Eigenbau mit CNC gefrästen Kernen

40Watt ca 35°
2*40 Watt 40-45°
1*40+1*60Watt 55°bis 60°

Hallo Jan Henning,

super Richtwerte, vielen Dank!

Endleiste habe ich glaube auf 0,1mm verdickt. Das kommt beim Fräsen auch ungefähr so hin. Die Endleiste ist leicht dicker als beim Drahtschneiden. Das macht sie aber auch gleich ein wenig stabiler.

Moin Philipp,
kannst du kurz erklären wie du in der Negativschale die Nut um Bereich der Endleiste ausgeführt hast um Fransen zu vermeiden. Ich werde beim nächsten Mal fräsen mal ein Video von meiner Vorgehensweise machen...

Versatz war gering. Ein Leitwerk dauerte pro Seite etwa 1h, eine Flächenseite etwa 4h....
...Bei der langen Fräszeit wird die Oberfläche rillenfrei und die Kerne sind sofort laminierfertig, das war mir damals wichtiger.

Puh, das sind ganzschön lange Fräszeiten. Ich arbeite bei einem 4 mm Kugelfräser mit 20% Zeilenabstand (0,8 mm). Das hört sich viel an, aber wenn ich nach dem Fräsen einmal leicht mit einem 3M Schleifpad über den Kern gehe, dann sieht man im fertigen Bauteil keine Fräsriefen. Eine Leitwerksseite dauert bei mir 15 min bei ähnlichem Vorschub.

Gruß Marc
 
Hallo,

hab gerade keine genauen Werte vorliegen, aber ich glaube die Nut war 2 mm breit und fast am Ende. Auf dem zweiten Bild sieht man die Nut durchschimmern. Das geringere Ausfransen rührt aber eher von schwacheren Schnittkräften. Ich "schruppe" die Leitwerke leicht vor und dann kommt das feine Schlichten. Durch den geringen seitl. Versatz ist das ja mehr ein Schleifen als Fräsen, dann franst auch nix aus, weil der Fräser einfach nicht am Material ziehen kann.

Wie gesagt, die Fräszeiten störten mich nicht so, da lässt sich bestimmt noch einiges optimieren. Werde aber in den nächsten Jahren nicht dazu kommen. Erstmal fertig studieren und dann wieder Fuß fassen ;)

Gruß Philipp
 
... die Nut war 2 mm breit und fast am Ende.

Hast du über die Nut dann auch gesaugt?

Durch den geringen seitl. Versatz ist das ja mehr ein Schleifen als Fräsen, dann franst auch nix aus, weil der Fräser einfach nicht am Material ziehen kann.

Das ist durch meine hohe Zustellung sicher ungünstiger.


Ich habe heute Kerne aus Austrotherm gefräst und mit diesem Material ist das Fransen bei selben Randbedingungen noch deutlich schlimmer. Wenn man sich die Schnittkanten beider Materialien anguckt fällt auf, dass das Austrothern feinporiger ist als das C2500. Das 3035CS dagegen ist noch grobporiger, was wohl auf die höhere Dichte zurück zu führen ist. Je grobporiger das Material ist, desto weniger scheint es hochgezogen zu werden.
Aufgrund der feinporigkeit fusselt das Austrotherm auf der Leitwerksfläche auch mehr. Die Fussel lassen sich aber schnell per Schleifpad ohne Druck entfernen.

Leider habe ich kein C2500 mehr. Das Fransen bei diesem Material ist überschaubar und das Gewicht in Ordnung. Die Kerne aus Austrotherm sind nochmal 0,4 gr leichter, aber nicht wirklich zu gebrauchen.
Ich denke das Rohacell hier deutlich einfach ist, da es auch eine gewisse Offenporigkeit hat. Muss da mal Muster besorgen.
Ich werde versuchen einen Kompromiss aus Fräszeit und Endleistenqualität zu finden. 1h pro Leitwerksseite ist mir deutlich zu viel.


Foto 09.02.16, 19 09 45.jpg

Foto 09.02.16, 20 14 42.jpg

Gruß Marc
 
Fräsparameter

Fräsparameter

Schön, dass zu dem Thema wieder was geschrieben wird.

