Whirlis - Erfahrungen, Vergleiche, Bau, Versionen

Hallo Leute!

Ich habe in diesem Forum immer wieder positives über den Whirli von Jan Henning und Björn gelesen, aber ich habe wenig konkrete Infos zu Bau, Einstellung, Leistung und Vergleich zu anderen Modellen gefunden.
Da ich vorhabe mir selber ein paar Whirli-5 Flügel zu bauen (Kerne von Wattsi) würde es mich sehr interessieren von denen zu hören, die Erfahrung mit den diversen Whirlis haben.

Als kleinen "Teaser" stelle ich mal ein Video hier herein, das meinen ersten Versuch in Positivbauweise mit einem verkleinerten Whirli-Flügel mit 1,15m Spannweite auf einem Rumpf vom Fireworks-Mini zeigt (Original-Spannweite 0,95m).
Ich bin prinzipiell sehr zufrieden damit, und glaube dass der größere Flügel in allen Bereichen Vorteile hat, muss aber noch mehr testen und mit dem Original FW-Mini Flügel vergleichen um eine qualifizierte Aussage zu den Unterschieden treffen zu können.
https://www.dropbox.com/s/xwlsibtwots99at/IMG_2041.MOV?dl=0

Ich freue mich schon auf Rückmeldungen!

Georg
 

otaku42

User
Ich habe in diesem Forum immer wieder positives über den Whirli von Jan Henning und Björn gelesen, aber ich habe wenig konkrete Infos zu Bau, Einstellung, Leistung und Vergleich zu anderen Modellen gefunden.
So ging es mir auch, als ich auf der Suche nach einem DLG war. Am Ende ist es ein Whirli 6 geworden. Um die Informationslage etwas zu verbessern, habe ich mir vorgenommen, den Bau hier im Forum zu dokumentieren. Den zugehörigen Thread werde ich in Kürze starten.
 

Peer

User
....den Bau hier im Forum zu dokumentieren. Den zugehörigen Thread werde ich in Kürze starten.

Sehr vorbildlich !

Der Whirli ist einer der am meisten unterschätzten Flieger - aber im Wettbewerb kloppt er die ganzen Longshots, Notosse
usw. locker weg !

Viel Spaß damit !

Peer
 
Endlich, danke!
Überall liest man was vom Whirli, aber sucht man danach, findet man nix:confused:.
Und ich wollte Jan noch nicht anschreiben, da ich noch keine 100%ige Budgetfreigabe habe;)
Ich habs mal abonniert!
 

Björn

User
Hallo zusammen,

ich denke dieser Thread ist mal eine gute Gelegenheit die Profile des Whirli 5 (BS-F3K30 Familie) sowie de Whirli 6 (BS-F3K31 Familie) etwas vorzustellen. Hierzu findet ihr weiter unten ein paar Polardiagramme jeweils dreier Profile der Serie, im Vergleich zur sehr bekannten Zone2 Serie von Gerald Tylor. Der Whirli 7 wiederum, aktuell ein Konzept, trägt eine leicht modifizierte Version der BS-F3K31 Familie, daher lasse ich diese mal außen vor um es nicht noch komplizierter zu machen.

Das BS-F3K30 ist von mir als Alternative zum Zone1 entworfen worden und war fast zeitglich zum Zone2 fertig. Ziel war es in etwa da Gleitfähigkeiten des Zone1 im niedrigen mittleren Auftriebsbereich (0.3<CL<0.45), welcher für das schnellere Streckenfliegen von A nach B interessant ist, zu erhalten aber vereint mit einem besseren Kreisflug und Steigverhalten. Gerald Taylor hat die Zone2 Serie auch in diese Richtung optimiert.
Zumindest in meinen Augen ist insbesondere das Außenflügelprofil der Zone1/2 Profile von Gerald die gößte Achillesverse der damit ausgestatteten Modelle, denn diese sind meiner Ansicht zu kompromisslos auf Gleiten bei niedrigen Auftriebsbeiwerten ausgelegt. Verlangt man von diesen mehr Auftrieb, wie etwa im engen Thermikkreisen, oder noch verschärft bei typischen "Herten" Wetter: enge schnell wandernde Blasen und viel Wind (hohe Flächenbelastungen erforderlich), dann bricht die Steigzahl der Zone Profile doch recht früh zusammen und die Steiggeschwindigkeit nimmt deutlich ab. Dies trifft besonders stark auf die Außenflügelprofile zu. Eine Schränkung kann diesen Effekt etwas minimieren, jedoch führt dies meiner Ansicht nach zu Performanceienbrüchen in anderen Gebieten.

