TRENNWACHS - Was mach ich nur falsch???

Hallo Kollegen,
gestern hatte ich wieder mal einen Entformungsversuch.
Da ich von R&G-Trennwachs nicht so überzeugt war, habe ich diesmal Carnaubawachs genommen.

Zum Urmodell:
- Das Urmodell besitzt eine feste Grundplatte aus 19mm Pressspan.
- Hierauf wurden die Stahlrippen aufgeklebt,
- Der Zwischenbereich wurde mit Poraver mit 2mm Offset zur Profiloberlinie aufgefüllt.
- Die 2mm Offset wurden dann mit Harz-Talkum-Spachtel über die Profiloberlinie abgezogen.
- Die Oberfläche wurde glatt gemacht (Schleifen, 2K-KFZ-Spachtel)
- Dann Wurde mit 1K-Spritzspachtel grundiert.
- Dann 2x 2K-lackiert
- Zum Abschluss nassschleifen und polieren bis ich mein Spiegelbild sehr gut darin erkennen konnte.

Zum Wachsauftrag:
- rund 20x gewachst und mit einem weichen Baumwolllappen zwischenpoliert
- zwischen den Schichten war 1 Tag - 1/2 Tag Wartezeit.

Zum Abformen:
- Auftrag von R&G Formenharz P (90min)
- Formenharz angelieren lassen
- beflockung mit 3mm Kurzglasfasern
- Kuppelschicht aus eingedicktem Harz
- Aufbau aus 45°-163er / 90°-280er / 45°-390er / 90°-580er° / 45°-580er / 90°-390er / 45°-280er / 90°-163er
- Hinterbau aus Alu-Formrohren


....und jetzt zu meiner Frage: Was hab ich diemals falsch gemacht??? Schon wieder ist der Mist kleben geblieben!

...gleich vorneweg: Nein ich möchte kein PVA verwenden! Grund: Habe einen sehr staubigen Keller!


Bin auf eure Problemlösungen gespannt!
vielen Dank im voraus!
mfG
Christian
 

Eisvogel

User
Hast du nach dem polieren, also vor dem wachsen das Urmodell mit Siliconentferner oder Verdünnung gründlich gereinigt?
 

dp-air

User
Problem??

Problem??

Was Du gemacht hast, hast Du ja beschrieben, aber wo ist das Problem?

- Entformung schlecht?
- Form verzogen?
- Gewebestruktur?

Ich vermute mal Entformung schlecht. Welches "Carnauba-Wachs" hast Du denn verwendet?
Wie hast Du das Formenharz aufgetragen?

Aus meiner Erfahrung, lass die Glasschnitzel weg, die bringen nur Probleme. Mache eine Kupplungsschicht ausschliesslich mit Harz plus Baumwollflocken.

Dieter
 

Gideon

Vereinsmitglied
Ich würde hier auch auf nicht entfernte Politurreste tippen. Kam der Tipp nicht schon beim vorherigen Mal?

BTW: Der Laminataufbau ist alles andere als mustergültig!
 
Okay sorry,
hab ich vergessen :-D es ist in der Form kleben geblieben!

Ich verwende das Bacuplast SE700
Poliert wurde mit R&G-Politur (die rosafarbene)
Da diese Politur keine Wachse oder derart enthällt wurde das Urmodell mit Reinigungsalkohol gereinigt.

Habe das Formenharz mit dem Pinsel aufgetragen, Schichtdicke ca. 0.5mm.

@Gideon:

"BTW: Der Laminataufbau ist alles andere als mustergültig!"

Kannst du das näher erläutern? - Ich persönlich habe es immer auf diese Art erklärt bekommen.
 

vanquish

User
Ich kann mich Erwin, Dieter und Stefan nur anschließen und würde auch auf Politurreste tippen.
Vergiss auch weiters die Glasschnitzel... bringt nur Schererein, sonst nix. Wenn schon Spritzspachtel, würde ich persönlich einen zweikomponentigen nehmen. Ich hab generell eine Abneigung gegen alles 1K-mäßige.