Meine Erfahrungen will ich noch teilen. Ich habe einen 3mm Schaftfräser mit 2 Schneiden verwendet. Vorschub war 4000mm/min wie bei euch. Seitliche Zustellung sind 1mm was eine Fräszeit pro Seite von 4 min ergibt.
An der Nasenleiste bzw. bis zu einem Winkel von 40° habe ich 0,2mm Auflösung parallel zur Nasenleistenkontur. Da wäre evtl. der Radiusfräser von Vorteil.
Nach dem Fräsen sind noch leichte Rillen vorhanden, nach einmal drüberschleifen mit 240er Schleifpapier sieht man schnell nichts mehr.

Im unteren Bild ist meine MDF Form für die Unterseite. Depron und Form wird mit Vakuum festgehalten.

SLW gefräst.jpg

20160209_213010.jpg


20160209_213111.jpg


Zum Laminieren habe ich mir noch eine Form gefräst und abgeformt. Bis jetzt habe ich die Kerne nur aus Depron gefräst; nicht zu empfehlen weil sich das Depron nur schlecht mit dem Gewebe verbindet, trotzdem hält das 2 Leitwerk aus der Form schon über ein Jahr.
Zu weiteren Versuchen bin ich bis jetzt nicht gekommen. Am besten wäre mit Sicherheit Rohacell als Stützstoff.

Grüße

Michael
 

whity

User
Hallo Marc,

schön, daß Du hier den CNC Bericht machst, wenn ich und meine Fräse bloß auch schon so weit wären....:cry:

Hat mich auf jeden Fall motiviert mich da mal wieder dran zu machen.

Zu dem Einfärben des Harzes kann ich Deine Erfahrungen der geringeren Festigkeit teilen.
Deshalb benutze ich nur noch Abtönfarbe aus dem Baumarkt, die ich ca. 1:20 mit Wasser verdünne und einfach mit Finsel oder Airbrush auf den Kern auftrage.
Gibt keine Probleme bei der Kern/Gewebeverbindung, Gewichtszuwachs nahezu nicht messbar und das Harz hat die volle Festigkeit.
Für die Endleiste verwende ich ein wenig Microballonmumpe, die ich mit einem Tröpfchen Farbpaste einfärbe.

Grüße
Dirk
 
Moin Dirk,

ich kenne das, aber wenn man erst mal losgelegt hat dann packt einen der Ehrgeiz, glaub mir!

Ich muss sagen, dass die Endleisten der orange eingefärbten Leitwerke nach ein paar Tagen Nachhärtung ihre Endfestigkeit erreicht haben. Diese unterscheidet sich nun nicht mehr von der Variante ohne mit reinem Harz und ist somit zufriedenstellend.

Da mir die Farbe aber noch nicht grell genug ist, wird der nächste Schritt das lackieren der Mylars sein. Außerdem werde ich in Sachen Leitwerke auf der Materialseite noch einmal umschwenken, dazu mehr wenn es soweit ist.
Nun muss ich mich erstmal mal an den Flügel machen, sonst wird das diesen Winter eng. Das Ausfliegen des König Winters am letzten Wochenende hat auf jeden Fall schonmal wieder Lust aufs Fliegen gemacht...!

Gruß Marc
 
Tempern

Tempern

Nabend,

meine Temperbox läuft jetzt. Jan Henning hat präzise Angaben gemacht. Mit einer 40W und einer 60W Glühlampe war ich nach ca. 30-45 min auf 60°C.
Der Temperaturfühler lag dabei auf dem Boden der Box und es war kein Lüfter installiert. Somit sollte es oben in der Box noch mal etwas wärmer gewesen sein...
Ich bin nicht sicher ob das nicht schon zuviel ist. Ich meine gelesen zu haben, dass eine Härtung 24h bei Raumtemperatur und anschließendes Empfohlen wird. Was hat es damit auf sich erst bei RT zu härten und danach hoch zu heizen?
Was macht in meinem Fall Sinn? Kann ich die frisch laminierten Leitwerke incl. Vakuumsach gleich nach dem laminieren in die Box legen und hoch heizen? Wie hoch sollte ich gehen, je mehr desto besser oder eher um die 40-45°C ?

Die Frage ist wie macht mans richtg, bin gespannt!

Testlauf:

Foto 24.02.16, 21 35 30.jpg

Gruß Marc
 

Jan Henning

User †
Moin Marc
Leitwerke ,Flächen leg ich sofort nach dem Lamenieren in die Box ,mach die Lampen an am nächsten Morgen ca 6.00 mach ich sie wieder aus und lass das Paket bis zum Abend in der Box.ca 40-45°,
Rümpfe bei 55°
Harz L385
Gruß Jan Henning
 

foobar

User
Moin Marc,

Disclaimer: ich bin kein Temperexperte und tempere selber gar nicht...


Im Datenblatt zu deinem verwendeten Harz muesstest du dazu Informationen finden. Welche Temperaturen zu welchen "Eigenschaften" fuehren. Wahrscheinlich steht da auch drin, dass man eigentlich eine Temperaturkurve abfahren muesste. Und dann wird es kompliziert(er) :-)

Gideon ist hier wohl eher derjenige, der dazu was handfestes ausfuehren kann.

(Das hier habe ich noch gefunden: http://www.r-g.de/wiki/Das_Tempern/...mperkammern#Tempern_von_Faserverbundbauteilen)

Ich glaube aber trotzdem, dass ihr mit euren Kammern bessere Aushaerteergebnisse erzielt als meine "Raumtemperatur-lass-liegen"-Methode...
 
Leitwerke ,Flächen leg ich sofort nach dem Lamenieren in die Box ,mach die Lampen an am nächsten Morgen ca 6.00 mach ich sie wieder aus und lass das Paket bis zum Abend in der Box.ca 40-45°,
Rümpfe bei 55°
Harz L385

Moin Jan Henning,

danke für deine Ausführung. Temperst du die Rümpfe in der Form? Selbst nutze ich das L285 von EMC-Vega.

Gideon ist hier wohl eher derjenige, der dazu was handfestes ausfuehren kann.

Hallo Norbert,

ich bin auch gespannt was er dazu sagt. Ich werd mal gucken ob ich zum L285 er Harzsystem was finde.

Gruß Marc
 

Jan Henning

User †
Moin Marc
Ja in der Form da sie aus Polymerbeton ist hält sie sehr lange die Wärme und kühlt sich ganz langsam ab.Mit L285 hab ich Probleme mit den Ballons.
Gruß Jan Henning
 

Jan Henning

User †
Moin Marc
Irgenwie lösen sich die Ballons in der Rumpfspitze an Egal ob von Ralfs Ballonschop oder Sempertex.Wenn es bessere gibt wäre ich über eine Info dankbar.
Gruß Jan Henning
 

foobar

User
Irgenwie lösen sich die Ballons in der Rumpfspitze an Egal ob von Ralfs Ballonschop oder Sempertex.Wenn es bessere gibt wäre ich über eine Info dankbar.

...ich habe meine Ruempfe auch immer mit 285er gemacht und nur jeder zweite Ballon - doppelt uebereinander, mit Talkum getrennt, nicht komplett vorgedehnt - hat gehalten. Wenn ich das so hoere, dann kann ich meine Probleme ja vielleicht doch auf das Harzsystem schieben. Auf jeden Fall ist das ganz schoen frustrierend... Nach der ganzen Arbeit im Wohnzimmer zu sitzen: der Knall, der Kompressor - der verunglueckte Rumpf...
 

Tern

User
385er

385er

Blase meine Rümpfe (F3F Modell) auch auf.
Verwende aber das 385er mit langem Härter 120min.
Im Fall der Aufstecknase verwende ich den Ballon (den Grössten den es gibt) von Ralfs Ballonshop mehrfach.

Markus
 
Ich nutze die 260 ger Sempertex mit L285 von EMC und mir ist bei geschätzten 20 Rümfen genau einmal ein Ballon geplatzt.
Ich habe noch nie vorgedehnt und auch nie mehrere Ballone übereinander gezogen. Meine Lanze hat auf der ganzen Länge am Umfang Bohrungen und liegt bis ca. 100 mm vor Rumpfnase in der Form.
Die Ballone teile ich in der Mitte und ziehe sie über die Lanze etwas in die Länge. Lanzendurchmesser 5 oder 6 mm, bin grad nicht sicher. Da ich keine Probleme mit chemischer Beständigkeit habe, denke ich es liegt eher an einer Überstrapazierung des Ballons beim Aufblasen.

Ich denke ich hatte einfach Glück, dass ich die kritischen Parameter zufällig günstig gewählt habe.

Gruß Marc
 

Peer

User
Maschinenbauer sind echt widerlich - da kommt kein Baukünstler hinterher !!

Respekt, Dr. Marc, Respekt !

Gruß
Peer
 
Hallo :-)

Hat hier jemand eventuell Interesse daran mir Halbpositive von Rumpf, Leitwerken und Tragflächen aus Roofmate zu fräsen.

Wenn ja würde ich mich über ne PN freuen. Als File kann ich aber nur STL Files liefern, das ja einige Programme und Maschinen recht gut verarbeiten können

lg, Gernot
 
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