Aero Commander in Eigenbau (Depron - 1,6 m): Baubericht

Nun ist das Bugrad in einer schon weit fortgeschrittenen Version der Ausarbeitung. Ich denke, dass nur noch wenig nachgearbeitet werden muss. Das integrierte Lenkservo flog wieder raus, nachdem die Anlenkung des Bugrades über Seilzüge eine platzsparendere Lösung darstellt. Es wird seinen Platz hinter dem ersten Spant finden. Zum Einklappen wird ein Bowdenzug verwendet. Um möglichst große Radien nutzen zu können verläuft dieser diagonal durchs Cockpit. Er befindet sich direkt hinter der Mittelstrebe der Kanzelverglasung, dort wird er am wenigsten wargenommen. Die Anbindung des Bugrades an den Bowdenzug musste ohnehin sehr steil erfolgen, da nur eine Öse am Fahrwerk zur Verfügung stand. Diese gibts ja soweiso, warum nicht gleich zweimal nutzen?

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Hallo Max,
die Lösung hat paar Schwächen: der Bowden, der auf Zug belastet wird, zieht sich stramm. Ohne Verriegelung wird das Fahrwerk Bowden zum Biegen bringen, bis das Fahrwerk einknickt.
Ich würde schon existierende Fahrwerkeskonstruktionen anschauen und, evtl. mit Anpassungen, abbilden.


Gruß
Juri
 
Hallo Juri, das Fahrwerk wird ja auch verriegelt, der Bowden allein ist viel zu schwach. Er muss das Fahrwerk nur ein und ausklappen.
Hat denn schon jemand ein Fahrwerk gebuat, dass allein durch den Bowdenzug verriegelt? Das Servo nutzt hierbei auch einen Kniehebeleffekt.
 
Es geht mal wieder ein Stückchen weiter mit der Commander. Die linke Rumpfhälfte ist fast fertig und schaut auch schon ein bisschen nach Commander aus. Das Hecksegment fehlt noch, da wie erwartet sich nicht alle Features vom CAD 1 zu 1 in die Realität übertragen lassen. Im CAD sieht alles so einfach aus, aber in Echt will man hier und da doch anders vorgehen. Das Hecksegment nehme ich mir kommende Woche vor, jetzt ist erstmal bis Mittwoch lernen angesagt. Die erste Klausur rückt näher und näher.
Immerhin hab ich schonmal das Fahrwerkservo ausgetüftelt. Es funzt! Der interne Poti ist ausgebaut und dient dem Servoarm als Endanschlag. Wenn ich nun einen Servoweg von 5% zu beiden Seiten eingebe (am Sender) dann dreht das Servo langsam genug, um dem Fahrwerk genug Zeit zu lassen, bis es draußen oder drinne ist. Da der Poti den ganzen Weg nicht mitgeschleift wird, dreht das Servo munter mit konstanter Geschwindigkeit weiter, bis der Servoarm den Hebel am Poti erreicht und diesen betätigt. Die 5% Wegbegrenzung lassen das Servo sofort aufhören zu drehen. Das ganze hat den Vorteil, dass man keine Endschalter braucht, die viel Verkabelung erfordern und auch um einiges komplexer im Einbau sind. Da mein Zentralservo nun alle drei Fahrwerke auf einmal bedienen muss, benötigen die einzelnen Bowdenzüge allesamt eine Federung zum Längenausgleich bei Ungenauigkeiten in ihren einzelnen individuellen Endpositionen. Das lässt sich aber einfach realisieren.
Jetzt muss es nur noch leicht genug werden, dass es auch tatsächlich verbaut werden kann. Momentan wiegt das Servo allein stolze 50g! Ich musste leider so ein großes Servo nehmen, denn je kleiner, desto weniger Stellkraft ham die Servos bei nur 5% Wegbegrenzung. Mehr kann man nicht eingeben, sonst dreht es wieder zu schnell.
Hier noch ein paar Bilder:

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Hauptfahrwerk

Hauptfahrwerk

Das Hauptfahrwerk habe ich nun weiter konstruiert. Es wird genauso verriegelt wie das Bugrad. Der Fahrwerkdom wird einfach auf die Schaumoberfläche des Flügels geklebt. Die Fläche reicht aus, mir ist klar, dass es im Extremfall abreißt. Der Schaumfuss ist somit eine Sollbruchstelle. Dient der Sicherheit. Ob das genauso funzt, wird sich bestimmt zeigen.
Außerdem hoffe ich, dass die Konstruktion nicht zu schwer wird.

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Hier noch ein Bild der Drehachse: Diese wird in eine Nut gelegt und von oben mit kleinen Aluplatten festgeklemmt. Somit kann ich das Fahrwerk einfach und schnell von unten entnehmen, falls es kaputt oder verbogen ist.

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Jetzt fehlen noch:
-die Aussparungen für die Fahrwerksbeine während des Einklappens
-der Einzieh- und Verriegelungsmechanismus des Hauptfahrwerks
-sämtliche Rippen im Flügel
-Servos für die Leitwerke und Querruder+Flaps
-die Flaps und Querruder selbst, dazu die Seiten- und Höhenruder
-Einbaurahmen für Regler, Akku und Empfänger sowie fürs zentrale Fahrwerkservo
-die Flächenbefestigung am Rumpf
-das Stecksystem fürs Heck
-die abnehmbare Nase
-die Luftführung in den Motorgondeln
-die Flächensteckung (3-teilig)
-und bestimmt noch einiges mehr
 
Die Fläche reicht aus, mir ist klar, dass es im Extremfall abreißt. Der Schaumfuss ist somit eine Sollbruchstelle.

Ich glaube eher, dass der Schaumfuß einfach einen Teil der Beplankung mit nimmt beim Rausreißen. Vorausgesetzt, die Klebeverbindung ist stärker als Schaum.
Der Flieger wird 3-4 Kilo schwer, da ist Schaum als Konstruktionsmaterial schon hart an der Grenze.

Gruß
Juri
 
Glaubst du wirklich, dass das Dingens sooooo schwer wird?
Das wäre Mist...
Ob ich das Fahrwerk so baue wie dargestellt, wird sich zeigen. Falls es zu schwer wird, dann kommt ein billiges Drahtfahrwerk rein. Oder gar keins.
 
Also 3 Kilos sind schnell erreicht, bei der Größe.
Natürlich kann man den Flieger auch leichter bauen. Aber meistens nicht im ersten Anlauf.
Mit wie viel hast Du gerechnet?

Gruß
Juri
 
Leider ist das oft so, dass ein Flieger erst beim zweiten Mal wirklich gut gelingt. Ich habe mit ca. 2kg gerechnet. Das Fahrwerk werde ich vorerst weglassen, bis ein flugfähiges Stadium erreicht ist. Dann sieht man ja, ob noch Luft nach oben ist.
 
Seitenruder

Seitenruder

Das Seitenruder wird entstehen. Auch in Halbschalenbauweise, was angesichts der Dicke (28mm) ein recht gewagtes Unterfangen ist. Wenn man Beplankung und das mittige Depronteil von der halben Dicke abzieht, bleiben noch 8mm für die Wurzelrippe übrig. Oben an der Spitze sind es dann 1mm :D Zum Glück ist die Stabilität dort auch fast schon egal. Jedoch zumindest auf halber Höhe muss das Seitenruder das Höhenleitwerk tragen. Hier soll es schön stabil sein. Weis jemand wie ich in diese Sektion Stabilität reinbringe? Ich stelle mir das ganze bis jetzt so vor: Zwischen die beiden Rippen aus Balsa schiebe ich den Holm des HR und verklebe alles miteinander. Die Servos werden unmittelbar in die Flächen geschraubt. Das ist auch am einfachsten zu warten, denn erst gestern ging mir ein Servo in der Dewoitine flöten. Mitten im Flug blieb daher das Seitenruder bei vollem Ausschlag stehen. Zum Glück konnte ich in einem Maisfeld landen, nur war grad an der Landestelle ein Loch ohne Maispflanzen im Feld! Toll.... der Schaden war gar nicht mal so groß, momentan ist schon wieder alles geflickt.

