Ok, dann erzähl ich noch ein wenig mehr.
Der Hintergrund ist schnell berichtet, und wohl weitläufig übertragbar.
Unser Flugplatz hat keine 230V Spannungsquelle, und liegt abgelegen, soweit dass die Mitglieder sich auf
den Wind "zuhause" nicht verlassen können. Um sich den Weg möglicherweise zu sparen, sollten "live" Wetterdaten und Kamerabild her.
Das Kamerabild haben wir mit einem RaspberryPi2 und USB-KameraModul vom Raspberry erledigt, in ihm steckt ein UMTS-Stick mit
1&1 Datenkarte. Der Pi schickt per ftp zw. 9-18 Uhr alle 5 Minuten ein Bild auf die Vereinswebseite.
Das Datenvolumen beläuft sich so auf ca. 250 Mb / Monat, 1GB hätten wir frei für ca. 9€ / Monat.
Die Qualität der Bilder ist mehr als ausreichend.
Der Pi erhält seine 5V aus einem billigen Wandlerbaustein der aus den Solar-Batt-Packs eben von 12/13,8V runterregelt.
Das ganze steckt in einem "Dummy-Webcam Gehäuse", die Investition war also seeeehr gering.
Nun zum Wettergeschehen:
Da unsere Altvorderen ("Senioren") kaum Smartphones besitzen, sondern zuhause eher mit PADs, Laptop/PC hantieren,
sollten die Wetterdaten vorrangig auf der Vereinswebsite bereitgestellt werden, und falls möglich, in einer App.
Also habe ich mir testweise von ELV "Technoline" die Mobile Alerts MA10050 besorgt. Die kann zwar erstmal "nur" Apps bedienen, aber ich
habe die Kommunikation des Gateways "belauscht" und zusammen mit den wenigen Infos darüber aus dem Netz nachgebaut, und nun kann ein PC die Daten selber vom Betreiber-Portal abrufen und zur eigenen Verarbeitung bereitstellen.
Das Set dient vom Entwurf eher nur für den heimischen Garten:
1.)Gateway:
besagtes Teil in der Grösse einer Zigarettenschachtel, ausklappbare Antenneneinheit (wie früher die Klapphandys),
Ethernetbuchse (holt sich alles per DHCP) und eben Steckernetzteil / 20V Wechsel.
Liegt derzeit mir mir zuhause im Technikraum und somit am Internet.
Bekomme ich diese Spannungsversorgung hingebogen auf unsere Insellösung, werden die Daten durch den Pi in das Portal gedrückt.
2.) Der Windsensor:
hat integrierte Mini-Solarzelle und einen Pufferakku, braucht also keine Wechsel-Trocken-Zellen.
Er liefert WIndrichtung, Böen und Stärke , ca. alle 6-7 Minuten, in 16 Einheiten a 22.5 Grad.
3.) Temperatursensor:
Naja, ebenfalls etwa Grösse einer Zigarettenschachtel, braucht 2x1,5V in Reihe AA Batterien (soll aber später auch mit DC-DC Wandler befeuert werden).
Er liefert Temperatur und relative Feuchte ebenfalls im ca. 6-7 Minuten Rhythmus.
4.) Ein Regensensor:
Gefäß /Trichter mit Schale und Wippe: läuft die Schale voll, kippt die Wippe, ein ??Hall-Geber?? registriert das, sendet den Impuls an das Gateway,
die Wippe wird vom einlaufenden Regen am anderen Ende befüllt, bis sie wieder umkippt. Einfach, aber geht.
braucht 2x1,5V in Reihe AA Batterien (soll aber später auch mit DC-DC Wandler befeuert werden).
Für die Auswertung habe ich halt einiges an Zeit in bash-Skripte investiert.
Hauptansatz war auch, eine "fliegbarkeits-Anzeige" zu machen, die in Abhängigkeit von Richtung, Stärke, Windwinkel zur Bahn und Böen
sofort dem Betrachter ca.5 mögliche Werte darlegt: perfekt, gut,naja,schlecht,profiwetter .
also 25km/h bei voll Quer und Böen bis 40km/h fällt dann als "Profi" Situation raus (ok kann man nicht auf alle Piloten übertragen)
, aber sollte näherungsweise hinhauen.
Nicht jeder kann sich Wind aus 234 Grad im passenden Winkel zur Bahn direkt "vorstellen". Sei´s drum.
Wenn das Projekt funzt, hat man für ca. 200 € so ziemlich alles aufbereitet, was man über eine Situation am Flugfeld erfahren kann.
--- Meinetwegen auch noch Spannung der Solarakkus, ist aber hier nicht so das Thema.
Bisher läufts robust .. daher will ich damit weitermachen !
gruss rudi