Auch ist ein quasiisotroper Gewebeaufbau nie falsch: https://de.wikipedia.org/wiki/Quasiisotropes_Laminat#Vier_Faserrichtungen, hat jetzt aber mit dem genannten Problem nichts zu tun... Nur so Rande...

Liebe Grüße, Mario
 

Gast_8039

User gesperrt
Art des 2-K-Lacks?
Mischung mit etwas Härter-Überschuss?
Trocknungszeit/ Härtungszeit sowohl des 1-K-Fillers vor Überlackierung als auch des 2-K-Lacks? Grund: Hatte auch schon Probleme mit der Trennung wenn nicht mehrtägig und warm gelagert und dadurch ggf. noch Lösemittelreste unter dem Trennwachs eingesperrt waren...
 
Gut ich werde schaun was noch zu retten ist.
Ein paar Kratzer hat die Form schon abbekommen. Da ich aber sowieso noch lange keine Formen auf Produktionsniveau bauen werde,
werde ich weitermachen und bei der Unterseite nochmals mit Silikonentferner anstatt mit Reinigungsalkohol arbeiten!

Komisch ist nur das die Leitwerke bis jetzt immer gut gefunzt haben (bis auf ein paar kleine Lackreste), jedoch bei größeren Bauteilen (Tragflügel, Rumpf) gibt es diese Probleme.
Mein Ablauf war die letzte paar mal aber identisch.

@Achim: Es ist ei 2K-Lack aus dem KFZ-Bereich MV=3:1. Habe 30ml Lack mit 10mL Härter abgemischt. Abgemessen mit einer 20mL Spritze. Trocknungszeit 1Woche (sicherheitshalber).
Trocknungszeit des 1K-Spritzspachtels ware mehrere Wochen bis ich Lackiert habe.

mfG
Christian
 
Christian, warum schon wieder?

http://www.rc-network.de/forum/show...G-Trennwachs-Hilfe-was-hab-ich-falsch-gemacht

Der Hinweis kam von vielen Seiten (von mir in #14) und war doch eindeutig. Keine 1K Lacke!
So ein extremer Aufwand beim Urmodell und dann 1K-Mist. Warum nur?
Diese Farben/Füller sind unberechenbar.

Mit Polituren hatte ich bisher nie Probleme, deshalb liegt meine Vermutung klar beim Dauerbrenner 1K-Lack.

Glasfaserschnipsel nimmt man eigentlich nicht mehr. Das haben aber schon andere geschrieben. 163er als erste Lage ist zu viel. Das ist die wichtigste Lage von allen.

Stefan
 
Das mit dem Lack hast du recht. Ich habe 1K-Spritzspachtel, aber 2x 2K-Autolack darüber. Mein Wachs kommt mit der Spritzspachtel also gar nicht in Berührung.
Ich dachte eigentlich damit wäre ich sicher.

Vor allem konnte ich die Leitwerksformen welche ident hergestellt wurden gut entformen.

Was würdest du mir als erste Schicht raten wenn 163 zu viel ist?

Ich habe auch schon gehört dass, das R&G Formenharz generell des öfteren Probleme beim Trennen macht.
Kann mir hierzu jemand mehr berichten?

vielen dank für eure Hilfe!
mfG
Christian
 
Hallo Christian

beschreib doch mal ab welcher Schicht es Dir in der Form geblieben ist. Ist nur der Lack in der Form geblieben oder ist der 1K Füller auch in der Form.

Was Gideon meint, daß man als erste Lage ein leichteres sehr dicht gewebtes Gewebe nehmen sollte das annähernd symmetrisch von Kett und Schußfaden ist, also ein 105g Köper sollte da gut hinkommen als erste Lage auf das Deckschichtharz.

Gruß AT
 
Ich habe 1K-Spritzspachtel, aber 2x 2K-Autolack darüber. Mein Wachs kommt mit der Spritzspachtel also gar nicht in Berührung.

Was da mit wem in Berührung kommt, ist bei unbekannter chemischer Durchlässigkeit schwer zu beurteilen. Ich mache mir es leicht und verbanne alle 1K Produkte aus dem Formenbau.

