Aero Commander in Eigenbau (Depron - 1,6 m): Baubericht

Hallo Bernd,
auffasern? Aber das ist doch überall in der Landeklappe verklebt!
Du meinst es hält das Torsionsmoment nicht aus? Natürlich reicht das Rohr nicht über die volle Spannweite der Flaps, aber es sollte eine Verklebung mit 50% der Länge ausreichen. Ich hab dafür extra ein Kohlerohr gekauft. Hätte auch Aluröhrchen da gehabt, aber die waren mir zu weich. Messing und Stahl zu schwer.
Aber es gibt doch einige Modelle, bei denen eine Torsionsanlenkung der Flaps genauso realisiert wird? Wie machen die das dann? Ich probiere das einfach mal aus.

Heute habe ich die Scharniere in die Landeklappen geklebt. Man kann sie am Flügel immer noch abschrauben. Morgen wird der Flügel mit Glasgewebe beklebt und dann kann ich die Flaps miteinander verbinden. Mal schauen was es aushält...
 
Torsionsanlenkung mit 3mm Kohlerohr?
Ich dachte, das Röhrchen sei nur als Scharnierachse verwendet worden.
Ich hatte eine HR-Anlenkung (etwa 1m Ruder-SPW) aus ähnlichem Röhrchen zwar zeit lang benutzt, aber dann doch auf Hebel umgebaut, da nicht torsionssteif und leicht "schwammig".
Bei Klappen kommt es nicht so arg darauf an und könnte klappen.

Gruß
Juri
 
Nun gut, bei 1m Ruderspannweite treten auch wesentlich höhere Kräfte auf als bei meinen "kleinen" Klappen. Die sind auf der Flügelaußenseite ca. 20cm und auf der Innenseite ca. 10cm lang und max. 5cm tief. Da reicht doch so ein dünnes Rohr zumal eine Spannweite (Motorgondelbreite) von 10cm zwischen den beiden Klappen überbrückt wird, welche auch ausschlagend für die Verdrehung ist. Je länger das Rohr, desto schwammiger und weicher ist die Anlenkung. Dann kommt noch hinzu, dass es keine Ruder sondern nur Landeklappen sind. Wenn die sich ein bisschen verdrehen, dann macht das nix. Ich muss damit ja nicht steuern. Die Querruder werden per Hebel angelenkt. Wenn die Klappen mit Gewebe bedeckt sind, werd ich sie montieren und das Ganze testen.
Aktuell bin ich dabei die Flügel mit dem 25er Gewebe zu behandeln. Geht gut vorwärts :)
 
Habe den Flügel fertig mit Gewebe beklebt. Habe dann alles auf einen Haufen geworfen und gewogen: 2093g für den kompletten Flieger inkl. Fahrwerk, beiden 3S-3000er Antriebsakkus, beiden Motoren+Spinner und allen Servos außer denen für die Flaps.

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Es fehlt noch das Gewebe auf dem Heck, der erste Spachtel und Lack und die Verglasung sowie Ruderanlenkungen. Ich erwarte ein Gesamtgewicht flugfertig von 2,4kg. Das sollte die Commander noch wegstecken können.
 
Schaut sehr gut aus.
Vom Gewicht her kann man auch nicht meckern.
Etwas Farbe musst Du auch einkalkulieren.

Gruß
Juri
 
Hallo Juri,
ich bin mit meiner Arbeit sehr zufrieden, trotz einiger kleiner Stellen an denen gemeckert werden kann. Vor der Farbe habe ich noch etwas Bammel, sie wird sicher viel wiegen und ich bin mir noch nicht sicher wie ich sie aufbringe. Jedenfalls hab ich schon mal ein Color scheme:

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Hauptsächlich Silber und Weiß. Zum Aufbringen der Farbe sehe ich drei Möglichkeiten:
1. Spraydose
2. Lackierpistole (hab ich rum liegen, kein Highend-Gerät sondern aus dem Baumarkt, aber das sollte es dennoch tun)
3. Rollen mittels Farbroller wie es "Messerschmitt" an seiner Gloster Meteor im E-Impeller-Forum gemacht hat. Er war damit sehr zufrieden.

Was wird am leichtesten bei dennoch zufriedenstellendem Ergebnis? Ich bin eher für spritzen mit der Pistole. Verwenden würde ich Wasserlack aus meinem nahe gelegenen Baumarkt. Mir fällt gerade ein, dass ich Weiß in der Spraydose als Acryllack da habe.
 
