Epoxy lösen am Motorspant???

Hi Guys,

ich hoffe das Thema ist hier richtig.

Ich habe gebraucht eine günstige Ripmax Corsair erstanden. Bei der genaueren Prüfung des Models fiel mir auf, dass der Vorbesitzer den Motorspant so einkleben wollte, das er über den Spant Sturz und Zug eingestellt hätte. :mad:
Leider ist der Spant selbst hierfür nicht dick genug.
Das heißt, auf der rechten Seite liegt der Spant auf seiner ganzen Stärke im Rumpf und auf der linken Seite steht er fast mir der ganzen Stärke vor dem Rumpf. Daher ist natürlich die Klebefläche nicht gleichmäßig und auch nicht komplett geschlossen. An manchen Stellen sind Spalten von fast zwei cm länge auf der anderen Seite ist der 2K Kleber so dick, dass man da wahrscheinlich nicht mal mit ´nem Hammer durchkäme.

Nun mein Problem.
Ich möchte gern den Spant lösen. Am liebsten wäre mir natürlich den Spant erhalten zu können und den Rumpf zu schonen. Den Spant möchte ich gerne gerade wieder einkleben und dann Zug und Sturz über die Motoraufnahme regulieren.

Hat jemand einen Trick die Klebestelle einigermaßen zerstörungsfrei zu lösen? Hitze scheidet natürlich aus. Für einen Fräser ist zu wenig Platz und der Rumpf wäre auch hinüber.

Zum besseren Verständnis habe ich auch ein paar Fotos angehängt.

Ich bedanke mich schon mal im Voraus.:D

aDSC_0237.jpg
aDSC_0238.jpg
aDSC_0240.jpg
aDSC_0241.jpg
aDSC_0242.jpg
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo

Hm, ich bin da eher brutaler Natur und würde die Bereiche welche nur mit dem Kleber zusammen gehalten werden mit einer Diamanttrennscheibe öffnen. Wahrscheinlich würde ich den Schnitt ganz um den Spant machen. Anschließend einen Ringspant innen in den Rumpf setzen, alles sauber planschleifen und den alten Spant, so er denn noch erhaltungswürdig ist, dort aufkleben.

Aber Du willst ja den Rumpf nicht kürzen. Deshalb könntest Du den verklebten Rest mit einem erhitzten OP-Messer oder schmalen Cuttermesser versuchen zu durchtrennen. Erhitzen des Messers mit einem Heißluftfön. Ist wahrscheinlich eine Geduldsaufgabe, weil es nicht in einem Schnitt gehen wird sondern nur Millimeterweise.

Was mir noch einfallen würde, wäre einen Lötkolben mit dem Sägeblatt einer Puksäge zu versehen und dann versuchen den Spant auszutrennen. Ist etwas Bastelarbeit und gehört eher zu der Methode: "Stell Dir vor Du bist in der russischen Taiga und hast kein passendes Werkzeug....." ;)

Edit: Nach intensivem Studium der Bilder und in Betracht auf das mögliche Ergebnis, würde ich wirklich Methode Ringspant machen. Geht am Schnellsten und wird am Ende ein perfektes Ergebnis sein.
 
Zuletzt bearbeitet:

Rüdiger

User
Ziemlich sicher reicht schon ein Erwärmen mit dem Haarfön aus. Die Folie nimmt dadurch keinen Schaden und schrumpft auch nicht weiter. 60, 70 Grad reichen aus, um das Epoxi in aller Regel sehr weich werden zu lassen.

hth,

Rüdiger
 

micbu

User
Welche Folie?
Ich würde da auch die Methode von Claus bevorzugen.

Michael
 

PIK 20

User
Es gibt sicherlich eine Unzahl von Möglichkeiten und Kombinationen zueinander.

Mein Vorschlag:
1. Am Rumpf vorne ringsum eine etwa 10-15mm breiten Fase als Schäftung schleifen, den Motorspant als eine Fasenkante beibehalten, also Farbe weg und guten Klebergrund schaffen.
2. An der rumpfseiten Fasenkante ringsum 2-3 Schichten Tesakrepp kleben.
3. Anschließend einige, etwa 30 bis 40mm breite Glasgewebestreifen mehrlagig ringsum mit etwas eingedicktem Harz ankleben.
4. Dann an der Rumpfvorderkante ringsum überstehend einen "Kragen" aus Tesafilm, Tesa Packband mit Überstand zum Motorspant kleben, ggfs. mit Tesakrepp verstärken und als "Form" für diese Verlängerung bilden.
5. Das Ganze von Hand etwas auf Form bringen und aushärten lassen.
6. Nach Aushärtung den neuen "GfK-Kragen" auf Form schleifen, spachteln usw.

Alternativ nach Pkt.1. könnte auch auf einen breitem Tesaband direkt einige Streifen Glasgewebe auflaminiert und dann direkt an der vorbereiteten Schäftung angeklebt werden. Ein schmaler Rand des Tesabandes muss natürlich vorher mit Silikonpapier abgeklebt und vor dem Ankleben entfernt werden.

Meiner Meinung ist das der schnellste und sicherste Weg, außerdem wird dabei die Einbausituation des Motorspantes nicht verändert.
 
Wow - viele Möglichkeiten!

Wow - viele Möglichkeiten!

n´abend Leute!
Wow das sind viele Möglichkeiten!
Ich hoffte den Spant erhalten zu können, ihn gerade zu setzen und wieder einkleben zu können.
Das wird wohl nix. :D

Ich werde mir alle Möglichkeiten noch mal ganz genau ansehen und dann entscheiden was ich mache.
Aber danke für die Tipps.