Wir beginnen den Gewebeaufbau wie folgt:
3 Lagen Interglas 91111 (105g) (45°, 0/90°, 45°)

Stefan
 
Das mit der chemischen Permeabilität wäre mir jetzt auch spontan eingefallen als letzt mgl. Erklärung..........naja, leider halt erst jetzt :D

Ich werds mir für die Zukunft hinter die Ohren schreiben oder noch besser tätowieren ja keine 1K-Produkte mehr zu verwenden.
Ich hätts mir wirklich nicht gedacht das 1K-Spritzspachtel unter 2 Schichten Autolack noch Einwirkung auf die Trennung hat.
 
Hallo Christian,

es wurde ja schon viel geschrieben, mir ist noch was eingefallen..

-> Spritzspachtel nie Nass schleifen.. wenn, dann sehr lange trocknen lassen, da sich der Spritzspachtel voll Wasser zieht.. bei einer zu kurzen Ablüftzeit schließt man Wasser in den Lackgrund ein... dies Verhält sich später sehr ungünstig ;-) ( bei Hitze -> Lackblasen / Abtrennung)

-> Ein Fehler hatte ich am Anfang gemacht, ich habe 'Zewa' Wischtücher als Wachs Auftrag und Poliertücher verwenden... mit dem Papiertüchern entfernt man den Wachsfilm ... Der Tipp war für mich sehr wichtig... ich konnte es mir nicht erklären..aber das war Schlüssig :-)

-> sehr wichtig ist die Trocknungsphase des Laminates... für den Anfang 24h minimum, bis entformt wird.. ich lass immer ein Teststück über.. wenn es bricht ist der Harz reif.. bei einer elastischen Vervormung..> liegen lassen..


..vielleicht hilft es dem Einen oder Anderen ;-)

Gruß
Jürgen
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo

Sicherlich ist es grundsätzlich nicht verkehrt auf 1 K-Produkte zu verzichten. Noch besser ist es von der Spachtelmasse bis zum Lack bei einem Hersteller zu bleiben oder sich von Profis die verträglichen Produkte unterschiedlicher Hersteller nennen zu lassen. Bei mir ist es Lesonal für alles unterhalb des Lackes.

So wie Christian seine Vorgehensweise beschrieben hat, wäre er eigentlich auf der sicheren Seite gewesen. Lange Abluftzeiten, sehr oft wachsen und so weiter. Wenn nicht.... :cry:
Was mich noch interessieren würde, wenn "Brocken" rausgerissen wurden, war das Spachtelmasse? Denn dann wären die Schichten Spachtelmasse, 1 K Spritzfüller und 2 K-Lack stellenweise eine Verbindung eingegangen.
 
-> Ein Fehler hatte ich am Anfang gemacht, ich habe 'Zewa' Wischtücher als Wachs Auftrag und Poliertücher verwenden... mit dem Papiertüchern entfernt man den Wachsfilm ... Der Tipp war für mich sehr wichtig... ich konnte es mir nicht erklären..aber das war Schlüssig :-)

-> sehr wichtig ist die Trocknungsphase des Laminates... für den Anfang 24h minimum, bis entformt wird.. ich lass immer ein Teststück über.. wenn es bricht ist der Harz reif.. bei einer elastischen Vervormung..> liegen lassen..

Ich poliere nur noch mit Polierwatte. Das Ergebnis ist immer perfekt.

24h halte ich für zu wenig. Eher 3 Tage. Ich lasse Formen in der Regel 24h härten und Temper sie dann bis 55°C.
Das ist auch ein ganz wichtiger Punkt. Hier aber nicht die Ursache. Diese Ausfälle sehen anders aus.

Stefan
 
Es ist ei 2K-Lack
Trocknungszeit 1Woche (sicherheitshalber).

Hallo Christian,
wenn ich 2k(Acryl-)Lack verwendet habe, musste ich spätestens nach 6 Stunden mit dem Laminieren beginnen, ansonsten war zu befürchten, dass keine gute Verbindung zwischen Harz und Lack entsteht. Das hätte bedeutet, dass der Lack, zumindet teilweise, in der Form hängen bleibt.
Nur in-mould-Lack oder Vorgelat kann monatelang in der Form bleiben ohne dass man darauf laminiert.
Kann es sein, dass das dein Problem war?

Grüße
Wilhelm
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten