Baubericht: Moth Minor - House of Frog - Gummiflieger

Welche Bespannmethode bevorzugst du für kleine Modelle, Jorgos?

Hallo Hugo-Noti,

Fast alle meine Modelle werden mit Spannlack und Verdünner bespannt. Ich benutze kein Aceton. Mein bevorzugter Spannlack ist Clou L5, aber ich weiß nicht ob er noch zu kaufen ist (weißt jemand ?). Mit dem entsprechenden Verdünner geht das sehr gut. Für schwere Stellen wird nur Spannlack benutzt, gleichzeitig mit der Bespannung.

Die zweite Lösung für mich ist Weißleim, verdünnt mit Wasser, ca. 1:1. Somit bekommt man eine Flüssigkeit etwas dicker als Wasser, die kann man mit dem Pinsel auftragen und dann die Bespannung drauf legen.
Diese Lösung ist sinnvoll wenn man die Schädlichkeit vom Lack-Verdünner vermeiden will, oder auch wenn man eine Bespannung benutzen will, die auf einen Rahmen schon gespannt und lackiert ist, um Verzüge zu vermeiden. Oder wenn die Bespannung schon bemalt ist, wie z.B. die meiner Albatros im Bild.

102_0237.jpg

Tapetenkleister habe ich nur einmal vor ca. 30 Jahren benutzt und nie wieder, den finde ich ungeeignet. Weißleim ist viel besser wenn man direkt bespannen will. Und Spannlack am besten für ein sauberes Resultat.

Moderne Folien für kleine Modelle gefallen mir nicht.

Natürlich, das sind nur eigene Erfahrungen, jeder weißt besser oder lernt was funktioniert und was nicht für ihm.

Jorgos
 
Jorgos, ich könnte neidisch werden, aber das würde mir nicht helfen...

Danke für den Rat, mehr Spannlack zu benutzen, es hat gut funktioniert. Aber ich brauche einfach mehr Erfahrung, die Tragflächen haben teilweise Orangenhaut, die ich nicht mehr wegbekomme. Mit bleibt also nichts anderes übrig, als die Moth möglichst bald fertigzustellen, damit ich mehr Übung bekomme. Nebenbei hoffe ich aber, bald mal wieder erträgliches Jungfernflugwetter zu haben, immerhin warten eine Cessna und ein Freifluggleiter auf ihren ersten Einsatz.

Durch die Bespannung haben die Flächen jetzt eine ganz andere Festigkeit. Orangenhaut oder nicht, die Moth wird beim Fliegen nicht auseinanderfallen!

Also jetzt noch das Leitwerk, Spornrad oder Sporndraht und eine Lösung für die Propelleraufnahme...

Bilder folgen, ich bin natürlich nicht stolz auf das Ergebnis, obwohl immerhin die eine Unterseite ziemlich gut geworden ist. Ich glaube, das Papier will naß aufgebracht werden, es ist übrigens auch dann noch recht reißfest, ganz anders als das Papier, das z.B. von Guillows mitgeliefert wird.
 
Hallo Hugo-Noti,

Du brauchst nicht neidisch werden :)

Was Du siehst ist Resultat von mehreren Jahren. Diese Bauweise und Modellengröße sind meine Spezialisierung...

Zurück zur Bespannung.
Aus meiner Erfahrung sind die Bespannungspapiere in Baukästen nicht so gut wie z.B. Esaki.
Und eine erste Voraussetzung ist eine sehr gut geschlifene Struktur, so dass Alles eben ist. Dann sitzt das Papier immer gut auf das Holz, im Kontakt, also kann der Spannlack schnell funktionieren.

Ich bespanne immer mit trockenem Papier. Ich habe bessere Kontrolle dadurch. Man muss auch im Vorraus überlegt haben, wie man die Bespannung verteilt, z.B. bei doppelten Kurven. Auf einmal geht das nicht.

Was ist mit der Propelleraufnahme? Was ist da nicht klar? Der Nasenteil (nose-block auf englischen Plänen) muß abnehmbar sein, um den Gummi aufzuziehen. Der ist aus Balsa zu bauen, muß so genau wie möglich zum Rumpf passen, ohne Spiel. Propellerhaken braucht eine Führungsbuchse. Die kann entweder ein Fertigteil sein aus Kunststoff (siehe z.B. easzbuiltmodels link) oder ein Stück Röhrchen aus Aluminium oder Messing.