Ich kann berichten wie es wird?! Interesse???
Gruß Siggi
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Logisch. :)
 

65gt

User
Hallo Siggi,,
quick&dirty :
innen aus Kreissegmenten einen Ringspant auf den Kopfspant
aufkleben. Materialstärke nach zu überbrückendem Spalt wählen.
Nimmt man zum Kleben Schaumleim genügt grobes Anpassen:)

Gruß Martin
 
Spant stehen lassen

Spant stehen lassen

Hi Jungs,
daran, den Spant stehen zu lassen habe ich auch schon gedacht, doch der Spant ist ja nicht gerade.
Wie gesagt der Vorbesitzer hat versucht Zug und Sturz über den Spant einzustellen. Ehrlich gesagt habe ich keine Lust den Motor vielleicht wieder nach links neigen zu müssen um an die entsprechenden Werte zu kommen. :-)
Ich werde mal nachmessen wie "schief" der Spant tatsächlich ist, vielleicht hat er ja die richtigen Werte sogar getroffen. ;-)
Gruß Siggi
 

Eisvogel

User
Hi Jungs,
daran, den Spant stehen zu lassen habe ich auch schon gedacht, doch der Spant ist ja nicht gerade.
Wie gesagt der Vorbesitzer hat versucht Zug und Sturz über den Spant einzustellen. Ehrlich gesagt habe ich keine Lust den Motor vielleicht wieder nach links neigen zu müssen um an die entsprechenden Werte zu kommen. :-)
Ich werde mal nachmessen wie "schief" der Spant tatsächlich ist, vielleicht hat er ja die richtigen Werte sogar getroffen. ;-)
Gruß Siggi

"Serienmäßig" ist meist weder Zug noch Sturz eingebaut.
Bei einem schnellen Segler (sog. Hotliner) paßt das auch so. Ein langsamer Segler mit mäßigen Einstellwinkel braucht Motorsturz um den Aufbäumen entgegenzuwirken. Seitenzug ist nicht nötig.
Wenn man sauber einstellen will, kommt man um unterlegen nicht herum!
Alternativ kann man natürlich auch Tiefenruder zum Kraftflug zumischen.

Oh, hab gerade gelesen, das es sich um ein Motormodell handelt. Da muß man sowieso durch unterlegen Zug und Sturz einstellen, der passt sonst nie.
 
Seitenzug und Sturz

Seitenzug und Sturz

ob die Maschine so geflogen wurde weiß ich nicht.

Angeblich wollten sein Sohn und er die Mühle aufbauen. Und haben dann abgebrochen.
Der Spant sieht ja so aus als wenn sie mal nen Verbrenner hatte. Die Einschlagmuttern passen nämlich nicht auf ein gängiges Motorkreuz für Elektro.
Ich bin auf den Kauf angesprungen, weil außer dem Rumpf alles doppelt vorhanden ist. Fläche, Leitwerke, Kabinenhaube. Cowling.

Apropos Cowling - eine ist für´n Schalldämpfer ausgeschnitten, also wird sie wohl vor der "Kur" schon geflogen sein. Und die Qualität der Klebung lässt mich glauben, dass die beiden den Spant bei ihrer Überholung neu einklebten.
 
Ziemlich sicher reicht schon ein Erwärmen mit dem Haarfön aus. Die Folie nimmt dadurch keinen Schaden und schrumpft auch nicht weiter. 60, 70 Grad reichen aus, um das Epoxi in aller Regel sehr weich werden zu lassen.

hth,

Rüdiger

Hi Rüdiger,

ich habe zum Erwärmen/Lösen mal eine Frage:

ist das bei jedem Epoxi so?

Ich habe ein schwarzes Fahrrad aus Carbon. Nicht dass das in der Sonne weich wird.

Wie ist das bei Motorspanten aus Carbon? Werden die von der Abwärme auch weich?

Gruß,
Julian
 
Hallo Julian,

nein, das ist nicht bei allen Epoxidharzen so. "Normale" Harze vertragen Dauereinsatztemperaturen bis ca. 130 Grad, Spezialharze auch mehr. Wenn ein Harz bei 70 Grad schon weich wird, dann ist bei der Verarbeitung etwas schief gelaufen oder es ist ein mieses Produkt.

Gruß
Ernst
 

Gideon

Vereinsmitglied
Über was sprechen wir hier?

Platten die aus Prepregs gefertigt werden, werden üblicherweise bei 120-130 °C gehärtet. Die resultierende Tg liegt ungefähr auch in diesem Bereich.

Platten die mit Flüssigsystemen hergestellt werden, härten in der Regel bei Raumtemperatur an und werden dann, je nach weiterem Einsatzzweck, entsprechend warmgehärtet.

Bei Raumtemperaturhärtung liegt die Tg hier bei ≈ 60 °C, bei Warmhärtung ungefähr 20-30 °C über der maximalen Härtungstemperatur.
 

MaikG

User
Ich würd das ganze Ding rausdremeln und nen gescheiten neuen Spant einbauen.
Wenn Du den ganzen 5-Minutenhonig vom Spant und Rumpf entfernt hast passt der eh nichtmehr vernünftig, also lieber gleich richtig machen.
 
Ich würd das ganze Ding rausdremeln und nen gescheiten neuen Spant einbauen.

+1

Der Spant sieht doch eh schon ziemlich mitgenommen aus. Säge ihn grob von innen weg und der verklebte Rest-Ring der übrigbleibt wird dann mit dem Dremel weggeschliffen. Dabei nimmst du auch vorsichtig den ganzen Epoxy Kram außen weg. Das Ganze schön säubern/schleifen und einen frischen Spant aus GFK rein, der dann auch genau die Lochmaske haben kann, die dein Motor braucht. Sturz und Zug dann per Passscheiben bei Befestigung des Motors einstellen.

Gruß, Holger
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten