Piper PA18 nach Toni Clark: Baubericht!

PeterKa

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Ich habe lange gezögert, ob ich über dieses Projekte berichten sollte. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt. Flächen und Leitwerk stammt aus einer abgebrannten Piper. Plan und Form für die Motorhaube wurden uns von unserem "Präsident" leihweise überlassen.

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Wir wollen versuchen, aus diesen Trümmern eine sehr schicke Piper aufzubauen, so semiscale wie möglich. Das ist nicht sehr originell und Bauberichte über genau dieses Modell gibt es wie Sand am Meer. Neu (glaube ich zumindest) ist die Verwendung von selbstgedruckten 3D Teilen, die an mehr Stellen als man es sich zunächst vorstellen kann, zum Einsatz kommen. Aber alles der Reihe nach.

Zuerst haben wir den Rumpf gebaut. Das geht bei unserem "Ausbildungsstand" ratz fatz.

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Dann stand die Frage des Antriebes im Raum, die ich für mich aber schon seit längerem beantwortet hatte... Das isser....

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Der Saito FG57 ist ein 4 Takt Benziner mit etwa 4,5 PS. Mit ein wenig Anpassungen wird er unter die 10 mm zu verbreiternde Motorhaube passen. Klar ist die Piper damit hoffnungslos übermotorisiert, aber zum Schleppen ist es wirklich besser etwas mehr Leistung unter der Haube zu haben.

Eigentlich stand low Bugget auf der Agenda... aber man gönnt sich ja sonst nix ;) Immerhin mussten wir für das komplette Holz gerade mal 100€ hinlegen. GFK Teile und Druckteile kosten ebenfalls fast nix, Metalle sind im Keller, da kommt nix teures mehr dazu.

Die Maschine soll im kommenden Sommer bereits fliegen. Schaumermal.

PeterKa
 

floyd

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Mensch Peter - ein richtiger Motor, da werde ich schon ein wenig neidisch.
Den Solltest du besser in deine Pitts bauen. Die Pläne sind übrigens von mir, nicht vergessen die möchte ich wieder haben ;).

Gruß
Stephan
 

tiger 07

User gesperrt
Piper

Piper

Hallo,
ich habe für dieses Modell einen Frästeilesatz erstellt.
Rippen,alle Spanten und das noch verzapft.
Da geht der Bau noch schneller voran.

Karl Heinz
 

hklein

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Passt,.............

Passt,.............

der Motor , wie die Faust auf`s Auge !:)
Hier meine TC J3 .
Macht richtig Laune;):cool:

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grüße

Hubertus
 

PeterKa

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Jawollja, da kommt Freude auf. So einen guten Motor habe ich mir bisher noch nie geleistet. Ich hatte vor, ihn ohne zusätzlichen Dämpfer zu betreiben. Lärmprobleme haben wir bei uns nicht. Trotzdem wäre es gut, wenn ich dazu ein wenig Resonanz bekäme.

Ich schreibe diesen Baubericht aber hauptsächlich deshalb, um die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der 3D Drucktechnik auch bei ganz konventionellen Modellen auszuprobieren und darüber zu berichten.

Zur Zeit dreht sich alles um den Motoreinbau. Die Motorhaube werden wir morgen laminieren, ich habe aber sooft darüber geschrieben, daß ich das diesmal auslasse.

Hier die Teile, die ich mir für und rund um den Motor ausgedruckt habe. Vorausschicken möchte ich, daß PLA spritfest ist. Wir haben ein Teil eine Woche in Flugbenzin 1:30 "gewässert". Da ist keinerlei Angriff. Prompt haben wir uns eine Distanzplatte zwischen Walbro Vergaser und dem ZG62 gedruckt, die sonst schwer zu haben ist und auch deutlich dünner, als wir sie benötigen. Wie gut das hält kann ich aber erst im Frühjahr sagen.

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Die benötigten Teile sind nur für eine ordentliche Montage ohne Kabelbinder und Moosgummiplättchen, und was weiß ich noch alles, vorgesehen. Links ein Haltrahmen für die Zündung, 4 kleine Ösen um die Zündkabel sauber zu fixieren und der Servorahmen für das Drosselservo. Das geht alles selbstverständlich auch ohne dieses Zubehör, aber schöner ist es damit. Die Druckzeit beträgt ca 3 Stunden (unbeaufsichtigt), zum Zeichnen und erstellen der STL Dateien habe ich 2 Stunden benötigt. Da es recht universelle Teile sind, lohnt sich der Zeichenaufwand in jedem Fall.

Aber keine Angst, es kommen noch weit spektakulärere Teile zum Einsatz ;)

PeterKa
 

PeterKa

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Noch ein Gimmik ;) Mutternkäfige, ähnlich Einschlagmuttern.

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Ziemlich praktisch.. Werden alle am Motorspant gebraucht.

PeterKa

PS: STL Dateien gibts auf Anfrage umsonst.
 
Hallo Peter,

ich finde das Projekt und die Idee dahinter ziemlich cool. Der Antrieb ist natürlich Hammer, auch für mich als Elektroflieger. Aber die Mutternkäfige sind dann doch schon ziemlich "Spieltrieb ausleben". Oder? Eine normale Einschlagmutter wäre doch wirklich viel schneller montiert und billiger. Aber wie auch immer, die Ideen sind interessant. So maßgefertigte Servohalterungen finde ich z.B. echt sinnvoll. Bitte weiter berichten und nicht abhalten lassen.

Gruß Mirko
 

PeterKa

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Also ich stehe zu meinem Spieltrieb, keine Frage ;) Die Käfige allerdings habe ich mir gemacht, weil ich öfters Situationen vorfinde, wo eine Einschlagmutter nicht sehr sinnvoll ist, manchmal auch einfach nur die Optik verschandeln. Und es gibt Fälle, in denen die Bohrungen nicht so exakt gemacht werden können, so daß die Einschlagmuttern, die ja nicht mehr korrigierbar sind, zu schwerfängigen Verschraubungen führen. Mit den kleinen Käfigen kann ich alles verschrauben, und am Ende wenn alles fest ist, die Käfige mit kleinen Holzschräubchen fixieren. Also ganz so unsinnig, wie es vielleicht erscheinen mag, ist das nicht. Und die Kosten ?? Ca 1 Cent pro Stüch, da können gekaufte Einschlagmuttern nicht mithalten ;)

Klar ist, alles was ich hier vorstelle ist im Grunde überflüssig, es geht auch ohne. Ich suche nach Wegen, von dem "selbstgebastelten Outfit" wegzukommen und ein wenig mehr Professionalität in die Arbeit zu bringen. Und da stelle ich meine Ideen vor, das ist alles :)

Gerade drucken Durchführungen der Zündungskabel durch den Motorspant. Hat mich immer gestört, Bohrungen sind riesig wegen der Kerzenstecker, also schlabbern die Kabel da rum und müssen mit Tricks am Scheuern gehindert werden.

Eben gerade ist die Zeichnung für ein weiteres Teil fertig geworden. Es wird als Nächstes gedruckt. Es ist eine Fixierung der flexiblen Auspuffrohre.

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Zwar habe ich keine Bedenken wegen der Wärme, aber wegen der Vibrationen habe ich mich doch für ein Silikonrohr entschieden. Dieses wird in den Käfig angepasst, und dann alles verschraubt.

Klar geht auch anders ;)

PeterKa
 

PeterKa

User
Im Stillen geht der Bau beständig weiter. Der Motor sitzt jetzt am Platz und die Haube hat die notwendigen Aussparungen erhalten. Die Haube wird übrigens 2teilig ausgeführt, um alles besser montieren und demontieren zu können.

Die Haube ist übrigens nicht von Clark, sondern selbst laminiert, daher auch fleckig.

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Das Fahrwerk ist auch bereits in Arbeit, heute sind einige Stangen Silberlot eingetroffen. Nächste Woche soll es fertig sein.

Die Flächen tragen bis heute Brandspuren, ein paar wenige werde ich als Erinnerung konservieren. Ansonsten wurde alles geflickt und gerichtet. Zur Zeit werden die Querruder und Landeklappen gebaut. Die Konstruktion sieht folgendermaßen aus:

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Es ist eine Hohlkehle mit Drehpunkt unterhalb der Fläche. Ich habe das beim Original so abgeschaut.

Und so sieht das im Aufbau aus:

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Wir haben alles direkt in die Fläche (locker 25 Jahre alt!) gebaut. Ein Teil verbleibt an der Fläche (die Kehle), die Ruder werden später abgetrennt und fertig verkastet. Für die Rippen habe ich mir 5 lagiges Balsasperrholz hergestellt. Diese wurden dann ausgefräst. Etwas franzelig, aber sehr genau. Der Rohbau hat dann nicht einmal eine Stunde gedauert.

PeterKa
 

PeterKa

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Hey Lutz, erstes Mal Holz, hab genommen was da war... franselig hin oder her. Sieht man sowieso nicht mehr ;)

Ich habe mir einen langjährigen Wunsch erfüllt und endlich mal ein schickes Lager für Ruder und Klappen konstruiert. Es ist nicht universell verwendbar, weil es an die Konturen exakt angepasst ist. Durch die 3 D Druckerei kann man sich solcherlei Luxus erlauben.

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Ach ja... Es ist kugelgelagert... und weg..

PeterKa
 

PeterKa

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Nicht die ganze Piper kann ausgedruckt werden ;) Da bleibt genug an Holz und Metall. Heut haben wir das Fahrwerk montiert und ein paar Räder aufgesteckt. Alles Original TC Bauweise.

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Die Gummis der Federung sind nur provisorisch, später kommen Schlüpfergummis zum Einsatz. Die Querruder und Klappen sind immer noch fest an der Fläche. Sie werden erst abgetrennt wenn die Lager montiert sind. Die warten aber noch auf einen freien Drucker...

PeterKa
 

PeterKa

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Es war etwas ruhig um die Piper, aber heute haben wir die Querruder und Landeklappen eingepasst, genau, die kugelgelagerten. Ich habe sie aus ABS drucken müssen, das PLA hat sich für diese Aufgabe als zu spröde herausgestellt. Neben dem Kugellager ist noch ein Kohlestab zur Verstärkung mitverklebt.

Und so sieht das dann aus ... fummel fummel.

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Das Querruder und die Landeklappe sind noch an einem Stück. Das Verkleben der Rundung erfordert natürlich etwas Sorgfalt, geht aber zügig. Die Kehle in der Fläche wird genauso beplankt wie auf der Ruderseite. Es ist unglaublich, wie leicht die ganze Chose ist.

PeterKa
 

PeterKa

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Mit den Querrudern gab es einige Katastrophen, worüber mir der Anstand gebietet doch lieber zu schweigen, wegen des Unflats den ich spucken würde...

In der Zwischenzeit habe ich dann ein kleines Teil gedruckt und gezeichnet, das keine Piper braucht, aber doch toll aussieht..

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Das Teil muß noch lackiert werden und 2 Leuchtdioden a 2 Watt samt Kühlkörper montiert werden. Ich hatte mich sehr über die Preise solcher Geschichten aufgeregt. So komme ich für ca. 20€ an einen lichtstarken Landescheinwerfer.

PeterKa
 

PeterKa

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Es hat länger nichts Neues von der Piper gegeben, was aber nicht heißt, daß da nix dran gemacht wird. Hier mal ein Bildersatz von heute.

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Die Servokästen sind gedruckt, ebenso die Abdeckungen. Die Ruderhörner habe ich aus 2 mm Dural gefräst und ein Kugellager eingepresst.

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Nach einer Stunde war dann die Fläche bespannt. An der Wurzelrippe lann man noch dievers Urzustände erkennen. Die Piper war mal rot, mal weiß und hat mindestens 20 Jahre auf dem Buckel... Und gebrannt hat sich auch schin, wie man an den verkohlten Dübeln erkennen kann.

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Der 3 D Druck bietet schon einiges an Annehmlichkeiten. Na ja bauen muß man am Schluß aber auch ;)

PeterKa
 

PeterKa

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Es zieht sich etwas. Besonders viel Aufmerksamkeit erfordert das Leutwerk, weil ich da nicht auf einige Schmankerl verzichten will.

An dieser Stelle werden übrigens Reste der orignalen Piper von Anno Tuff mit den Neubauten verbunden.

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Das Leitwerk muß abnehmbar sein, um an die Mimik für die originale Höhenrudertrimmung herankommen zu können. Diese habe ich noch nicht gezeichnet, da es mir schwer fällt, mir das genau vorzustellen, wenn ich nichts in der Hand habe zum befummeln und sinnieren.

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Ansonsten ist der Bau ja schon recht weit fortgeschritten. Wir erwarten allerdings den Erstflug nicht mehr in diesem Jahr.

PeterKa
 

PeterKa

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Auf Anfrage hier noch einmal ein Bild des abnehmbaren Leitwerks, soweit es bisher gediehen ist.

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Ich denke das ist selbsterklärend. Die Höhenruderblätter werden mit Stahlstiften an der Seiteruderflosse befestigt. Genauere Photos gibt es erst mit fortschreitendem Bau.

Ich habe das Leitwerk nicht abnehmbar gemacht um Transportprobleme zu umgehen, sondern weil ich das gesamte Höhenruder zur Trimmung verstellen will. Dafür ist eine Mechanik erforderlich, die zu Wartungszwecken erreichbar ist. Kernstück dafür ist ein sogenannter Aktuator, den ich selbst entwickelt habe. Details darüber finden sich in epischer Breite in meinem Mustang Thread. Dieses kleine Gerätchen fährt einen Linearweg von 20mm in 20 Sekunden proportional zur Knüppelstellung. Es ist selbsthemmend, das heißt es benötigt Strom nur solange es sich bewegt.

Es hat viele Projekte gegeben, die den Baufortschritt gehemmt haben, aber es soll nun bald weiter gehen.

PeterKa
 

PeterKa

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Bei Eiseskälte haben wir den 57er Saito zum ersten mal laufen lassen. Es ist schon ein ziemliches Hexending und völlig anders als alles was ich bisher so unter den Fingern hatte. Irgendwie bekommt man zunächst kein Gefühl für die Bereitschaft des Motors anzuspringen. Klingt alles so irgendwie... trocken und kein bißchen startwillig.

Das Anspringen traf uns daher völlig unerwartet und hat uns sehr erschrocken. Sohnemann hatte 3 mal eher lustlos auf die Luftschraube gehauen.. Beim dritten Schlag lief er ohne Ankündigung. Gemäß den Einlaufanweisungen haben wir ihn dann brummen lassen. Eine Freude :)

Der erste Liter ist durch, im Frühjahr geht es weiter.

Dei größte Spielerei an dem Modell geht jetzt auch in die Endphase. Es ist etwas was kein Mensch braucht, jedenfalls nicht an einer TC Piper. Aber ich bin früher Piper geflogen, genauer gesagt war mein allererster Flug im Leben auf einer J3 gewesen. Ich war wohl 17 oder so. Na ja und eine Piper hat ein Trimmrad, mit dem das ganze Höhenruder, sprich die EWD verstellt werden kann. Und genau das wollte ich in meiner Piper auch haben. Ist ja ganz einfach, dachte ich... Nun ja jetzt sehe ich das differenzierter.

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Die gesamte Mimik stammt aus dem 3D Drucker und enthält eine Menge an Gehirnschmalz. Mein Hauptaugenmerk war auf Spielfreiheit und Stabilität gerichtet. Daher habe ich 2 Führungsstäbe eingebaut. Die Wippe ist daher an drei Punkten gelagert und kann sich nicht verwinden, selbst wenn der Aktuator wegbrechen sollte.

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Die Aktuatorspindel wird an den unteren Bohrungen an der Wippe befestigt. Der Aktuator selbst muß drehbar gelagert sein, das kommt im nächsten Arbeitsschritt. Hier kam es mir zunächst auf Spielfreieheit und Torsionsfestigkeit an.

Eine Besonderheit ist das Höhenruderservo, das sich auf der Wippe befindet. Damit erreiche ich, daß sich die Ruder mit der Dämpfungsflosse mitbewegen. Das ganze Ruder wirkt also wie ein Pendelruder. Der flugmechanische Vorteil dieser Anordnung ist, daß es so möglich ist das Ruder ohne jede Wölbung (=Widerstand) geflogen werden kann. Für eine Piper selbstverständlich Pippifax... aber schön und Scale ;)

Jawollja ist gagga...braucht mir niemand hier zu erklären ;)

PeterKa
 

PeterKa

User
Huhu. Der ganze Kram ist unter Zerschneidung des vorhandenen Leitwerks und Bemaßung im CAD entstanden. Kniffelarbeit halt, aber nicht wirklich schwierig. Die Blätter werden gerade mit den Röhrchen versehen, es geht voran.

PeterKa
 
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