Motorenöl für Benzinmotoren

Erik_

User
Hallo,

ich bin neu hier im Forum- Gruß an alle!!

Fliege meine Benziner mit dem roten Stihl HP Öl. Ist glaube ich mineralisch. Verwende es in meinen Motorsägen seit Jahren ohne das kleinste Problem...


Bekommt man halt unproblematisch.


Viele Grüße,

Erik.
 
Vollsynthetische Öle sind u.a. druckfester, neigen in den Motoren nicht so stark zur Rückstandsbildung wie normale Mineralöle, sind temperaturbeständiger und alterungsstabiler . Letztere Eigenschaft wird bei 2-Taktern sicherlich keine Rolle spielen, wohl aber der stabilere, druckfestere Schmierfilm, der ein geringeres Motorenverschleißverhalten bewirkt. Deshalb wird ja in der Regel von den Motorenherstellern auch empfohlen normale Mineralöle zum Einlaufen zu nehmen, damit der Einlaufvorgang, höherer Materialabtrag der Gleitflächen, möglichst kurz ist. Bei der anschließenden Umstellung auf vollsynthetisches Öl ist es dann auch noch üblich die Ölkonzentration des synthetischen Öls im Benzin von z.B. 4% Mineralöl auf 2% zu reduzieren.
Ich habe meine Motoren in der Anfangszeit jedoch nie separat mit Mineralöl einlaufen lassen, sondern immer direkt vollsynthetisches Öl benutzt. Den dadurch bedingten längeren Einlaufvorgang der Motoren habe ich gerne in Kauf genommen, da ich keine Lust hatte mit 2 unterschiedlichen Öl-/Benzinmischungen rum zu machen.
Wenn man Motore jahrelang mit normalem Mineralöl betrieben hat haben diese im Vergleich zu mit synthetischen Ölen betriebene Motoren in der Regel innen eine höhere Rückstandsbildung. Wenn dann nach langer Zeit auf synthetische Öle umgestellt wird kann der anschließende Reinigungseffekt dieser Öle diese Rückstände auflösen und, je nach Verschleißzustand der Motore, evtl. dadurch innen zu Undichtigkeiten führen. Deshalb sollte man sich das überlegen.

Ob wir die tribologischen Unterschiede zwischen Mineral-/synthetischem Öl bei uns in der Modellflugpraxis überhaupt merken steht jedoch auf einem anderen Blatt.

Gruß Jochen
 

genial

User
Hallo Jochen,

genau das ist doch der Punkt. Die Modellflugpraxis.
Die meisten von uns haben doch mehrere Flieger am Start. Häufig erreichen unsere Flieger doch keine 5 Flugstunden pro Jahr. Ich halte die Öldiskussion bei Modellfliegern daher für theoretisch.
Bei mir ist noch ein Kalt ZG 22 im Einsatz, den Motor habe ich von einem Kollegen mal geschenkt bekommen, der Motor ist inzwischen sicher 25 Jahre alt und läuft wie am ersten Tag. (Immer mit Mineralöl; Stihl HP).

....und wie Erik schreibt, bekommt man in jedem Dorf beim Landmaschinenhändler..

Viele Grüße

Stefan
 
Hi Stefan,

ist ja richtig was Du sagst. Nur - unser Modellflugzeug ist doch unser Ein und Alles ! ;-)
Und deshalb ist dafür doch das Beste gerade gut genug, oder?

Aber jetzt mal ernsthaft: Merken werde ich sicher nicht unbedingt ob mein Motor synthetisch oder mineralisch läuft. Wenn ich aber an der Tanke stehe und mein Öl kaufe steht z.B. bei Shell das synthetische Öl im Regal neben dem mineralischen. Ich weiß dass der Motor mit synthetischen Öl weniger Verschleiß hat und nehme deshalb die entsprechende Ölpulle. Ich weiß momentan nicht wieviel teurer dieses Öl gegenüber dem mineralischen ist. Kostet das synthetische 2-Taktöl nicht so um die 14,- €? Dann lass das mineralische ruhig ein paar Euro billiger sein, dafür brauche ich hiervon aufgrund der notwendigen doppelten Konzentration gegenüber dem synthetischen mehr und habe einen höheren, wenn auch womöglich in der Praxis nicht feststellbaren, Verschleiß am Motor.
Also was soll's, ich nehme das synthetische Öl. Wenn ich sehr gute Erfahrungen mit dem mineralischen hätte, was ich aber nicht habe weil ich's noch nie verwendet habe, würde ich sehr wahrscheinlich auch nicht wechseln. Ich verbrauche im Jahr ca. 2 -3 l Öl.

