Der Schlupf ist die Differenz zwischen Propellergeschwindigkeit (auch Fortschrittsgrad oder Strahlgeschwindigkeit genannt) und Flugzeuggeschwindigkeit. Es leuchtet sofort ein, daß das Flugzeug nicht schneller fliegen kann als die Luftschraube sich vorwärts dreht. Wenn der Fortschrittsgrad und die Fluggeschwindigkeit identisch ist, haben wir den Schlupf = 0 (Wirkungsgrad der Luftschraube = 100%). Das entspräche der Geschwindigkeit, mit der sich eine Schraube in eine Spanplatte frißt.
Am Boden, wenn das Modell steht und der Motor dreht, ist der Schlupf exakt 100%, demnach der Wirkungsgrad des Propellers = 0. Da wir das Modell jetzt aber festhalten, kann der Propeller den sogenannten Standschub erzeugen.
Wenn die Luftschraube sehr klein gewählt ist, wird sich das Modell auch nicht vorwärts bewegen, obwohl der Motor volle Drehzahl bringt. Wir haben dann die Situation, daß der Schlupf 100% ist. Wenn man das alles etwas durch den Kopf jagt, wird langsam klar, wie das alles zusammenhängt. Insbesondere wird sofort ersichtlich, daß der Standschub zwar Hinweise auf die Leistungsanpassung, nicht aber an die Geschwindigkeitsanpassung gibt. Der richtige Antrieb benötigt die Optimierung beider Größen.
Ein gut angepasster Propeller wird mit einem Schlupf von 5% unterwegs sein, das heißt, das Modell fliegt 5% unterhalb der Strahlgeschwindigkeit, und die Luftschraube nutzt 95% der Wellenleistung des Motors zum Vortrieb des Flugzeuges.
In Wahrheit ist die Sachlage noch etwas verzwickter. Ich habe mehrere Luftschrauben vermessen, die mir rein meßtechnisch einen negativen Schlupf präsentierten, (Strahlgeschwindigkeit 100 km/H; Modellgeschwindigkeit 105 km/H) Das ist nach dem Energiesatz unmöglich. Die Ursache liegt darin, daß die Luftschrauben geschränkt sind, und die angegeben Steigung nur eine mittlere Steigung ist, nämlich genau die Steigung bei 70% des Schraubendurchmessers (Europa), bzw. 75% des Durchmessers (USA).
Was ein komplxer Kram
PeterKa