Aero Commander in Eigenbau (Depron - 1,6 m): Baubericht

Es geht wieder weiter an der Commander. Das freut mich, bin ich denn schon seit letztem Juni dran. Das Hauptfahrwerk ist fertig und der Vogel steht auch ganz stabil darauf. Einzig die Federn muss ich mehr vorspannen. Ein kurzer Test auf der Waage ergabt, dass sie genügend Haltekraft haben um die Commander zu tragen. Auch wenn der Restfederweg nur noch sehr kurz ist. Mir ist aufgefallen, dass die Servos der Hauptfahrwerke nicht denselben Drehwinkel haben. Vermutlich eine Serienstreuung. Macht jedoch nur wenig aus, eins der Federbeine wird dadurch eben nicht ganz so weit in die Verkleidung einfahren, wie das andere.
Ich bin mit meinem Werk bis jetzt durchaus zufrieden. Aktuelles Gesamtgewicht ist 1980g inkl. Fahrwerk, Rohbau, Motoren, Regler, Servos, Spinnner.... Ich lasse mal ein paar Bilder sprechen :)

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Sieht gut aus.
Dass die eingefahrenen Fahrwerke so viel am SP verändern, glaube ich nicht. Einfach SP etwas vor schieben dürfte reichen. Bei Start und Landung dann kopflastiger und im Flug eher neutral.

Gruß
Juri
 
Hallo Juri,

so habe ich mir das auch gedacht. Bei Start und Landung kopflastig zu sein ist ja nicht das schlimmste. Ein verschiebbares Gewicht im Flugzeug wäre mir eigentlich auch zu aufwendig. Der Flieger ist schon schwer genug. Aber ein bisschen wird sich der SP schön ändern, wenn das Fahrwerk einklappt. Werde die ersten Flüge auch nur mit ausgeklapptem Fahrwerk unterwegs sein. Habe davor etwas Bammel. V.a. weil der SP nicht so einfach für mich zu ermitteln ist, da Trapezfläche. An der Wurzelrippe kann man den noch gut ausmachen, dennoch müsste er etwas vorgeschoben werden. Wahrscheinlich nur wenige cm. Werde da etwas experimentieren müssen. Mal sehen wie das wird, bin zuversichtlich dass sie gut fliegt :)

LG Max
 
Hallo Max.
Ich denke auch, dass die gut fliegt.
Um SP zu ermitteln benutze ich immer das Programm "winlaengs". Für den Erstflug auf 18% Längsstabilität berechnet, hat es immer gut geklappt.
Bitte den Rumpf als 3. Fläche mit berechnen.

Gruß
Juri
 
Habe soeben einen ersten SP und NP berechnet. Geht ganz einfach. Ich zwei Flügel gerechnet. Den Rumpf sollte man ja als dritten Flügel mitberechnen. Aber das Programm berücksichtigt ja keinerlei Rumpfgeometrie, ich kann nur den Grundriss des Rumpfs eingeben auf Basis eines Trapezflügels. Ich nehme mal an, das genügt trotzdem.
 
Mit dem Rumpf (modelliert als Fläche mit vier Trapezen, also lang und schmal) liegt der SP bei 69mm hinter der Flügelnasenkante. Die Wurzelrippe hat 297mm Länge. Der SP liegt also bei 23% der Flächentiefe. Scheint mir etwas kopflastig. Sind übliche SP-Werte nicht zwischen 30-40% der Flächentiefe?

Eins muss ich noch anmerken: Ich hoffe ich habe nichts falsch gemacht, damit, dass ich die Flügelspannweite um den vom Rumpf eingeschlossenen Anteil der Tragfläche reduziert habe, zumindest für die Berechnung. Denn dieser Teil wird nicht von Luft umströmt und erzeugt somit auch keinen Auftrieb. Daher hat der Flügel in der Berechnung nur 1430mm Spannweite. Das Modell hat 1600mm Spannweite.
 

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Hallo Christian, danke für deinen Hinweis! Ich habe jetzt den gesamten Flügel zur Berechnung verwendet. Der SP liegt nun 8mm weiter vorn.

Berechnung SP&NP #2.jpg
 
Habe noch ein wenig weiter gemacht. Die Nase passt nun endlich an den Rumpf, das ganze sieht jetzt wie ein richtiges Flugzeug aus. Erfreulich ist für mich, dass man das Lenkservo am Bugfahrwerk von der Seite gar nicht sieht, es ist genauso wie ich es konstruiert habe. Schön, wenn es so wird, wie es sein soll.

Foto2006.jpg
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Gleichzeitig entstehen die Formen für die vordere Cockpitverglasung. Die Scheibe wird mit schmalen Balsastreifen abgebildet, die auf die Silhouetten der Cockpitwände geklebt werden. Später bekommt jede Formhälfte noch einen Rahmen außenrum.

