Baubericht: Slite - die " leichte Schwester" vom Pures

Als zwei Lager würde ich das gar nicht einmal bezeichnen. Vor einiger Zeit habe ich den Kommentar eines Wettbewerbspiloten gelesen, dass es selbst bei serienmäßig hergestellten Spitzenmodellen bei Piloten, die ganz vorne mitfliegen, bis zu 8 mm Unterschied bei den geflogenen Schwerpunkten gibt. Da kann man dann eigentlich nur fragen: Wer bietet mehr.

Gruß Norbert
 
Hallo Karsten,
nach einem Akku-Tausch hat sich jetzt bei meinem Slite ein Sp von 73 mm ergeben. Das habe ich jetzt so gelassen.

Heute Morgen herrschte nahezu Windstelle über der nasschen Wiese und der Himmel war bedeckt. Somit ziemlich tote Luft. Angeregt durch unsere Diskussion habe ich mal einige Flüge mit Sp 73 mm und einige Flüge bei SP 77 mm weitestgehend im Freiflug gemacht. Mit meinem alten Gummi, der schon deutlich porös geworden und auch schon mal gerissen ist und dem 50 m Seil habe ich dabei mit ganz geringen Abweichungen praktisch gleiche Flugzeiten von 3:30 Minuten gehabt. Eine Präferenz war von daher für mich also nicht erkennbar.

Dabei fliegt sich der Slite mit hinterem SP immer noch immer noch gut und problemlos, auch wenn er damit ein wenig aktiver geflogen werden will.
Spätestens Mittags, als etwas leichte Thermik aufkam bin ich aber wieder lieber mit dem vorderen SP geflogen, da er damit merklich ruhiger liegt, aber immer noch die Thermik gut anzeigt. Es bleibt also einiges reine Geschmacksache.

Gruß Norbert
 
Hallo Norbert,

das die Flugzeiten mit unterschiedlichen SP-Werten nicht groß unterschiedlich sind, bezweifelt ich nicht. Etwas Anderes ist es beim Gleitwinkel. Ich trimm meine RES-Segler immer, indem ich etwas Blei auf dem Heckrohr hinter dem Flügel mit Tape befestige und diesen Start für Start weiter nach hinten verschiebe, bis es keine Verbesserung im Gleitwinkel und eine Verschlechterung des Flugverhaltens ergibt. Die Sinkgeschwindigkeit ändert sich nicht deutlich, aber es wird durch höhere Geschwindigkeit eine größere Strecke zurückgelegt. Das bedeutet: schneller durch das Abwindgebiet, schneller zum Bart.

Gruß Hans
 
Hallo Hans,

da hast Du natürlich Recht, aber das ist nur ein Aspekt.
Ein anderer Aspekt ist, dass Du mit Deinem Schwerpunkt bei einem Stabilitätsmaß von ca. 7 % fliegst. Ich fliege dagegen mit meinem Schwerpunkt mit einem Stabi von ca. 10%. Das sind immerhin satte 40 % mehr. Da ich kein so guter Pilot bin, der selbst alle nervösen Bewegungen des Modells gut aussteuern aussteuern kann, ist es mir schon ganz recht, dass der Slite von sich aus schon mal ein klein wenig eigen stabiler fliegt. Nur zum Vergleich: Bei meinen anderen Modellen liege ich typischerweise zwichen 8 und 10 % Stabi.

Im Übrigen finde ich, dass der Slite sich auch bei dieser Einstellung immer noch über das Höhenruder ganz gut beschleunigen läßt. Wichtig ist nur, den Schnellflug als Flugphase zu programmieren, da das Höhenruder sehr stark wirkt und daher eine effektive Aussteuerung von Hand gerade in größerer Höhe gar nicht so einfach ist.

Gruß Norbert
 
Hallo Norbert,

ich bin vor einiger Zeit mal früh aufgestanden, um morgens vor Beginn von Thermik die Flugzeiten und somit die Sinkraten von X-Dream, Desire und AndREaS-Verschnitt zu testen. War leider nicht so erfolgreich, Thermik kam früher als gedacht. Jedenfalls hab ich alle mehrfach an den Haken gehängt und nach Ausklinken den Höhenruderknüppel bis einschließlich Landung nicht mehr berührt. Lediglich mit Seitenrudertrimmung die Modelle in Platznähe gehalten. Das ist mir Stabilität genug. Ansonsten will ich, dass mir der Segler durch selbstätiges Beschleunigen oder Langsamwerden Thermik oder Abwind anzeigt. Ich hab dabei nach einigen Jahren Thermikfliegen immer noch deutlichen Lernbedarf.

Gruß Hans
 
Im übrigen gehört zu jedem SP die entsprechende EWD. Das Höhenruder sollte im Normalflug keinen Ausschlag aufweisen. Die Neigung zum Unterschneiden hängt auch mit dem Ruderausschlag des gedämpften Höhenleitwerks zusammen. Bei zunehmender Fluggeschwindigkeit, die durch einen Tiefenruderausschlag erzeugt wird, steigt die Tiefenruderwirkung überproportional.

Gruß Hans
 

jafo1

User
Hallo zusammen,
so nichts ist fix! Danke erstmal für eure Beiträge! Ich bin aktuell wieder bei 72 mm SP! Über insgesamt 4 h habe ich alles noch mal durgeflogen. Zu meinem Erschrecken war ich bis auf 66 mm runter. Übrigens zeigt der Slite dann auch mal einen Abfangbogen. Die 78 mm sind mir persönlich doch etwas zu labil, gerade wenn es weit raus ging und die Fluglage Erkennung so ihre Grenzen erreichte. Und wenn man dann noch etwas langsam reagiert, geht er gerne über die Fläche weg. Die Stabi Diskussion habe ich ähnlich beleuchtet. Dabei ist mir auch aufgefallen, dass das HLW eher klein ausgelegt ist, was natürlich in diese Betrachtung rein gehört. Letztendlich geht es mir darum, die Zicken auf ein meinem Flugstil angepasstes Minimum zu reduzieren. Aber wie gesagt, nichts ist fix!

Gruß Karsten
 
Schwerpunkt

Schwerpunkt

Hallo Norbert,

nur zur Info. Der Konstrukteur fliegt den Slite mit einem Schwerpunkt bei 72mm und bekam von einen Prototypen-Piloten die Auskunft,dass dieser
mit 74mm fliegt und ihm der Slite mit weiter zurückliegendem SP zu unruhig fliegt.

Gruß Hans

Eigentlich ganz informativ der Rückblick auf #119.
Möglicherweise darf man unterstellen, dass Sepp wusste, was er tut?

Gruß Norbert
 

161057

User
Hallo Zusammen,
ich beabsichtige einen Slite zu bauen, allerdings gefällt mir die Form des aktuellen Seitenruders überhaupt nicht. Das originale passt optisch irgendwie besser. Kann man irgendwo noch einen Plan für ein altes Leitwerk bekommen?
Vielen Dank!
Grüße Andreas
 

jafo1

User
Hallo Nobert, hallo Hans
Erkenntnisgewinn ist immer gut! Es macht Spaß, wenn man sich ein wenig mit den Zusammenhängen beschäftigt und diese dann mit anderen kontrovers diskutiert. Ich vermute das Sepp beim Flugverhalten des Slite auch ein wenig Richtung Hangflug geschaut hat, das würde die Auslegung erklären. Mir gefällt zudem noch die stabile Konstruktion der Tragflächen, insbesondere die Sperrholz Endleiste und die Rippenaufleimer. Das ist mal richtig zu Ende gedacht.

Gruß Karsten
 

Bosko

User
Hallo zusammen,
sehe ich das richtig, dass die stöklappe beim slite von Magneten gehalten wird? Ist das üblich, oder stehe ich auf dem Schlauch?
LG David
 
Hallo David,
Beim Ur-Slite ist das so und ich vermute, dass man das beim Slite V2 nicht geändert hat. Das ist auch das am häufigsten angewendetete und bewährte Verfahren.
Wenn Du als Gegenstück für die Magnete kleine Schrauben einsetzt, dann kannst Du die Höhe der Spoiler später ganz fein justieren. Aber besser keine Kreuzschlitzschrauben. Wenn die genau mittig zum Magneten sitzen, dann halten die den Magneten nicht so gut wegen des Loches für den Schraubenzieher.
Gruß Norbert
 

Bosko

User
Tausend Dank für den Tipp, ich hätte noch eine Frage:

Lt. Empfehlung bekommt der slite einen 1S LiIon (3.6 V) und die DS140 (4.8 - 6 V). Geht das so bedenkenlos? Mein Empfänger braucht auch min 3.5 V.

Wie macht ihr das? Auf 2s gehen? Ich habe hier noch einen LiPo-booster, der 1s auf 5 V hochregelt. Was meint ihr?

Gruß David
 
Hallo David,

mein FrSky-Empfänger braucht auch min. 3,5 Volt. Dafür habe ich im Slite einen 1 S LiIon 2600 mAh Akku. Das Gewicht braucht man ohnehin. Dafür braucht man nicht jeden Flugtag zu laden. Es ist bei dieser Kapazität schon beinahe das Gefühl, wie Strom aus der Steckdose :).
Der Akku hat 18 mm Durchmesser. Ich habe nicht mehr in Erinnerung, ob ich den Rumpf dafür etwas verbreitert habe, oder ob er so passte. Einfach mal messen.
Bei den Servos hatte ich bisher nur einmal den Fall, dass ein Servo das nicht mochte. Alle anderen Servos waren problemlos. Einfach mal mit der niedrigsten Spannung ausprobieren. Wenn ich 3,7 Volt erreiche, lade ich üblicherweise nach.

Gruß Norbert
 
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