Balsaholz richtig bearbeiten Was ist möglich?

Hallo Leute,
ich habe mal verschiedene Fragen zum bearbeiten von Balsaholz.

Ich habe vor mir einen Rumpf in Spantenbauweise zu bauen.
Die Beplankung wird in 2mm Balsa erfolgen.
Da ich bis dato eigentlich noch nie wirklich mit Balsaholz gearbeitet habe,
bin ich am überlegen ob ich Rundungen überhaupt nur mit anfeuchten der
Balsaholzplatten hinbekomme.
Soll man bei Rundungen eventuell lieber zwei mal mit 1 mm Balsa drüber.
Lässt sich doch viel besser verarbeiten oder?
Was für Radien gehen eigentlich mit 1-2mm Balsa.
Gibt es eventuell irgend wo vas zum Download wo Bearbeitung von Balsa
beschrieben ist.

Wie bearbeitet ihr eigentlich eure fertigen Rümpfe.
Ich gehe davon aus,das der Rumpf selber schon recht stabil ist.
Verseht ihr eure Rümpfe noch mit ner Schicht GFK oder gibt es eventuell
noch ein Harz das man auf den Balsa-Rumpf streicht.Habe auch schon mal was von Chinapapier was gehört.Eventuell reicht ja so etwas schon.
Es sollte der Oberfläche halt ein bischen Härte geben.
Gibt es so etwas?
 
Hallo auch,

bin ich am überlegen ob ich Rundungen überhaupt nur mit anfeuchten der Balsaholzplatten hinbekomme.

Längs der Maserung lassen sich angefeuchtete Balsaholzplatten in sehr enge Radien biegen.

Soll man bei Rundungen eventuell lieber zwei mal mit 1 mm Balsa drüber.
Lässt sich doch viel besser verarbeiten oder?

Nein. 1mm Balsa ist eine sehr empfindliche Geschichte, die sich meiner Meinung nach nicht besonders gut für eine Doppelbeplankung eignet, du hast wegen der geringen Dicke auch kaum Möglichkeiten etwas anzupassen und beizuschleifen. Und wer gibt sich so was freiwillig, einen runden Rumpf zweimal (!) zu beplanken...

Da gibt es andere Möglichkeiten, die du ja auch schon andeutest. Eine gebräuchliche ist, den Rumpf mit 1,5 mm Balsa zu beplanken und nach dem Verschleifen mit Glasmatte und Epoxidharz zu überziehen. Oder 2 mm Balsa, verschleifen und dann mit Japanpapier zu bespannen und zu lackieren. Aber wie auch immer, Rümpfe aus Balsa sind und bleiben immer druckempfindlich, aber das sind die Original-Flugzeugrümpfe schliesslich auch.

Überhaupt hängt natürlich auch einiges davon ab, um welchen Rumpf es sich handelt. Den Rumpf eines 4 m Oldtimers behandelt und baut man ganz anders als den Rumpf eines 1,5 m HLG. Von daher kann man auf deine allgemein gehaltene Frage eigentlich keine allgemeingültige Antwort geben.

Da ich bis dato eigentlich noch nie wirklich mit Balsaholz gearbeitet habe,

Das ist eigentlich das grösste Hindernis auf deinem Weg zum eigenen Balsarumpf. Du dürftest kaum Chancen haben, so etwas ohne jede Vorkenntnis und Erfahrung mit dem Material auf die Beine zu stellen. Von daher tu dir selbst den gefallen und kaufe dir einen Plan samt Anleitung für ein kleines Modell, z.B. bietet der http://vth.de da Geeignetes, und baue das mal zum Anfang. Dadurch lernst du das Material und seine Eigenschaften (und Eigenheiten :D ) kennen.

Gruss,
Peter
 

martinpi

User
Was ist leichter, lackieren oder bebügeln?

Was ist leichter, lackieren oder bebügeln?

Ich habe einen E-Segler (Mini-Airfish) lackiert. Zuvor ein paar mal mit Porenfüller behandelt und geschliffen, dann mit Sprühdose lackiert. Es war eine Plackerei und hat lange gedauert.

Den nächsten Flieger habe ich komplett mit Polyesterfließ bebügelt. Das geht gut und läßt sich nachher mit Acrylfarben verzieren. Auf das Gewicht habe ich nicht geachtet, weil die Dewoitine ausreichend motorisiert ist.

Mein nächstes Modell soll ein Thermiksegler werden (ETA 400 aus FMT 11/98). Der soll leicht werden. Jetzt stellt sich die Frage, ob Porenfüller+Lack leichter ist als zB. OraLight. In eine zu bespannende Balsakonstruktion kann man Löcher schneiden um Gewicht zu sparen, was auch für die Bespann-Variante spricht.

In der Anleitung steht "lackieren oder bespannen", aber was ist leichter?
 
Servus.
Ich trau mich jetz mal zu sagen, das der Gewichtsunterschied nur minimal ist, du wirst es bei richtiger Arbeitsmethode mit Porenfüller und Spannlack nicht mehr Gewicht einbringen,
Vorteil von Folie ist das sie unempfindlicher und schnell zu verarbeiten ist, aber z.B. der Flügel wird nicht so verwindungssteif wie mit Papier.
Vorteil von Papier oder Seide(noch besser!!) ist, das der Rumpf und Tragfläche noch mal einen Festigkeitsbonus bekommen,Der Flieger ist gutmütiger (rauhe Oberfläche). Mfg Stefan
 
Moin, ich baue zur Zeit einen A320 mit einer Spannweite von ca. 1600mm und einem Abfluggewicht von ca. 1.9 - 2.2 kg. Er besteht komplett aus Balsa und ist auch mit 1,5mm Balsa beplankt.

