Vollsynthetische Öle sind u.a. druckfester, neigen in den Motoren nicht so stark zur Rückstandsbildung wie normale Mineralöle, sind temperaturbeständiger und alterungsstabiler . Letztere Eigenschaft wird bei 2-Taktern sicherlich keine Rolle spielen, wohl aber der stabilere, druckfestere Schmierfilm, der ein geringeres Motorenverschleißverhalten bewirkt. Deshalb wird ja in der Regel von den Motorenherstellern auch empfohlen normale Mineralöle zum Einlaufen zu nehmen, damit der Einlaufvorgang, höherer Materialabtrag der Gleitflächen, möglichst kurz ist. Bei der anschließenden Umstellung auf vollsynthetisches Öl ist es dann auch noch üblich die Ölkonzentration des synthetischen Öls im Benzin von z.B. 4% Mineralöl auf 2% zu reduzieren.
Ich habe meine Motoren in der Anfangszeit jedoch nie separat mit Mineralöl einlaufen lassen, sondern immer direkt vollsynthetisches Öl benutzt. Den dadurch bedingten längeren Einlaufvorgang der Motoren habe ich gerne in Kauf genommen, da ich keine Lust hatte mit 2 unterschiedlichen Öl-/Benzinmischungen rum zu machen.
Wenn man Motore jahrelang mit normalem Mineralöl betrieben hat haben diese im Vergleich zu mit synthetischen Ölen betriebene Motoren in der Regel innen eine höhere Rückstandsbildung. Wenn dann nach langer Zeit auf synthetische Öle umgestellt wird kann der anschließende Reinigungseffekt dieser Öle diese Rückstände auflösen und, je nach Verschleißzustand der Motore, evtl. dadurch innen zu Undichtigkeiten führen. Deshalb sollte man sich das überlegen.
Ob wir die tribologischen Unterschiede zwischen Mineral-/synthetischem Öl bei uns in der Modellflugpraxis überhaupt merken steht jedoch auf einem anderen Blatt.
Gruß Jochen