Zu Hause lackieren - Möglichkeiten?

Hi

ich habe zu Hause einen schön grossen Bastelraum - da ich aber hauptsächlich in Formen Flieger baue, muss ich lackieren. Rollen / streichen kommt nicht in Frage und ich möchte bei meinem 2k-Lacksystem bleiben.
Kennt ihr eine Möglichkeit, wie man das zu Hause umsetzen kann, um sich nicht den ganzen Bastelraum mit Farbnebel zu versauen? Wir haben zwar eine KWL im Passivhaus, aber die Lüftung reicht dafür sicher nicht aus und die Rohre mit Farbe zumüllen ist auch nicht ideal

Ich dachte schon beim anstehenden Umbau des Bastelraums 2-3 Umluft-Dampfabzüge mit Aktivkohlefilter nebeneinander zu installieren. Könnte das funktionieren? Oder fehlt da der Ex-Schutz?

Danke & Grüsse
Raphael

Hallo.

Wenn die Teile nicht allzu groß sind wie sieht es denn mit einer Lackierbox aus, Prinzip wie in einer Autolackiererei nur in klein?
Benötigt wird dann eine entsprechend große Box, die oben offen ist. Darüber ein Gitter und die Abzugshaube unter der Box anbringen. Wichtig: Wenn die Farben Lösemittelhaltig sind muss die Absaugung EX-Geschützt sein (Explosionsgeschützt gegen entzündbare Gase).

Um die Box herum dann noch demontierbare Trennwände hinten , lks + re und eventuell noch von oben. Ein Gestell mit Folie langt auch, dann entfällt auch innen die Beleuchtung, und wenn die Folie voll Farbe ist einfach austauschen.

Vorteil dabei, die Luft kann nur durch eine offene Seite angesaugt werden, von Dir weg und dann mit dem Sprühnebel gleich nach unten in die Box.
Dann wenn möglich keine normal große Lackierpistole nehmen, sondern z.B. eine Mini Jet (Sata) oder vergleichbares. Damit lässt sich gezielter lackieren und man vermeidet unnötigen Sprühnebel.

Gruß Andreas

Hallo,

die geplante Absaugung mit Aktivkohle Filtern und Umluft ist zumindest bei Lösungsmittel Lacken keine Option, Und selbst bei Wasserlacken ist ein Frischluftanteil von 20% empfehlenswert.

Die abgesaugte Luft muss aus dem Raum ,vermutlich kühlt dir dann aber der Raum aus. Aber schnell die Form rauslackieren das geht sicher.

Für größere Sachen musst du zusätzlich die Zuluft zum Raum erwärmen, da hilft starker Heizlüfter , Infrarotstrahler oder Saunaheizung im Nachbarraum von wo du Frischluft ansaugst.

Was noch bleibt ist der Ex Schutz , sofern du dich vom Thema Umluft verabschiedest bist du allerdings auf der sichereren Seite da du zumindest im Raum kein Explosives Gemisch erzeugst.

100%tige Sicherheit schafft ein Atex (Ex Schutz) Lüfter.

Gruß Tom

Mach es genau so, mit Dachlatten 4 Rahmen gebaut, diese mit fester Folie bespannt, bei Bedarf sind diese schnell zusammengebaut. Oben einen kräftigen Lüfter montiert mit einem Luftfilterflies dazwischen. Verwende dies auch beim schleifen von Holz.

.Claus schrieb:

Oben einen kräftigen Lüfter montiert mit einem Luftfilterflies dazwischen.

Zum Vergrößern anklicken....

Absaugung oben ist beim lackieren nicht gut, es wird ja auch Staub angesaugt. Irgendwann rieselt dann mal etwas beim lackieren runter, und dann ......

Beim lackieren wird IMMER nach unten abgesaugt. In einer Lackiererei wird selbst die angesaugte Luft gefiltert.

Gruß Andreas

Meine Erfahrung mit dem Lackieren auf engem Raum ist folgende:

Es muss irgendwie einen Luftaustausch geben. In einem abgeschlossenen Raum geht man ein (auch bei Verwendung einer kleinen Pistole; Ausnahme Airbrush). Durch die A2-Maske riecht man zwar nichts, aber man sieht nichts mehr. Eine Maske mit Visier ist vermutlich schnell undurchsichtig.

