder

ENYA Betreiber hier bestätigt. Und Simon, Du hast Dir jetzt so viel Mühe gegeben, das bekommen wir hin, dass hat

er verdient

Andy
 

matt

User
Hi,

ist doch immer wieder schön über Nitros zu quatschen, man kann viel dabei lernen. Das was jetzt hier läuft, lief früher auf dem Flugplatz...irgendwie fehlt das.;)
Für den Enya 60-4C gab's allerdings keinen TN-Vergaser, nur für den Enya 90-4C und weitere.
Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen dass der Vergaser hinüber ist, es sei denn er ist über die Maßen ausgeklappert, aber sonst... ist doch nix dran an dem Ding.
Die beste Lösung wird sein ihn zum Andy zu schicken. Wenn alle Stricke reißen und der Andy keine Zeit hat, kann ich ihn auch mal auf den Bock schnallen und Vergaser quertauschen.

Sebastian, erzähl mal mehr zum Thema Zahnpasta und Büchse läppen. Ich dachte immer dass man Büchsen mit ganz feinem Nassschleifpapier nachschleifen kann, dass sie wieder "rau" werden und die Ölhaftung verbessert wird. Das geht natürlich nur wenn der Ring noch ordentlich dichtet.

Gruß Andreas
 

bulksi

User
Hi Leute,

@ Andy: Super Angebot, vielen Dank dafür. Ich bin auch davon überzeugt daraus kein Altmetall oder einen Spender zu machen! Da stecken jetzt schon so viele Tests und Stunden drin, das wird jetzt zu Ende gebracht, allein schon aus Prinzip.

Das Ding hat übrigens eine familiäre Vergangenheit. War mal ein Hochzeitsgeschenk vor >30 Jahren und lief nie richtig, von daher: Jetzt erst recht.

@ Andreas: Auch dir danke für das Angebot.

Wir machen das mal so: Ich muss unbedingt noch die Zylinderkopfschrauben und den höheren Tank testen und nochmal alles penibelst auf Falschluft prüfen. Nicht, dass jemand da einen höheren Tank installiert und sagt ich könnte einfach keine Motoren verbauen, geschweige denn einstellen :D. Also....werde nochmal reichlich testen und berichten und wenn dann kein Land in Sicht ist würde ich auf Andy's Angebot zurückkommen.

Bei mir geht's dann am WE mit Testläufen weiter.

Gruß
Simon
 
Pah, beim Händler einschicken, wo bleibt denn da der Spaß ;)
Nee, mach ruhig..

Andreas, da mein ich nicht die Lauffläche, sondern die Dichtfläche zum Zylinderkopf. Das mach ich manchmal, wenn die Motoren keine Zylinderkopfdichtung haben und nicht so richtig dicht sind.
Wenns ganz grob ist, geht auch erstmal 600er schleifpapier auf einer Glasplatte. Meistens sind die Buchsen an der Dichtfläche irgendwie komisch.
Wenn das dann halbwegs glatt ist, zahnpasta zwischen Buchse und Kopf (ganz ganz wenig) und etwas gedreht, bis es überall gleichmäßig matt ist.
Aufpassen, dass man die Seitenflächen nicht zu sehr runterwienert. Zahnpasta hat den Vorteil, dass die Teile mit einfachen mitteln wieder Sauber zu bekommen sind.
Die Teilchen betten sich ja immer etwas ein. Das geht bei Zahnpasta aber noch gut wieder raus.
Viele Grüße,
Sebastian
 

Wilf

User
Glühkerze???

Glühkerze???

An dem widerspenstigen Enya ist ja schon ungefähr alles zerlegt und geprüft, was man zerlegen und prüfen kann.

Von einem einzigen Bauteil war nur am Rande die Rede: Ist die Enya #3 (?) wirklich der Weisheit letzter Schluss?
Saito empfiehlt zB beim .30er einen routinemäßigen Glühkerzenwechsel, auch wenn die Kerze noch in Ordnung scheint:

Zwischenablage01.jpg
 

bulksi

User
Tests beendet...

Tests beendet...

Moin zusammen,

hier mein vorerst letzter Testbericht. Habe gestern nochmal eine regelrechte Testorgie gestartet (>3h) und dabei abschließend alles versucht was ich noch auf dem Zettel hatte.

Test 1

Alles wie gehabt als Referenz, nichts verändert. 18 % Öl, 5 % Nitro, Kein Drucktank, Enya #3, alles original. Ergebnis: Absterben wie immer, Vollgasnadel reagiert mäßig (ca. 1/4 Umdrehung passiert herzlich wenig), Vollgasdrehzahl schwankt.

Wichtig: Kalt tritt das Problem nicht auf. Sobald er heiß wird (das kann auch schon mal 3-5 Minuten betragen) geht es los.

Falschluft nochmal abgesprüht. Auf der Vergaserseite am Kurbelgehäuse reagiert er etwas, aber das wird daran liegen, dass er zwangsläufig über den Vergaser was davon ansaugt (auch wenn ich ihn versuche abzudecken). Die Luftschraube pustet es ja auch zwangsläufig in die Richtung. Sonst ist rein garnichts zu finden.

Test 2

Nagelneue OS F - Kerze eingesetzt. Keine Änderungen im Laufverhalten. Enya #3 und OS F sind für mich sehr ebenbürtig. Keine Unterschiede feststellbar. Also wieder die Enya #3 rein.