Ich weiß nicht ob ein Mineralöl gegenüber einem synthetischen nicht Nachteile bzgl. des Klebeverhaltens hat. Ich denke da an den Vergaser und der Membrane. Deshalb möchte ich auch hier kein Risiko durch einen evtl. Ölwechsel eingehen. Wenn ich einen meiner Flieger nach ca. 2 Jahren aus dem Regal nehme und den Motor nach der langen Liegepause starte brauche ich bei meinen DA 100 Motoren max. 20 Schläge auf den Propeller und der Motor läuft. Das soll zukünftig auch möglichst so bleiben.

Gruß Jochen
 

Erik_

User
Ja,Recht hat jeder auf seine Sichtweise. Da stehen diese tollen Oelflaschen im Regal..
Geradezu verlockend. Die Öle sind alle gut,keine Frage.
Ich mische 10 Liter an, davon geht was in den Kanister der Säge, und auch in den Flugspritkanister.

Gruß Erik
 

morrigan

User
Ich als Schwabe verwende Liqui Moly 2T Racing Scooter. Synthetisch.
(Der Heimat verbunden, nicht wegen dem Preis :D )

Die ersten 10l hatte ich mineralisch, die letzten 30 Liter Synthetisch. Das ganze bei einem DLE-61 in den letzten 10 Monaten (ja, es gibt auch Motoren die mehr als 5l bewegt werden).
Motor läuft spitze an (hat aber ja auch keine langen Standzeiten).
Es gibt praktisch kein Dreck am Modell (ich putze seltenst).

Ich denke auch, dass die Unterschiede nicht riesig sind in der heutigen. Auf ein paar Euro würde ich da nicht schauen, wenn ich die anderen Kosten bei dem Hobby sehe, sind die Ölkosten das kleinste :)


Gruß Bernd
 

klausk

User gesperrt
Ich verwende auch seit 2002 das rote Stihl-Öl.
Damit habe ich bisher ohne jegliche Probleme einen ZDZ50, einen ZG80, zwei ZG38, einen 3W70 und einen King70 betrieben.
 

Erik_

User
Guten Abend zusammen,


habe durch ein Live-Beispiel mal noch was zum Thema Ablagerungen:

Ich habe bei meinem DLA 32 das Flatterventil erneuert, dabei mal einen Blick auf den Kolben geworfen. Er war etwas bräunlich verfärbt, aber keine kleineren oder größeren " Brocken". Motor hat ca. 6 Liter durch.

Ganz ohne Rückstände wird`s wohl nicht abgehen, ich denke aber im Rahmen. Werde wohl beim roten Stihl HP Öl bleiben..

Gruss Erik.
 
Hallo Erik,

es spricht sicherlich nichts gegen die Verwendung Deines Stihl-Öls, aber nach 6 l Sprit ist der Motor sicherlich noch nichtmal richtig eingelaufen. In der Zeit würde ich auch noch nicht erwarten, dass sich dort Ablagerungen gebildet haben.

Gruß Jochen
 
Ich verwende in meinem alten King 50er Belray H1-R, seit längerer Zeit,
und auch im Rasenmäher !

Kaum Rückstände zu erkennen, eigentlich rundrum zufrieden.
Hatte ich früher auch schon in Mopeds !:D

gruss rudi
 

Griffon

User
Hallo Zusammen
Kann jemand die Bedeutung resp. die Wirkung des Flammpunktes erläutern.
Jemand hat hier geschrieben, dass alle synthetischen 2 Takt Öle einen Flammpunkt von über 200Grad C haben.
Das stimmt jedoch nicht. Shell Advance Ultra 2 hat einen Flammpunkt von 80Grad C. Motorex Power Synt 2 har einen Flammpunkt von 108Grad C.
Stihl HP Ultra hat einen Flammpunkt von 245Grad C.
Andere habe ich nicht nachgeschaut.
Alle drei Öle werden als gut resp. sehr gut bewertet.

Flammpunkt bedeutet, dass ab der Erwähnten Temperatur die Entstehenden Dämpfe sich selbst entzünden.

Was bringt somit ein hoher oder tiefer Flammpunkt für den Motor und dessen Auspuffanlage??