Man kann einen Verschlag aus Holzlatten und Folie bauen (3m x 1,5m x 2m), den man am Boden mit einem 30cm Lüfter absaugt. Die Frischluft strömt durch ein gegenüberliegendes Loch am Boden (Decke wäre vermutlich besser) oder durch die Ritzen. Hinter den Lüfter sollte man ein Filterfließ anbringen (z.B. universelles Dunstabzugshaubenfließ für 2€). Der Filter hält alle Farbpartikel auf. Der umgebende Raum ist zwar voller Lösungsmittel aber farbfrei.

Wenn man die Gegenstände senkrecht aufhängt, kann man im letzten Drecksloch lackieren (hängt natürlich auch vom Anspruch ab). Beim Lackieren in Negativformen spielt der Staub so wie so keine große Rolle.

Mit einem 2kW Heizlüfter kann man das oben erwähnte Volumen ohne Probleme auch im Winter in der Garage auseichend aufheizen. Es geht hier ja nicht ums Autolackieren sondern um das vergleichsweise einfache Lackieren von Negativformen.

Ich würde aber insgesamt trotzdem zur Verwendung der Garage + Verschlag raten. Der Geruch ist im Haus einfach zu krass. Es sei denn, du kannst die Abluft wirklich komplett nach draußen leiten.

Stefan

Hallo Raphael

Mein Bruder hat vor einiger Zeit einen faltbaren Gartenpavillion mit Seitenteilen, in der Höhe an den Raum angepasst und vor ein offenes Fenster gestellt. Lüfter mit Blasrichtung nach draussen und dann darin lackiert. Das waren auch nur Kleinteile und das Ganze ziemlich schnell fertig.
Das ist zwar Umwelttechnisch sicher nicht der Hit, aber zur Not geht das mal.

Lackieren im Keller...

Lackieren im Keller...

wir hatten die gleichen Probleme.

Mit dieser Abzugshaube macht das Lackieren jetzt Spass.
Zudem eine feine Temperkammer

http://www.f3f.ch/?p=1722

Gruss
Markus

cool. Echt klasse.

Komisch hier...

Komisch hier...

...da beteiligt man sich fundiert dem TS zu helfen...
und dann kommt da nichtmal eine Reaktion...
Irgendwie macht das so keinen Spass...
Markus

Hey Tern

durch Zufall habe ich nun endlich Dein Posting gesehen - scheinbar war bei diesem Thread keine Benachrichtigung eingeschaltet, weshalb ich leider nicht mal was mitbekommen habe von Deinem Posting. Sorry!

Ein Kollege von mir hat sich für einen manntragenden Flieger genau auch so eine Box gebaut, schaut fast gleich aus wie Deine. Und ich habe ihm die selbe böse Frage gestellt:

Hast Du keine Angst, einen nicht ex-geschützten Venti einzusetzen? Stelle mir explodierende Lackdämpfe irgendwie uncool vor.

Ansonsten, Hut ab!

Bis ich sowas habe, darf ich als "Zwischenlösung" mit meinen Formen ins Nachbardorf in eine alte, aber professionelle Autolackierkabine.

Viele Grüsse
Raphael

Exschutz ? Brauch ich nicht...

Exschutz ? Brauch ich nicht...

Also bezgl. Explosion mache ich mir da keine Sorgen...

Für eine Explosion brauchts
1. ein zündfähiges Gemisch
2. eine Zündquelle

bei Punkt 1 wirds schon schwierig.
Der Luftwechsel ist mit dem gewählten Ventilator bereits so hoch, dass es hier sicher kein Gemisch gibt.
Man riecht ja fast nichts vom Lösungsmittel
Die Abluft geht ja auch nach draussen und es wird zu 100% Frischluft angesaugt.

Bei Punkt 2 auch Entwarnung
Als Zündquelle könnten folgende Dinge in Betracht gezogen werden:
-Mechanischer Reibfunken (Ventilatorrotor reibt an Gehäuse)
-elektrostatische Aufladung im Rohr und im Ventilator
-Ueberhitzung des Ventilatormotors

Alle diese Punkte kann ich ausschliessen:
Ventilator läuft rund...und Motor wird nichtmal handwarm...Abluftrohr ist aus Aluminium und mit dem geerdeten Ventilator verbunden...

Somit ist alles gut ! Und ich freue mich beim 10 minütigen Lackieren jedesmal über das Ergebnis.

In diesem Sinn...
Markus

Hallo Markus,

Wie hoch ist der Farbverbrauch bedingt durch die doch sehr hohe Sauleistung des Lüfters?

Hast du möglicherweise Vergleichszahlen?