Baubericht: Beechcraft H-18 mit 2,4 m Spannweite

Passend zum Fragethema nach der Auslegung der Motoren, habe ich mich nun doch dazu entschlossen, einen Baubericht zu meinem Modell anzufertigen und hier einzustellen.
Vielleicht kann mir ja der eine oder andere von euch noch einen guten Tipp geben, immerhin ist dies das erste von mir auf diese Weise aufgebaute Scale-Modell.
So gut wie es die Profis machen, bekomme ich das aber eh nicht hin ^^.

Sollten sich Fehler einschleichen - hab mir am Wochenende den Zeigefinger in der Autotür geklemmt, sodass sich der Fingernagel auf beiden Seiten stark blutend abhob. Schmerzt ziemlich und erschwert das Schreiben...

Alles begann am einem heißen Nachmittag auf der M/S Magic II, einem Kreuzfahrtschiff auf dem Nil. Meine Frau und ich holten unsere Flitterwochen nach, u.A. mit einer Nilkreuzfahrt. 7 Tage Luxus pur ;).
Am vorletzten Abend spann ich eigentlich nur ein wenig herum, dass ich ja noch Baupläne habe, u.A. von der Beech, schaut mir im Netz ein paar Videos dazu an. Ich war erstaunt, dass meine Frau nichts dagegen hatte, diese Gespinste in die Tat umzusetzen. So manifestierte sich der fixe Plan. In Deutschland wieder angekommen, kramte ich auch gleich die 4-Jahre alten Pläne aus dem Schrank und studierte diese. 1 Woche später schickte ich die 120€ schwere Materialbestellung über alles an Balsabretter und-leisten ab, was ich benötigte.


Nun aber zu den Eckdaten:

Der Bauplan der Beech-H18 stammt vom VTH-Verlag, gezeichnet von Josef Fallwimmer. Dadurch ist er natürlich auch nicht der genauste Plan und erfordert viel Improvisation und "um-die-Ecke-Denken". Mal schauen, ob ich das hinbekomme.
Das Modell wird vollständig aus Holz aufgebaut, hat eine Spannweite von 2,4m und eine Länge von 1760mm. Das Abfluggewicht sollte mit Verbrennungsmotoren bei ca. 10kg liegen - ich bin mir aber noch komplett unschlüssig, ob ich den Schritt wage oder doch eher Elektroantriebe verbaue. Bin ja doch ein kleiner BL-Fetischist, immerhin tummeln sich in meinem Bestand mal knapp 40 Lipo-Akkus ^^.

Im Bauplan hatte sich der Konstrukteur auch ein paar Flausen detailliert abdrucken lassen, die ich nun auch erst einmal herausfiltern muss. Beispielsweise das Druckluft-gesteuerte Fahrwerk, das mir a) zu schwer, b) zu teuer und c) zu unzuverlässig ist/erscheint.


Baubericht:

Da ich nun nicht der Best-Verdiener bin und auch schauen muss, wo ich ein wenig was Einsparen kann, beschloss ich u.A. das Balsa-Sperrholz selbst herzustellen, mit den Mitteln die mir zur Verfügung standen. Ein Brett kostet bei ThomaBalsa mal eben schlappe 60€ - und die konnte und wollte ich auch nicht ausgeben.
Also fertigte ich mir eine ebene Arbeitsbank aus 22mm Spanplatten an, welche ich auf der Oberseite mit Frischhaltefolie bezog. Bei Leimdurchschlägen klebt so nichts fest.
2 Weitere Spanplatten bezog ich ebenfalls mit einer Frischhalte-Bahn. Eine Platte von beiden Seiten, die andere nur von einer Seite.

Jetzt legte ich 1,5m Balsaholz aus - jeweils 3 Bahnen. Diese bestrich ich mit Holzleim - Anfangs tat ich mich noch mit einem großen Pinsel schwer, kam jedoch recht schnell darauf, den Leim mit einem großen Feinspachtel aufzutragen, was immens schneller ging und auch gleichmäßiger wurde.
Aus 1mm Balsa fertigte ich nun 300mm lange Streifen und klebte diese um 90° versetzt auf die unteren Planken. Wieder mit Weißleim einstreichen und von oben die letzte Lage 1,5mm Balsa drauf.