Für mich stellt sich jetzt die Frage, welche Lackierung/Bespannung ich verwenden könnte ohne daß er zu schwer wird. Ins Auge gefaßt habe ich Japanpapier. Ebenfalls habe ich von Koveral gelesen... Gibt es da einen Unterschied? Was ist leichter zu verarbeiten bzw. stabiler? Bin Anfänger auf dem Gebiet und habe vom Bespannen noch nicht so viel Ahnung (hab erst 1-2x mit Folie gebügelt).
 
Hallo, ich gebe hier Perter völlig recht, wenn Du noch nie ein Modell komplett aus Holz aufgebaut hast wird ein runder Rumpf schwierig werden und das Ergebnis sicher nicht so wie gewünscht. Nicht umsonst hat man früher mal mit einem Panda oder ähnlichen Modellen mit einfacher Rumpf (Gerade Seitenteile!)- und Flächengeometrie begonnen das Bauen zu erlernen. Gleich mit einem zu komplexen Modell zu beginnen bringt nur Frust..... und unser Hobby soll ja Spaß machen - oder? Gruß air_alps
 
Servus
@ air-alps Der Flieger dürfte schon geschrottet sein, war 2006
@ matze Koveral dürfte für Dein Modell zu heftig sein, ist ein Gewebe ähnlich Seide und eigentlich für Rippenflächen und offene Rümpfe gedacht.Sauber verarbeitet und lackiert wiegt es etwa 50-60 g². Hat aber eine große Spannkraft, was eine stabile Konstruktion voraussetzt.
Japanpapier gibt es ab ca 10 g m² Sparsam mit Lack dürfte es bei etwa 20- 30 g m² liegen.
Glas gibts ab 25 g m². Mit Epoxy aufgetragen, verschliffen und lackiert gehts hier ab ca 40-45 g m².
Festigkeitsmäßig ist Glas, also Gfk das beste/härteste.
2. Platz geht an Japanpapier und mit Koverall bleibt die Oberflächenfestigkeit/Druckfestigkeit fast wie unbehandelt.
Glas/Papier geht auch mit Parkettlack, hab aber keine Erfahrung damit.

Gruss Franz
 

egge

User
Ich baue meist kleine Bausätze bis 120-180cm aus Balsa.
Der "Stabilität" bringt die Bespannung nicht mehr soo viel. Zumindest nicht beim Crash.
Ein Balsarumpf mit 80-120cm Länge ist beplankt mit 1,5 oder 2mm Balsa schon sehr stabil. Fliegt auch "roh".

Ich bespanne eigentlich nur mit Folie, um das "perfekte" Finish zu erreichen schadet Porenfüller nicht.
Bei Lack und Papier ist er unumgänglich weil man sonst die Maßerung "spürt".
GFK kann man zwar zum lackieren schön glatt schleifen, es wiegt aber auch.
Ich denke wenns nicht für einen Scalewettbewerb sein soll, reicht Bügelfolie völlig aus.
Da musst am wenigsten "behandeln" nur am Schluß (vor dem Bügeln) einmal mit Schleifpapier drüber.

1,5 und weiches 2mm Balsa kannst naß um einen Kugelschreiber biegen (2-5min. einziehen lassen;))
Dazu lege ich das Brettchen mit der Aussenseite auf ein feuchtes Geschirrtuch.
1mm Balsa ist eine Katastrophe ! Sofort durchgeschliffen !

Ansonsten 320er, 150er Schleifpapier, zum planschleifen einen Holzklotz drauf und scharfes(!) Cuttermesser - und mal loslegen.

Ist keine Hexerei.

Hier mal zwei Links zu meinen Baufreds
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=145712&highlight=percival+mew+gull&page=4
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=92261&highlight=bonanza&page=4
 
Danke für die Antworten, ich versuche mich heute mal an einem "für den Mülleimer" gebauten Flieger und versuche den mit Japanpapier und Parkettlack zu verkleiden. Dann sehe ich ja wie das wird, bevor ich an meinen richtigen Flieger gehe :)
 
So, hab mich gestern Abend mal mit Parkettlack versucht. Es geht zwar relativ einfach, aber die kleinen Falten auf der Oberfläche stören mich.. mal ne ganz dumme Frage: Muß man das Japanpapier vorher tränken so wie Tapete beim tapezieren? Oder einfach Trocken aufs Balsa rauflegen, einpinseln und trocknen lassen?
 

guckux

Vereinsmitglied, Seniorenbeauftragter
Mit Parkettlack habe ich keine Erfahrung, aber generell sollte Bespannpapier schon nass aufgebracht werden. Nach dem netzen gehen lassen, wie bei der Tapete.
 
Ich hefte das Papier mit etwas Wasser an die obere Seite des Türrahmens, besprühe das gesamte Papier mit Wasser, überschüssiges Wasser wird mit der Hand abgestreift (Mit Gefühl), Jetzt kommt das Papier aufs Holz.
Sollte sich das Papier "verfalten" oder sich ein Eck umschlagen mit Geduld und Feingefühl voneinander trennen.
 
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