Hitec Servos zucken unkontrolliert nach Kabelverlängerung

ralpho

User
Hallo Zusammen,

ich habe ein seltsames "erklärbare" Phänomen, welches ich aber trotzdem nicht verstehe.;)
Ich habe mir fünf neue Hitec HS 65 HB gekauft. Beim Test mit der Standardkabellänge haben alle Servos einwandfrei funktioniert. Ich musste aber bei allen die Servokabel auf ca. 700mm verlängern (Querruder, Seitenruder, Höhenruder). Nun funktionieren zwei davon nicht mehr. Nach dem einschalten und dem ersten Steuersignal zucken sie nur wild und eine kontrollierte Bewegung ist nicht mehr möglich. Auf allen Servos habe ich verdrillte Kabel mit 0,25mm² Querschnitt. Auch Entstör Filter haben nicht geholfen. Ebenfalls wenn ich die Anschlüsse am Empfänger und, oder die Kabel tausche, ändert sich daran nichts.
Der Händler sagt berechtigt, das er sie nicht zurücknehmen kann. Die Antwort von Hitec möchte ich nicht kommentieren.:(
Kennt jemand das Problem, oder hat eine Idee was zu tun ist (außer gegen neue ersetzen)?

Viele Grüße

Ralph
 
Hallo!

Ich weiß ehrlichgesagt nicht,an was das liegt. Ich hab in meiner ASK-21 mit 1,9m Spannweite im HR ein HS 65 HB ,
an dem 1 Meter Kabel hängen (0,14mm²,nicht verdrillt)-Störungen hab ich keine damit,zur Sicherheit hab ich aber trotzdem einen Ferritring reingesetzt...

MfG Konrad
 

ralpho

User
Hallo Jürgen, Konrad,

Mich verwundert ja das die anderen drei einwandfrei funktionieren
Stromversorgung habe ich einen voll geladenen NimH vierzeller und eine
Jeti BEC an 7,2 V Lipo mit 5,5 V getestet. Bei beiden exact das selbe Problem

Grüße

Ralph
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo

Hast Du versucht die Servos mit den langen Kabeln einzeln anzustecken? Was war das Ergebnis?
Und welchen Empfänger verwendest Du?
 

BNoXTC1

User
Und was lernt man daraus? Schneide niemals das Original Kabel ab ;) dann gibts auch keine garantieprobleme..

Aber bin schon auf die Ursache gespannt!
 

ralpho

User
Empfänger ist ein MPX DR 9 Mlink 2,4 GHz. Ich musste bei allen Servos die Kabel verlängern. Es ist ca. immer die gleiche Länge +/- 5 cm. Ich habe zweimal Quer, einmal Seite und zweimal Höhe (keine V-Kabel). Egal auf welchen Empängereingang ich die beiden Servos anschließe, immer das selbe gezapple. Die anderen drei funktionieren. Ich hebe auch schon die Kabel umgelötet, ohne Erfolg.
Prinzipiell kann es nur mit der Kabellänge zu tun haben, aber wie Konrad schon geschrieben hat, er hat 1m und kein Problem. Die alten billig Servos die drin waren, haben einwandfrei funktioniert und da waren die Kabel nicht mal verdrillt.


Grüsse

Ralph
 
Hatte mal ein ähnlches Problem mit zwei Hitec 7990TH.
Eingepackt und zu MPX geschickt und nach einer Woche hatte ich zwei neue.
Also bau die Servos aus und schick sie direkt zu MPX die sind eigentlich immer
freundlich und kulant.
Meine Erfahrung ist: immer direkt an den Hersteller/Vertrieb wenden.
 
Hallo Ralph,

ich hatte am Wochenende ein ähnliches Problem mit den Hitec HS-82 Servos in meinem 2,6 m Elektrosegler. Während der Bauphase und zum Einstellen habe ich einen 4,8 V NiMH-Akkus als Stromquelle verwendet, ohne irgendwelche Besonderheiten. Ich war daher nicht wenig überrascht als nach Anstecken an das BEC (Hacker X-40-SB-PRO) alle 4 Flächenservos verrückt gespielt haben - wildes Flattern und Zittern. Keine Probleme mit den Servos im Rumpf.

Die Flächenservos sind über MPX-Stecker und normale Verlängerungskabel verbunden (nicht verdrillt, keine Ferritkerne). Da ich mit dem Modell hauptsächlich in die Luft will und die Servos verlötet sind habe ich keine anderen Servos getestet. Ein Wechsel des Empfängers (Graupner GR-16 oder GR-24) oder des Regler (Graupner Brushless Control) brachte keine Verbesserung.

Habe nach einigem Hin und Her die Ausgangsspannung des zum Einstellen verwendeten Akkus gemessen, lag bei 5,0 V, die Spannung des BEC bei den üblichen 5,6 V. Ich konnte das Problem dann mit einem zufällig vorhandenen Graupner Brushless Control +T Regler lösen, bei dem sich die Ausgangsspannung des BEC in 0,2 V-Schritten zwischen 5,0 V und 8,0 V einstellen lässt. Bei 5,0 V war Ruhe, wie zuvor mit dem NiCD Akku.

