Antiksegler "Stiegker": Baubericht

... und überhaupt ist das Wort "Stiegker" für jeden nicht deutsch sprechenden Menschen der reinste Zungenbrecher ...:p:p

Alfred, der Flieger ist nun vollendet. Nochmals meine Gratulation! ...bin auf den Erstflug sehr gespannt ...

Viele Grüße aus FFB
Hanns
 
Erstflug geglückt...

Erstflug geglückt...

Hallo Zusammen,

Ich darf vermelden, daß der Erst-, Zweit-, Dritt- und Viertflug von Alfred´s Stiegker ein voller Erfolg waren.

Nach dem Aufbauen des Fliegers ...

DSC_0101.jpg

... wurden noch letzte Feinjustierungen vorgenommen ...

DSC_0102.jpg

... bevor der Stiegker seinem Element übergeben wurde.

DSC_0104.jpg

Und der Stiegker flog und flog und flog... als ob er noch nie etwas anderes getan hätte

DSC_0108.jpg

Man hatte den Eindruck, daß der Stigker gar nicht mehr landen wollte. Mit seinen 3,30 Meter ist der Stiegker ein sehr imposantes Flugzeug.

Als ich den Flieger in der Luft gesehen habe ist mir das Wort "Majestätisch" durch den Kopf geschossen:)
Das Flugbild ist der Hammer!

Alfred, Gratulation zu den gelungenen Flügen und allzeit Holm- und Rippenbruch!

Viele Grüße
Hanns
 
Grandios

Grandios

Das letzte Bild ist einfach superschön.
Gratulation zum Erstflug und viel Spaß mit dem schönen Antik-Modell.

Gruß
Andreas
 

U001

User
Hallo zusammen,

das ist wirklich noch ein schöner Abend geworden, nachdem ich am Nachmittag schon dachte, ich muss witterungsbedingt den Erstflug auf Eis legen.

Aber am Abend wurde es ruhig und so konnten wir insgesamt vier Flüge machen, davon immerhin schon zwei mit dem Hochstartgummi.

Der Flieger fliegt wirklich wunderschön, allerdings ist er definitiv ein ruhiger "Wiesenschleicher" :) für die Abendthermik.

Eine Frage habe ich noch speziell an den Matzito oder andere Stiegker-Bauer:

Mein Stiegker hat den Schwerpunkt wie im Bauplan angegeben bei 200mm von der Flügelvorderkante. Den Einstellwinkel des Höhenleitwerks habe ich ebenfalls wie im Bauplan angegeben konstruiert, im Bauplan sind ja extra die Maße als Zahlenwerte eingetragen.

Trotzdem mussten wir die neutrale Position deutlich korrigieren:

BILD0073.jpg

Das Höhenleitwerk steht gemessen an der Seitenruderachse ca 7mm in Richtung "Tiefenruder".

War das bei euch auch so?

Jedenfalls war die Entscheidung zum Pendelruder richtig.

Herzlichen Dank nochmal an Jo und Hanns für die Hilfe!

Sirchenried ruft!
 
Hallo Alfred,
Glückwunsch zum Erstflug!
Die Bilder haben die Frage in meinem Kopf wieder nach oben gespült, die ich mir schon die ganze Zeit gestellt habe:
Einen so grossen, schönen und aufwendigen Vogel haben die damals FREI fliegen lassen? Von der Schnacke?
Ich wette, die meisten Stiegker haben sich spätestens beim zweiten Hochstart auf Nimmerwiedersehen verabschiedet...
Viel Spass noch mit dem tollen Modell,
H.
 
Toll, was Du geleistet hast.
Ganz lieben Dank für Deinen Baubericht.

Freut mich persönlich sehr, wieder ein Antikflugmodell (in angepasst moderner Überarbeitung) am Himmel zu sehen.

Liebe Grüße,
Oliver.
 

U001

User
"Die Bilder haben die Frage in meinem Kopf wieder nach oben gespült, die ich mir schon die ganze Zeit gestellt habe:
Einen so grossen, schönen und aufwendigen Vogel haben die damals FREI fliegen lassen? Von der Schnacke?"


Die Frage haben wir gestern beim Dorfwirt bei einem kleinen "Umtrunk" zur Feier des Tages auch diskutiert. Der Jo meinte, die hätten damals wohl schon sowas wie eine Thermikbremse gehabt al'a Klappleitwerk.

Aber vielleicht können wir uns Zeiten OHNE jede Fernsteuerung einfach nicht mehr vorstellen. Wenn es nunmal keine Fernsteuerung gibt und man trotzdem ein großes Modell bauen will, bleibt halt nur

No risk no fun...:D
 

hastf1b

User †


Die Frage haben wir gestern beim Dorfwirt bei einem kleinen "Umtrunk" zur Feier des Tages auch diskutiert. Der Jo meinte, die hätten damals wohl schon sowas wie eine Thermikbremse gehabt al'a Klappleitwerk.



No risk no fun...:D


Wann die Thermikbremse in der heutigen Art durch hochklappen des HLWs in 45 Grad Stellung "erfunden" wurde steht nicht genau fest. Man schätzt um 1940. Davor hatten einige Modelle Bremsfallschirme die seitlich aus dem Rumpf heraus kamen sie wurden so befestigt das das Modell in einer Steilkurve zu Boden gebracht werden konnte. Wer damals schon gut betucht war löste das mittels Uhrwerk aus ansonsten mit der guten alten Glimmschnur. Da diese Glimmschnur zu der Zeit auch recht teuer war haben wir die Glimmschnur selbst hergestellt entweder aus Gardinenschnur oder Schuhriemen. Die Schnüre wurden in einer Lake aus Salpetersäure für eine gewisse Zeit eingelegt und anschließend getrocknet.
Bei den meisten Modellen der damaligen Zeit waren SLW und HLW fest mit dem Rumpf verklebt. Da hat Alfred Recht "No risk no fun...":)

Heinz
 

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....t entweder aus Gardinenschnur oder Schuhriemen. Die Schnüre wurden in einer Lake aus Salpetersäure für eine gewisse Zeit eingelegt und anschließend getrocknet....

Ob Salpetersäure dafür auch geeignet ist kann ich nicht sagen, hört sich für mich zu gefährlich an.

Unser Rezept war seinerzeit einfach, normalen Salpeter (hat sowieso jeder Junge für sein Schwarzpulver!) in Wasser auflösen und eine Baumwollschnur da reinwerfen. Anschließend trocknen - fertig war die Glimmschnur. Es gingen aber nur Baumwollschnüre, die in den 70er Jahren schon üblichen Kunststoff-Gardinenschnüre gingen definitiv nicht mehr.

10 Jahre später waren in vielen Wettbewerbsausschreibungen schon Glimmschnüre im Freiflug verboten, da die Brandgefahr zu groß war. Eine Glimmschnur wirkt auf einer trockenen Heidefläche genau so gut wie eine achtlos weggeworfene brennende :mad: Zigarette! Also bitte vorsichtig :eek: sein mit dem Feuer.
 

matzito

User gesperrt
Hallo Alfred und gratulation zum maiden.
An grosse Probleme mit dem Schwerpunkt erinnere ich mich nicht ich weiss noch dass er weit hinten lag, da das HLW traegt. ich befestige vorm Erstflug immer ein stueck Blei auf dem Rumpf zwischen Fluegel und SLW, wiege aus und das bleigewicht kann ich dann von Flug zu Flug verschieben. Ich schau mal bei den alten bilder...
2011 07 28 Stiegker Erstflug 001.jpg

2011 07 28 Stiegker Erstflug 041.jpg

2011 07 28 Stiegker Erstflug 064.jpg

die Reihenfolge der Bilder passt, also es ist immer weiter nach hinten gewandert, d.h. der CG aus dem Plan konnte noch n ganzes Stueck nach hinten.

Bei dem 4. Bild fiel mir das gleiche ein wie Andreas: super schoen, vielleicht mal mit sepia bearbeiten und nostalgisch machen ;-) aber das drueber mit dem Werfer der noch so sehnsuechtig hinterhergeht das ist auch sehr suess!

Gang ganz viele tolle Fluege mit dem schoenen Model

gruss Matzito
 
Ich wohl nicht, aber:

Respekt und Glückwunsch zu diesem traumhaften Flieger !!!
Hab gerne mitgelesen, und wünsche dir noch viele schöne Flüge, und mir viele schöne Bilder ! :cool:
 

U001

User
So,

gestern hat der Stiegker vom besten Lackierer der Welt noch ein Hochglanzkleid verpasst bekommen.

Ich lasse mal die Bilder für sich sprechen:

Vorbereiten...

Foto-0525.jpg

Erste zaghafte Spritzversuche...

Foto-0526.jpg

...und dann volle Äcktschen!!!

Foto-0528.jpg

...habe fertig... (hinten links ist schemenhaft der Lackierer zu erkennen :))

Foto-0529.jpg

Heute habe ich aus Interesse die lackierten Teile nochmal gewogen (in Klammern die Werte vor der Lackierung):

Fläche rechts: 501 (466) gr.
Fläche links: 497 (462) gr.

HLW links: 76 (69) gr.
HLW rechts: 77 (70) gr.

Rumpf mit Blei und Fernsteuerung: 1498 (1421) gr.

Gesamt 2649 (2488) gr.

Nochmals herzlichen Dank an den Lackierer!

Gruß Alfred
 

matzito

User gesperrt
Du kennst meinen Lackierer? ...den besten Lackierer der Welt!? ;-))

Ja das mit Klarlack hatte ich auch ueberlegt aber bei dieser geringen Fluggeschwindigkeit fand ich die rauhe gewebeoberflaeche ganz gut und es sind auch keine gruenen stellen drin gewesen vom auf dem Gras rutschen. Das Oratex ist da ziemlich gut gewesen.

Wenn trocken bitte Nahaufnahmen und infos ob sich Flugverhalten aendert und in welche Richtung.
lg Matzito
 

U001

User
Hallo Matze,

die gleiche Überlegung wie du hatte ich auch, habe mich dann aber doch zur Klarlackierung entschieden, auch um zu sehen, wie das Ergebnis aussieht. Bisher habe ich meine Modelle immer nur mit dem Pinsel gestrichen und habe damit auch, wie ich meine, gute Ergebnisse erzielt. Das hartnäckigste Problem hatte ich immer mit Staubpartikeln, die sich gerade bei Kunstharzlack während der Trocknung auf der Oberfläche festgesetzt haben.

Bei der Spritzaktion habe ich wieder was gelernt:

BILD0074.jpg

Man sieht auf dem Bild exemplarisch für mehrere Stellen sowas wie eine Orangenhaut. Auf den ersten Blick sieht es aus, als wäre nicht genug Lack aufgetragen worden, um eine deckende Schicht zu erzielen.

Dann habe ich die Restauratoren in der Flugwerft des Deutschen Museums nach Ihrer Meinung gefragt.
Dort wurde mir gesagt, dass der Effekt gut bekannt ist und daher kommt, dass das Gewebe vor dem Anstrich nicht vollkommen dicht war. Man muss darauf achten, vor dem Spritzen das Gewebe vollkommen dicht zu bekommen, nur dann verläuft der Lack sauber. Mir war bewußt, dass das Gewebe nach zwei Spannlackanstrichen noch nicht dicht war, aber ich nahm an, dass der Decklack damit zurechtkommt.

Immerhin war die Wahl eines hochwertigen DD-Lacks sicher richtig. Der Lack hatte eine Trocknungszeit von ca. einer Stunde, dann war er zumindest staubtrocken. Und Staubpartikel haben sich auf der Oberfläche praktisch keine abgesetzt.

Über die veränderten Flugleistungen werde ich berichten, wenn der Stiegker wieder geflogen ist. Zumindest der Vorteil der rauhen Oberfläche ist ja schon mal erhalten geblieben ;)

Und weil der Flieger trotz dieses kleinen Makels wunderschön glänzt und sogar meiner Frau nach eigener Aussage mit Lackierung besser gefällt als vorher, bin ich alles in allem sehr zufrieden mit dem Ergebnis. :)
 
Da kann man jetzt natürlich nix mehr dran machen, aber die Gewebeporen sollten unbedingt dicht sein.

Der Flügel wirkt nur, weil sich unter dem Fügel ein Überdruck bildet und über dem Flügel ein Unterdruck. Durch die Gewebeporen bildet sich ein Druckausgleich, den das Modell nur mit erhöhtem Anstellwinkel und entsprechen erhöhtem Widerstand ausgleichen kann. Deswegen sind etliche Anstriche mit Spannlack notwendig, um das Gewebe dicht zu bekommen. Um die Spannwirkung durch die vielen Anstriche des Spannlacks zu verringern, kann man pro 100gr Spannlack 3-5 Tropfen Rizinusöl zufügen, damit sich nix verzieht.
Ich habe früher immer erst mit Seide bespannt, 2 x mit Spannlack gestrichen und dann die ganze Fläche nochmal mit dünnen Bespannpapier überzogen. Wenn man das Papier in feuchtem Zustand auflegt, kann man die Bespannung faltenfrei ziehen. Durch die 2 Lagen ist die Bespannung absolut dicht, fast durchschußfest und man kann mit farbigem Bespannpapier (normal mit Batikfarben zu färben und danach bügeln) schöne farbige Akzente setzen.

Geht aber jetzt nach dem Decklack alles nicht mehr, muß er eben so fliegen und hat viele kleine Blasturbulatoren eingebaut.
 

Gast_49295

User gesperrt
Ihr regt euch umsonst auf, irgendwo hat ja jeder von euch recht. Klar sollte man Undichtigkeiten in der Tragfläche vermeiden soweit es geht. Der Druckausgleich durch die Fläche ist nicht zu unterschätzen. Wenn ich meine Flächen genau betrachte, dann finde ich nach jedem Anstrich noch ein paar offene Poren, die sich aber auf das Flugverhalten nicht groß auswirken werden. Die Abhilfe wäre wohl lackieren, lackieren....bis das Modell zum Stein wird. Da muß jeder für sich die beste Lösung finden. Das Foto mit der Orangenhaut zeigt immer noch jede Menge offener Poren um die herum der aufgespritzte Lack abperlt. Bin gespannt, was Alfred nach dem Erstflug berichtet, ich vermute mal, dass es es überhaupt keine Probleme gibt. Beunruhigen würde mich nur, dass der Lack die Oberfläche glatt macht, aber das ist ja bei jeder Folie noch extremer.
Grüße
Rudi
 
Stiegker

Stiegker

Hallo!

Habe den Bericht schon vom Anfang mitverfolgt und kontinuierlich daran gebastelt.Mit einem langjährigen Freund,welcher mir bei den Rohbauten behilflich ist ,konnte ich heute mit dem Anbringen der Schriftzüge das Modell fertigstellen.Auswiegen und Erstflug werde ich in den nächsten Tagen erledigen.Habe das Modell mit einem JOKER 3548-850 motorisiert,um auch alleine in die Luft gehen zu können. Werde den Antrieb mit 14x6 Klappluftschraube ausstatten.Bespannt habe ich mit ORATEX Rot und Silber,da ich noch Reste davon in der Werkstätte hatte.

ANTIKOS
 

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U001

User
Hallo Antikos,

ich bin begeistert!

Wie ich sehe, hast du sogar die diagonalen Streben im hinteren Bereich des Flügels eingebaut, die im Plan angedeutet sind. Ich habe einige Zeit darüber nachgedacht, es aber dann aus Bequemlichkeit gelassen.

Ich bin schon gespannt, wie deine Erfahrungen beim Erstflug sind, insbesondere, ob du bei einem Schwerpunkt nach PLan auch soweit wie ich in Richtung "Tiefenruder" korrigieren musst.
 
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