Schöne Grüsse
René
 
Zu Deiner speziellen Frage weiß ich leider auch nix, unterm Strich muss ich aber feststellen, dass Benzin-Flugmotoren im Vergleich mit Zweitaktmotorrädern eine gemütliche Literleistung, niedrige Drehzahlen, wenig Kolbenhub, und dadurch auch niedrige Kolbengeschwindigkeiten haben. Deshalb werden bei der Verwendung von synthetischem Motorradöl mit Sicherheit nicht die Grenzen dessen Spezifikation erreicht. Das Motul 800 zum Beispiel ist halt in Amateurrennmotorrädern und -karts sehr beliebt. Im Vergleich mit einem DLE120 oder MVVS 190 hat ein einzylindriges 125er Sportmotorrad ca. 54/54mm Bohrung/Hub, und erreicht bei 11.500/min seine Höchstleistung von 30PS. Echte Rennzweitakter wie sie zuletzt in der 125er Klasse genutzt wurden, kamen auf über 55PS bei 15.000/min. Der DLE120 hat bei 38mm Hub eine Höchstdrehzahl von 7500/min, und erreicht 20PS. Im Motorrad reichen dafür mineralische Billigöle leicht aus...
Ich gehe deshalb davon aus, dass man die Anforderungen an Motorradöle nicht mit denen an Modellmotorenöle vergleichen kann. Bei Letzteren kommt es IMHO mehr auf Verschleißminderung an, und weniger auf Temperaturstabilität.

Gruß
Hans
 

VolkerZ

User
Hallo
hier mal meine Erfahrung die ich gemacht habe.
Mein ZG 231SLH im Hubschrauber war Drehzahl und Temperatur mäßig hoch belastet. Mit einem Hochleistungs vollsynthetischen 2 Takt Öl aus dem Moto Cross Bereich war der Motor und Dämpfer absolut sauber. Das gleiche Öl im Meiss Boxermotor sorgte für starke Ölkohle Bildung auf dem Kolben innerhalb kurzer Zeit. Mit dem BelRay H1R Öl verschwand die Ölkohle wieder.
Ich persönlich bleibe wohl beim BelRay Öl oder ich nehme ein vollsynth. Öl mit einem Flammpunkt um 100 - 150°C.
Ich bin auch der Meinung das unsere Modellmotoren gar nicht solche Hochleistungsmotore sind wie wir sie gerne hätten.

Gruß VolkerZ
 

Ramius

User
Kann jemand die Bedeutung resp. die Wirkung des Flammpunktes erläutern.
Flammpunkt bedeutet, dass ab der Erwähnten Temperatur die Entstehenden Dämpfe sich selbst entzünden.
Was bringt somit ein hoher oder tiefer Flammpunkt für den Motor und dessen Auspuffanlage??

Das täte mich jetzt auch noch brennend interessieren!
Ich mutmaße mal....
je niedriger der Flammpunkt, um so sauberer der Brennraum bzw die Abgasanlage!?
Verdampft ja alles...
aber schmiert das oberhalb des angegebenen Flammpunktes noch ordentlich?
Öl ist schon ne Wissenschaft für sich. :eek:
 
Ich weiß nicht ob es da einen Zusammenhang gibt, ich glaube aber nicht. Als grobe Richtlinie kann man sagen. je niedriger die Viskosität eines Öles ist, je niedriger ist auch der Flammpunkt und umgekehrt. Der Flammpunkt ist übrigens die Temperatur, bei der sich nicht das Öl selbst entzündet, sondern bei dem sich die Gase oberhalb des Ölbades z.B. durch einen Funken entzünden/entflammen lassen.

Gruß Jochen
 

Ramius

User
Danke für deine Antwort Jochen.
Mit dem Hinweis auf das Zusammenspiel von Flammpunkt und Viskosität hast du (jedenfalls bei mir) für noch mehr Verwirrung gesorgt. :D
Was ist nun besser?
Ein hoher oder ein niedrieger Flammpunkt?
Jaaaa....jetzt will ich es genau wissen! ;)
 
Ich verstehe zwar ein bisschen was von Ölen, aber nicht von 2-Takt-Ölen. Da Öl ist ja genau wie Benzin ein Kohlenwasserstoff ist müsste es deshalb eigentlich im Benzin in Lösung übergehen. Bei einer z.B. 2%igen Benzin-/Öllösung bleibt doch von der ehemaligen Ölviskosität eigentlich nichts mehr übrig, oder? Somit dürfte die ursprüngliche Ölviskosität gar keine Rolle spielen, da sie ja nach dem Mischen die niedrige Viskosität des Benzins annimmt. Das ist jetzt von mir aber rein hypothetisch und kann ein bisschen Quatsch sein...

Gruß Jochen
 
Ich verstehe zwar ein bisschen was von Ölen, aber nicht von 2-Takt-Ölen. Da Öl ja genau wie Benzin ein Kohlenwasserstoff ist müsste es deshalb eigentlich im Benzin in Lösung übergehen. Bei einer z.B. 2%igen Benzin-/Öllösung bleibt doch von der ehemaligen Ölviskosität eigentlich nichts mehr übrig, oder? Somit dürfte die ursprüngliche Ölviskosität gar keine Rolle spielen, da sie ja nach dem Mischen die niedrige Viskosität des Benzins annimmt. Das ist jetzt von mir aber rein hypothetisch und kann ein bisschen Quatsch sein...

Gruß Jochen
 
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