Bowdenzug

Hallo Leute,
bisher habe ich die Ruder meiner Modelle direkt oder mittels Torsionsstab bzw. mit Schubstangen und Umlenkhebeln angetrieben. Jetzt baue ich zum ersten mal ein Fluzeug mit T-Leitwerk. Da geht am Bowdenzug keine praktikabler Weg vorbei.
Und prompt erfahre ich praktisch, warum ich bisher intuitiv den Bowdenzug vermieden habe. Das Ding hat Reibung ohne Ende.
Ich möchte aber keine zentnerschweren Servos ins Modell laden, die im Grunde nur damit beschäftigt sind, die Reibung des Bowdenzuges zu überweinden (der Vogel bekommt ganze 65 cm Spannweite, 250 g Startgewicht sind schon heftig hoch, da sind die eigentlichen Ruderkräfte sehr gering).

Gibt es Tricks, die Reibung von Bowdenzügen auf ein für Microservos (Hype IQ-060) verträgliches maß zu verringern?
Bisher versuche ich es mit einem Kunststoffröhrchen und einem 0,8 mm Stahldraht, der recht passgenau ins Röhrchen geht. Aber die Schub-/Zugkräfte sind erheblich, obwohl ich extra große Radien verlegt habe - größere läßt das Modell nicht zu.
 
Hi!
Ich fahre gut damit den Stahldraht vorher so zu biegen wie die Rundung ist (was durchaus eine Weile dauern kann) dann ein bischen Öl dran und dann sollte alles wunderbar leichtgängig sein! :)
 
Hallo Kalliator,
das habe ich schon gemacht. Ich hatte mir erwartet, daß wenigstens in einer Stellung ein spürbarer Reibungsunterschied zu bemerken ist, nämlich genau dnn, wenn die Drahtradien den Rohrradien entsprechen (die Krümmungsradien unterscheiden sich etwas über die Gesamtlänge), aber da ist nichts. Sogar das Öl hat nur marginale Wirkung gehabt.
Die Kraft, den Draht zu verschieben beträgt ca. 2,3 N.
Mache ich mir falsche Vorstellungen davon, was "leichtgängig" ist, oder mache ich was falsch?
 

sualk

User
@Kalliator,

Hallo Kalle, ich begrüße dich, auch im Namen meiner Eltern, recht herzlich in RCN. Habe Dich schon lange nicht mehr auf dem Platz gesehen. Was macht er Toko ???

@Experimentalhans
So wie es Kalliator geschrieben hat, funktioniert es auch bei mir problemlos.

Du schreibst: „Bisher versuche ich es mit einem Kunststoffröhrchen und einem 0,8 mm Stahldraht, der recht passgenau ins Röhrchen geht.“

Es gibt Bowdenzughüllen in dicker und dünner Ausführung. Bei einem, in das Rohr, ohne ‚Luft’ passenden Stahldraht, wirst Du keine Lichtgängigkeit bekommen.

Nimm für dein Modell einen 0,5er Draht, oder einen Hülle mit größerem Innendurchmesser.
 

GC

User
Wenn der Innenzug dünner ist als das Rohr, so wird es wohl leichtgängig, aber Spiel ohne Ende haben!

Ich habe das Problem bei mir so gelöst, indem ich als Innenzug einen 2 mm Kohlestab nahm.

Evtl reicht es aber schon, die Innenzug mit Graphitpulver einzureiben. Von Öl würde ich abraten.
 

sualk

User
Hallo Gerhard,

da muss ich dir widersprechen. Siel gibt es da keines.

Aber sage mir mal wie Du einen 2 mm Kohlestab in eine relativ engen Bogen in die Seitenflosse für die Anlenkung eine T-Leitwerks bringen willst, der dann auch noch leichgängig sein soll.
 
Spiel

Spiel

Hallo,

zum einen: kein Öl, ist eher kontraproduktiv. (Silikon-Öl mag erlaubt sein)

zum anderen: bei so einem kleinen Modell würde ich die klassische Bowdenzugvariante Plastik in Plastik wählen: hat weniger Reibung.
Und für den inneren Zug nur jeweils auf den ersten ca. 6-8 cm noch zusätzlich ein Stück Stahldraht einsetzen, zur Steifigkeitserhöhung.
Dabei drauf achten, dass der Bowdenzug in der Biegung gut festgelegt ist (Harz), sonst muss genau hier das Servo seine Kraft lassen.

Klaus
 
Hebel

Hebel

Hallo,
bei T-Leitwerklern habe ich immer einen langen Umlenkhebel in der Seitenflosse, den ich von unten per Kohlestange anlenke. Alles leichtgängig, leichtgewichtig genug und vor allem absolut spielfrei.

Gruß

Heiko
 

Gast_2222

User gesperrt
Tach zusamen,

die Variante von Heiko ist gut. Ich nehme einen klassischen Umlenkhebel (90°) und fuehre eine Schubstange von dort nach oben zum HR. Dann muss die Laenge des Umlenkhebels nicht stimmen und das ist evtl etwas leichter als der grosse Hebel.

Gruss, Wolfgang
 

Dude

User
Es gibt auch 0,8 mm Stahlseile, die lassen sich leichter um die Kurven führen als Draht.
 
Bowdenzug

Hallo,

nimm als Seele einen richtigen Bowdenzug also ein Seil wie schon oben erwähnt. Die sind wesentlich leichtgängiger als ein biegesteifer Stahldraht. Das Problem hierbei ist immer die geringe Druckstabilität, also dass du nur geringen Druckkräfte übertragen kannst. Hier musst du auf eine ausreichend lang auslaufende Hülle achten.

Ilja

PS: So kleine Modelle habe ich meistens mit den Kunststoffseelen als Hülle und Bowdenzuglitze angelenkt. Läuft sehr leicht und ist leicht.
 
Hallo Leute,
vielen Dank für die vielfältigen Tips.
Da die Bowdenzughülle nun schon eingeklebt ist, werde ich erstmal die dünnere Seele versuchen. Vielleicht gibt es ja Federdraht von 0,6 mm Durchmesser.
Zur Schmierung könnte ich noch Fett statt Öl versuchen. Das mit dem Graphit ist auch keine schlechte Idee, aber das Öl ist schon drin. Das gibt dann eine unschöne Pampe, die merh hemmt als schmiert.
Mal sehen, ob man das Öl wieder rauskriegt - mit einem Baumwollfaden z.B.

Wenn alle Stricke reißen, wird die Seitenflosse eben wieder aufgerissen und eine Hebelage eingebaut. Die hat schon immer funktioniert.

Gruß und Dank

Hans
 
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