Turnigy Graphene Packs

Habe mir zwei 4S 1500 mAh 65C Graphenes für meinen 250er Quadrocopter bestellt.

Ich rechne mit einer Flugzeit von ca. 3 Minuten, werde also häufig laden müssen und habe beschlossen, dass ich beide Akkus immer mit 10C laden werde.
Bin zuversichtlich dass sie auch dann noch eine sehr lange Lebensdauer haben werden. Meine 1800er Nanotechs werden auch immer mit 8C (max. Laderate lt. HobbyKing) geladen und auch die halten bisher wunderbar.
 

olaf12

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6S 4000mAh 45C waren gerade mal in Europa in zweifacher Ausführung lieferbar. Da konnte ich nicht widerstehen. Akkukauf war mal wieder nötig.. :cool: Jetzt bin ich sehr gespannt... wann die ankommen. :D
 
Aber zumindest hat er den Panikmachern mal die Luft genommen, geht wohl doch nicht immer alles in Flammen auf ;)
 

Crizz

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Wenn die Zelle entladen ist ist das recht unkritisch, was soll passieren wenn keine Energie da ist ? Die Urban Legend vom Rein-Lithium im Akku ? Haben wir doch seit Jahren vom Tisch....
 

BZFrank

User
Das geht auch ohne Si: Kurzer Background warum Graphene und was daran besser ist:

Anoden in bisherigen Lithiumakkus (Lipos) bestehen aus Graphit. Die theoretische spezifische Kapazität von Graphit beträgt 372 mAh/g. Die Einlagerung von Lithium funktioniert als LiC6 - d.h. 6 Atome Kohlenstoff lagern ein Lithiumion ein. Der Graphit ist zwar auch als hexagonale Gitter strukturiert aber die mittelere Gittergrösse zwischen Fehlstellen ist klein, d.h.

- es wird nie die theoretische Kapazität erreicht
- die Elektronenbeweglichkeit ist eingeschränkt

Man kann sich Graphit als "kleingeschreddertes" Graphene vorstellen. Während Graphene eine Platte Nudelteig für Lasagne darstellt, ist Graphit eher geschabte Spätzle. ;)

Graphene verbessert die Eigenschaften für den Einsatz in Li-Akku-Anoden deutlich, einmal ist darin die Elektronenbeweglichkeit weit besser ist - was sich in einem niedrigen elektrischen Widerstand ausdrückt - zum anderen ist die Einlagerungsfähigkeit sehr gut, es ermöglicht auch (in Schichten) eine Li2C6 Interkalation von Lithium (auf 'beiden' Seiten des Hexagons) was sich in einer theoretischen Kapazität von 744 mAh/g ausdrückt, mithin das doppelte von Graphit. Selbst unter praktischen Bedingungen können Werte um 500 mAh/g erreicht werden. Weiterhin besitzt es eine hohe Festigkeit, die Anodenstabilität und dazu Zyklenstabilität nimmt also zu.
 

Crizz

User
Soweit zur Theorie - im praktischen Fall "Turnigy Graphene" ist die Kapazität aber deutlich geringer als die herkömmlicher Li-Polymer. So hat ein 3s-1800 mAh Graphene in etwa die Abmessungen und Gewicht eines 3s-2200 LiPo herkömmlicher Bauart. Eigentlich würde man denken, das die neue Generation leichter als die alten sein müßte.
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Moin Frank,
ich hatte gehofft, dass du dich spätestens nach dem letzten Link hier zu Wort meldest! :cool:

Deinen Ausführungen entnehme ich, das diese Zusätze eines klar bewirken:

a) eine größere Ladungsoberfläche
b) höherer Elektronenfluss
-> deutliche geringerer Innenwiderstand!
-> Äh, bedingt durch diese Technologie nanntest ja auch eine höhere Zyklenfestigkeit, zumindest (erst einmal) theoretisch!

... soweit, so gut - aber, warum sind diese Dinger trotz gleicher Kapazität im Mittel 10% schwerer?
Leider konnte ich die nicht von den wirklich dicken und bestimmt schweren Schrumpfschlauch befreien,
um mal die tatsächlichen Gewichts- und (ich meine sogar) Volumenzuwachs zu ermitteln.
Aber vielleicht ja später noch, da die Zeichen gut stehen, dass ich noch "offizielles" vom HK zum Test erhalte. ;)

Noch'ne Frage:
Kannst Du diesen Zellen eine erhöhte Temperaturempfindlichkeit (>55°C) nachsagen?
 

BZFrank

User
Hallo Gerd,

Ich orakle mal...
Man hat vermutlich die Zelle auf Hochstrom und nicht auf Kapazität ausgelegt. Beachte auch das die Kapazität der Anode auch nur eine Seite der Münze ist. Die Kathode muss eine vergleichbare Kapazität aufweisen. Man kann dann zwar die Kathode grösser machen wenn die Anode besser wird, aber dann reichen ev. wieder die Ableiter an der Anode nicht mehr für die Ströme aus. Zellendesign ist immer ein Trade-Off.

Oder ketzerisch: Möglicherweise weil die Anode gar nicht oder zum grossen Teil nicht aus Graphene besteht, so wie in den Nanotechs auch ganz viel Nano drin ist? ;)

Ich vermute man hat überall ein bisschen verbessert und dabei die Zeiger Richtung Hochstrom (und Zyklenstabilität so wie die Tests ja suggerieren) gestellt.
Die ev. Änderung der Anode bedingt aber keine Änderung an der Arbeitstemperatur. Dafür ist auch das Elektrolyt und dessen Zusammensetzung verantwortlich, sowie Kathode.
 
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