Ju 52 (Graupner) im Militärlook: Welche Folie, welche Lacke?

biba

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Hey Zusammen,

ich habe einen ganz alten Bausatz einer Ju 52 von Graupner : http://www.hobbydirekt.de/WP-JU-52-Graupner-6204::31174.html

Ich habe vor sie bald zu bespannen und sie dann in dem "Militärlook" zu lackieren (siehe Anhang). Leider habe ich das noch nie gemacht! Deshalb wende ich mich hier an euch Profis :)
Was für eine Folie benutzt man am Besten, wenn man danach noch lackieren will?? Ich denke die passenden Folien wird es in den speziellen Farben nicht geben.... Und welche Lacke nimmt man am Besten?
Vielleicht hat ja jemand seine JU schon genauso lackiert und kann mir sagen welche Lacke am natürlichsten,detailgetreusten aussehen. Das wäre der Hammer :)

Liebe Grüße

Seabstian
 

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Hallo Seabstian (oder doch Sebastian),

wen Du mit einfachen Mitteln einen ansprechenden "military look" erzielen willst, bewährt sich folgende Methode:

- Bespannen mit Gewebefolie (zB Oratex), immer gemäß Gebrauchsanleitung
- Lackieren mit dem Pinsel (oder mit einem kleinen Roller). Beim Pinsel nicht sparen, eine feinhaarige Type mit ca. 2,5 cm Breite dürfte passen, für feineres Arbeiten reichen billige Wasserfarbenpinsel aus dem Schulbedarf.
- Zum Lack: Ich empfehle Dir einen wasserverdünnbaren Lack, wie er in jedem Baumarkt (meisten mit dem Zusatz "Acryl") erhältlich ist. Jeder Baumarkt hat da seine Hausmarke und es gibt sicher Qualitätsunterschiede, aber im Großen und Ganzen sind die Produkte brauchbar. Arbeite unbedingt mit dem Typ "seidenmatt" (oder "matt"), Hochglanz sieht bei Warbirds scheußlich aus und außerdem verzeiht eine matte Lackierung kleinere Oberflächenfehler beser.
- Zum Farbton: Ein passendes Gelb gibt es sicher (zB "Rapsgelb" oder "Verkehrsgelb", RAL 1021 bzw 1023), ein Weiß sowieso. Wenn Du keinen passenden Oliv-Ton findest, kannst Du ihn Dir aus viel Dunkelgrün, etwas Mittelbraun und ein paar Tropfen Weiß oder Schwarz selbst mischen, das muss man halt ausprobieren.
- Zum Verarbeiten: Mach auf alle Fälle eine Versuchsfläche. Dazu bügelst Du etwas Folie auf ein Stüch Abfallholz oder auf einen Karton, Größe etwa DIN A4 bis DIN A3. Den ersten Anstrich mit ca. 2-5% Wasser verdünnen, nach dem Trocknen mit feinem Schleifpapier (Körnung 240 oder feiner) Überschleifen und mit unverdünntem Lack fertig Lackieren. Vorher Probeanstriche auf senkrechter(!!) Fläche machen, da erkennt man am besten die richtige Auftragsmenge zwischen Streifigkeit und Läuferbildung (=Tropfenbildung).

Viel Erfolg und denk daran: Übung macht den Meister!

Zwei kleine Bilder von meinen Fliegern, die so lackiert wurden, lege ich Dir bei.

Gruß
Ernst

PS: Nicht vergessen: Unbedingt Bilder vom fertigen Vogel hier einstellen!

comp_Goose 03-09 013.jpg

comp_Widgeon 9 003.jpg
 

biba

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Vielen Dank Ernst für deine schnelle und hilfreiche Antwort. Und ja --> Sebastian ;)
Ich habe leider schon eine ganze Zeit nichts mehr im Bereich Modellbau gemacht. Das letzte mal hatte ich noch einen alten Elektrosegler (Graupner Bussard) mit Bügelfolie bespannt. Das ist schon lange her...
Ist denn eine Gewebefolie ähnlich einfach zu gebrauchen? (mit Bügeleisen etc. )

Ich habe schon einige Berichte über die JU von Graupner gelesen und immer hat sich herauskristallisiert, dass man gewichtsparend bauen soll, sonst wäre das Flugverhalten nicht optimal. Abfluggewicht liegt glaub bei ca. 1,5kg.
Gewebsfolie hört sich irgendwie schwer an? Und ich könnte mir vorstellen, dass das Pinseln mit Farbe vielleicht mehr Gewicht erzeugt. Oder liege ich da falsch?
Die andere Sache ist die, dass man wahrscheinlich keine farblich passende (Olivgrüne) Bügelfolie bekommt, bei der man dann nicht zusätzlich lackieren muss :\ (Ausgenommen die gelben Stellen an den Spitzen der Tragfläche + das Seitenruder)
Wollte so gut es geht eine schöne Optik haben und schauen, dass mir die JU nicht vom Himmel fällt weil zu viel lack drauf ist...

LG Sebastian
 
Hallo Sebastian,

natürlich ist eine reine Folienbespannung leichter und bei Oracover gibt es auch einen Farbton "Tarnoliv", der Dir passen könnte. Cadmiumgelb und Weiß gibt es sowieso.
Der Gewichtsunterschied zwischen lackiertem Oratex und unlackiertem Oracover liegt bei ca. 70 - 120 g/qm. Wie viel das bei der JU ausmacht, müsstest Du überschlagsmäßig ausrechnen und abschätzen, ob Du das verkraften kannst.
Mir persönlich gefällt halt die glänzende Oberfläche für so einen Vogel nicht, das ist aber Geschmacksache.

Gruß
Ernst
 

cupra4

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Hallo,

habe 2x die Ju-52 von Graupner, eine hab ich mit Papier bespannt und anschließend lackiert, wiegt flugfertig 1720g, die 2. hab ich mit Oratex silber bespannt und wiegt 1880g...und ganz ehrlich, im Flug merk ich da keinen Unterschied von beiden Modellen...viellicht konnte ich hiermit ein bisschen behilflich sein...

Gruß
Patrick
 

biba

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@ Ernst --> Das sehe ich auch so! Denke mit einer Gewebefolie und Lack bekommt man ein deutlich schönern Look hin. Hab jetzt schon einige Bilder von verschiedenen JU 52 in Militärlook gesehen die wirklich nicht gut aussahen mit fertigen Glanzfolien! Da werde ich denk ich die "paar" Gramm in Kauf nehmen...

@Patrick--> Danke, das war wirklich hilfreich ! Ist wiederum ein großer Gewichtsunterschied zwischen Papier- und Gewebefolienbespannung? Bzw. gibt es Vor und Nachteile?
Habe die Vorstellung, dass es mit Gewebefolie wahrscheinlich noch ein Tick echter aussieht .

LG Sebastian
 

biba

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JU 52 fertiggestellt ;)

JU 52 fertiggestellt ;)

Nach langer Bauzeit (mit mehreren Pausen) ist die JU jetzt endlich fertig ! Hab mal ein paar Bilder gemacht . Leider glänzt die Folie ziemlich, deshalb bin ich am überlegen, ob ich mit einem matten lack überlackieren soll... LG
 

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biba

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Danke Michael für den Tipp ! Geht das Mattschleifen mit Stahlwolle dann auch auf den lackierten Kunstoffteilen?

hab mir auch noch überlegt mit Airbrush solche Rustreste aufzutragen , dass die JU gebrauchter aussieht . Im Moment sieht sie ja nicht wirklich aus wie ein Warbird, sondern wie direkt, frisch vom Band gerollt :-P
 

Dieter.

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ORATEX lackieren

ORATEX lackieren

Hallo Sebastian,
deine "Tante Ju" sieht wirklich schön aus, toll gemacht!
Wie hast du denn nun denn Lack aufgetragen ?
Mit Pinsel, wie oben beschrieben? Oder Spraydose ? Oder gar lackieren lassen?

Ich stehe demnächst vor derselben Aufgabe und möchte Oratex-weiß mit schwarz-seidenmatt überlackieren.

Danke
Dieter
 

biba

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Hallo Dieter,

leider kann ich dir darüber keine Auskunft geben, da ich bis jetzt noch nichts gemacht habe. Hab bis jetzt noch nicht die Zeit gehabt herauszufinden was den besten Look macht -> Stahlwolle oder matte Lackierung ...

Falls du Erfahrungen machen solltest würde ich mich sehr freuen, wenn dus posten würdest. Ich kann frühstens um die Weihnachtszeit wieder was an der Ju machen :\
 
Wenn ich das richtig verstehe, hat er Bügelfolie genommen (kein Oratex). Ob die sich mit Stahlwolle genug mattieren lässt, kann man nur an einem Folienrest ausprobieren. Überlackieren wird aufwändig aber mit Entfetten, Anrauhen (Stahlwolle), Kunststoffprimer und einem matten Klarlack mit zugesetztem Elastifizierer wird's wohl gehen.

Die lackierten Kunststoffteile kann man problemlos mit Stahlwolle mattieren (wenn kein Elastifizierer im Lack).
 
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