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Hier sieht man die geplante Konstruktion des SR. Die Ruderfläche kann man ebenso gut erkennen, wie die einzelnen Rippen und Holme. Die Servoposition füge ich im CAD nicht ein, das mache ich vor Ort, wenn ich das Bauteil in Händen halte. Das HR kommt zwischen die beiden Rippen, die so nahe aneinander liegen. Hier muss Stabilität rein, aber wie?
 
Hier muss Stabilität rein, aber wie?
Ich würde es so machen:
Nach dem Beplanken den Bereich zwischen den Rippen ausschneiden (starke Lichtquelle als Orientierungshilfe benutzen) und mit mittel- bis hochfestem Balsa füllen. Plan schleifen. Mit Glas außen beplanken, Führungen des HLW bohren.
Generell SLW etwas dicker machen. Paar mm sieht keiner, die können aber sehr nützlich sein. Wie groß ist die Spannweite des HLW?

Gruß
Juri
 
Hallo Juri,
das HLW hat eine Spannweite von ca. 60cm. Das SLW wird 305mm hoch, wovon ca. 261mm aus dem Rumpf schauen. Der Rest verschwindet in der Tasche im Rumpfheck. Dort wird das SLW fest mit dem Rumpf verklebt.

Deine Idee mit dem Balsafüllen klingt gut. Ich werd mal drüber nachdenken :)

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Es geht weiter...

Es geht weiter...

Hier gehts auch mal wieder ein bisschen weiter. Die zweite Rumpfhälfte ist nun fertig. Wenn man beide Hälften aneinanderlegt, bekommt der Flieger schon mal ein richtig großes Volumen. Mit so viel hatte ich bei 1,6m Spannweite nicht gerechnet, zwar kann man im CAD jegliche Daten extrahieren, doch wenn das Teil fertig vor einem steht, sieht es doch anders aus. Ich freu mich auf jeden fall :)

Momentan bin ich dabei das Höhenruder zu bauen. Habe dazu im CAD schonmal alles erzeugt. Morgen gehts ans Herstellen der einzelnen Rippen. Diesmal wird das HR nicht in Halbschalenbauweise erstellt. Das mach ich nie wieder! Wird ein ziemlicher Bauaufwand. Aber gut, dass ich es ausprobiert hab, so weis man schonmal mehr...
Zuerst werden die Rippen mit den beiden Holmen verklebt. Dann wird die Ober- und Unterbeplankung in der Mitte der Rippen (an der Stelle, an der jede Rippe ihre größte Dicke hat, ca. 2cm Kleberaupe) aufgebracht. Der Rest der Rippen wird erst später, nachdem die Beplankungen schon festgeklebt sind, mit Kleber benetzt. Dann kann man schön beide Beplankungsteile an der Nasen- und Endleiste des HR zusammendrücken. Dadurch spart man sich das einzelne Aufbringen der Beplankung und eine Helling. Außerdem gehts schneller, was ich angesichts einer Bauzeit von 5 Monaten schonmal gut finde. Sonst wird das Teil nie fertig...

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Die Nase des Flugzeugs mache ich auch bald. Die vorderste Sektion wird aus einem Balsaklotz gemacht. Vielleicht kann man dahinter nochmal mit Balsa arbeiten, was aber wiederum eine Stützkonstruktion mit mehreren Spanten notwendig macht, das sich das Balsa sonst nicht biegt. Die Nase soll ja nicht gerade konisch sein, sonder schön sphärisch.
 
