Endlich ist das Papier da! Die Verpackung war sehr imposant, ein Karton von 20 x 30 x 120 cm Größe! Darin waren neben 10 oder 12 Bögen Bespannpapier lediglich ein paar Propeller und eine Balsaleiste, aus der ich Propeller schnitzen will. Das Papier war diesmal nicht gefaltet sondern säuberlich aufgerollt und in eine Papphülse gesteckt - keine Falten! Es hat sich also gelohnt, etwas mehr zu bestellen
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Das Papier ist wirklich dünn aber sehr fest. Eine Seite hoch glänzend, die andere könnte man für die glänzende Seite von anderem Papier halten. Komisch, das blaue Papier ist ja genauso, das habe ich aber nicht so genau gemustert. Glanz kommt nach außen!
Ich habe den gesamten Rohbau mit Spannlack gestrichen und verwende die Junkie-Methode zum Aufkleben, Spannlack stellenweise mit Aceton anlösen und Papier anreiben, bis es wieder trocken ist und klebt. Ich wollte nicht mit dem Rumpfboden beginnen, weil ich keine Ahnung habe, wie stark Esaki-Papier spannt, und als nächstes wären die Seiten dran gewesen und erst zum Schluß die Oberseite, damit die Nähte noch besser verschwinden... Außerdem ist die Rumpfunterseite der fragilste Teil des Rumpfes, es ist wohl besser, wenn da schon etwas Stabilität von den Seitenwänden her kommt. Ein anderes Modell hatte ich mit lediglich zwei Stücken bespannt, und zwar eine kleine Cessna. Das ging gut, aber mit nassem Papier, was bei der Junkie-Methode wohl nicht geht (oder doch?), und Tapetenkleister.
Nach den Seiten war ich high und mußte erstmal aufhören. Mit dem Ergebnis bin ich schon ganz zufrieden, nur eine Stelle muß ich nochmal überarbeiten.
Die Ränder zur Oberseite werde ich noch genauer abschneiden, bevor die Oberseite bespannt wird. Unten muß ich auf die Seiten kleben, denn die Leisten sind sehr sehr dünn. Sollte aber trotzdem gut aussehen, das Papier überlappt ja nur auf dem Holz, und mit dem Pinsel kann ich den Spannlack sehr gezielt aktivieren. Und auf dem Papier ist ja sowieso noch keiner...
Von den ersten beiden zu den zweiten beiden Bildern habe ich lediglich überstehendes Papier abgeschnitten, die Bespannung angefeuchtet und geföhnt. Der Rumpf ist übrigens immer noch gerade, vermutlich dank der recht massiven Oberseite.
Für die Rumpfoberseite brauche ich noch eine gute kleine Schere, um das Papier an den Sitzlöchern einzuschneiden und die Rundungen hinzubekommen. Oder ich benutze das Balsamesser mit einer frischen Klinge. Die Schere, die ich sonst benutze, ist länger als der ganze Rumpf!
Meine Bespannmethode hat übrigens den Vorteil, daß hinterher der Pinsel, mit dem man den Spannlack aufgebracht hat, wieder sauber ist
Die Tragflächen muß ich wohl in sechs Teilen bespannen, zuerst die Mitte oben und unten, dann links und rechts. Da es im Moment noch recht schwierig ist, die Flächen überhaupt zerstörungsfrei anzufassen, werde ich die Rippen nicht gleich verkleben, sondern erstmal nur den Außenrahmen. Dann kann ich mit Wasser spannen und die Rippen werden später automatisch bei der Lackierung verklebt, ohne daß sich etwas verzieht (hoffe ich). Ich muß mir noch überlegen, wie ich die Flächen zum Trocknen einspanne, denn einfach plan auf das Baubrett legen geht ja mit dem Fahrwerk nicht. Vielleicht geht da was mit Fischertechnik, ich brauche ja eigentlich nur sechs Auflagepunkte.
Das Leitwerk habe ich noch nicht neu gebaut, ich habe eigentlich keine Lust dazu. Aber wenn ich das bestehende massive Leitwerk anklebe, werde ich mich hinterher ärgern, das weiß ich jetzt schon. Eigentlich ist es nicht viel Arbeit und was ich hinten an Gewicht sparen kann, spare ich vorne an Trimmblei mindestens zweimal ein. Außerdem kann man ein Rahmenleitwerk besser krumm föhnen - zum Trimmen.
Den Balsapropeller habe ich übrigens satt mit Spannlack behandelt. Er hat sich nicht verzogen, das habe ich aber auch nicht erwartet und schon gar nicht gewollt. Natürlich muß ich ihn neu auswuchten aber die Oberfläche ist ja sowieso jetzt rau. Er wirkt jetzt irgendwie stabiler.
Achso: Die Räder habe ich erstmal so gelassen und die Drahtenden mit je einem Tropfen Sekundenkleber blockiert. An den Flugeigenschaften wird es nichts ändern, neue Räder kann ich später montieren, und ich will endlich fertig werden. Anscheinend wird es hier doch noch kalt (und damit trocken) und wenn dann noch der Wind nachläßt, möchte ich nicht bauen sondern fliegen.