Im Prinzip bedeutet dies für eine Modell mit Zone2: Mit einem Zone2 kann ich mit etwas geringerer Flächenbelastung fliegen als bei anderen Profilen, aber wenn ich auf Grund von Wind die Flächebelastung erhöhen muss, braucht es verlgeichsweise "große" oder langsam "wandernde" Aufwindfelder um auch in leichter Thermik asureichend schnell zu steigen. Thermiklastigere Konzepte, mit mehr Auftriebseffiziens (z.B. Salpeter, Twister 2, Yasal .....) kommen mit diesen Wetterlagen in der Regel deutlich besser zurecht. Die Zone2 Modelle sind dafür bei ruhigem Wetter wo mit geringen Flächebelastungen geflogen werden kann, etwas dynamischer als letztere Modelle.

Für die BS-F3K30 Serie des Whirli 5, sowie für die daraus entstandene Serie BS-F3K31 des Whirli 6 war die Zielsetzung die Auftriebseffiziens bei höherne Auftriebsbeiwerten (CL>0.8) so weit wie möglich zu optimieren, die Nullauftirebswinkel "besser" zu synchronisieren und auf eine geometrische Schränkung verzichten zu können, aber eine ähnliche Dynamik wie bei der Zone Serie zu erhalten. Der Schritt von Whirli 5 Profilen zu Whirli 6 Profilen bestand in erster Linie "nur" im Feintuning und der Verbesserung der Auftriebsleistung bei hohen Auftriebsbeiwerten. Beim Außenflügelprofil des Whirli 6 wurde bewusst etwas maximale Gleitzahl/Steigzahl geopfert, um hohe Anstellwinkel etwas besser zu verkraften und dadurch das Handling, insbesondere in turbulenter Luft, weiter zu verbessern. Hieraus ergibt sich die insagsamt höhere Steiggeschwindigkeit des Whirli 6 im Vergleich zum Whirli 5.

Die Polare der Profile sind im Folgenden nur im "Cruise" Modus dargestelt. Hierbei habe ich mich am Zone2 orientiert und die Klappenstellungen meiner Profile so eingestellt, dass sich vergleichbare maximale Gleitzahlen ergeben. Diese liegt bei meinen Profilen bei einem etwas höheren Auftriebsbeiwert als beim Zone2. Dies erklärt auch das an anderer Stelle geschilderte Verhallten das der Whirli 6 "langsamer" zu sein scheint. Im optimalen Gleiten fliegt dieser langsamer, oder aber bei gleicher Geschwindigkeit mit einer etwas höheren Flächenbelastung. Letztere darf jedoch problemlos etwas höher ausfallen, da die Profile darauf ausgelegt sind. Das im "Cruise" Modus dargestellte Verhalten lässt sich auch auf die Thermiktellung/Floatstellung erweitern.


Gleitzahl:
BS-F3K31vsZ2_CLCDCL.jpg
BS-F3K31vsZ2_CLCDAlpha.jpg

Steigzahl:
BS-F3K31vsZ2_CLCD23CL.jpg
BS-F3K31vsZ2_CLCD23Alpha.jpg

CL/Alpha:
BS-F3K31vsZ2_CLAlpha.jpg


Nun noch kurz zum Start:
Die Profile der Serien BS-F3K30/BS-F3K31 erfordern einen deutlichen S-Schlag (Klappen nach Oben [-1.5°/-2°] im Start, was in der anderen Profilauslegung begründet liegt. Das nachfolgende Diagramm zeigt hierbei exemplarisch an einem Profil, das die gewählte Optimierung nur einen marginalen Einfluss auf den Profilwiderstand (CL~0.06) bei sehr hohen Fluggeschwindigkeiten hatte. Hierdurch lassen sich zu einem Zone2 vergleichbare Starthöhen erziehlen. Die Widerstandmaxima lassen sich auch bei den BS-Profilen bis hin zu CL=0 (Senkrechter Wurf/Sturtzflug) konstant halten, jedoch sind hierfür noch etwas größere negative Klappenstellungen nötig (BS-F3K30 ~-1,8°/BS-F3K31 ~ -2,4°).

