Mini Avanti S, grundsätzliches aus der Praxiserfahrung
Mini Avanti S, grundsätzliches aus der Praxiserfahrung
Hallo Frank, Hallo Mini Avanti S Piloten,
also das mit dem Schwerpunkt ist so völlig in Ordnung, es geht auch noch mit 150 mm, Anstellwinkel beim Rollen passt auch. Und ob die Akkus jetzt übereinander, nebeneinander, gewürfeld, gestückelt, gerührt oder geschüttelt sind, das mag beim Kunstflug vielleicht eine Rolle spielen, aber definitiv nicht beim Start, vorausgesetzt der Schwerpunkt und die Klappenstellung stimmt.
Ich habe mittlerweile unzählige Flüge mit dem Modell gemacht und ich bin immer noch extrem begeistert, ich habe verschiedene Antriebskonfigurationen geflogen und die Erfahrungen gesammelt und wenn ich das hier mitverfolge, an welchen Parametern "geschraubt" wird um Startprobleme zu lösen, dann kann das nicht zielführend sein.
Vielleicht hilft euch das hier weiter:
Ich denke der Ansatz muss grundlegend sein um Probleme erst gar nicht aufkommen zu lassen.
Wenn ich mich für den Mini Avanti S entscheide und das Modell betrachte, sollte klar sein, es ist ein Kunstflugmodell, erster wichtiger Faktor dabei ist das Gewicht und das sollte wie wir alle wissen möglichst gering sein, damit es auch richtig Spaß macht und die Flugeigenschaften nicht zur Herausforderung werden.
Nächster wichtiger Faktor, welches Fluggelände habe ich zur Verfügung und passt das Fahrwerk zu meinen Flugplatzverhältnissen, die kleinen Räder machen sehr schnell klar, dass der Mini Avanti S nicht unbedingt für die Wiese, oder "Problemrasen ausgelegt wurde, sondern für Hartpiste. Wäre das nicht so, würden wir 75er Räder und ein massives Fahrwerk vorfinden.
Nächster wichtiger Faktor, der Antriebsstrang. Der Hersteller (SebArt und das ist ja nun mal kein Anfänger) hat für das Modell einen 6S Antrieb ins Auge gefasst und gibt diese Empfehlung auch in der Anleitung an und ich vermute mal, er wird sich dabei was gedacht haben .Da steht keine Empfehlung von 8S, oder 10S, oder 12S. Funktionieren tut das aber trotzdem auch wie wir wissen und wie es auch in vielen Videos dokumentiert wird.
Auch wir haben die 6S Empfehlung zunächst in den Wind geschlagen, weil wir es ja besser wissen und daher haben wir einen 10S Antriebsstrang eingebaut und es hat auch problemlos funktioniert, Spannung rauf, Strom runter.Aber man kauft sich dafür auch einige andere Probleme, die im Laufe der Zeit erst sichtbar werden.
Starten auf Befestigter Piste kein Problem, landen auch nicht, etwas flott durch das höhere Gewicht, aber es geht. Normaler Kunstflug, alles paletti, macht auch Spaß.
Aber auf Gras und wenn nicht jede Landung perfekt ist, dann fängt es an nervig zu werden, die Fahrwerke schlagen bedingt durch die Vibrationen der Unebenheiten und den deutlich höheren Rollwiderstand und das deutlich höhere Gewicht sehr schnell aus. Als erstes macht das Bugfahrwerk schlapp……..
Wenn ich dann auch noch einen Antrieb habe, der nur etwas mehr als 3kg Standschub bringt, das Abfluggewicht aber sehr deutlich über 4,2 oder gar 4,3 kg liegt, dann wird jeder Start ein Abenteuer, außer wie gesagt auf Golfrasen, oder Hartpiste.
Wer mal einen Mini Avanti S mit einer P20 Turbine oder ähnlichem fliegen sehen hat und damit ist das Modell sehr deutlich unter 4 kg Abfluggewicht, der wird sofort die Leichtigkeit mit der sich das Modell im Vergleich zur 8S, 10S oder 12S EDF Version starten und landen lässt bemerkt haben.
Und fast genau so ist auch der Unterschied, wenn eben statt 8S,10S,oder 12S Antriebsauslegung auf einen 6S Antriebsstrang mit 2100kv Motor umgerüstet wird. Man bekommt dafür ein Modell das wesentlich Alltagstauglicher ist, weniger Fahrwerksverschleiß aufweist, von jedem Flugplatz gestartet werden kann, egal ob Hartpiste oder Gras, viel schneller beschleunigt und beim Landen auch viel früher zum Stillstand kommt. In der Luft ist der Unterschied zwischen 8S, 10S und der 6S Variante ungefähr wie ein 40 Tonnen Sattelzug, zu einem flotten Sportwagen in der 500 PS Klasse. Wenn man dann auch noch das Schubrohr, so wie wir das gemacht haben, auf 79mm aufmacht, dann kennt der Spaß keine Grenzen mehr.
Also muss man sich vorher entscheiden was man will:
Wer den Mini Avanti S auf Gras oder Rasen betreiben muss, der sollte so leicht wie nur irgendwie möglich bleiben (Bugfahrwerksklappen starr machen, Servos, Spant, Verkabelung entfernen, das geht noch zusätzlich)und auf guten Standschub achten. Auf keinen Fall die Einlaufkanäle entfernen, das bringt zusätzliche Verwirbelungen und die kosten Leistung und bremsen. Was aber Sinn macht (haben wir ja gezeigt) ist die Kanäle auf der Innenseite zu öffnen und die Strömungsrichtung der Luft damit positiv zu beeinflussen. Der 6S Antrieb ist hier die richtige Entscheidung und keine Panik, mit 6100mAh Akkus sind problemlos über 5 Min. Flugzeit machbar und zwar ohne Spaßbegrenzung und voller Ausnutzung der um Welten besseren Flugeigenschaften.
Wer den Mini Avanti S komfortabel auf Hartpiste betreiben kann und sich gerne mit klassischem Kunstflug vergnügt, viel Platz hat, nicht zu den intensiv Tätern gehört, auch gerne mal schraubt, Fahrwerksbeine wechselt und damit kein Problem hat, der kann natürlich auf den minimal Gewichtsfanatismus verzichten und 8S,10S, oder auch 12S fliegen. Fliegt auch mit 12S noch ausgewogen, exakt und sehr angenehm, so wie eben andere Modelle dieser Kategorie und Größe auch. Die Alltagstauglichkeit wird aber durch das Hohe Gewicht gemindert, es ist kein Vergleich zum 6S Antrieb und der kann auch auf Hartpiste voll überzeugen.
Eigentlich ist es keine schwere Entscheidung………..
Gruß Jürgen