Es geht endlich wieder weiter, in letzter Zeit ist hier bei mir ein bisschen Ruhe eingekehrt, da ich für Prüfungen büffeln musste. Leider hab ich gerade keinerlei Bilder zurhand, da ich ohne Mini-USB-Kabel (das woanders liegt...) keine Bilder von meinem Handy hochladen kann. Es sei nur soviel gesagt: Das Heck ist fertig, sprich die abnehmbaren Heckrumpfhälften sind verklebt, das SLW ist auch schon drauf. Innerhalb des SLW befindet sich ein Umlenkhebel, der das HLW anlenkt. Ich hätte die Servos auch direkt in die Dämpfungsflächen setzen können, aber da bin ich ein kleiner Perfektionist, das sieht nicht schön aus. Also müssen die Servos in den Rumpf. Am besten dort hin, wo man sie im Schadensfall auch tauschen kann (kommt öfters vor als man denkt). Die beiden Servos sitzen nun an der Schnittstelle Rumpf zu Heck. Von dort lenken sie über ein Gestänge die Ruderflächen an. Das hat ganz schön lang gedauert, v.a. weil HK meine Pakete nicht schickt! Nun musste ich mir alle Gabelköpfe selbst herstellen, was viel Zeit in Anspruch nahm.
In nächster Zeit wird wieder einiges am Flieger gemacht, die Rumpfnase werde ich aus ABS tiefziehen, damit ist sie schön dünnwandig, was mir beim Fahrwerkeinbau zugute kommt. Die Tragfläche kommt als letztes dran, die muss ich im CAD erst noch entwerfen.
 
Ein paar Bilder

Ein paar Bilder

Wie versprochen gibts nun ein paar neue Bilder! Zuerst zeige ich, wie ich das Depron für die Seitenteile des Hecks in Form geföhnt habe. Dazu wurde eine Positiv- wie Negativform aus Pappe erstellt. Mit Heißkleber geht das schnell und einfach. Dann das Depron einfach mit dem Föhn auf der Innenseite erwärmen und mit dem Positivkern in die Formschale drücken.

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Dann konnte das Heck zusammengeklebt werden. Für die Anlenkung des HR habe ich extra einen Umlenkhebel gebaut, dieser verschwindet komplett im SLW. Die Ansteuerung des Seitenruders erfolgt ebenso von innen über einen langen Draht. Die Servos sitzen dann an der Trennstelle von Rumpf zu Heck.

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Soweit mein aktueller Stand. Als nächstes wird die Fläche konstruiert, die Fenster im Rumpf ausgesägt und das Rumpfvorderteil mit dem Heck vereint. Dazu kommen ein paar Stifte und Bolzen zum Einsatz.
 
Hallo,

du gibst dir wirklich Mühe, alle Achtung!

Warum du aber den Mittelrumpf herkömmlich mit Balsa hast verstehe ich nicht wirklich. Auch dort hättest du in Sektionen/Streifen unterteilt mit Depron Arbeiten können.

Das Wetter ist eh zu heiß zum Fliegen, weiter so!;)

Grüße, Bernd
 
Hallo Bernd,
erstmal danke für's Kompliment! Ich verkünstel mich da immer ein bisschen, es dauert dann auch sehr lange. Allerdings habe ich ja nur am WE Zeit für den Bastelkeller und das auch nicht immer. Die HR-Anlenkung hat sehr viel Zeit gekostet, da ein Paket mit Anlenkungsteilen von HK viel zu lange auf sich warten ließ. Also hab ich alles selbst gemacht, sieht nicht ganz so doll aus, funzt aber genauso gut :) Das Heck gefällt mir außerordentlich gut, ich finde da habe ich meine Arbeit ordentlich gemacht. Noch besser gings natürlich, wenn ich den Flieger ein zweites Mal baue, aber das ist immer so.

Der vordere Rumpf ist zweiachsig gewölbt, das könnte man mit Depron schon auch schaffen, aber dann braucht man auch eine sphärische Negativ- und Positivform, das war mir dann doch zu viel Aufwand. Die hätte aus Holz gebaut werden müssen, Pappe kann man leider nicht zweiachsig biegen. Im Prinzip ist der Rumpf eigentlich schlecht dran, mit der Mischbauweise bei der Beplankung. Denn das Holz muss gefillert werden, was nur mit lösemittelfreien Sachen geht, alles andere greift das Depron an. Beim zweiten Modell werde ich aber eine Form bauen, auch wenn der Aufwand dann schon größer ist. So werde ich das nicht nochmal machen. Oder den Rumpf ganz in Holz, das geht auch.
 
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