BS-F3K31vsZ2_Launch.jpg



Noch etwas am Rande: Beim Vergleich realer Starthöhen unterschiedlicher Modelle ist es immer wichtig, dies auch bei gleichen Flächenbelastungen zu tun, da mit steigender Flächenbelastung die Wurfhöhe prinzipiell zunehmen kann. Ebenso muss insbesondere die Abwurfgeschwindigkeit gleich hoch sein, was jedoch den Vergleich von verschieden hoch gestreckten Modellen erschwert. Bei gleicher Flächenbelastung hat das höhere gestreckte Modell das geringere Gewicht und dadurch in der Regel auch die höhere Abwurfgeschwindigkeit. Hierdurch sind die Höhen schnell 3-6m höher.


Bei Fragen...einfach melden ;)
 

trmk3

User
Whirli 7

Whirli 7

Hallo Björn,

vielen Dank für deine Ausführungen!

".....daher lasse ich diese mal außen vor um es nicht noch komplizierter zu machen......"


Könntest du trotzdem noch etwas zum w7 Profil berichten. Besonders die Klappenstellungen würden mich interesiern
 

Björn

User
Hi,

ok dann doch ganz kurz was zum Whirli 7. Der W7 ist ein Versuch die Streckung zu erhöhen. Eine erhöhte Streckung bringt aerodynamisch prinzipiell nur Vorteile im Hochauftrieb, was sich in reduzierten Sinkgeschwindigkeiten bzw erhöhten Steiggeschwindigkeiten äußert. Da es im F3K jedoch das Spannweiten Limit von 1500mm gibt, geht eine Erhöhung der Streckung ausschließlich über eine Reduzierung der Wurzeltiefen. Hierdurch verringern sich die Reynoldzahlen im Wurzelbereich je nach Geometrie deutlich, was sich negativ auf den Widerstandsbeiwert des ganzen Flügels auswirkt. Hierdurch sinkt ein höher gestreckter Flügel bei gleicher Flächenbelastung im Schnellflug leider stärker, als ein geringer gestreckter Flügel. Diesem negativen Effekt kann man mit einer angepassten Profilierung etwas entgegen wirken, wenn die Profilierung im Schnellflug einfach etwas "besser" ist. Leider geht dies jedoch ganz schnell wiederum auf Kosten der Profilsteigzahl. Letztere gleicht wiederum die erhöhte Streckung wieder etwas aus, sofern die Profilierung hier nicht zu schlecht ist.

Bei der Profilierung des Whirli 7 habe ich versucht, hier einen Kompromiss zu wählen, welcher etwas stärker in Richtung "Streckenperformance" tendiert. Ob dies letztendlich aufgeht wird sich noch zeigen müssen. Aktuell läuft die Arbeit an einem neuen DLG mit deutlich höherer Streckung (12). Dieser Wunsch kommt nicht dirket von mir, sondern von zwei Modellbauern welche etwas zwischen XXLite und Snipe haben wollen. Der Prototyp dieses Flügels ist aktuell im Bau. Hier ist die Auslegung stärker in Hinblick auf das Fliegen mit erhöhten Flächenbelastungen fokussiert. Daher weisen die Profile noch etwas höhere Steigzahlen auf, als die schon gute Whirli 6 Profilierung, jedoch zugleich mit leicht erhöhter Gleitleistung. Da diese aber noch in Entwiklung sind, werde ich diese nicht veröffentlichen....wird zudem auch ausnahmsweise mal kein Whirli;)

Hier die Polare der Whirli 7 Profilierung BS-F3K34:

W7_CLCD-CL.jpg
W7_Steig-CL.jpg


Zu den Klappenstellungen:

Whirli 6:
Thermik: >1.5°
Cruise: ca 1.1° bis 1.5°
Schnelle Strecke: 0° bis -1°
Wurf: -1.8° bis -2,5° je nach Vorliebe

Whirli 7:
Thermik: >1°
Cruise: ca 0.6° bis 0,8°
Schnelle Strecke: 0° bis -1,5°
Wurf: -2.0° bis -2.5°

Gruß Björn
 

jonasm

User
Lieber Björn,

wenn ich das jetzt richtig verstehe, bringt das ZoneV2 leichte Modelle dazu richtig gut zu rennen und durch das geringe Gewicht immer noch gut genug zu steigen. Wohingegen die Whirli-Profile selbst schwerere Modelle noch gut steigen lassen, was sich allerdings negativ auf die Gleitleistung auswirkt. Worin besteht dabei dann der Vorteil?
 

Björn

User
Hallo Jonas...ist leider nicht richtig wie du das verstanden hast.

Um es zu verdeutlichen müsste man mal einen AG45-AG46-AG47 Strak hier haben um die Unterschiede in Relation zu setzten. Diese sind im Streckengleiten schon sichtbar schwächer.

Richtig ist, das die Whirli Profile im Vergleich zum Zone auch mit deutlich schwereren Modellen klar kommen. Es geht hier aber nicht um "gut rennen", es geht darum mit möglichst wenig Höhenverlust von A nach B zu kommen...und das bei einer bestimmten Geschwindigkeit.
Das Zone2 ist hier den Whirli Profilen...wenn ich sie denn nun so nenne... dahingehend im Vorteil, das ein Zone profiliertes Modell hierfür leichter...ca 8g-15g je nach Profil und Flächeninhalt....geflogen werden kann, um identische Gleitpfade zu erhalten.
Da das Zone jedoch vergleichsweise dürftige Steigleistungen hat, was gleichzeitig auch im floaten ein höheres Sinken bedeutet, MUSST du: A) entweder eine spürbar geringe Flächenbelastung fliegen, oder B) größer Kreisen um hier mithalten zu können. Sobald das Wetter es erfordert das Modell weiter aufzubleien, kommst du mit den Zones deutlich früher an die Grenzen der nutzbaren Thermik, als beispielsweise mit Profilen ähnlich der beiden von mir dargestellten Profile. Dies bedeutet dann, dass du um überhaupt Thermik annehmen zu können mit dem Zone deutlich leichter fliegen musst. Jetzt mal ein etwas übertriebenes Beispiel:
Typisches Vest Pokal Wetter: Whirli 450g. Du müsstest mit einem ansonsten identischen Modell, aber Zone2 Flügel, dann 435g fliegen um gegen den Wind anzukommen, denn das ist dein Gewichtsvorteil der sich aus der leicht höhren Gleitzahl bei etwas geringerem Auftriebsbeiwert ergibt. Du kannst auf Grund der Thermikbeschaffenheit jedoch nur max. 375g fliegen, weil du sonst mit dem Zone keine oder zu langsam Höhe machst. Sprich wenn du nun aus gleicher Höhe aus dem Rückraum zurück kommen willst, verlierst mit dem Zone dann deutlich mehr Höhe, da du eigentlich für die notwendige Geschwindigkeit zu leicht bist. Und die Zusatzhöhe musst irgendwie bekommen, oder langsamer zurückfliegen.
Ist beim Zurückkommen aus dem Rückraum dann je nach Sittuation auch nicht wirklich prickelnd.

Klar die Zahlen sind jetzt etwas überzogen dargestellt, damit es leichter verstanden wird was ich sagen möchte. Es kommt halt immer ganz darauf an was die Wetterlage erfordert. Du bist jedoch mit einem eher auftriebsschwachen Profil sehr schnell in der Zwickmühle dessen, das du nicht so schwer fliegen kannst wie du es eigentlich müsstest, da du ja auch noch Höhe machen musst. Da nutzt dir dein Gewichtsvorteil (15g?), der bei ruhigeren Wetterlagen da ist..richtig....absolut nichts. Selbst bei ruhigem Wetter hast du noch immer das Problem, dass die Maschine viel schneller "Überflogen" werden kann, was mehr Erfahrung des Piloten erfordert.

Ich hoffe diese leicht übertrieben Darstellung erfüllt ihren Zweck :) Das ganze Thema ist nämlich sehr komplex und nicht einfach zu vermitteln. Aber hier liegt auch genau ein Grund dafür, das Beispielsweise ein Salpeter international noch immer so erfoglreich eingesetzt wird.

Gruß Björn
 

foobar

User
(M)eine kleine Whirli Geschichte...

2011. Eine meiner ersten Besuche bei Jan in der Werkstatt. Ich hatte tausend-und-eine-Frage in Sachen F3K und ueberhaupt:
DSC02169-446x334.jpg


Das "ja" in dem Bild führt zu folgendem Whirli 3.
DSC02181-446x334.jpg


In Fertig und beim Erstflug. Jan natuerlich anwesend!
DSC02906-620x465.jpg


Ich hatte mit dem Wirli 3 sehr viel Spass! Ausserdem laesst sich jeder Whirli gut reparieren.
(Das hier war ein Fehler zwischen den Ohren beim Start. In gefrorenen Boden!)
IMG_20130113_143725-620x465.jpg


Der naechste war dann der Whirli 4, dessen Komponenten ich selbst gebaut habe. Ich wurde mit ihm nie so richtig gluecklich, weil er viel zu schwer geworden ist. Dafuer kann der Jan aber nix:p
IMG_20130707_114905-620x465.jpg


Darauf folgte dann der Whirli 4 mod. Jan hat das Profil "mal von Hand aufgedickt". Komponenten wieder von mir, aber leichter. Eine Thermikbombe!. Fliege ich aktuell noch.
wpid-IMG_20140126_155844-620x507.jpg


Als naechstes soll der Whirli 7 folgen. Ich habe von Jan HLW und Flaechen gekauft. Wird aktuell gebaut...
IMG_20150109_2102312-620x1213.jpg


Was mir beim Whirli (4 mod) im Vergleich zum Zone2 auffaellt: Er laesst sich viel angenehmer fliegen. Steigt auch bei leichter Thermik und ist insgesamt toleranter.
Was grundsaetzlich mit dem Whirli moeglich ist, zeigt Jan regelmaessig mit seinen unglaublichen Kurbelkuensten. z.B. heute beim 1."König Winter Pokal".

IMG_20150207_140412-620x465.jpg



(M)eine Whirli-Erfahrung: :D

Abschliessend noch mein Dank an Jan und Bjoern, die das so moeglich machen!
 

Björn

User
Zunächst einmal Gratulation an Jan...und das bei dem, wie ich gehört habe, gut besetzten Teilnehmerfeld :)

Ich möchte noch schnell zwei Polardiagramme des AG455-AG46-AG47 Straks des Supergee 2, welcher beisielsweise auch auf dem Blaster 3 eingesetzt wird, einbringen. Dieser ist bekannt für sein ordentliches Thermikflugverhalten. Ich denke dieses verdeutlicht die Größenordnung über die wir hier mit "Besser/Schlechter" reden hoffentlich.

Ag.jpg
Ag2.jpg


Gruß Björn
 
Zwischenbilanz

Zwischenbilanz

Danke an alle die hier ihre Erfahrungen gepostet haben, und noch eine Bitte um noch mehr Bewertungen (subjektive), Vergleiche, und Messdaten zu euren Modellen.

Und einen RIESENDANK an Björn, erstens dafür dass wir deine Entwicklungen fliegen dürfen, und zweitens für die Erklärungen zu den Profilen!

Dazu gleich ein paar Fragen.
Ich habe mich durch deine Erklärungen gearbeitet und mir Notizen gemacht um den Überblick zu bewahren.