Test 3

Tank höher gelegt. Und zwar in 2 Schritten. Erstmal auf den Rumpf drauf. Da lag der Spritpegel dann oberhalb des Vergasers. Ist das Küken voll auf, tropft es raus. Im Leerlauf ging es einigermaßen. Ergebnis: Den Motor interessiert sich relativ wenig für den Spritpegel, säuft auch nicht ab. Ich kann mich erinnern nur etwas magerer auf Vollgas gestellt zu haben. Dann das gleiche nochmal mit dem Tank auf Vergaserhöhe gemacht. Gleiches Ergebnis. Egal ob 1 cm unter Vergaserhöhe oder direkt auf Vergaserhöhe oder 2 cm drüber. Das Problem bleibt.

Test 4

Zylinderkopfschrauben. Habe ich mal etwas weniger fest angezogen. Übrigens: Im warmen Zustand fühlen diese sich beim Lösen etwas "lose" an. Also wenn ich sie kalt "festballer", sind sie im warmen Zustand gefühlt mit weniger Drehmoment zu lösen. Ergebnis: Hilft auch nichts. Es ist aber zu erkennen gewesen, dass dann relativ schnell Öl zwischen Gehäuse und Zylinderkopf austritt und er dort rund herum leicht durchbläst. Also wieder festgezogen und wieder laufen lassen, ohne Veränderungen des Laufverhaltens.

Hier nochmal ein Video. Gut zu sehen ist die schwankender Vollgasdrehzahl. Er läuft auf Vollgas etwas fett (im Schnitt 8900 rpm, spitz eingestellt sind es 9300rpm) und magert dann plötzlich wieder einfach ab.


Fazit Lauf

Mit allen normalen Mitteln der Kunst (aber ohne Astronautentechnik :D) bekomme ich ihn nicht verlässlich zum laufen. Der Motor akzeptiert einfach keine Einstellung über eine längere Zeit als 1-2 Minuten, bevor er urplötzlich abmagert und stehenbleibt. Drucktank, Tankhöhe und Kerze sind relativ belanglos, Vollgasnadel reagiert seltsam (1/4 Umdrehung lang wenig Reaktion). Vollgasdrehzahl schwankt.

Demontage des Motors

Um dann nochmal auf Nummer sicher zu gehen habe ich den Motor nochmals komplett demontiert um wieder nichts festzustellen. Ventiltrieb ok, Steuerzeiten ok, Zylindergarnitur usw...alles ok!

Dennoch sind mir noch ein paar kleine Sachen aufgefallen.

1. Der Zylinderkopf fluchtete nicht perfekt zum Gehäuse, sondern sitzt ein paar Grad verdreht. Das ist durch die Position der Bohrungen für die Zylinderkopfschrauben auch nicht zu ändern, aber meine Meinung nach nicht weiter tragisch (siehe Versatz vorne und hinten).

2. Die Nockenwellen sind richtig eingestellt (Punkt am Nockenrad jeweils auf Strich an der Antriebswelle), dennoch stehen die Nocken nie so symmetrisch wie in der Beschreibung skizziert. Also: Sie stehen nicht wirklich in gleichen Winkeln zueinander, sondern immer ein paar Grad versetzt. Solange die Markierungen aber fluchten, sollten die Steuerzeiten auch stimmen.

3. Das hintere Gehäuse für die Nockenwellen hat ein ganz kleines Kugellager drin un die Nockenantriebswelle (die kleine mittige) hinten zu lagern. Soweit so gut. Die Abdeckung dieses Gehäuses (die mit 4 langen Schrauben angeschraubt wird und die Aufschrift ENYA 60-4C trägt) hat unter der Aufschrift eine Ausbuchtung nach außen, die aber irgendwie keinen Sinn ergibt. Die Nockenantriebswelle guckt nämlich garnicht durch das Gehäuse durch. Ggfs. ein Ölreservoir?

Also: Ich stelle keine weiteren Fehler fest und habe alles versucht. Keine Schraube blieb unangetastet. Irgendwas ist dennoch faul an dem Ding. Leider habe ich keinen zweiten baugleichen Motor, mit dem ich mal vergleichen könnte was denn alles nicht passen könnte (daher die vielen Fotos).

Ein Wermutstropfen bleibt an meinen vielen Testläufen: Sie waren statisch. Ungewiss bleibt, ob es ein Überhitzungsproblem im Stand ist. Das kann aber aus meiner Erinnerung nicht sein, weil die letzten Modelle in denen er verbaut war zu >50% mit stehendem Motor landen mussten (dank des schlagartigen Abmagerns, auch in der Luft). Außerdem überhitzen Methanoler selten, erst recht nicht wenn so viel Öl drin ist.

Gesamtfazit: Jetzt muss die nächsthöhere Instanz ran...Ich bin mit meinem Latein am Ende und es ist kein Land in Sicht. Habe alles was ich im Kopf hatte und das was ich hier als Feedback bekommen hatte umgesetzt.

Gruß
Simon
 

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matt

User
Hallo Simon,

also diesen Versatz des Zylinderkopfes konnte ich bei keinem meiner Motoren feststellen, das ist komisch!
Schade dass du's nicht hingekriegt hast.

Gruß Andreas
 

bulksi

User
Hi Andreas,

Minimal Luft ist da schon drin...Aber solange es dicht ist und der Ventiltrieb ordnungsgemäß läuft sollte das schon ok sein.

Falls jemand das Projekt weiterführen will, ich stelle alles gerne zur Verfügung. Sonst würde ich vielleicht nochmal mit Andy Kontakt aufnehmen. Ansonsten war's trotzdem sehr informativ und einige (ich besonders!) haben gut was dabei gelernt.

Danke an alle & Gruß
Simon
 
Na, denn...

Na, denn...

man zu...

Dass du aber nicht vergisst hier hinterher zu berichten, was es dann wirklich gewesen ist. Die 12 Mitdenker und die 1000 Mitleser wollen das wissen!

Viel Erfolg
Andreas
 
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