Bei Weiß würde ich auf gut deckende Farben zurück greifen. "Schminke" z.B.
Bei Silber hätte ich eine klare Empfehlung: Aluminiumspray von Toom. Meine Guppy ist komplett damit lackiert (ganze 4m²) ohne Farbverlauf oder anderen Macken. Nachteil: muss versiegelt werden (Aqualack).
Sieht danach auch gut nach Alu-Lackierung aus.
 
Nimmst du dazu wirklich waschechte Schminke? Eigentlich habe ich noch eine ganze Spraydose voll weisser Farbe. Die werde ich dazu aufbrauchen.
Und jetzt frage ich mich ob es überhaupt Sinn macht für das bisschen Silber die Spritze zu benutzen... Mal sehen.
Habe eben noch den ersten Flügel mit gespachtelt. So wie empfohlen habe ich ca. 5% Talkum dem Parkettlack beigemischt. Leider ist das etwas zu wenig. Vielleicht deckt der Lack den Rest. Werde für die restlichen Teile 10% beimischen.
 
Bei Gelb und Weiß mache ich keine Kompromisse mehr.
Auf die 5-10€ kommt es auch nicht mehr an, wenn Endergebnis stimmen soll. Steckt ja Einiges an Arbeit in so einem Eigenbau.

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Gruß
Juri
 
Hallo Juri,

kannst du kurz was zur Verarbeitung der Schmincke Farbe sagen? Wie Verdünnung, Werkzeug, Trockenzeit etc.

Ich kenne nur die Dye Eiweißlasurfarben von Schmincke für allerlei Retuschen.;)

Grüße, Bernd
 
Hallo Bernd
Ich spritze die aus der Spritzpistole (Airbrush ist einfach zu fein für größere Flächen) mit 0.5-er Düse unverdünnt in mehreren dünnen Durchgängen. Die Farbe ist sehr fein (geht auch durch 0.2-er Düse) und gut deckend. Trocknet quasi schon "im Anflug". Druck etwa 3,5-4 Bar. Mein leiser Kompressor gibt einfach nicht mehr her. Mit einem Druckbehälter ist es aber kein Problem.

Gruß
Juri
 
So nun sind die Flaps an den Tragflächen und benötigen ein klein wenig Feinarbeit um die Leichtgängigkeit zu gewährleisten. Die Anlenkung mittels Servo muss noch eingebaut werden. Dazu muss ich mir noch überlegen, ob ich das Servo einklebe oder einen Rahmen dafür baue der geschraubt werden kann.

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Weiteres was zu tun ist:
-Bugfahrwerk gängig machen
-Leitwerke fertigstellen (Hohlkehlen anbringen, was ich beim Seitenruder schon erledigt habe)
-sämtliche Rudergestänge anbringen
-Übergang Rumpf zu Heck glatt schmirgeln (hab damit schon angefangen)
-Heck mit Glasgewebe belegen und füllern
-Reglerkabel verlängern (Regler kommen in die Tragflächen, hoffe sie werden im Flug nicht zu heiß denn Kühlung haben sie keine)
-allgemein Kabelsalat

Wenn das alles erledigt ist kann die Commander schon abheben. Auf den Moment freue ich mich schon lange, hab aber auch Bammel falls etwas schief geht oder der Schwerpunkt nicht passt etc... Denke da hilft nur ausprobieren.
Jedenfalls bin ich ziemlich stolz auf meinen Flieger, sieht sehr gut aus trotz einiger Baufehler!
 
Kannst wirklich stolz sein.
Der ist dir gut gelungen. Das mit dem SP ist schnell und verlässlich mit dem winlaengs erledigt. Wird schon gehen.

Gruß
Juri
 
Servo nun im Seitenruder

Servo nun im Seitenruder

Habe die Anlenkung des SLW neu gemacht. Das Servo sitzt direkt im Drehpunkt des Ruders und somit sollten sich die Ruderelastizitäten deutlich minimieren lassen. Das Ruder selbst ist komplett aus Depron, die Hohlkehle wurde mit Depronplatten aufgeschichtet und mit einem einfachen Werkzeug (aufgesägtes Rohrstück mit 80er Schleifpapier) halbrund verschliffen.

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Bei der Herstellung der vorherigen Ruderbetätigung hatte ich noch zu wenig Gespür um zu wissen, dass sich lange Gestänge stark durchbiegen können, insbesondere dann, wenn zur Gewichtsreduzierung dünne Drahtdurchmesser verbaut werden. Zusätzlich habe ich die Torsionsverwindung des abgewinkelten Drahtstücks am Seitenruder zu sehr unterschätzt. Die einzelnen Elastizitäten summieren sich dann auf was man an meinem Seitenruder deutlich gesehen hat: Man konnte es mit dem Finger ca. 15° bis 20° in jede Richtung verdrehen, ohne das Servo mitzudrehen. Bei hohen Fluggeschwindigkeiten kann es zum Flattern anfangen...
 
Flügel fast fertig

Flügel fast fertig

Landeklappen sind fertig eingeklebt, ihre Ansteuerungen auch. Der Torsionsstab funktioniert wunderbar. Allerdings wird er sich ein bisschen verwinden sobald die Klappen ausgefahren sind, da der Flugwind die Klappen ein wenig zurück drücken wird. Macht nix aus, solange alle Klappen in etwa die gleiche Anstellung sprich Winkel zum Flügel haben. Sonst gibt's ne leichte Störwirkung um die Längsachse. Die Klappen fahren 42° aus. Wird am Anfang wohl etwas viel sein aber man kann mittels Servogestänge die Wirkung reduzieren.

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Hier sieht man die Ansteuerung eines Querruders. Ausschlag in beide Richtungen maximal 45°. Die Querruder sind nicht besonders groß, sie haben die identischen Proportionen wie das manntragende Original. Die Zug-Druck-Stange besteht aus zwei Nylongabelköpfen und einem 3mm Kohlerohr welches mit dem hinteren verklebt ist. Am vorderen Ende wurde eine M2-Schraube eingedreht und deren Kopf abgetrennt. Sie dient zur Feinjustierung. Den Gabelköpfen wurden ihre Kunststoffachsen abgeschnitten und durch eine 1,5mm-Bohrung ersetzt. Hindurch wird ein 1,5er ABS-Draht gesteckt und an beiden Enden mittels heißem Schraubendreher platt gedrückt. Die Servohebel sind entsprechend aufgebohrt sodass sich eine spielfreie Ansteuerung ergibt. Sollte man später den Stab von einem der Hebel trennen müssen, so schneidet man einfach den ABS-Draht durch und ersetzt diesen bei der nächsten Montage.

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Interessante Lösung, mit ABS-Stiften.
Vielleicht könnte man noch die Gabel mit einem Schrumpfschlauch etwas zusammendrücken.
Ich nehme an, dass die Räder noch in die Nischen rein passen. Die Servos und Gestänge sind gut zugänglich. Gefällt mir.

Gruß
Juri
 
An Schrumpfschlauch habe ich auch zuerst gedacht aber man braucht ihn nicht. Die ABS-Stifte sind ausreichend wenn an beiden Enden platt gedrückt. Ich hoffe nur dass sie nicht all zu schnell ausleiern.

Natürlich passen die Räder in die Nischen. Die Radkästen sind am gesamten Umfang 2mm breiter als der Raddruchmesser (76mm). Die Radkästen haben 80mm.
Der Hebel des im linken Flügel sitzenden Landeklappenservos berührt leicht das Rad im eingefahrenen Zustand. Da das Fahrwerk im Flug durch sein Eigengewicht etwas runtergedrückt wird, sollte das nicht stören. Zudem hat das Servo viel Kraft und das Rad kann frei drehen. Ich habe zwar den Hebel schon etwas gekürzt, jedoch konnte ich den Kontakt nicht komplett verhindern. Das muss erst mal so bleiben.

Freue mich, dass die Commander bald fertig wird! Ab jetzt muss ich auf Scharniere vom Chinesen warten...
 
Reglereinbau

Reglereinbau

Zwei Aerostar 40A sitzen in den Flügelhälften. Die Kabel sind gerade lang genug, dass ich sie nicht verlängern muss. Die Flügelnasenleiste wurde im vom Rumpf verdeckten Bereich etwas beschnitten, sodass die Stecker zum Akku in ein Holzbrettchen geklemmt werden können. Man kann dann den Akku bequem an den Regler anschließen, ohne diesen festhalten zu müssen. In den Rumpfrücken kommt noch eine Öffnung für den schnellen Akkuwechsel. Ich würde den Rumpfrücken lieber zulassen, aber jedes mal die Fläche abschrauben wenn man den Akku wechselt ist auch doof.

Foto2466.jpg
 
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