Ok, wenn ich es richtig verstanden habe ist der Whirli 6 Strak auf hohe Steigzahlen und gutes Kreisflugverhalten auch bei hohem Gewicht optimiert, mit vergleichbarem Gleitwinkel wie ein Zone 2, aber bei niedriger Geschwindigkeit (bei gleichem Gewicht). Durch höhere Flächenbelastung kann dann die Geschwindigkeit beim besten Gleiten auf das Niveau von einem Zone 2 Flügel angehoben werden, bei noch immer besserem Steigen.

Die Frage die noch offen bleibt ist, unter welchen Bedingungen (Modellauslegung und Wetter) ist ein Zone 2 Flügel dem K31 Strak überlegen?

Die zweite Frage bezieht sich auf die Bauweise - mit den Flächen in Positivbauweise bekommt man ja eindrucksvolle Flächen zusammen, aber vor allem die Nasenleiste wird wohl immer recht deutlich vom theoretischen Profil abweichen. Hast du das mal durchgedacht? Wenn man von einer gewissen Toleranz ausgeht, was ist besser, etwas "runder" oder "spitzer"?

Und dann noch eine Frage, womit rechnest du die Leistung der Profile, und wie hast du dir das Wissen dazu angeeignet?
Wirklich beeindruckend!

Danke nochmal an Alle! Ich freue mich auf mehr! :)

Georg
 

Björn

User
Guten Morgen zusammen,

die Fragen die Georg stellt, insbesondere zur Nasenleiste sind, sind sehr berechtitgt. Um ganz ehrlich zu sein, wird bei einer nachträglich an der Nasenleiste gerundeten Flächengeometrie teilweise nicht viel vom eigentlichen Profil übrig bleiben. Hier macht "sehr wenig" schonmal "sehr viel" aus. Denke da liegt auch etwas das Problem vom damaligen Whirli 5, wo wir mit etwas geringen Steiggeschwindigkeiten zu kämpfen hatten, denn rechnerisch sollte es nicht sehr weit vom 6er weg sein. Von daher kam zum Whirli 7 von mir die Bitte, die CNC geschnittenen Kerne nicht zu verrunden um möglichst nah an den original Profilen zu bleiben, auch wenn dies für die Optik ein deutlicher Nachteil ist. Einzig das letzte Segement ist hier verrundet, um einen sauberen Flügelabschluss zu realsieren. In diesem Bereich ist unsere Software (hier XFLR5), eh ab der Realität, da dort wohl eine deutliche Querströmung vorliegen wird. Da ich gehört habe, das Vergleichsflüge von Whirli 6 und Whirli 7 gezeigt haben das letzterer deutlich besser auf Strecke gehen soll, wird es wohl vom 6er irgendwann dies Jahr wahrscheinlich auch mal eine "Eckig" Version geben, um genau vergleichen zu können.

Ob der Nasenleisten Bereich des Profils nun besser "Spitz" oder "Rund" sein sollte, kann ich nicht allgemein beantworten, da dies auch vom restlichen Profilverlauf abhängt. Tendenziell sind "rundere" Nasenleisten etwas besser bei CA-Max Aufgaben wie enges Kreisen und haben eher ein "weicheres" Abrissverhalten. Dafür sind diese meist schlechter bei höheren Geschwindigkeiten...Wurf, Speedflug.

Un nun zu der Frage: Wo ist das Zone2 besser als das BS-F3K31?
Ich für meinen Teil denke, das das Zone für das jetzige F3K eigentlich das insgesammt schlechtere Profil ist,daher ja auh die eigene Entwicklung. Je nach Konzept (sehr leicht) und bei bestimmten Wetterlagen (eher ruhige Bedingungen) wird das Zone2 sich ein wenig dynamischer anfühlen. Fürs "Freizeitfliegen" macht das dann sicherlich einen Hauch mehr Spaß.

