Frage zur Regler-Auslegung

Hallo,

folgende Frage:

Ich will einen Kunstflieger mit 6s elektrifizieren und bin am überlegen wie groß der Regler dimensioniert werden sollte.

Der Motor hat an 6s einen Dauerstrom von 50A und einen max. Spitzenstrom von 90A für 15s.

Jetzt in ich am überlegen ob für diesen Motor noch ein Graupner Brushless-Control +T70 oder doch lieber
einen Brushless-Control +T 100 verwenden soll.

Leider finde ich zu diesen Reglern keine Angabe zur max. Strombelastbarkeit!!! Vom Dauerstrom dürfte
der "kleinere" wohl ausreichen.

Vielen Dank für eure Antworten.

Grüße Heinz
 

morrigan

User
Hallo Heinz,

ich lege das meist so aus, dass auch noch etwas Reserve anliegt. Sprich, wenn der Spitzenstrom bei 100A (tatsächlicher Strom im Stand) liegt, dann nehme ich normalerweise lieber einen 120A Regler.

Die Daten des Motors sind ja "relativ" 2. rangig, wichtig ist, was er mit Deinem Setup tatsächlich zieht.

Der von dir vermeintlich angedachte Jocker Motor ist leider nicht in Ecalc eingepflegt, aber ein Hacker A60 mit 370 UPM zieht mit einer von dir angedachten Latte 21x10 bis zu 115A in der Spitze.

Also den 70er kannst meiner Meinung nach gleich vergessen und der 100er kann auch schon sehr Eng werden.
Meist wird bei solchen Setups ab 120A gefahren.


Gruß Bernd
 

kreidler

User
Heinz,

wenn Du wissen würdest, mit welchem Prop diese Werte erreicht werden, könnte man die Angaben besser einordnen. Zur Reglerauslegung hat der Markus Müller vor einiger Zeit mal eine schöne Abhandlung geschrieben http://www.s4a.ch/eflight/reglerleistung.pdf. Kurz gefasst, würde das für Deine Auslegung bedeuten 6s bei 6s Regler +20% Reglerleistung und 50A +20% wenn das die Dauerleistung sein sollte. Es könnte also durchaus der 70iger gehen, dann ist aber keine Luft mehr. Ich würde wie morrigan mindestens den 100er nehmen.

Gruß Matthias
 

morrigan

User
Hallo Matthias,

er hat an anderer Stelle geschrieben, dass er einen Jocker Motor mit 370 KV und die 21x10 verwenden will.
Dieser Motor hat im Datenblatt stehen, dass er für Dauerstrom 50A und Spitze 90A zugelassen ist.

Das hat nichts mit den dann tatsächlich auftretenden Werten zu tun.

Da die Auslegung als 6S stattfinden soll glaube ich dass das mit einem 70A ziemlich schnell in die Hose geht.
Antriebe in ähnlicher Auslegung und in vergleichbaren Fliegern ziehen deutlich über 100A in der Spitze und ob das der 70A Regler ab kann mag ich bezweifeln.

Die Angaben über den konkreten Motor und Luftschraube wären hier erforderlich gewesen um was genaueres Sagen zu können. Der Jocker Motor in dieser Ausführung ist leider nicht in ecalc.ch eingepflegt, aber der Vergleichbare Hacker zieht da schon über 100A in der Spitze.

Übrigens wird in Deinem Link vom max zu Erwartenden Strom + 20% ausgegangen, nicht von der Dauerbelastung.
Genau so mache ich meine Auslegungen. Wenn ich den Spitzenstrom bei 100A habe, dann nehme ich einen Regler mit mind. 120A.


Gruß Bernd
 
motor pichler boost 80 ,340kv 6s5000, macht bei mir ca 63a spitze , 50 vollgas geradeaus , prop ist 20x8 engel
elektro (holzprop),ca. 6.5k standschub , nur als Vergleich.
Regler sollte 100-120 a wohl abkönnen !

daher würde ich auf 120 gehen ...

gruss rudi
 

Erdie

User
Eigentlich ist die Kühlung das A und O. Wenn die sehr gut ist, würde der 70er reichen. Bei mäßiger Kühlung geht bei mir der eine T100A Regler schon bis über 100°C bei Spitzenströmen zwischen 70 und 80A. Es hängt also von den Rahmenbedingungen ab.
 

k_wimmer

User
Hi,
um das zu beantworten muss man schon etwas mehr wissen.
Welches Modell, welcher Motor, welche Luftschraube.

Ich fliege z.B. eine WindS50 mit 6S und einem Dymond V-Max50L mit einer 16*8 und 6S mit max. 60A Stromaufnahme in der Luft.
Dabei habe ich dann am T70 max 45° bei 28° Aussentemperatur.
Geflogen habe ich da dann das alte Sportprogramm von 2013.

Nimmt man jetzt eine MythoS125 mit 6S sieht die Sache ganz anders aus.
Da ist dann ein A60-6XS drin an einer 19*13, und da hast du dann Spitzenströme von 80-90A.

Also so einfach ist das nicht zu beantworten.
 
Hallo.

Der Regler wird nicht nach Messen ausgelegt, sondern nach dem Max. Des Motors. Lass einen dummen Zufall hinzu kommen, beispielsweise dass deine Lager irgendwann schwerer laufen oder du doch eime größere Latte fliegen willst - der Reglermuss das aushalten können.

Hast du also einen Motor, der mit 90A angegeben ist, dann packst da noch 15% drauf und gehst Shoppen. Rechnen kannst ja alleine ;). Bist also mit einem 120A-Brummer bestens beraten und auf der sicheren Seite.


LG - Maik
 

kreidler

User
Hi tenner21,
die Maximalauslegung +15% würde ich nicht in jedem Fall unterschreiben. Oft passt diese Rechnung, dazu müssen aber auch die Daten des Herstellers passen.

Wenn ich mir jetzt mal den Motor bei Lindinger google: https://www.lindinger.at/de/flugzeu...fuer-3d-modelle-2m-spannweite-brushless-motor wird dort laut Artikelbezeichnung von einem 6s 3D Setup gesprochen.

Dazu passt dann auch eine der Bewertungen, die 95-98A im Stand mit einer 21x10 angibt. Somit schließe ich mich der Mehrheit an: 120A


Gruß Matthias


P.S.: Schade, dass die Angabe der Latte nicht gleich im Eingangspost angegeben wurde...
 
Antriebssetup

Antriebssetup

Hallo,

erstmals vielen Dank für eure zahlreichen Antworten, haben mir echt weitergeholfen.

Es dabei konkret um eine Goldwing Sukhoi SU-26M mit 1870mm Spannweite und einen
angegebenen Gewicht von 4,5 - 5,0kg. Als Antriebssetup hatte ich ursprünglich einen
Joker 6350-10/370kv an 6s mit einer 21*10 Luftschraube angedacht. Als Regler wollte ich
einen Graupner Brushless-Control +T 100 nehmen.

Laut Anleitung "verträgt" der Motor einen Dauerstrom von 50A einen maximalen Spitzenstrom von 90A für 15s.


Des weiteren wird hier obiges Setup für leichte 3D-Maschinen bis 2m Spannweite empfohlen.

Hoffe ich konnte euch weiterhelfen,

Grüße Heinz
 
Die 90A können auftreten, beispielsweise beim Anlaufen oder Hochtouren bei Zwischen-Vollgas-Schüben. Du solltest es darum Bitte tunlichst vermeiden, deinen Regler auf den Dauerstrom auszulegen. Der Propeller bewegt zwar nur Luft, allerdings ist diese auch nicht überall gleich dicht, ist in Bewegung und hat unterschiedliche Dichte-Bereiche. Beim Torquen beispielsweise brauchst du viel mehr Strom als beim normalen Fliegen.

Ich würde dir vielleicht auch raten, dein Setup auf 7S oder 8S auszulegen. Das senkt die Strombelastung, sofern der Motor das verträgt (hab mir den noch nicht angeschaut).
Zwar steigt dadurch die Flächenbelastung um wenige Gramm, jedoch kannst du auch eine kleinere Latte fliegen, def Motor dreht weiter aus, läuft u.U. effizientef und du bekommst mehr Flugzeit.
Schau dir die Daten mal genauer an - rechne sie mit entsprechenden Programmen durch, z.B. DriveCalc oder anderen im Internet.

Bei der Auslegung solltest du dennoch nicht unter 110A mitgehen. Bei solch "kleinen" Maschinen hast du in der Regel nur einen Regler mit internem BEC. Brennt der durch, kann im schlimmsten Fall auch das BEC schaden nehmen und die Maschine kracht zu Boden, ohne dass du etwas mehr machen kannst.

Du musst das auch so sehen: Der Regler ist kein 'Wasserhahn' für den Strom, sondern für die Spannung. Er gibt dem Motor nur die Spannung vor, mit der dieser dann arbeitet. Und der Motor zieht sich mit dieser Spannung dann seinen Strom - und diesen Strom muss der Regler aushalten können. Deshalb legt man den Regler immer größer aus, weil eben viele Faktoren diese Strombelastung beeinflussen können. Es reicht schon aus, dass der Motor schlecht gewickelt wurde...


LG - Maik
 

k_wimmer

User
Hallo Heinz,

sei mir nicht böse, aber imho hast du einen großen Fehler gemacht.
Ich hätte für den Motor mehr geld investiert, und dann evtl. einen günstigeren Regler genommen.
z.B. Hacker A50-6XS mit YEP120.

Das mit dem Strom ist so eine Sache.
Die meisten (wertigen) Regler vertragen einen kurzen Überstrompuls ohne Probleme und wenns mal länger dauert kommt der Snickers (Temp-Abschaltung) zum Einsatz.
Bei Kommutierungsverlust schalten fast Alle Regler sofort ab.
Bei Kurzschluss durch Windungsschluss o.ä. wirds schwierig.
Hier haben die Graupner +T Regler eine Hardwareabschaltung drin die innerhab einer µS abschaltet, und dadurch schlimmeres verhindert.

Ich habe sowohl die Graupner +T als auch die YEP und YGE oder diverse andere Regler im Einsatz.
Keiner der Regler hat bei einer Überlast von 15% (max.20Sec.) jemals schlapp gemacht.

Die Kernfrage ist doch:
Was und wie willst du fliegen.
Bei 3D mit viel Torquen und Firlefanz würde ich zum YEP 120 greifen.
Zum normalen Rumfliegen mit Kunstflug und nur minimalen Vollgasanteilen reicht auch ein +T100.

Zitat aus den Bewertungen zu dem Motor:
"Der Motor zieht mit einer Fiala 21/10 Holz und einem vollgeladenen 6S 45C Wellpower Akku ca. 95-98A am Stand was ca. 2100Watt Eingangsleistung entspricht."
Also da deckt sich etwass mit deinen Angaben nicht so ganz, oder?

Also den Einsatz würde ich nochmal überdenken :).
 
Antriebsauslegung

Antriebsauslegung

Hallo,

zum Glück muß ich bis jetzt sagen, habe ich weder Motor noch Relger besorgt!!!
Ich wollte erstmal eure Meinung zu meinen Setup wissen.

Was ich halt gerne verwenden würde wäre ein Graupner - Regler da ich auch eine
hott-Fernsteuerung habe und somti die interne Telemetrie verwenden könnte.

Über 6s möchte ich auch ungern gehen, da man dann entweder opto oder hv-Regler
benötigt, die normalerweise erheblich teurer sind als lv-Regler.

Grüße Heinz
 

k_wimmer

User
Leider hast du dann bei Graupner das Problem, dass du auf 100A begrenzt bist.
Ich würde dann sagen:
Hacker A60-6XS mit 20*10, YEP120A und SM-Unisense-E für die Telemetrie.
Der YEP + Unisense-E kostet soviel wie der +T100 !
Also an der Telemetrie würd ich das jetzt nicht festmachen.
 

morrigan

User
Hallo Kai,

sorry, wenn ich hier etwas abschweife, aber du hast geschrieben zum normalen rumfliegen oder Kunstflug würde auch ein T100 gehen.
Für 3D nicht?

Warum, ist der Regler ungenau oder nicht gut zu dosieren?
Das würde mich interessieren, weil ich den beim nächsten Projekt sonst wohl auch eingesetzt hätte, gerade wegen der integrierten Telemetrie.
Oder war die Aussage eher aufgrund der knappen Auslegung?


Gruß Bernd
 

rkopka

User
Über 6s möchte ich auch ungern gehen, da man dann entweder opto oder hv-Regler benötigt, die normalerweise erheblich teurer sind als lv-Regler.
Du brauchst dann einen HV Regler, der ziemlich sicher ein Opto Regler ist. BEC ist da noch sehr selten (will heißen teuer). Opto gibt es genauso bei LV Reglern, das sagt noch nicht so viel aus. Auch beim Laden wird es über 6s(7s) meist umständlicher oder teurer.
Ich hab bei meinen 50er Sebarts mit 6s Regler im Bereich um die 70A, die gerade mal etwas über dem Standstrom vertragen (nominell). Allerdings fliegt man sowas ja auch nur selten länger mit Vollgas (oder der Antrieb ist unterdimensioniert). Außerdem haben sie einigermaßen Luft für die Kühlung.
Dagegen gibt es einige Berichte z.B. von einem Blade550 Heli, wo schon die 90A Regler abschalten, weil die Durchschnittsströme höher als bei einer Fläche sind, auch wenn die Spitze selten erreicht wird und der Regler luftmäßig sehr ungünstig platziert ist. Der Spitzenstrom reicht nicht als Kriterium. Auch Kühlung und Belastungsprofil spielen eine Rolle. Außer mal will immer maßlos überdimensionieren. Mein Blade hat jetzt einen 160A Regler :-)

RK
 
Da würde ich eher weniger ein Problem sehen. Wenn der Regler kein BEC inbegriffen hat, kann man doch sicher die UNTER 20€ für ein SBEC oder UBEC mit 8-10A sicher ausgeben. Wiegen tun die nicht viel, und wenn das Gewicht eine tragende Rolle spielt, kann man die Stromzufuhr auch direkt vom Flugakku abzwacken - per Y-Kabel.
Zudem hat man in aller Regel einen schicken und sehr funktionellen "Hauptschalter" zu jedem BEC-Modul mitgeliefert, das man von außen am Modell anbringen kann. So kann man die Akkus erst ins Modell packen, schon fertig anschließen und dann erst kurz vor dem Start das BEC einschalten. Erst dann läuft auch der Motor und alles Andere an - spart Strom ;).


LG - Maik
 

k_wimmer

User
@Bernd:
Ich hatte hier nur an die Belastung gedacht, nicht an das Verhalten des Reglers, denn das ist sehr gut beim +T100.

@Jim:
Der ist bei mir auf Grund P/L-Verhältnis rausgefallen.

Bis 12S würde ich auf das YEP 20A SBEC gehen.
Kostet unter 20€ und taugt.
 

morrigan

User
Hi Kai,

danke für die Info. Trifft sich gut.

Ansonsten bin ich bei dir. Ab 100A bei 6S ist eine alternative von Graupner unter den vorgegebenen Bedingungen nicht wirklich Sinnvoll.
Der +T 120 ist ein Opto und kostet das doppelte.
Ansonsten geht es mit den HV Reglern weiter, aber auch hier praktisch der doppelte Preis.

Für mich mit 12s Antrieb sind die HV hingegen interessant. Denn die Straßenpreise sind human und selbst die YEP sind hier ja nicht wirklich billig. Dann lieber ein paar Euro mehr und Telemetrie mit drin.
Allerdings sehe ich derzeit keine wirkliche Notwendigkeit meinen YGE zu ersetzten..


Gruß Bernd
 
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