Das Runde muss ins Eckige!

v-form

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Theoretisch kann man ja fast beliebige Teile aus Styro herstellen, wenn man eine Styro-CNC sein Eigen nennen darf.
Praktisch sieht es dann zumindest bei mir ganz anders aus:
Was nützt einem das tollste 3D-Modell aus dem CAD, wenn das passende CAM fehlt und man die Daten
nicht auf die Schneide bekommt? Die meisten CAM-Programme sind prima für CNC-Fräsen geeignet, machen jedoch keinen 4-Achsen-Code.

Das "Zusammenkleistern" zweier G-Codes mit Excel und Texteditor ist fehlerträchtig und machte mir auch wirklich keine Freude.
Es mußte ein Programm her, das zwei G-Codes zusammenführen kann. Daraufhin habe mir etwas zusammengehackt, womit ich erstmal arbeiten kann.

Vielleicht will es ja der Eine oder Andere auch mal probieren, das würde mich freuen.
Erwartet jetzt aber keine Wunder, man muß schon selber prüfen, ob die erzeugten Daten zum schneiden taugen oder nicht.
Es ist aber möglich, zwei ähnliche Konturen vernünftig zum Schneiden aufzubereiten. Abbrandkorrektur? Fehlanzeige!

Das Programm verarbeitet einfachen G-Code aus CAM-Programmen. Ich benutze Sheetcam (http://www.sheetcam.com/), es gehen aber auch andere, z.B."dxf2gcode".
Bögen werden leider nicht unterstützt und somit ignoriert. Das CAM-Programm muss also Bögen als Linienstückchen ausgeben, damit es funktioniert.


Anleitung

Installation

http://www.epb-dienstleistungen.de/fcode-1.0/fcode-1.0.tgz

Das Archiv herunterladen und entpacken. Es müssen libgtk3 und libcairo vorhanden sein.
Falls nicht, im Software-Center nachinstallieren. Dann auf "INSTALL" klicken.
Auf "Im Terminal" ausführen klicken, dann im Terminal das Passwort eingeben.
Jetzt sollte das Programm installiert sein. Zum Starten im Terminal "fcode" eingeben. Ubuntu-User finden es auch im Startmenü.

Bedienung

Das Processing läuft üblicherweise in zwei Schritten:

1. Konturen positionieren und eine Output-Datei erzeugen.
Dabei werden "Apply Machine Data" und "Apply Feed Rate" angeklickt. Jetzt ist eine 4-Achsen-Datei vorhanden,
die erneut geöffnet wird.

2. Konturen "Nachpositionieren".
Es kann sein, daß Koordinaten errechnet wurden, die ausserhalb des Verfahrbereichs der Maschine liegen. Die Felder "ShiftXU"
und "ShiftYV" werden dann benutzt, um alles wieder an die richtigen Stellen zu bringen. "Apply Machine Data" und "Apply Feed Rate" bleiben aus, wer möchte kann Lead-In/Out
anklicken.

Danach kann mit LinuxCNC geschnitten werden. Es kann auch nicht schaden, sich den Code mal im Texteditor anzusehen.
Lead In und Lead Out werden tangential angelegt.
Manchmal liegen sie allerdings innerhalb des Werkstücks. Dann hilft nur noch der Texteditor.
Es wurde nicht alles getestet, aber links einen Kreis und rechts ein Quadrat kann man schneiden.
Beispiele gibt es im Ordner "./fcode/examples".

Da wir gerade bei Ordnern sind: Es wird ein Verzeichnis "/fcode" im Home-Verzeichnis angelegt. Darin liegt unter anderem ein Config-File, in dem man Voreinstellungen tätigen kann.
Die Files "pre.ngc" und "post.ngc" sind Präambel und Postambel für den G-Code. "wire.ngc" enthält das Kommando zum Einschalten des Drahts. Den Inhalt der
Dateien könnt Ihr nach Eurem Gusto anpassen. In "config.txt" sind die Voreinstellungen gespeichert. Dort kann der Parameter "Grid" eingestellt werden.
Dieser Wert bestimmt die Auflösung der Konturen. Je nach Maschine und Daten ist eine kleinerer oder größerer Wert sinnvoll.

Abschließend noch ein Filmchen dazu.

Viele Grüße
Tobias

 
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