Meine Meinung
Meine Meinung
Der jetzige Entwurf des BMVI ist aus meiner Sicht genauso abzulehnen, wie der von den Verbänden ausgehandelte Kompromiss. Er widerspricht den Interessen vieler Segel- und Hangflieger, die ihren Sport nicht auf Fluggeländen mit AE ausüben. Eine weitere Bürokratisierung des Freizeitbereiches halte ich schlicht für falsch. Der Aufbau eines europäischen und nationalen Bürokratiemonsters steht m.E. in keinem Verhältnis zu seinem evtl. Nutzen.
Die Drohnenlobby hingegen begrüßt den Entwurf des BMVI. Dies verwundert auch nicht, wenn man sich die Historie etwas näher betrachtet.
Der Vorsitzende der UAV Dach e.V., Bernhard Freiherr von Bothmer, äußerte sich bereits am 15.08.2014 im Tagesspiegel wie folgt:
„Verbandschef Bothmer will daher einen Beipackzettel, der Käufer aufklärt, was sie dürfen und was nicht. Eine bundesweite Luftverkehrsverordnung soll eine Flugausbildung für Piloten vorschreiben und eine Art Nummernschild für die Drohnen, so Bothmer. Beides ist aktuell noch nicht Pflicht. Eine paradoxe Situation. Denn immer wieder stürzen Drohnen ab, verursachen Unfälle.“
http://www.tagesspiegel.de/medien/unbemannte-fluggeraete-alles-droht/10340222.html
Das klingt doch sehr übereinstimmend zu dem jetzigen Entwurf des BMVI.
Der Nachfolger von Herrn Bothmer bei der
UAV Dach ist seit Ende Nov. 2016 Prof. Dr. Norbert Lohl.
Dr. Norbert Lohl war von 1983 bis 2003 in verschiedenen
Positionen beim Luftfahrt Bundesamt in Braunschweig und anschließend von 2004 bis 2015 als Certification Director bei der Europäischen Luftsicherheitsagentur
EASA tätig.
Sein ebenfalls neuer Vorstandskollege
Achim Friedl, war von 2002 bis 2016 als Führungspersönlichkeit im
Bundesinnenministerium tätig und unter anderem für die Hubschrauberflotte der Bundespolizei und die Integration von
UAS in die polizeiliche Aufgabenerfüllung verantwortlich.
Den Aufgabenbereich des
UAV DACH e.V. beschreibt der Verband wie folgt:
„Durch seine Kontakte in die Wirtschaft und Politik sowie dank der Expertise seiner Mitglieder und Herstellerfirmen ist der UAV DACH e.V. die wesentlich unterstützende Institution bei der Entwicklung von Regelungen und Gesetzen auf nationaler und internationaler Ebene.“
Neben seiner Tätigkeit als Vorsitzender der UAV Dach e.V. ist Herr
Prof. Dr. Norbert Lohl Berater im Team der „Copernicus Strategic Consulting CSC GmbH“
Die Consulting Firma beschreibt Ihr Tätigkeitsspektrum wie folgt:
„Copernicus Strategic Consulting CSC berät Regierungen, Behörden, Organisationen und Unternehmen bei allen Problemstellungen der zivilen Luftfahrt.“
Sitz der Gesellschaft ist Köln mit einer Niederlassung in Berlin.
Kundennähe ist im Beratungsgeschäft sicherlich kein Nachteil.
Der Sitz der europäischen Luftsicherheitsagentur
EASA ist ebenfalls in Köln.
Zur EASA findet man auf Wikipedia folgende Information
„Der
Europäische Rechnungshof (EuRH) veröffentlichte 2012 einen
Bericht zum Thema Behandlung von Interessenkonflikten in ausgewählten EU-Agenturen, in dessen Rahmen
auch die EASA untersucht wurde. Dabei stellten die Prüfer fest, dass die EASA keinerlei Mechanismen eingerichtet hatte, die Einflussnahmen und Interessenkonflikte verhindern oder zumindest reduzieren würden.“
Da eine Zusammenfassung in Wikipedia nicht unbedingt vollständig und richtig sein muss, hier noch das
Original des Sonderberichts 15/2012 des EuRH
http://www.eca.europa.eu/Lists/ECADocuments/SR12_15/SR12_15_DE.PDF
Ich empfehle insbesondere Punkt 1 der Einleitung sowie die Punkte 15 und 81-86.
Abschließend habe ich auf der Internetseite „Modellflug im DAeC“ dann noch folgendes gefunden:
„Zusammenarbeit mit UAV DACH e.V.
Gemeinsam für ein Luftrecht, welches den Modellflug auch in der Zukunft nicht einschränkt!
Zusammenarbeit mit dem UAV DACH e.V. ist auf dem Weg.
…………
Die Bundeskommission Modellflug im DAeC nimmt die Einladung des UAV DACH e.V. sehr gern an und wird mit ihren Experten ab sofort in dieser Arbeitsgruppe aktiv mitarbeiten.“
Eine weitergehende Kommentierung, Wertung bzw. Schlussfolgerung verkneife ich mir in Anbetracht der späten Stunde.