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Sind übliche SP-Werte nicht zwischen 30-40% der Flächentiefe?
Es kommt darauf an. Meist 28-33% der mittleren(!) Flächentiefe. Mit mehr Pfeilung wandert der NP entlang der Wurzelrippe, deswegen ist eine richtige Berechnung unerlässlich. Mittlere Flächentiefe kann auch grafisch berechnet werden, aber Winlaengs macht das schon zuverlässig.

Gruß
Juri
 
Das beruhigt mich schon mal ungemein :)
Momentan ist meine nächste Sorge, die für Kopfzerbrechen sorgt, das Anschlagen der Querruder und Landeklappen. Wie bringe ich die Scharniere in die weiche Depronoberfläche? Und wie verbinde ich die beiden Landeklappen pro Fläche miteinander? Das Servo sitzt in der Flügelgondel und lenkt von dort aus die Landeklappen über eine Torsionswelle (2mm Stahldraht, an beiden Enden abgewinkelt, ähnlich einer HR-Anlenkung) an. Zumindest ist das bis jetzt mal so vorgesehen.
 
Bei mir haben sich Nylonscharniere bewährt in der Größe. Ruder und Dämpgungsfläche an der Stirnseite mittig mit Skalpell aufschlitzen und Einkleben. 2x mit angespitztem Zahnstocher durchstechen und den Überstand mit dem Seitenschneider beidseitig abschneiden. UhuPor-Scharniere geht bei etwas kleineren Modellen auch, aber die Nylons gefallen mir besser.
Ruderhorn soll entweder in die Tiefe gehen (Symbolbild)

Horn.jpg


oder in eine Verstärkung im Ruder greifen (Symbolbild)

43248.jpg


Mit Torsionsanlenkungen habe ich so meine Probleme. Besser umlenken oder Bowdens biegen.

Gruß
Juri
 
Die Commander bekommt Hohlkehlen

Die Commander bekommt Hohlkehlen

Endlich hab ich mich dazu aufgerafft die Querruder anzubringen. Gar keine leichte Sache, habe ich doch lange drüber gerätselt, wie ich das am besten anstelle. Ursprünglich wollte ich die Flachscharniere einfach auf die Flügeloberseite kleben und die Klappen und Ruder mit einer großen 45°-Fase versehen. Das hätte aber an der Flügelunterseite einen gut sichtbaren Spalt gegeben, der mir eigentlich ein Dorn im Auge war. Also hab ich kurzerhand versucht Hohlkehlen zu bauen. Und es hat sogar geklappt! Auch wenn der Flügel an seiner Außenrippe weniger als 10mm dick ist. Das Querruder kann man um fast 180° schwenken ohne dass es irgendwo zu Berührungen kommt. Seht selbst:

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180°!
So viel Ausschlag braucht die Maschine doch gar nicht. ;)
Sieht aber gut aus.
Ei kleiner Top am Rande: Man könnte die Nylons auch halbieren.

Gruß
Juri
 
Hallo Juri,

das Ruder kann halt so weit ausschlagen. Ist aber eh nicht praktikabel weil das Servo nicht so viel Weg bringt. Außerdem will ich ja keine Bremsklappen draus machen :) Trotzdem find ich's toll, dass mir so was endlich mal gelingt. Der Tipp mit dem halbieren ist gut! Warum komm ich eigentlich nie auf solche Ideen? Dann bräuchte ich nicht so viel Scharniere kaufen....
Ich lass die Scharniere erst mal so, da ja der Drahtstift dann auch ersetzt werden müsste. Aber vielleicht hab ich sogar passenden Draht auf Lager ;) Die Scharniere müssen außerdem noch mit einer Rippe versehen werden, damit sie sich nicht biegen.

Ruderausschlag wird in beide Richtungen 45° maximal. Die Querruder sind nicht besonders groß, vermutlich werde ich den Ausschlag brauchen.
 
Landeklappen...

Landeklappen...

Hab mich getraut die Landeklappen anzugehen. Lange hab ich überlegt, wie ich's machen soll. Jetzt hab ich mich dazu entschieden, den Drehpunkt an die Flügelunterseite zu verlegen. Die Scharniere sind dann im Flügel und in der Klappe eingelassen. Dazu hab ich jeweils ein rechteckiges Loch in die Depronoberfläche der Klappe/des Flügels geschnitten und mit 2mm Balsa gefüllt. Jetzt ist da noch ca. 0,7mm Luft, genau so viel wie das Scharnier dick ist. Die Scharniere schließen also bündig ab und man sieht später nix mehr nachdem das Bespannpapier drauf ist. Übrigens ist das meine bevorzugte Finishmethode. Habe gute Ergebnisse mit Packpapier erzielt. Jedoch wiegt das Packpapier ca. 70g/m², viel zu viel. Und es saugt recht viel Füller oder Spachtel, wird also noch schwerer. Bespannpapier 21/24g/m² sollte stabiler und leichter sein.

Foto2418.jpg
 
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