Gruß Björn
 

Jan Henning

User †
Moin
Nun möchte ich mich doch einmal zu Wort melden.
Danke an Björn der das Profil gerechnet und erklärt hat,wobei beim whirli 6 die Gesamtgeometrie,Flügel,Rumpf ,Höhenruder von mir ist .Das Seitenruder ist an den Strobel V3 angelehnt.
Beim whirli 7 hat Björn das Profil und die Flügelgeometrie vorgegeben,der Rest von mir.
So nun zur Bauweise bei der Positivbauweise,wird natürlich nicht jeder Nasenradius gleich ebenso verliert das Profil durch die Verrundung der Nasenleistenlinie und Randbogens,und durch das verschleifen der einzelnen Kernsegmente verändert sich das Profil und wird dann zu ,,,,mod.
Nun zur subjektiven Bewertung ich habe ab dem whirli 3 ein Profil vom Björn genommen,der w3 ging gut verlor aber in der beschleunigungs Phase immer sehr stark an Höhe,hatte aber sonst schon eine dem Piloten entgegenkommendes Flugverhalten.
Der w4 war der Versuch einer anderen Flächengeometrie,Randbogen stark verändert und die weiterentwicklung des Profils hier zeigte sich schon ein besseres Beschleunigungsverhalten.Aber in der Thermik wollte er nicht so.
Der w5 wurde dann geboren indem ich den Unterzug vom w4 nahm und den Oberzug stark verändert hatte mit einer deutlichen Dickenrücklage,und mit einer neuen Geometrie versehen hatte.
Das Flugverhalten entsprach jetzt meinen Vorstellungen,Thermikstark und nicht so empfindlich wenn die Klappe nicht Richtig stand aber er ist nicht so flott unterwegs.
In Gesprächen mit Björn ,wurde der w4 Straak dann nochmal geändert zu dem w6 Profil ,was sich jetzt Thermikstark,lauffreudig und durch einfaches Hangling auszeichnet,ebenso lassen sich durch gute Werfer auch Höhen über 60m realisieren.
Wir haben dann im Frühjahr 2014 mit Norbert 3 Vergleichsmodelle mit gleichen Geometrien gebaut,mit zone v2 ca.265gr,whirli5Thermik /260gr,und w6 /285gr.Hierbei zeigte sich das das Zone eine größere Strecke abgleiten konnte ,bei Null Wind das w5 Profil in den Abgleitzeiten die Nase vorn hatte aber schon ab 4m/s Wind der W6 besser war.Wobei das Zone nur selten mithalten konnte.
Wobei Norbert der bessere Werfer ist und immer 5-8m höher wirft.
So nun zum w7 Hochgestreckt,das Flugverhalten ist gut,allerdings wenn zu langsam ist ,wird das Kurven in Bodennähe zur Qual, muss aber sagen ich glaub mir fehlt ein angelenktes Seitenruder.
Durch das geringe Gewicht 240gr, liegt er mir,ich habe aber die komplett richtige Einstellung noch nicht gefunden,
Das Mistwetter ist schuld.
Der Bauaufwand ist sehr hoch ,der Flügel ist nur noch knapp 8mm an der dicksten Stelle und besteht aus 5 Kernen pro Flügelseite
Die Eindrücke die ich hier geschildert habe sind mein empfinden.
Gruß Jan Henning
Bild von den ersten Testmodellen
 

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Danke nochmal, an euch beide, Björn und Jan!

Björn, Danke für den Hinweis mit dem Verrunden der Nasenleiste.
Ich habe noch einen Satz Kerne für einen 1,15m Flügel und 3 Whirli-6 Kernsätze, da kann ich experimentieren. Ich werde zuerst mal die zweite 1,15er Fläche ohne Verrunden bauen und vergleichen.

Jan, auch dir ein RIESEN DANKE für die (Weiter)Entwicklung der Modelle, Rümpfe und Leitwerke!
Vielen Dank auch für die Zusammenfassung deiner Erfahrungen mit den Modellen! Hochinteressant!
Eine Frage noch, was genau macht den Bauaufwand bei der Whirli 7 Fläche höher?

Grüße, Georg
 

Jan Henning

User †
Moin Georg
1. 5 Kerne kleben schleifen
2. Da der Flügel so dünn ist muss man sich gedanken über den Aufbau machen muss,Biegefestigkeit und besonders die Torsion in den Griff bekommen und dann noch dabei ein vernünftiges Flächengewicht zu erreichen .
Natürchlich kann man alles zB.in Hochmodul, diverse Verkastungen usw. bauen aber das entspricht nicht meinem Naturell.
Gruß Jan Henning
 
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