Baubericht Windenstartfähiger Nurflügel Scimitar "Ribelle"

Hallo Allerseits,

ich habe etwas neues auf dem Baubrett und möchte es mit euch teilen. Das Projekt geht auf den letzten Winther zurück. Wenn ich jetzt alle Informationen online stelle müßte ich drei Tage schreiben. Also stellt Fragen, dass stelle ich die Informationen Stück für Stück ein. Es handelt sich um einen Nurflügel der für den Windenhochstart ausgelegt ist und eine Spannweite von 2,8m hat.

Ach ja zum Namen, der Name ist keine Mischung aus Rebell und Libelle, sondern die italienische Bezeichnung für Rebell. Es mag ungewöhnlich klingen, für das Modell finde ich es aber passend.

Hier ein Bild wie alles anfing:
Ribelle-DMU.PNG

Und hier der aktuelle Arbeitsstand.
Ribelle1.jpg
Viele Grüße

Bernd
 

Gast_53593

User gesperrt
Hallo Bernd
sehr schön das ganze wird der Flügel nur in formen gebaut???

Oder ist das ganze auch in Rippenbauweise zu realisieren
Kannst du was über Pfeilung und Profile sagen ??

Norbert
 
Hallo Norbert,

der Flieger wird komplett in CFK aufgebaut werden. Der Grundriss sieht folgendermassen aus:
F3b-2015-Ribelle.jpg
Ursprünglich wollte ich ein modifiziertes Profil der Vespertilio verwenden, da eine gefräste Negativform aber doch etwas aufwendiger ist, habe ich noch mehrere Personen um Rat gefragt. Peter Wick bewertete mein Profil zwar als sehr gut, aber fand es im Streckenflug zu schlecht, er hat dann einen Profilstrak für das Modell entwickelt. Mir war wichtig, dass der Strak zum Randbogen hin auf extreme Gutmütigkeit hin entwickelt ist um auch bei Seitenwind einen sicheren Start an der Winde zu garantieren.

Ach ja, die Pfeilung liegt bei genau 25°, also "alte Schule" :-) Ich bin was das angeht aber Überzeugungstäter.

Viele Grüße

Bernd
 
Hallo Bernd

super...sehen toll aus die Formen. Super dass es immer noch Leute gibt, die was riskieren und was ausgefallenes bauen. Toll....bin echt gespannt wie das Teil in der Luft aussieht.

vh Peter
 

Tucanova

User
Windenstartfähig - und was noch?

Windenstartfähig - und was noch?

Hi,
wie ist denn die Auslegung des Pfeils, d.h. welche Flugaufgaben stehen im Lastenheft: mehr Thermik oder Allround oder etwas schnellere Gangart?
Würde mich persönlich interessieren.
Karl-Heinz
 
Hallo Karl-Heinz,
hallo Matzito,

die Auslegung ist ohne Kompromisse auf F3B ausgelegt. Der Flügel bekommt auch eine Balastierung die bis zu 2Kg Balast zulässt. Die Balaststangen kommen hoffentlich Ende der Woche, die müssen bei diesem Flügel sogar vor dem Holm eingebaut werden.

Bilder werden kommen, bei dem einen Außenflügel ist mittlerweile die vierte Schicht Wachs in der Form, das bedeutet am Wochenende kann lackiert werden.

Im Moment rechne ich aus welcher Faser ich die Holmgurte baue. Ich habe im Keller noch Panex35 Rovings und die berüchtigten Dialead UHM. Im Moment tendiere ich zu den billigen Panex35, die sind zwar qualitativ schlechter haben aber eine Bruchdehnung von 1,5. Und komplett ohne Rumpf ist mir das beim ersten Flieger lieber, dann lieber 3 Angstrovings mehr um weniger Durchbiegung zu bekommen. Aber ich bin noch im Findungs Prozess.

Hier die Roving Abstufung der Panex35, berechnet nach den Formeln die Helmut Quabeck auf seiner Seite hat, ich habe mir darauf aufbauend ein kleines Fortran Programm geschrieben. Ich werde aber nicht quadratisch abstufen, es wird genau der Mittelwert sein zwischen linear und quadratisch. Also die rote Kurve.

Abstufung-Holm.JPG
Viele Grüße

Bernd
 

laqui

User
Hi,

Also die Optik ist schonmal mega 👍👍👍.
Aber diese Konfiguration hat leider ein riesiges Problem. Wenn du den Flügel leicht baust, wird er sehr schnell hinüber sein.
Du landest immer direkt auf dem Flügel, ich kenne das leider vom Triad.
Die Leistung wird bestimmt gut bis sehr gut und das Problem ist für Selbstbauer eher zweitrangig, also mach weiter.

Gruß
Thomas
 

Tucanova

User
Super - endlich!

Super - endlich!

schön, dass Du dich an einen F3B-Pfeil ranwagst! ;)
und bin gespannt, ob das Ergebnis im Flug die gewünschten Eigenschaften haben wird. Ist ja nicht gerade die einfachste Übung. :D
Großen Respekt vor dem mutigen Projekt!
Karl-Heinz
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Bernd,

ich sehe ein Problem des Entwurfs.

Er ist von der Fläche kleiner als die heute gängigen Modelle, d.h. das Windensetup eines Leitwerklers passt ganz sicher nicht, das Seil ist zu dick weil Du nicht so viel Druck aufs Seil bringst.
War das Problem der kleinen Caldera von Perlick. D.h. Du brauchst alles für dich speziell angepasst.

Ich kenne das auch von unserem auch kleine Biest (50dm² gegenüber gängigen 60dm² Flügelfläche), ich verliere Höhe beim Schuß gegenüber den anderen, weil ich bei speziell bei Wind die dickeren Siel nicht so vorspannen kann.

Gruß
Hans
 
Hallo Hans,

Falsch! :-) Die Flügelfläche beträgt 61 dm^2. Der Grundflügel hat nur eine Streckung von 12,8. Also auch hier alte Schule, aber aus meinen F5F Abenteuern habe ich gelernt, dass man die Fläche des Höhenleitwerks in Flügeltiefe umsetzen muss, anstatt die Streckung zu erhöhen. Mit den Winglets habe ich ja dann eine Streckung von über 14. Das Mehr an Flügeltiefe hilft dann noch beim Auftrieb,... Es ist kein kleiner Flieger, er sieht nur so aus :-)

Viele Grüße

Bernd
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Bernd,

das beruhigt mich etwas, durch die Maßangaben, die mit 240mm Profiltiefe innen wie bei den nicht ganz so gestreckten Leitwerklern sind, habe ich da rund 55dm² geschätzt, und den Tiefensprung vergessen.

Dann drücke ich Dir die Daumen, dass Du genauso viel Auftrieb Zusammenbekommst wie ein Leitwerkler, vor allem sicher bei verschiedenen Wetterlagen reproduzierbar. Wer nur wer bei Hochstart bei den höchsten dabei ist kann gewinnen.

Hans
 
Helloween Bautag

Helloween Bautag

Hallo Allerseits,

am Reformationstag machen Protestanten gruselige Dinge um Katholiken zu erschrecken. Das ganze wird unter der Tarnbezeichnung eines heidnischen Fests gemacht. Jedenfalls verfolgen die Nachbarn immer mit viel Argwohn was ich denn jetzt wieder im Garten mache.

Spektakulär wird es noch nicht, ich habe in die erste fertig polierte Formhälte den Schwabbellack aufgesprüht. Die Unterseite wird in Sichtkohle sein mit gelben Verzierungen. Die Weiss ist für die Deckung hinter dem Gelben. Die Dosen in denen ich den Schwabbellack angerührt habe, bewanre ich immer auf um kontrollieren zu können um wirklich alle Farbschichten aushärten. Wenn irgend eine Farbe nach 24h nicht hart ist, kommt der Lack wieder aus dem Flügel.
Die Außenflügel Oberseite ist erst beim 600er Schleifgang,... die wird dann frühestens nächstes Wochenende lackiert.
b2.jpg
Übrigens, ich weiß nicht wir ihr das macht, aber ich habe all meine stinkenden und gesundheitlich bedenklichen Dinge in einer geruchsdichten Kiste aus dem Lebensmittelbereich. Durch diese Maßnahme habe ich die Werkstadt in einen deutlich besseren geruchlichen Zustand bekommen.
b1.jpg
Viele Grüße

Bernd
 

Herbert Stammler

Vereinsmitglied
Teammitglied
Moin moin,

sieht sich cool aus. Freu' mich schon auf den Erstflug. :D

Übrigens, ich weiß nicht wir ihr das macht, aber ich habe all meine stinkenden und gesundheitlich bedenklichen Dinge in einer geruchsdichten Kiste aus dem Lebensmittelbereich. Durch diese Maßnahme habe ich die Werkstadt in einen deutlich besseren geruchlichen Zustand bekommen.

Der Ansatz ist gut, kann aber beim Wiederöffnen problematisch sein, Stichwort zündfähige Gaskonzentration. Übliche Gefahrgutlager zeichnen sich ja gerade nicht durch hermetische Dichtheit, sondern kontrollierte Belüftung aus, siehe auch z.B. den Liposack. :D:rolleyes::eek::p

cu
Herbert
 
Hallo Herbert,

das mit dem Gasgemisch ist ein guter Punkt. Ich vermute aber, dass nur das Waschbenzin in Kombination mit den anderen Dingen kritisch ist, alles andere sind Epoxid Harze, Giess Harze und Schwabbellack, ich werde aber noch mal einen Chemiker fragen.

Jetzt ist auch klar was in den Flügel kommt:
49er Glas als Außenlage
80er Biaxial
1,2mm Rohacell
60er Textreme als Innenlage

a1.jpg
Der Holm wird dann mit der billigen Panex35 Faser sein.

Alles ist noch in der Werkstadt in ausreichender Menge vorhanden. Ich muss wohl nichts dazu kaufen,...

Danke noch mal an alle für die ermutigenden Worte. Der Flieger wird alle guten Wünsche brauchen wenn er das erste mal an der Winde hängt.

Viele Grüße von einem Exilhessen

Bernd
 

matzito

User gesperrt
Hi das waere mir fuer die Innenlage zu teuer.
Es gibt verschiedene Philosophien im Schalenbau, manche legen die komplette Festigkeit nach aussen und bauen Innen nur ne Lage 80gr Glas ein andere machen die Innenlage auch aus teurer Kohle, nur so teures textreme wuerde ich da nicht nehmen auch nicht mit "EH-Da" Faktor (das zeug ist eh da!) ;-)
Das mit aussen Biaxial finde ich gut ich wuerde Innen Glas nehmen und ggfs aussen 100er biaxial.
Gruss Matzito
 
Hallo Matzito,

ich habe durchaus noch mehr Gewebe auf Lager, das 65er habe ich aber extra als Innenlage gekauft, ansonsten habe ich keine Verwendung dafür, leichtes Kohle Gewebe ist nun mal leider teuer. Ein 80er Glas, oder auch ein 80er Gewebe aus Kohle ist mir zu schwer, vorallem im Außenflügel. Im Mittelflügel kann man sich so etwas vielleicht eher leisten, aber die Rollwendigkeit wird deutlich durch einen schweren Außenflügel beeinflusst. Der Flieger wird träger, es werden größere Ruderausschläge benötigt und das verschlechtert sowohl die Flugleistung als auch das Abrissverhalten (wegen der größeren Ruderausschläge).

Zumindest war das mein Gedankengang.

Falls jemand aber ein günstigeres Kohlegewebe als Innenlage kennt, sagt Bescheid.

Viele Grüße

Bernd
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Bernd

http://shop1.r-g.de/art/192055-ABA-127 Biaxgelege 60gr/dm²
soll ein Laminatgewicht von nur 107gr. haben, deshalb steht es auf meiner Merkliste.
Dein Spreadtow soll bei rund 135gr.liegen. Da ich beide noch nicht verarbeite habe nur Katalogangaben, aber die von R&G stimmen meist.

Wir haben mit 2mm in der D-Box gebaut und 50er Glas, hat mehr Beulfestigkeit gebracht bei gleichem Gewicht wie ein schwere Innenlage und 1,2mm.

Gruß
Hans
 
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