Siehe auch:
http://www.stickandtissue.com/cgi-bin/yabb2/YaBB.pl?num=1342490992/15#15
http://www.easybuiltmodels.com/parts.htm
http://www.stickandtissue.com/cgi-bin/yabb2/YaBB.pl?action=print;num=1359064757

Jorgos
 
Was ist mit der Propelleraufnahme? Was ist da nicht klar? Der Nasenteil (nose-block auf englischen Plänen) muß abnehmbar sein, um den Gummi aufzuziehen. Der ist aus Balsa zu bauen, muß so genau wie möglich zum Rumpf passen, ohne Spiel. Propellerhaken braucht eine Führungsbuchse. Die kann entweder ein Fertigteil sein aus Kunststoff (siehe z.B. easzbuiltmodels link) oder ein Stück Röhrchen aus Aluminium oder Messing.

Hi Jorgos,

Das Problem(chen) besteht darin, daß ich den Nasenblock angeklebt habe und die Führungsbuchse ziemlich stramm sitzt. Ich muß mich also entscheiden, ob ich den Nasenblock wieder abtrenne und dann eine Befestigungsmöglichkeit dafür mache oder einfach die Öffnung für die Führungsbuchse etwas größer mache. Ich denke, ich werde letzteres tun, sonst werde ich nie fertig, langsam bin ich sowieso. ;)

Bezüglich der Bespannung habe ich schon dazugelernt: Die Moth hat einige Stellen, die sich nicht gut bespannen ließen, und das hätte ich mit einfachen Mitteln lösen können, z.B. kleine Hilfsflächen. Und ich muß weiter üben, bis ich genauer weiß, wo das Papier eingeschnitten werden muß etc. Naß bespannen finde ich nicht schlecht, denn man kann relativ komplizierte Formen in einem Stück bespannen, wenn das Papier nicht reißt, man spannt halt schon direkt beim Bespannen - muß natürlich das Papier feucht halten bzw. schnell arbeiten - eigentlich beides.

Hoffentlich komme ich morgen endlich dazu, weiterzumachen. Ich kämpfe gerade mit einer Grippe, und wenn mir nicht zu schwindlig ist, kann ich die Zeit gut nutzen!
 
endlich Fotos

endlich Fotos

ja, siehe Titel...

Flaechen_oben_01.jpg

Flaechen_unten_01.jpg

Ich denke, die Bilder bedürfen keiner Erklärung.

Teilweise nicht sorgfältig genug verschliffen, und es gibt ein paar Stellen, wo viel Sekundenkleber geblieben ist.

Sauberere Vorarbeit hätte der Oberseite sicherlich auch geholfen, die Falten stammen aber definitiv von meiner ungeübten Technik.

Ich gräme mich nicht, es braucht halt mehr Erfahrung.

Im Hintergrund sieht man meinen Luftbefeuchter, Handtuch über Stuhl. Sehr hilfreich, wenn man verhindern will, daß Spannlack zu schnell trocknet oder der Resonanzboden eines Flügels reißt...
 

GutHolz

User
Oder wenn die Bespannung schon bemalt ist, wie z.B. die meiner Albatros im Bild.

Anhang anzeigen 1295642

Jorgos[/QUOTE]

Wie kriegt man denn so eine tolle Bemalung aufs Papier? Mit dem PC-Drucker?

Viele Grüße,

Alex
 
Hi Alex,

es ist möglich eine gute Bespanung mit einem Drucker zu erreichen, aber nie so echt.

Hier wurde das Papier auf Rahmen befestigt, mit Wasser gespannt, dann mit 5 verschiedenen Schablonen für jede Farbe mit Airbrush bemalt. Am Ende mit wasserverdünntem Weissleim auf das Modell angetragen.

Ja, zeitaufwendig vielleicht, aber mit gutem Resultat...

Jorgos
 

GutHolz

User
Hi Jorgus,

mit tollem Resultat! Danke für die Antwort. Bei einem NoCal Modell habe ich das schon mal mit Drucker probiert. Hat gut geklappt, aber natürlich kriegt man da nie diese leuchtenden Farben. Dafür schön gewichtssparend.
Hier (https://www.youtube.com/watch?v=YSHRAdEsCBk) wurde das bei 0:50 sicher auch mit Airbrush vor dem Bespannen gemacht. Man sieht noch auf dem Arbeitstisch die Farbwolken.
Die Schablonen waren die auch handgemacht?
Cool das einem hier solche Profies antworten. Ich selber hab auch viel Freude an den kleinen Sachen und werde mich demnächst noch mehr damit beschäftigen. Da kann ich Hilfe gebrauchen. Meinen aktuellsten Flieger habe ich mit Oralight bespannt und mit Enamelfarben geairbrushed.


Viele Grüße,

Alex
 
Hi Alex,

Man kann viel mit dme Drucker oder mit Airbrush machen. Man braucht nur Übung... Tom Hallman ist einer der besten.

Das Modell wurde 1997 gebaut, also keine so fortgeschrittene Maschinen damals, also hand geschnittene Schablonen :cool:

Hatte nicht lange gedauert. Schlimmer war der konstante Farbwechsel beim airbrush. Ich hatte nur zwei Grundrahmen zur Befestigung der Schablonen und musste mehr als 10 Papierteile machen...

Nächstes mal weiss ich besser...

Jorgos
 
So, ich bin wieder da, hat nur ein paar Jahre gedauert :D

Inzwischen habe ich ein Gummi eingebaut und den Flieger zusammengesetzt. Das Leitwerk ist immer noch Holz. Aber, wie schon vorher geahnt, ist das Teil höllisch hecklastig. Also denke ich darüber nach, das Leitwerk neu zu bauen, diesmal mit viel Luft.

Einen vorsichtigen Fahrversuch in der Wohnung mußte ich glücklicherweise nicht bereuen, er hat aber vor allem gezeigt, daß der Antrieb wohl für einen Handstart ausreicht. Bei 100 Umdrehungen hatte ich die ersten Knoten im Gummi. Das Gummi hält bestimmt wesentlich mehr aus, aber ich weiß natürlich nicht, was der Flieger aushält, da muß ich mich dann vorsichtig rantasten, wenn das Wetter stimmt. Aber erstmal das Leitwerk...

Hier noch ein aktuelles Foto:

P2210113.JPG

und noch eins:

P2210114.JPG
 
OK, das neue Leitwerk stellt mich vor ein kleines Problem!
Das alte habe ich gut ab bekommen, mit etwas Geduld und einer Rasierklinge, soweit so gut. Es ist auch noch intakt.
Das neue muß ich ja nun innen gestalten, egal, ob ich einfach das Innenleben vom alten ausschneide oder es komplett neu baue.
Was ich relativ genau weiß ist, daß ich das Gewicht dritteln muß, um den Schwerpunkt nach Bauplan hinzubekommen. Aber wieviel Holz ist jetzt ein Drittel??? Ansonsten tendiere ich zur Lochmethode. Vielleicht mit Querstreifen an den Seiten, denn die Maserung verläuft grundsätzlich quer, wodurch die Seiten recht wabbelig werden. In der Mitte ist es egal, da liegt das Leitwerk ja auf dem Rumpf auf.
Ich könnte es natürlich auch machen, wie die Konstrukteure von leichten Rennradteilen: Einfach so lange Löcher bohren, bis ich das gewünschte Gewicht erreicht habe (und trotzdem an den Seiten versteifen). Die Löcher kann man ja so anordnen, daß es nicht zu albern aussieht, z.B. in konzentrischen Ringen und symmetrisch auf beiden Seiten gleich. Klingt eigentlich ganz gut... Ich könnte das Flugzeug auf diese Weise sogar fast genau auswiegen. Das ungefähre Gewicht der Bespannung kann ich feststellen und den Leim zur Befestigung wohl vernachlässigen. Trimmen muß ich vermutlich sowieso später.
 
Hallo.

Wenn Du für Nasen- und Endleiste wieder so massives Holz nimmst, dann kannst Du auch das Vollholzleitwerk lassen.
Ich würde das Leitwerk komplett aus 3 x 3 mm Leisten bauen. Wenn Du diese Leisten wässerst, kannst Du die schön um Nasen- und Endleiste des original Leitwerks als Muster biegen, trocknen lassen, dann dazwischen mit geraden Leisten die Leitwerke aufbauen. Mit dieser Konstruktion dann mit Bespannpapier trocken bespannt hast Du ein Leitwerk, das vielleicht gerade ein viertel des Originals wiegt, eher weniger.

Gruß
Willi
 
Hallo.

Wenn Du für Nasen- und Endleiste wieder so massives Holz nimmst, dann kannst Du auch das Vollholzleitwerk lassen.
Ich würde das Leitwerk komplett aus 3 x 3 mm Leisten bauen. Wenn Du diese Leisten wässerst, kannst Du die schön um Nasen- und Endleiste des original Leitwerks als Muster biegen, trocknen lassen, dann dazwischen mit geraden Leisten die Leitwerke aufbauen. Mit dieser Konstruktion dann mit Bespannpapier trocken bespannt hast Du ein Leitwerk, das vielleicht gerade ein viertel des Originals wiegt, eher weniger.

Gruß
Willi
Das war meine erste Idee, allerdings ist die Biegung ziemlich heftig. Aber 2:1 für diese Idee (die andere hatte bislang nur ich), also werde ich das mal probieren. In der Mitte mache ich ein Brettchen als Auflage, etwas größer als die Klebefläche am Rumpf. Und an die Seiten etwas stabilere "Öhrchen".
 
Da ich das alte Leitwerk nicht mehr brauche, habe ich es jetzt doch ausgeschnitten. Die Gewichtsersparnis sollte reichen, sonst muß das Seitenleitwerk auch noch ausgeschnitten werden. Aus den ausgeschnittenen Teilen kann ich Längsstreben machen, muß aber erstmal überlegen, wie ich die am besten einpasse... Und da zeigt sich der Vorteil eines Forums: Beim Schreiben des letzten Satzes kam gleich die logische Idee, den Rahmen auf die etwas zu langen Streben zu legen, eine Seite zu schneiden und dann alles leicht verschieben um die andere Seite mit leichtem Übermaß zu schneiden. Für die Mitte habe ich jetzt zwei Ideen, denn die ist recht weich: Eine Lage Bespannpapier vollflächig aufkleben sollte schon helfen. Dann kann ich aber den Rest bespannen, nachdem das Seitenleitwerk wieder dran ist, habe also eine zusätzliche Stütze. Ich könnte das Leitwerk sogar schon am Rumpf anleimen. Aber wenn es dann schief ginge, wäre das blöde.

Beweisfoto:

P2280130a.jpg

PS: Es sieht schlimmer aus als es ist, symmetrisch ist natürlich was anderes. Aber für Freihand finde ich es ganz gut und verglichen mit dem Rest des Modells fügt es sich gut ins Gesamtbild ein :D
Und die Bespannung wird die inneren Unregelmäßigkeiten noch ein bischen verstecken.
 
Hallo.

Kannst Du so machen. Ich würde aber unbedingt die freien Flächen noch mit 2 mm breiten Leisten in gleicher Stärke aussteifen. Gerade der Faserverlauf in der Nasenleiste ist nicht sehr stabil und wird sich auf jeden Fall verziehen.

Gruß
Willi
 
Ich habe beidseitig ein V eingeleimt, das recht stabil sein sollte, Faser gegenläufig zum Rahmen. Es ist einen Versuch wert, zumal ich bislang keinen Spannlack auf dem Flieger habe. Mit Wasser spannt das Papier nicht so stark, glaube / hoffe ich. Wenn es schiefgeht, mache ich halt ein neues Leitwerk, und dann habe ich eine Vorlage zu kopieren, mit der ich es noch symmetrischer hinbekomme. Ohne Probieren lernt man ja nichts dazu ;)

Gruß, Hugo
 
Das Höhenleitwerk ist bespannt und wirkt recht stabil.

P3020131.JPG

P3020132.JPG

Im zweiten Bild oben rechts ist es nicht nur faltig sondern auch weich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zwei Bemerkungen noch zum Papier:

Vom roten hatte ich nicht mehr genug, um das Leitwerk zu bespannen. Vielleicht verwende ich ein paar Streifen davon, oder lasse das Leitwerk komplett weiß. Originaltreue strebe ich sowieso nicht an. Leider ist das weiße Papier deutlich empfindlicher. Das rote hatte ich ja nur mit Wasser gespannt und es fühlt sich trotzdem recht haltbar an. Das weiße werde ich spannlacken.

Das Leitwerk habe ich übrigens mit der Klebestift-Methode bespannt, also Klebestift auf die Kanten, Papier auflegen, mit Spucke feststreichen und dann Spannlack auf die Kanten, zum endgültigen Verkleben, und damit man die Nähte gut verschleifen kann. Ich glaube, ich kann so das Papier besser zurechtziehen, und es geht auch recht schnell.
 
Höhenleitwerk ist fertig und wieder dran. Sobald ich dazu komme, werde ich testen ob das Seitenleitwerk auch noch erleichtert werden soll, sonst kann es auch angeklebt werden und dann heißt es warten auf das passende Wetter und wenig Wind (und dann gibt es auch wieder Fotos).

Gruß, Hugo
 
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