Hi Michael,
da stimme ich dir vollkommen zu!
Nicht ohne Grund ist der Körpertrimm (= Ballast) bei Catamaranen - selbst mit Heckfoil - wie z.B. beim A-Cat ganz entscheidend. (siehe Foto)
Wenn Schon A-Cats zitiert werden:
Körpertrimm ist sehr wichtig, richtig. Hat aber nicht viel mit den Heckfoils zu tun.
Köpertrim hat
- Was mit dem Aufrichtendem Moment zu tun. Is ja klar.
- Längstrimm. Gerade vor dem Wind sind die Kräfte auf die Lee Bugspitze schon enorm.
Wollte die Kräfte auf die Bugspitzen nur durch die Heck-Foils ausgleichen... gut sie müssten viel größer sein, und vor allem be Fahrt leicht verstellbar.
Entgegen einigen anderen Kats, wie z.B. den ACs sind die Foils beim A-Cat nicht wirklich Justiebar. Das Heckfoil meist nur an Land (und dann auch noch auf Abtrieb!!! Wenn man dann nach hinten geht ändert sich die Anstellung über neutral nach Auftrieb und den sollen Sie erzeugen), die "Schwerter-Foils" werden meist am Wind entlastet und einmal bevor man Raumschots achtern ins Trapez steigt angestellt. Das wars.
Wenn man mal hinten im Trapez steht, und es ein bischen weht, hat man alle Hände voll zu tun... und das sind ja nur zwei.
Da kommt dann der Körpertrimm ins Spiel. Ein paar Milimeter nach vorne oder achtern ändert den Anströmwinkel schon ordentlich. Nach Achtern und das Boot steigt, nach vorne und das boot bleibt wieder neutraler in der höhe. Runter kriegt man Ihn so aber nicht...
Die Kunst ist es alles in ein Gleichgewicht zu bringen. Dann foilt man nur noch mit Ruder und Schot.
Und das man das auch ohne Trapez hinbekommt sieht man hier.
https://www.youtube.com/watch?v=W_eH5xtPB3s&feature=youtu.be
Mischa, fliegt hier schon verdammt stabil (oder ist PJ, oder Arno?? Ich kanns nicht sehen)
Was mehr oder weniger Gewicht oder Segelfläche betrifft..... Ich würde bei wenig Wind gerne mal 20Kg oder vielleicht sogar 30Kg an Land lassen....
Ich war ursprünglich völlig gegen die Idee Multis künnstlich schwerer zu machen. Musste aber lernen das dies in der Tat eine gute Idee ist.
Bei schönem konstanten Wind mag das alles noch ohne aufbleien gehen, man kann sich darauf einstellen. Das tun letztlich alle "Jollen" Segler (Jolle=Balastlose boote, aber auch sportliche kleine Kielboote), gerefft wird nicht von 5-40Kn. Bei unseren kleinen kann halt runter geriggt werden.
Ist der Wind aber ruppig, wie eigentlich immer im Binnenland, bringt das zusätzliche Gewicht in der Tat Vorteile. Die Überfallartigen Hammer-Böen sind einfach mit mehr Gewicht leichter auszusegeln.
Die niedrigen Riggs mit geringer Streckung sollten ja eigentlich nachteilig sein wegen der erhöhten Widerstände... scheint sich aber in den Geschwidigkeitsbereichen in denen wir mit den Mini40 unterwegs sind nicht sonderlich auszuwirken. Den Druckpunkt runter zu bekommen (und damit das Krängende Moment zu reduzieren) scheint aber gerade beim Foilern nicht ganz unwichtig zu sein.
Deshalb will ich ja auch mal so ein Dual Rigg ausprobieren. Fürs normale "schwimmende" Segeln kann der Druckpunkt je nach Gewicht durchaus höher liegen. Sonst kommt man nicht so recht auf ein Bein. Zu viel Power gibt es nicht... zumindest wenn man das Rigg depowern kann....
Und das ist ein Krux bei den Mini40ern... Riggkontrolle ist bei allen bisher gesehenen Mini40 (auch meinen eigenen) mehr als Mangelhaft.... Ein mehr oder weniger unkontrollierter/unktrollierbarer Kompromiss der irgendwie tut.
Aber zu Eherenrettung sei gesagt....: Wie viel sieht man denn noch bei 100m Abstand um die Segel wirklich optimal zu kontrollieren... Und wie realisiert man z.B. nur einen indiviuellen Großschotzug (Stichwort oversheeting), Cuningham... oder noch viel Schlimmer eine individuell passende Mastbiegung?
Es ist und bleibt halt derzeit ein Kompromiss!
Es gibt noch so viel zu tüfteln und entdecken...
Grüße
Jens