Falls Du einen Regler mit einstellbarer BEC-Ausgangsspannung hast lohnt es sich vielleicht mal das auszuprobieren.

Beste Grüsse,
Michael :-)
 

ralpho

User
Hallo Michael,

Ich kann mein BEC in 0,5 V Schritten ändern. Das Ergebnis war das selbe. Ich habe nun testhalber die Kabel um 20cm gekürzt. Nun kann ich zwar Steuern, aber zwischendurch zucken sie wieder. So würde ich jetzt nicht unbedingt abheben wollen.
Ich muss fairerewaise anmerken das sich MPX noch mal gemeldet hat, da es in der Kommunikation ein Missverständnis gab. Ich habe mich schon gewundert, da ich mit dem MPX Support immer gute Erfahrung gemacht habe. Ich schicke jetzt beide Servos mit Empfänger an MPX und kann Feedback geben, falls Interesse besteht.

Besten Dank aber schonmal für eure Tipps.

Beste Grüße

Ralph
 
Denkt immer daran, die Servo Signalspannungen sind nirgends genormt oder standardisiert.
Früher hat ein 35/40MHz Empfänger die Spannungspegel ausgegeben, mit denen er versorgt wurde. Also 5 bzw. 6V.
Die 2,4GHz Empfänger laufen heute alle nur noch auf 3,3V intern runtergeregelt, somit ist die HI Signalspannung am Ausgang nur irgendwas zwischen 2,9 und 3,2 Volt. Auch wenn die BEC Spannung an der + Schiene höher ist. Es ist bekannt, daß damit nicht alle Servos klarkommen. Einige Hitecs gehören dazu, beim HS65 weiss ichs aber nicht.
Ein Servobooster kann helfen. Die setzen das ca. 3V Servosignal vom Empfänger wieder auf 5V (bzw. BEC Spannung) hoch. Wenn so ein Ding hilft, ist das oben geschriebene ziemlich sicher die Ursache.
Die meisten Weichen für große Modelle haben aus gutem Grund an jedem Kanal so einen Signalpuffer.

Warum ein langes Kabel den Fehler auslösen kann:
Durch den Servostrom beim Anlauf oder unter Last tritt Spannungsabfall längs der + und auch auf der - Ader auf. Das Minuspotential am Servo liegt dann mehrere zig oder gar hundert Millivolt höher als das vom Empfänger. Aus Sicht des Servos wird damit die Signalspannung des Empfängerimpulses, bezogen auf seine eigene Masse, kleiner. Und die Erkennung des Impulses setzt bei Strombelastung aus. Der Strom geht zurück, es wird wieder ein Impuls gesehen, der Strom steigt wieder..... nervöses Chaos am Servo.

Claus
 

ralpho

User
Nachtrag

Nachtrag

wollte heute die Servos einschicken und habe sie noch mals getestet. Siehe da, plötzlich haben sie einwandfrei funktioniert. Nach etwas Ratlosigkeit habe ich die Akkuspannung gemessen un diese war unter 5V, da der Akku schon einige Zeit für Testes in Betrieb war. Akku voll geladen, noch mal getestet und sie da, Problem wieder da. Aber wie gesagt das verhalten haben nur diese beiden Servos, den anderen drei ist das egal welche Spannung anliegt.

Das würde sich ja mit dem decken, was Claus geschrieben hat. Nur das diese beiden anscheinend total daneben liegen.

Grüße

Ralph
 
Die Abhängigkeit von der Spannungsversorgung ist nicht ungewöhnlich. Es gibt Varianten, die haben mit 5V kein Problem, und bei 6V gibts Ausfälle. Das ist dann, wenn die Impulseingänge der Servos nach CMOS Charakteristik arbeiten. Heisst etwa soviel wie, daß die Schaltschwelle für die Impulserkennung bei der halben Versorgungsspannung liegt. Also nahe 2,5V bei 5V Versorgung und etwa 3V bei 6V Versorgung. Und genau da ist man messerscharf an der HI Spannung der digitalen Empfänger (3 bis 3,2V) dran. Offenbar ist da mindestens ein Servochip auf dem Markt, der das so macht.
Ein bissel Spannungsdrift durch Erwärmung in der Sonne, ein wenig höherer Strom durch Ruderlast im Flug...

... Das sind dann die Vögel, die einfach mal so runterfallen. Komisch, auf dem Bautisch hat alles einwandfrei funktioniert. :rolleyes:
 

ralpho

User
Hallo Claus,

besten Dank für deine ausführliche Erklärung. Das ist so in etwas was ich mir dann gedacht habe, aber nicht das elektronische Verständnis habe um es mir so zu erklären.
Ich hoffe mal die anderen drei Servos warten nicht mit der Spinnerei bis ich abgehoben habe :)

Frohe Ostern

Ralph
 
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