Das auf beiden Seiten mit Folie bezogene Brett konnte ich nun auflegen. Jetzt hieß es aber "schnell sein": Wieder eine Lage 1,5mm auslegen, einstreichen, 1mm quer darüber, erneut einstreichen, 1,5mm als Deckel.
Die einseitig bezogene Platte legte ich als Deckel darüber.
Ich habe einen Keller mit Baustellen-Stahlschrott - sammeln bringt einen kleinen Nebenverdienst, wenn auch nicht viel. Die Reste türmte ich gleichmäßig auf der "Behelfs-Presse" auf und ließ alles 48h abtrocknen...

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So sieht meine 1100x400mm-Presse aus ^^.

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Das Holz fühlte sich zwischen den Platten augenscheinlich richtig wohl ^^.

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Nun ja - und nach dem Pressen hatte ich fast Pipi in den Augen - es funktionierte tatsächlich ;).

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LG - Maik
 
Hallo Maik,

schön das du einen Baubericht einstellst!

Ein paar wenige Tipps möchte ich dir mit auf den Weg geben. Bau ab Schwerpunkt nach hinten extrem leicht. Wenn du bei E-Antrieb bleibst brauchst du die, wie ich vermute, schüttelfeste Konstruktion nicht. Am Ende trägt die Schale des Rumpfes. Spanten und andere Einbauteile können bis auf einen schmalen Rand erleichtert werden. Nur die Rumpfspanten die die Tragfläche halten und die Motor/Akku/Fahrwerksspanten/Rippen stabil bauen.

Servos und alle Einbauten so weit wie möglich nach vorne in den Rumpf am besten vor dem Schwerpunkt. Das Höhenruder hinten kannst du gut mit Stahllitze anlenken. Bei den Doppelseitenrudern mußt du dir natürlich was einfallen lassen.;)

Ich kenn den Bauplan nicht, aber auch Rippen können in der Regel gut erleichtert werden.

Wenn du klassisch die Servos etc. platzierst wirst du bei dem Vorbild vorne viel zusätzliches Gewicht brauchen. Der Hebel bei den alten Propellermaschinen ist einfach auf große, schwere Motoren ausgelegt. Vorteil bei E-Antrieb, Akkus können ganz nach vorne und erleichtern das Auswiegen.

Nun wünsche ich viel Spaß beim Bau der schönen Beech.

Grüße, Bernd
 
Hallo und vielen lieben Dank für deine Antwort.
Und noch einmal Danke für deinen Rat - damit hilfst du mir sehr weiter.

Tatsächlich hätte ich da auch eine Frage:

Laut Plan ist eine Tragflächenbeplankung von 1,5mm Balsa vorgesehen. Der Stabilität wegen hätte ich jetzt hingegen 0,6-0,8mm Flugsperrholz genommen. Ich will das Modell so haltbar wie möglich gestalten, da ich auch um die Druckempfindlichkeit des Balsaholzes weiß.
Was denkst du? Der Plan ist schon recht alt und solch dünnen Flugsperrholz war damals extrem teuer, wenn man es überhaupt bekam. Somit lag es nicht in der Materialauswahl.
Beim Rumpf würde ich es ähnlich halten, jedoch im vorderen Bereich eher Fligsperrholz und am Heck dann Balsa anschäften.

Sollte das allerdings nicht so gut durchdacht sein, dann schreib mir das ruhig auf.


LG - Maik
 
Hallo Maik,

dünnes Sperrholz für die Beplankung ist eine feine Sache. Nur es wird schwerer. Letztendlich hängt es auch vom übrigen Aufbau ab, wie der Abstand der Rippen und der Rumpfspanten und vom Finish. Und wie leicht wird bei der festen Schale dann innen gebaut? Wenn anschließend noch überall Glasmatte und Harz drüber soll, ist Sperrholz unsinnig. Da wäre dann Balsa als Grundlage vorzuziehen. Wenn man nur die Oberfläche mit Parkettlack und Talkum oder Schnellschleifgrund glättet und anschließend alles nur dünn mit Alufolie beblecht ist Sperrholz eine gute Grundlage. Bei Scale Segelflugmodellen aus den 30er bis 50er Jahren wird häufig Sperrholz als Beplankung verwendet. Die Zugfestigkeit ist nicht von der Hand zu weisen und die Originale sind ebenso aufgebaut. Außerdem ist dort nur am Rumpf sowie hauptsächlich am Nasenkasten der Fläche vor dem Schwerpunkt Sperrholz zu finden, also Ideal.
Wenn du mit hoher Flächenbelastung und Landeklappen umgehen kannst, wäre Sperrholz eventuell eine Alternative. Vom Antrieb her hast du genug Power. Aber man muß sich im klaren sein, das Sperrholz mehr Gewicht einbringt und somit vermeintliche Haltbarkeit mit höherem Bruchrisiko einhergeht. Eventuell mußt du nur für den Schwerpunkt weit schwerere Akkus vorne oder Ballast zuladen. Auch könnte die Start und Landegeschwindigkeit aus dem Scalebereich in "zu schnell" abdriften.

Letztendlich ist es deine Entscheidung was du bevorzugst und besser in dein Beuteschema passt. ;)
ich empfehle da andere Bauthreads zur Beech rauszusuchen und wie die Leute mit dem Problem umgegangen sind. Die Beech wurde schon öfters als Scalemodell gebaut. Ein Blick über den Teich könnte auch helfen.

Grüße, Bernd

P.S.
Gutes und wirklich dünnes Sperrholz ist auch heute nicht billig.
 
Hi.

Mit einem geringfügig höheren Gewicht kann ich gut Leben. Im Gegenzug werden auf einige schwere Material-Einbaumaßnahmen verzichtet, die a) für den Verbrennungsmotor relevant gewesen wären (wie du bereits schriebst - der Vibrationsschutz) sowie für das Pneumatische Fahrwerk, was ich elektrisch aufbauen werde.
Trotzdem bin ich jetzt verunsichert. Preislich wäre es machbar. Zwar kostet es immer noch sehr viel, allerdings muss man ja auch die Herstellungsarbeit sehen.
Die Unterschiede beim m²-Preis sind beachtlich, schwimmen aber auch umso mehr. Die Beispiele:

Würde ich die Flächen aus 0,8mm herstellen und beispielsweise auf 1000x500mm vorschneiden lassen, käme ich auf einen m²-Preis von ca. 23,50€. Macht für beide Flächen also ca. 50€ aus.
In Balsa gerechnet, bei Plattengrößen von 1000x250mm, läge ich bei ca. 11,20€ den m² - also ca. 23€ für beide Flächen. Ein Unterschied ist das schon, zugegeben.

Frage: Müsste ich die Balsabretter auch längs schäften, wenn ich diese aneinander leimen möchte?

Reicht es aus, die Tragflächen nur bis zu den Flächenaufnahmen zu beplanken oder muss diese durchgängig sein, was wieder schwieriger für den Stauraum wäre?

Als Hauptholm sowie als Tragflächenverbindungen sind LINDEN-LEISTEN vorgesehen, welche ich bei meinem Stamm-Dealer nicht bekomme. Könnte ich stattdessen auch Buche oder gar einen sauberen Kiefernstab verwenden? Der Hauptholm sitzt vor dem CG, die sehr schmalen Nebenholme dahinter. Oder was empfiehlst du mir hingegen? Der Hauptholm reicht bis unter die Gondeln, die Nebenholme verbinden lediglich die Gurte in den Flächen miteinander.
Welches Material empfiehlst du? Linde ist recht teuer und schwer zu bekommen - müsste ich gesondert bestellen...

In den Motorgondeln hat der Konstrukteur einen Spant aus Abachi vorgesehen. Ich würde hier hingegen Balsasperrholz verwenden, wie den Rest der Gondeln. Was denkst du/ihr?
Auf euren Rat bin ich bei dem Materialmix angewiesen.


LG - Maik
 

PeterKa

User
Ich verwende Sperrholz zur Beplankung nur da, wo es im Original auch verwendet wurde, denn Sperrholz macht Beulen, wie man sehr schön auf Photos von Oldtimerseglern sehen kann. Balsa hat diese Tendenz fast nicht, und wenn kann man es gut schleifen. Für mich kommt als Holzbeplankung deshalb nur Balsa in Frage. Eventuelle fehlende Stabilität wird durch das Finish hereingebracht. Aber eine 2mm Balsbeplankung die am Ende nich mit 25 Matte versiegelt wird ist schon ziemlich wenig kaputtbar.

Lindenholz ist sehr weich und sehr gut schnitzbar. Ein weiterer Vorteil sind die langen Fasern, da besteht keine Gefahr, daß querlaufende Jahresringe eine Holm unbrauchbar machen. Ih sehe aber keine Notwendigkeit für beschaffungstechnische Klimmzüge. Ich würde im vorliegenden Fall zu Kiefernholmen raten. Gute Erfahrung habe ich mit Verbundholmen gemacht, also z.B. aussen Kiefer und innen Balsa. Auch ist es ratsam, besonders bei Kiefer, die Holme mehrlagig zu verleimen, dann gleichen sich Fehlstellen untereiander besser aus.

PeterKa
 
Mahlzeit,

wenn Sperrholzbeplankung würde ich nicht stärker als 0,6mm nehmen. Hängt aber davon ab wie man damit klar kommt. Auch wie viele Holme in der Fläche sind. Beim verleimen bloss nicht mit Sandsäcken oder änlichem beschweren. Den Fehler sieht man öfters. Das zieht die Beplankung zwischen die Rippenfelder. Gut ist es die Beplankung beim verleimen an einer Seite zu fixieren z.B. am Holm und an der Nasenleiste mit Gewichten die angeklippst werden zu beschweren. so ist während der Trockenphase immer Spannung auf der Beplankung und die Oberfläche wird glatt.
Aber es hängt von der eigenen Fähigkeit ab, zudem Abstände und Aufbau der Fläche.

Die Holmgurte würde ich auch mit Kiefernleisten aufbauen. Ich nehme meist 10x3mm Leisten aus dem Baumarkt. Achte auf parallelen Faserverlauf und das nirgends Dreher im Verlauf sind. Dann werden davon innen je Gurt 3 Lagen übereinander geleimt nach aussen mit Schäftung auf teils bis zu einer Lage verschlankt. Dabei an Ober- und Unterseite die Schäftung an unterschiedlicher Stelle. Hängt natürlich von der Spannweite, Aufbau etc. ab. Je größer, desto mehr Lagen. Aber immer nach aussen schmaler auslaufend.

Grüße, Bernd
 
Hallo Maik,
ich hatte vor kurzem einige ähnliche Fragen, evtl. findest du da auch etwas für dich? (Enthält auch mehrere weiterführende Links)

klick

Derzeit bin ich u.A. am ausprobieren, ob Flächenverbinder ala klick aus Balsa/Sperrholz/Alu (Holm aus Kiefer) gewichts- und stabilitätsmäßig in der Größenordnung ~2m Spannweite was taugen - zumindest erscheint mir die Bauweise auf den ersten Blick leichter als ein Stahlverbinder (CFK mag ich dafür nicht...)

Werde deinen Thread auf jeden Fall weiterverfolgen :)

Viele Grüße
Sebastian
 
Hallo und danke euch erst einmal für eure wertvollen Tipps und Ratschläge.

Gut - beim Beplanken bin ich ja glücklicherweise noch lange nicht angekommen und ich werde versuchen, diesen Zeitpunkt so lange wie möglich hinaus zögern zu können. Ich denke, dass ich mir das Ganze noch ein wenig durch den Kopf gehen lasse. Noch ist nicht aller Tage Abend und bezüglich des Beplankens bzw. dem Stabilisieren der Flächen bin ich auch nicht gerade auf den Kopf gefallen. Mit minimalem Mehrgewicht könnte man beispielsweise die Nahtstellen zwischen den Flächen extrem verstärken, indem man einen Aufleimer unter das Bespannbrett klebt, wo eben das nächste Brett direkt aufgeleimt werden kann. Aber da bin ich noch lange nicht angekommen ^^.
Ich rechne mir alles durch, und sollte es mit Sperrholz zu teuer werden, nehme ich Balsa - fertsch ^^.

@ Bellafan: Ich schaue mir den Bericht unter der Woche in Ruhe an. Ist schon Einiges Gutes dabei. Da eröffnet sich mir auch gleich die Frage: Flugsperrholz und "Bügel-Methode"? Da würde ich daran denken, dass Leim aufgetragen wird, man diesen trocknen lässt und dann mit Wärme eine Art Heißklebe-Wirkung erzielt... Ob das richtig ist, sagt ihr mir sicher gleich ^^.

Wer verwendet denn zum Beschweren "Sandsäcke"? Das wäre entgegen jeglicher Logik, zumindest meiner - und ich hab schon nicht viel davon ^^. Man braucht das Gewicht doch auf den Rippen bzw. den Verleimungen und nicht auf dem Zwischenraum. Das Brett würde nicht nur Falten werfen - es würde auch jegliche Spannkraft verloren gehen - die Flcähe wird wabbelig, da die Beplankung einfach "zu lang" werden würde... An den Randbögen wird ja erst im Nachhinein geschnibbelt.

Der Hauptholm hat die Abmessungen 10x20mm, ist etwas um die 700mm lang. Eine Leiste habe ich am WE dazu eingekauft, mir aber noch nicht genauer angeschaut. Im Baumarkt bekommt man ja auch nicht die besten Leisten. Wenn nicht anders, kann ich noch immer mehrere aus 2mm aufeinander leimen - das macht den Kohl nicht fett und sollte dann richtig stabil werden, falls nötig ^^. Wie ich das verpresse, habt ihr ja gesehen ;).


Nun aber weiter im Bericht:

Ich hatte das Problem, dass es Wochenende war und ich nicht zwingend mehr Geld als nötig ausgeben wollte. Zwar muss ich nicht jeden Cent dreimal umdrehen - dann wäre ich im Hobby des Modellbau's definitiv falsch, jedoch schmeiße ich damit auch nicht sinnfrei um mich.
Trotzdem stand ich nun vor dem Problem, dass ich Rippen brauchte und den originalen Plan nicht weiter zerschnibbeln wollte. Was also tun? Meinen Kopierer hatte ich vor einigen Monaten in einem genervten Wutanfall irreparabel zerstört (lange Geschichte - und "nein", das ist kein Dauer-Zustand bei mir ^^) - wie also Rippen kopieren?

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Antwort: "Auf klassische Art und Weise", so wie man es aus Kindertagen her kennt. Ich nahm mir Kopierpapier und klebte davon jeweils zwei Stück an der kurzen Seite aneinander, sodass ich 0,5 x DIN-A2 erhielt. Anschließend nahm ich eine Tischleuchte und stellte diese unter den Wohnzimmertisch. An dieser Stelle sei gesagt, dass besagter Tisch eine schicke Glasplatte hat ^^.
Dann den Plan auf den Tisch, das frische Kopierpapier darüber, mit ein wenig Magic-Tape fixiert und mit dem Kugelschreiber losgelegt... Seht selbst:

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Zugegeben - es bedarf schon einer ruhigen Hand (dank Elektrotechnik-Begabung vorhanden ^^) und arg viel Geduld. Dauert schon ein paar Stunden. Ob es sich lohnt? Ich sag mal - eine DIN-A0-Seite kostet bei uns ca. 20€ und einige Rippen brauche ich 4mal... Also - ja, lohnt sich ^^.
Das Ergebnis war recht gut...

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Mit 2mm Überstand schnitt ich anschließend die Rippen aus. Ein wenig Knoff-Hoff: Was passiert, wenn man trockenes Papier mit Pritt-Klebestift bestreicht?
Richtig - es quillt auf. Um dies zu vermeiden, legte ich also platzsparend und richtungsgebunden einige Rippen zunächst auf 2mm Balsaholz auf, umriss ihre Positionen mit einem Kugelschreiber und benetzte die markierten Flächen mit dem Trockenklebstoff. Anschließend brauchte ich die Schablonen nur aufzudrücken, wodurch sie ihre originale Größe behielten. Ein weiterer großer Pluspunkt war, dass das Papier so keiner Schrumpfung beim Abtrocknen des Klebstoffs unterlag, sich die dünnen 2mm-Rippen also nicht verzogen oder bogen.

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Doch wie bereits geschrieben, konnte ich mir nicht die Mühen des Erleichterns machen. Ich kenne die möglichen Positionen nicht, und bevor mir alles so dünn wird, dass es wegbricht, lasse ich da eher die Griffel von.


LG - Maik
 
Hallo,

das wird sicher ein interessanter Baubericht!

Einige kleine Anmerkungen von mir:

Ich benutze zum Aufkleben der Planstücke immer Sprühkleber von UHU. Da läßt sich das Papier hinterher auch wieder vollkommen rückstandslos abziehen, wenn man das gleich nach dem Schneiden macht.

Und gibt es einen Grund, warum der hintere Teil der Rippen separat gezeichnet ist? Läuft da ein Holm durch oder so? Wenn nicht, würde ich die Planteile gleich so aufkleben, dass ich die Rippen am Stück ausschneiden kann. Höhere Stabilität und ein Arbeitsschritt weniger.

Zu den Erleichterungen: Die lassen sich auch mit Bohrern verschiedener Größe ganz gut durchführen. Einfach rund um das Bohrloch immer genügend Material stehen haben. Läßt sich so ganz gut einschätzen (sogenannte "Erleichterungsbohrungen").

Nur meine 2 Cent ;)

Viel Erfolg beim Bauen!

Grüße
Markus
 
Und gibt es einen Grund, warum der hintere Teil der Rippen separat gezeichnet ist?

hehehe, jetzt muss ich mich mal selber zitieren ;). Ich denke, ich kann meine Frage auch selbst beantworten: Das sind mit hoher Wahrscheinlichkeit die Teile für die Ruderklappen, richtig? :). Die kann man natürlich dann nicht am Stück ausschneiden.

Grüße
Markus
 
Hm, danke dir erst einmal. Ein paar Teile muss ich ja noch ausschneiden - allerdings ist Sprühkleber auch eine ziemliche Sauerei. Die Teile habe ich daheim im Wohnzimmer aufgeklebt, während meine Frau ihre Sendungen schaute. Sie würde mich sicher 8-kantig aus dem Zimmer werfen, die Dose Sprühkleber hinterher ^^.

Ja, hast ja anscheinend schon gesehen, warum ich die kleine Schnibbel separat austrenne. Die gehören zu Querrudern und Landeklappen. Würde ich diese direkt hinten dran setzen, hätte ich auch wahnsinnig viel Verschnitt, und ich versuche, den so gering wie möglich zu halten, damit der Bau auch effizient wird/bleibt.

Wo ich grad beim Thema bin:

Daheim legte ich auf den Zimmertisch ein Presspappe-Brett (MDF) und darauf noch eine schnittfeste Unterlage. Anschließend begann ich vorsichtig, Bauteil für Bauteil mit einem schmalen Cutter mit frischer Klinge auszutrennen.

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So war bereits nach wenigen Minuten die erste, wenngleich auch zerbrechlichste, Rippe geboren.

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Nach und nach füllte sich das Rippen-Inventar zu einer vollständigen Tragfläche auf ^^. Gut - so viele sind es ja auch nicht, aber immerhin. Für mich ist es arg erfrischen, mal wieder frische Balsarippen in Form bringen zu dürfen. Das letzte Mal konnte ich dies bei meinem Nurflügel mit 2,8m Spannweite aus Kohlefaser, Balsa und Folie ^^.

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Auch die Rippen von Querruder und Landeklappen folgten sogleich. Was mir jedoch zu diesem Zeitpunkt nicht aufgefallen war: Es fehlten jeweils 2 Rippen. Nämlich die Anlenkrippen. Aber die Tischleuchte zücke ich erst wieder, wenn ich die Rippen brauche - vorher bleibt's dunkel ;).

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LG - Maik
 
allerdings ist Sprühkleber auch eine ziemliche Sauerei.

Hallo Maik,

also bei mir klappt das ohne Sauerei ;). Man darf natürlich nur ganz wenig Sprühkleber verwenden, aber den Dreh hat man schnell raus. Größter Vorteil für mich ist das wirklich sehr einfache Ablösen nach dem Schneiden, wie ein Abziehbild. Theoretisch könnte man die Schablone dann sogar nochmal verwenden, die bleiben nämlich meist an einem Stück.

Aber wie immer führen mehrere Wege nach Rom, Du machst das schon sehr gut und scheinst auch einige Erfahrung im Holzbau zu haben.

Grüße
Markus
 
Hallo und danke dir noch einmal.

Denke, dass ich mir das einmal vornehmen kann/werde. Welchen Sprühkleber nutzt du?
Was mich ja doch ein wenig verwundert, gar ein wenig erschreckt: Die Papieschablinen können problemlos und ohne weitere Hilfmsittel wieder HEIL abgelöst werden? Würde das nicht Probleme beim Aussägen geben, wenn ich z.B. eine Schablone mit Überrand aufklebe (wie meine Sperrholz-Rippen) und dann mit der Deku ausstechen wollte?

Du machst das schon sehr gut und scheinst auch einige Erfahrung im Holzbau zu haben.

Naja - ich geb mir zumindest Mühe ^^. Ob es klappt, steht auf einem anderen Papier ;).


Zum Bau:

Bevor ich mit den Rippen weitermachen konnte, bereitete ich die Helling ein wenig vor. Auf ihr skizzierte ich die Positionen aller Rippen.

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Dann kam das Balsasperrholz-Brett an die Reihe... Auf ihm wurden die Rippen F1a/b bis F4 aufgeleimt.
Zur Erinnerung: Das Sperrholz ist eine Eigenanfertigung, und genauso kritisch werde ich es auch unter die Lupe nehmen...

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Man denkt ja eigentlich, dass es mit der Dekupiersäge recht einfach geht, aber Pustekuchen. Das Sägeblatt "rast" quasi in das Material, sodass ich es nur mit Mühe führen konnte. Darum schnitt ich die Rippen auch nur grob vor. Die Feinheiten, beispielsweise das Austrennen der Holm-Ausschnitte, werden dann mit der Laubsäge durchgeführt. Ansonsten schleife ich die Rippen nach dem Grobschnitt nur noch mit der Schleiflatte 120er Korn) über.

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Und da waren sie dann, die ersten Sperrholz-Rippen ^^.
Wer sich jetzt fragt, warum die "Farbe" weg ist: Ich hab alles Papier herunter geschliffen. Sicher dauert es ein wenig aber was solls - bringt mehr Halt bei weniger Gewicht.
Leider schliff ich damit auch die Neutrallinien weg, was das Ausrichten ein wenig erschwerte, aber dazu später mehr.

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Hab sie noch alle beisammen ^^: Alle 10 Rippen vereint... Warum in der F4 eine Bohrung ist, ist mir bis heute schleierhaft. Vermutlich wegen der Schlauchdurchführungen, ein Kasten-Ausschnitt hätte es aber sicher auch getan ^^.

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Sie sind nicht vorgesehen, jedoch muss ich die Rippen später eh noch mit Bohrungen für die Kabelage versehen. Schließlich will ich eine komplette Beleuchtung einbauen: Landescheinwerfer in den Tragflächen (beide Seiten oder nur linke Seite - stehe da immer ein wenig auf dem Schlauch - muss nicht "scale" werden ^^), Vordere und hintere Markierungsleuchten an den Flächenenden und Servo's...


LG - Maik
 
Denke, dass ich mir das einmal vornehmen kann/werde. Welchen Sprühkleber nutzt du?
Was mich ja doch ein wenig verwundert, gar ein wenig erschreckt: Die Papieschablinen können problemlos und ohne weitere Hilfmsittel wieder HEIL abgelöst werden? Würde das nicht Probleme beim Aussägen geben, wenn ich z.B. eine Schablone mit Überrand aufklebe (wie meine Sperrholz-Rippen) und dann mit der Deku ausstechen wollte?

Hallo Maik,

ich benutze diesen Sprühkleber: Uhu 48900 - Sprühkleber 3 in 1 Permanent - Korrigierbar - Wieder Ablösbar

Ich habe damit schon viele Teile aus unterschiedlichestem Material (Balsa, Sperrholz, GfK und Pertinax-Platten, Alu etc.) hergestellt, bisher keine Probleme beim Schneiden, egal ob mit Mini-Stichsäge oder Balsamesser. Man sollte den Rand etwas größer lassen, dann klappts prima. Ganz dünn aufs Papier aufsprühen (nicht mit permanent gedrückten Ventil, sondern in kurzen Stößen), kurz ablüften lassen, aufkleben, ausschneiden und abziehen. Das Abziehen sollte gleich nach dem Schneiden erfolgen, wenn man da einen Tag oder so wartet, gehts nicht mehr so gut runter.

Grüße
Markus
 
Ok, danke Markus. Werde ich mir merken ^^.

Zum Baubericht:

Nun waren die bereits mit dem Cutter ausgeschnittenen 2mm-Rippen an der Reihe. Ich wollte jetzt auch ganz genau wissen, wie viel Papier da nun auf solch einer Rippe, inkl Klebstoff, tatsächlich klebt. Das Bruttogewicht lag bei 3,9 Gramm - im Grunde ja recht leicht.

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Dann - schleifen, schleifen und noch mehr schleifen. Hier konnte der handgefertigte Moosgummi-Schleifklotz sein gesamtes Potential ausspielen ^^. Genauer gesagt - ich konnte ihn gut kippen und dadurch die Schleiffläche verkleinern, im Gegensatz zu den Kork-Klötzen, welche die Auflagefläche gleich komplett auf "Kante" stellen ^^.

Netto wog die Rippe nun nur noch 2,2 Gramm. 1,7 Gramm weniger machen exakt 43% Gewichtsverlust aus.

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Also den gesamten Stapel verwogen: 39 Gramm.

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Da ich nicht ganz so exakt schliff und stellenweise doch einige Klebereste auf den Rippen beließ, irgendwann aber auch die Nase voll vom Schleifen hatte ;), belief sich die Gewichtsreduktion nun lediglich noch auf 30,4 Gramm aber trotzdem noch knappe 21% - dachte ich zumindest. Im Nachhinein fiel mir dann aber auch noch auf, dass ich eine Rippe beim Brutto-Wiegen nicht dabei hatte, welche wusste ich hinterher aber nicht mehr. Demzufolge sollte die Gesamt-Reduktion trotzdem bei ca. 35-40% liegen, wäre sonst ja unlogisch ^^.

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LG - Maik
 
Hallo Maik,
schön dass noch jemand eine Beech baut! :-)
Ich bin auch gerade dabei eine zu bauen, allerdings eine Nummer größer die von Ziroli mit knapp 3 Meter.
Jetzt wollte ich mal fragen wie die Seitenruder in deinem Bauplan angelenkt sind. Mit einem Servo vorne im Rumpf und Umlenkungen, oder mit zwei Servos direkt in den Leitwerken?
Bei meiner ist es vorgesehen mit einem Servo, bin mir aber nicht sicher ob ich das so bauen soll. Für den Schwerpunkt wäre das sicherlich von Vorteil...
Gruß Stefan
 
Hi Beech-Liebhaber ^^.

Soweit ich es richtig entnommen habe, wird bei meiner ein Servo zentral im hinteren Teil des Rumpfs, direkt unter dem Leitwerks-Holm installiert, welches beide Seitenruder per Stahldrähten anlenken soll. Wie ich das letztenendes löse, kann ich immo aber noch nicht sagen. Das sind Dinge, mit denen ich mich später bei den Feinheiten beschäftigen werde ^^.


Hätte es meine mit 3m beim VTH gegeben - ich hätte sie genommen. Allerdings bekomme ich auch so schon massig Probleme mit dem Transport. Beispielsweise würde ich gern die Tragflächen mittig teilen und mit mehreren Steckungen versehen, um das Modell transportabel zu halten. Dem Umfang entsprechend wird das jedoch eher nur sehr schwer bis gar nicht möglich sein/werden.

Drücke dir auch die Daumen für deine Beech ;).


LG - Maik
 
Hi,
ach echt deine Fläche ist komplett am Stück!? Das ist schon sehr sperrig... gut dass meine dreigeteilt ist! ;)
Und die Ziroli Beech kam für Dich nicht in Frage!?
Wenn Du willst kann ich hier ja auch mal ein paar Bilder von meinem Baufortschritt einstellen!?
Gruß Stefan
 
Hi.

Hm - Ziroli-Beech? Die kannte ich bis vor wenigen Momenten noch nicht einmal.
Nun muss ich dazu aber auch schreiben, dass ich bereits alles nötige Material eingekauft habe und kein Neues mehr bestellen kann und werde. Sprich: Das Modell wird definitiv gebaut! Würde ich jetzt umschwenken, würde dies bedeuten, dass ich
a) einen neuen Bauplan bräuchte, der ja auch wieder Geld kostet, und
b) ich nicht mehr mit dem Material hinkomme, das ich bestellt hatte. Denke nicht, dass die 10x10mm Balsaleisten in einem 3m-Modell noch Anwendung finden werden. Hier bei meiner 2,4m sind die quasi das A und O - bei einer 3m bedürfte es sicher um die 12 bis 15mm...
Und das alles, OBWOHL mich ein 3m-Modell mit 3-facher Steckung wirklich seeehr reizen würde. Wirklich sehr...

Die vergangenen Tage kam ich nicht wirklich zum Bauen. Die Queen von Aeronaut hatte mich so dermaßen in den Bann gezogen, dass für die Beech kein zeitlicher Platz mehr war.
Die Queen fasziniert mich so dermaßen, dass sie mich gar nicht mehr los lassen möchte.


Zum Baubericht:

Die Helling war ja bereits mit der Positionierung der Rippen vorbereitet. Nun übernahm ich noch die restlichen Skizzierungen, genauer genannt die Positionen der Holm-Gurte aus 10mm Balsa.

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Auf den ersten Holm leimte ich eine 5x10mm Kiefernleiste zur Verstärkung.

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Des Weiteren schäftete ich eine Diagonalleiste an den Holm.

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Für die Oberseite des kurzen Holms musste ich eine weitere 10x10mm Balsaleiste mit je einer 5mm Kiefernleiste, sowie einer 8mm Kiefernleiste, verkleben.

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Da ich zu diesem Zeitpunkt einen extremen Mangel an Modellbau-Leimzwingen hatte, beschwerte ich entsprechende Bauteile mit reichlich blankem Edelstahl ^^.

Auch auf den Holm auf dem ersten Foto wurde noch eine weiter Verstärkungsleiste aus noch einmal 5mm Kiefer geklebt, allerdings brauchte diese nicht vollständig über den gesamten Holm wie die darunter liegende verlaufen. Nur im Bereich der Gondel muss sie tragen.

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Da die Enden extrem angefast wurden, feilte ich mit der Schleiflatte eine ganze Weile daran. Nun habe ich mir endlich eine kleine Elektro-Feile zugelegt, im Grunde ein kleiner Handheld-Bandschleifer, und der macht die Arbeit ohne Anstrengungen innerhalb weniger Sekunden... Meine Frau war zwar nicht begeistert, allerdings bin cih dafür umso happier ;).


LG - Maik
 
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