Motorenöl für Benzinmotoren

Bei uns im Verein gehen die Meinungen auseinander welches Motorenöl für die Benzinmotoren verwendet werden soll. Ich würde gerne mal die Meinung Anderer hören.
Freue mich auf Meldungen.
Fliegergruß Dieter
 
Hallo Dieter,

ich benutze seit ca. 12. Jahren vollsynthetische 2-Taktöle, anfangs von Castrol, später, da man bei uns nicht an allen Tankstellen Castrol-Öl das ganze Jahr über bekommt, von Shell. An den Motoren und am Laufverhalten habe ich nie einen Unterschied nach der Umstellung auf Shell festgestellt. Auch wenn ich einen Motor 2 Jahre lang nicht laufengelassen habe und ihn das 1. Mal wieder in Betrieb nehme habe ich bei beiden Ölen z.B. bzgl. Rückstands- oder Klebeverhalten (Vergaser) keinerlei Unterschiede festgestellt. Aufgrund dieser Erfahrungen und aufgrund von Erfahrungen die ich während meines Berufslebens mit diesen Themen sammeln konnte gehe ich ganz stark davon aus, dass ich auch bei anderen Markenölen keinen relevanten Unterschied beim Betrieb von 2-Takt-Benzinmotoren feststellen werde. Wer von uns hat darüberhinaus das Equipment zu Hause die auf dem Markt befindlichen Öle physikalisch gesehen auszutesten um hier Unterschiede herauszufinden? Ich denke da z.B. an den 4-Kugel-Apparat mit dem man Verschleißkennwerte und Druckaufnahmefähigkeiten von Ölen testen kann, usw.. Ich weiß zwar auch, dass man manchen Ölen nachsagt schlechtere Korrosionsschutzeigenschaften zu haben als andere. Das Problem ist dabei aber, wenn man solche Aussagen miteinander vergleichen will, dass man die Vergleichsbasis gleich hält. In welcher Atmosphäre wird z.B. Motor A zu Hause gelagert und in welcher beim Vereinskollegen Motor B, usw. Wurde Motor A irgendwo in Meeresnähe betrieben (salzhaltige Luft) und wo Motor B?

Also, ich bin davon überzeugt dass alle auf dem Markt befindlichen vollsynthetischen Markenöle für unsere Motoren sicherlich annähernd gleich gut sind. Es gibt sicherlich von Motorenherstellern auch Öle mit einer eigenen Markenbezeichnung, wie z.B. bei Stihl, die für diese Geräte empfohlen werden. Nur, das sind auch nichts anderes als Markenöle irgendeiner namhaften Mineralölfirma, da die Motorenhersteller keine eigenen Ölraffinerien haben und Ölentwicklung betreiben.

Gruß Jochen
 

Mcgoo

User
Motorenöl

Motorenöl

Hallo Dieter,

da sprichst du wirklich ein Riesenthema an. Ich kenne nur wenige Themen die so kontrovers diskutiert werden.
Ich kann nur meine Erfahrungen schildern, früher habe ich Motul verwendet und war immer sehr zufrieden damit. Mein Problem war die Beschaffung kein Motorradladen bei uns in der Gegend hatte das Öl im Programm. Dann hat mir ein guter Freund, selbst auch Modellflieger den Tip gegeben es doch mal mit Stihl Öl zu versuchen. Seit gut 2 Jahren verwende ich jetzt das Stihl Öl, welches man bei jeder Motorsägenbude bekommt und bin ebenfalls sehr zufrieden damit. Ich brauche praktisch kein Modell putzen nach dem Flug nichts ist ölverschmiert oder klebrig. Vor kurzem hatte ich einen wirklich viel gelaufenen 3W 75 in der Werkstatt, da fragte mich der Monteur von 3W mit welchem Sprit ich den Motor betrieben habe, da er so sauber und frei von Verbrennungsrückständen sei.
Wie gesagt das sind meine persönlichen Erfahrungen und sicher gibt es zu dem Thema auch andere Meinungen.
Ich kann nur sagen, dass ich mit dem Stihl Öl sehr zufrieden bin!


Gruß

Peter
 

Roxx

User
Hallo,

ich verwende bislang dieses Öl von der Shell-Tankstelle:

SHELL_10002870_1.jpg

Als ich letztens in einen 3W geschaut habe, kam mir das kalte Grausen: Der Auslass, Kolben und die Überströmkanäle des Motors sind innen komplett mit einer dicken schwarzen Kruste belegt.
Ob es am Öl liegt, kann ich nur durch einen Wechsel testen, ich bin gespannt.

Gruß
Thomas
 

KLausP

User
Hallo zusammen,
Ich hatte Anfangs auch "Tankstellen-Öl" benutzt. Da hatte ich bei meinem 3W55 Ablagerungen, dass der Kolben (mit den Ablagerungen) mit dem Kopf / Brennraum kolidiert ist - und schon war das Pleuellager hin. Ich denke, dass unsere Flugmotoren einfach zu wenig Drehzahlen und auch zu wenig Verbrennungstemperaturen im Vergleich zu Zweiradmotoren haben und deshalb das Öl nicht Rückstandsfrei verbrennt. Seit ich das 3W-Öl bei allen meinen Motoren benutze habe ich keinerlei Probleme. Meine Motoren (verschiedene Hersteller) sehen innen alle aus wie gerade gekauft - auch nach mehr als 600Liter Spritdurchsatz.......
Letztendlich muß aber die "Ölfrage" von jedem selbst entschieden werden.
Gruß
Klaus
 

Roxx

User
Hallo zusammen,
Ich hatte Anfangs auch "Tankstellen-Öl" benutzt. Da hatte ich bei meinem 3W55 Ablagerungen, dass der Kolben (mit den Ablagerungen) mit dem Kopf / Brennraum kolidiert ist - und schon war das Pleuellager hin. Ich denke, dass unsere Flugmotoren einfach zu wenig Drehzahlen und auch zu wenig Verbrennungstemperaturen im Vergleich zu Zweiradmotoren haben und deshalb das Öl nicht Rückstandsfrei verbrennt. Seit ich das 3W-Öl bei allen meinen Motoren benutze habe ich keinerlei Probleme. Meine Motoren (verschiedene Hersteller) sehen innen alle aus wie gerade gekauft - auch nach mehr als 600Liter Spritdurchsatz.......
Letztendlich muß aber die "Ölfrage" von jedem selbst entschieden werden.
Gruß
Klaus

Guter Hinweis und bestätigt meine Vermutung, Danke !

Gruß
Thomas
 
Hallo,
ich habe bislang immer Motul 800 benutzt. Ab Anfang letzter Saison habe ich komplett auf Shell Advance Ultra umgestellt, weil ich mir einen 4 Zylinder von JSB zugelegt hatte und Herr Sauerwald mir dieses Öl für den Betrieb des Motors empfohlen hat. Nun bin ich diese Saison nicht soviel zum Fliegen gekommen, aber mein Eindruck ist deutlich weniger Rauchentwicklung und fast keine schwarzen Punkte auf dem Modell.
Bei meinem 50 Jahre alten Zündapp Roller, der nun ebenfalls mit dem Shell Öl betrieben wird, ist die Änderung viel deutlicher. Kaum sichtbare Abgaswolke, vorher war alles blau. Weiterhin sammelte sich vorher immer Öl in der Auspufftüte und tropfte raus. Mit dem Shell Öl ist dieser Effekt komplett verschwunden.

Gruß
Hartmut
 

genial

User
Motorenöl

Motorenöl

Hallo,

hatte das gleiche Problem, als ich vor ein paar Jahren mit der Benzinfliegerei anfing. Ein Kollege, betreibt unseren schönen Sport seit über 40 Jahren, riet mir zu Stihl HP. Seitdem benutze ich dieses und bin sehr zufrieden. Super saubere Verbrennung, keine Ölkohle in den Motoren. Wenn die Motoren eingelaufen sind, gibt es keinerlei Verschmutzung an den Fliegern. Das Öl ist praktisch an jeder Ecke zu bekommen und ist dabei noch günstig. Ich benutze es auch bei Viertakt Benzinern ohne Probleme. Mischungsverhältnis bei mir von 1:20, 1:30 und 1:50.
Aber, wie die Kollegen schon sagten, sind wohl alle Markenöle heute von einer so guten Qualität, daß es wohl keine Rolle spielt, für welches man sich entscheidet.

Gruß

Stefan
 
"Man sollte auf den Flammpunkt achten..."

Hallo Karl,

was hat denn der Flammpunkt eines Öles mit der Rückstandsbildung, bzw. der rückstandsfreien Verbrennung zu tun? So ganz grob kann man sagen: je höher die Viskosität eines Öles ist je höher ist der Flammpunkt, je niedriger die Viskosität je niedriger der Flammpunkt. Die vollsynthetischen 2-Takt-Öle dürften deshalb, da sie eine ähnliche Viskosität haben, seitens des Flammpunktes alle ähnlich liegen.

Gruß Jochen
 

VolkerZ

User
"Man sollte auf den Flammpunkt achten..."

Hallo Karl,

was hat denn der Flammpunkt eines Öles mit der Rückstandsbildung, bzw. der rückstandsfreien Verbrennung zu tun? So ganz grob kann man sagen: je höher die Viskosität eines Öles ist je höher ist der Flammpunkt, je niedriger die Viskosität je niedriger der Flammpunkt. Die vollsynthetischen 2-Takt-Öle dürften deshalb, da sie eine ähnliche Viskosität haben, seitens des Flammpunktes alle ähnlich liegen.

Gruß Jochen

Hallo Jochen,

das stimmt so nicht.
Vollsynthetische 2 Takt Öle aus dem Motorsport Bereich haben alle Flammpunkte deutlich über 200°C. "Normale" vollsynthetische 2 Takt Öle liegen auf Niveau eines teilsynt. 2 Takt Öl.

Gruß VolkerZ
 
Der Stoff der für Schmierträume sorgt(ein richtiges Mischungsverhältnis vorausgesetzt);)



castrol-2-stroke-motocross-oil-power-1-racing-2t-13268-p.jpg


Quelle


Übrigens, das Stihl HP Ultra kommt von Castrol und heißt da Greentec XTS. Ein Stihlhändler hat das mir mal gezwitschert
 

Ramius

User
Wer kann Licht in's Dunkle bringen, wenn es um die Entscheidung geht:
mineralisch, teilsynthetisch, vollsynthetisch!?
 

genial

User
Hallo Ramius,

die Frage war nicht blöd. Aber man könnte darüber Romane schreiben. (einfach mal googlen).
Mein Kenntnisstand ist der, daß synthetische Öle vor allen Dingen bei Motoren mit Ölwanne Vorteile bringen (Verschlammung, Ölwechselintervalle)
Weiterhin Vorteile für Katalysatoren und Turbolader.
Da dieses bei uns aber alles nicht der Fall ist, reicht mir ein Öl auf Mineralölbasis. Dieses benutze ich schon einige Jahre (ein Kollege schon weit über 20 Jahre) bis heute ohne jedes Problem.
Saubere Verbrennung, kein Qualmen, keine Rückstände auf dem Flugmodell, keine Ablagerungen im Motorraum, Ventile etc.


Gruß

Stefan
 

Ramius

User
Danke Karl!

Die Frage kommt nicht von "ungefähr".
Ich habe einen etwa 5 Jahre alten DLE 55 der noch keine 20l Benzin weg hat.
Der Vorbesitzer riet mir, weiterhin das mineralische Castrol zu benutzen.
Jetzt frage ich mich, ob es irgendwelche Vor/Nachteile mit sich bringen wird, wenn ich das Öl wechsele?
Und wenn ja, weshalb sollte ich wechseln?

Edit:
Danke Stefan! Klingt gut.
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten