Moin Andreas,
Lufteinschlüsse entstehen nur bei "suboptimaler" Vorgehensweise.
Wichtig ist wirklich diszipliniert von unten nach oben zu arbeiten. Also ganz normal die Formoberfläche vorbereiten, dabei ist die Form an sich erst mal egal.
Dann die erste Schicht. Bei mir ist es entweder IMC klar, oder thixotropiertes Harz. Ich arbeite bei beiden erst weiter, wenn es trocken ist und hatte noch nie Probleme damit.
Dann ziehe ich ne Schicht Harz ein. Bei ebenen Flächen kommt nur nen Hauch Thixo rein, bei Formteilen mit senkrechten Wänden kommt deutlich mehr Thixo rein.
Darauf kommt ne Glasschicht, oder gleich das Kohlegewebe...je nach dem, was ich gerade baue.
Bei Glas arbeite ich das Harz richtig ein und bringe dann noch einmal Harz ein bis eine deutlich sichtbare Schicht auf dem Glas "schwimmt". Darauf dann sofort das Kohlegewebe.
Das lege ich nur auf! Bei einem empfindlichene Gewebe (z.B. 93er Kohle) benutze ich ne Schaumstoffrolle, die ich mit einem abgeschnittenen Finger von einem Nitrilhandschuh überzogen habe.
Alles nur mit viel Gefühl und ohne Druck!
Dann mache ich mir in Ruhe nen Kaffee und rauche gemütlich eine Zigarette. Man kann dann sehr schön sehen, wie das Harz durch Gewebe gezogen wird. Nach ner viertel Stunde sollte das Gewebe an allen Stellen glänzen.
Ist das nicht so, arbeite ich mit frisch angesetzten Harz nach. Danach noch eine rauchen...
Jetzt sieht man auf der Oberfläche ganz kleine Luftbläschen und so soll es sein. Die Luft ist raus aus dem Gewebe und es kann normal weiter gearbeitet werden. Also nächste Lage, oder überschüssiges Harz abrollern...oder absaugen.
Wichtig ist - in meinen Augen - Harzüberschuss und Ruhe.
Laminieren ist fast wie Meditation...
Das Ruderblatt habe ich gestern Abend laminiert.
Eine Aussenlage Glas und nur eine Lage 93er Gewebe. In der Nase und auf der größten Wölbung sind jeweils ein Roving eingelegt.
Mit 4mm-Achse wiegt das Teil 22g.