Turnigy Graphene Packs

Man kann sich Graphit als "kleingeschreddertes" Graphene vorstellen. Während Graphene eine Platte Nudelteig für Lasagne darstellt, ist Graphit eher geschabte Spätzle. ;)

Das stimmt so nicht. Graphene ist eine Monolage hexagonal angeordneter Kohlenstoffatome, Graphit ist einfach ein Verbund aus ganz vielen Lagen Graphen übereinander. Deswegen kann man ja auch Graphene herstellen, in dem man Graphitplättchen mit Tesafilm immer wieder auseinanderzieht.

Wenn Graphene also eine Lasagneplatte wäre, dann wäre Graphit ein riesiger Klumpen verbackener Lasagneplatten, die man alle zusammen in einem Topf gekocht hat.
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
... danke für deine Ausführungen Frank!
Die Graphene ist auf alle Fälle die erste LiPo-Zelle, die eine hohe Steigerung der Messwerten erbrachte
und das in einem so großen Maß, wie wir es bisher noch nicht hatten. Klar, die Entwickler-Politik der kleinen
Schritte kennen wir, aber das hier war ein ganzer Satz nach vorn. Ich bleibe dran, denn dieser Zellentyp hat
zur Zeit meine volle Aufmerksamkeit! ;)
 

BZFrank

User
Das stimmt so nicht. Graphene ist eine Monolage hexagonal angeordneter Kohlenstoffatome, Graphit ist einfach ein Verbund aus ganz vielen Lagen Graphen übereinander. Deswegen kann man ja auch Graphene herstellen, in dem man Graphitplättchen mit Tesafilm immer wieder auseinanderzieht.

Mit der mechanischen Methode (mechanical exfoliation) sind die Graphene-"stücke" auch immer auf wenige Nano- bis Mikrometer limitiert.

Wers genau wissen will:

http://www.graphenea.com/pages/graphene-graphite
 

Sika

User
Es hat etwas gedauert wg. arbeitstechnischen Unterbrechungen, aber ich habe nun erste (Hochstrom-)Messungen der Graphene 5000 65C bei unterschiedlichen Temperaturen gemacht. Vorab wurden die Ableiter mit 2mm Kupferplatten "bandagiert". Der Test besteht aus 10s bei ca. 175A (=35C), 50s Pause und das dann noch 2x wiederholt (also 3 Zyklen). Ein 2s Pack wurde vorgewärmt auf 42°C, 47°C und 52°C und dann entladen. Geladen wurde auf 4.23V mit 10A, Wärmung direkt beim Laden.

Ergebnisse:
* auch wenn Zellen bei ca. 40°C schon sehr weich werden, so habe sie lokale Temperaturen von 60°C auf der Ableiterseite offenbar bisher schadlos überstanden.

* wie sich schon aus den ersten Ri-Messungen absehen ließ, so ist die Spannungslage und der gemessene Innenwiderstand bei niedrigen Temperaturen eine neue Referenz.

* bei 52°C stellt sich dann aber eine Pattsituation zur bisher "führenden" Bolt 5400 ein (ebenfalls auf 4.23V geladen) - sowohl bzgl. der Entladekurven wie auch in den daraus gewonnen Ri-Daten.

* während die Bolt als Butterfly-Zelle mit breiten Ableitern aber in den 3min eher um ca. 1°C auskühlt, so erwärmt sich die Graphene an der Seite mit den Ableitern deutlich - gemessen wurden am Ende des Zyklus 60°C auf der Ableitseite vs. 52°C auf der anderen Seite - und das trotz massiven Verstärkungen der Ableiterbleche. Die Hitze kommt eindeutig aus dem inneren Übergang von den inneren Elektroden zu den Ableiter. (Wärmebildkamera ist bestellt...).

* ohne die Verstärkungen hätte ich mich nicht getraut die (vorgewärmten) 5Ah Zellen 10s mit 35C zu belasten. Den Test mit 10s a 225A (=45C) werde ich nicht wagen. Die Zelle selbst kann sicherlich extrem hohe Ströme abgeben - 10s mit 35C erwärmen den Zellkörper selbst nicht messbar. Ja, wenn da nicht die Ableiter wären. Die Ableiter begrenzen den thermisch vertretbaren konstanten Dauerstrom vermutlich irgendwo um die 20-25C bei den 5Ah-Zellen. Bei kleinere Kapazitäten wird das besser aussehen, da die Ableiter im Verhältnis zur Kapazität besser dimensioniert sind. Wenn doch nur angemessen dimensionierte Ableiter an den Zellen montiert wären...

* Im Modell aus DC-Ri = Ro + Rp zeigt die Graphene-Zelle im Temperaturbereich max. Leistungsdichte (also um 50-55°C) einen leicht höheren ohmschen Anteil (knapp +5%, was sicherlich den dünnen Ableitern geschuldet ist) und dafür aber einen leicht niedrigeren Polarisationsanteil (ca. -5%), so dass sich der DC-Ri ziemlich ausgleicht. Der Cp-Wert im Modell (Polarisationskondensator) ist bei der Graphene ca. 20% höher als z.B. der BOLT - was aber z.T. sicherlich auch der höheren Kapazität geschuldet ist - 5.25Ah für die Graphene, 4.85Ah für die Bolt, wenn bis 4.23V geladen.

* Ob in den Zellen Graphen drin ist kann ich nicht beurteilen. Von meinen Messdaten und -kurven verhalten sich die Zellen ziemlich identisch zu "normalen" LiPos. Seitens des ohmschen Widerstands sieht man keinen wirklichen Unterschied, gleiches gilt für die Energiedichte - alles Punkte, die man laut Theorie mit Graphen verbessert erwarten könnte. Im Prinzip ist die Graphene-Zelle kaum von einer HK Heavy Duty 5Ah zu unterscheiden. Einziger und signifikanter Unterschied ist aber, dass der Elektrolyt schon bei niedrigen Temperaturen (=Raumtemperatur) sehr gut leitet (ca. 30 bis 50% besser als bei "normalen" LiPos). Bei ca. 50°C ist der Vorteil dann aber weg. Unter 20°C steigt der Innenwiderstand widerum auch recht steil an, so dass man die Zellen im Winter trotzdem vorheizen sollte.

=> Für mich sieht es also hauptsächlich nach einem geänderten Elektrolyten der Graphene-Zellen aus. Ich würde auf eine andere Zusammensetzung des Lösungsmittels tippen. Wobei diese Änderung nicht - wie befürchtet - auch eine deutlich niedrigere obere Temperaturgrenze mit sich bringt. Das wäre aus den bisher dazu veröffentlichten Untersuchungen und Tests zu erwarten gewesen. Evtl. spielt hier das Material Graphen mit hinein?

Gruß,
Jörg
 

Crizz

User
Sehr schöne Abhandlung, für mich aber leider etwas praxisfremd. Im Hochlastbereich würde ich auf keinen Fall auf mehr als 38°C vorheizen, weder bei normalen Lipos noch bei diesen oder bei HV-Zellen. Ferner vermisse vergleichende Graphen, also ausgewertete und unter identischen Bedingungen abgeleitete gegenübergestellte Messwerte. Im Text kann ich vieles schreiben, als "Proof" mag ich aber Messwerte aus reproduzierbarer Herkunft - es macht das ganze plastischer, als reine Formulierungen, und zeigt direkt , wie sehr sich Dinge ähneln - oder differenzieren.

Eine Ableitung, das die Zellen wohl keine Schäden genommen haben, würde ich an dieser Stelle etwas anders formulieren. Vielleicht mit dem Unterstrich, das nach derzeitigem ersten Vergleich dies vermutet werden kann. Aber mehr auch nicht. Aus den bereits verlinkten Referenzen über Graphene gehen da eindeutig andere Zahlen hervor, die Turnigy auch explizit im Beipackzettel aufführt. Auch dort wird auf eine gegenüber herkömmlichen Lipos deutlich niedrigere zulässige Betriebsbereich-Temperatur verwiesen, und 60°C sind da bereits tödlich ( unter Bezug auf die Referenz zu Graphene-Zellen, in der ausdrücklich die verbundenen Zerfallsprozesse etc. dargestellt sind, widerspricht es, nach diesem Kurzversuch bereits mit Zuversicht eine Schädigung zu verneinen - das dürften u.a. auch Effekte sein die sich evtl. erst nach einigen Wochen unerwartet zeigen. Daher meine Skepsis )

Ich hab meinen Graphene noch nicht gequält, und ich werde auch auf Kühlmaßnahmen an den Ableiter verzichten - denn das finde ich für den normalen Modellbauer insbesondere fern der üblichen Anwendung und wird auch nicht bei anderen Zellen im Modellbetrieb praktiziert.

Nimm es mir nicht übel, aber ich finde, man sollte an dieser Stelle differenzieren, was eine Zelle kann - und was sie KÖNNTE. Auf derartige Art einzugreifen verfremdet m.E. jeglichen Vergleichswert aus anderen Quellen und führt das ganze zu einem gewissen Grad Ad Absurdum. Womit ich deine Arbeit nicht kritisieren oder abwerten möchte, deshalb bitte nicht angreifend verstehen, sondern als konstruktive Kritik.
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
...
Nimm es mir nicht übel, aber ich finde, man sollte an dieser Stelle differenzieren, was eine Zelle kann - und was sie KÖNNTE. Auf derartige Art einzugreifen verfremdet
m.E. jeglichen Vergleichswert aus anderen Quellen und führt das ganze zu einem gewissen Grad Ad Absurdum. Womit ich deine Arbeit nicht kritisieren oder abwerten möchte,
deshalb bitte nicht angreifend verstehen, sondern als konstruktive Kritik.
Da bin ich auf deiner Seite - was ja auch mein Ansatz des Ganzen ist zu zeigen, was sie auf alle Fälle leistet live aus dem Regal - also kann!
Merkwürdig nur, zig tausende haben das hier gelesen und fast keiner äußert sich darüber!? Ich denke, auf Grund dieser Diskrepanzen werde ich für mich nicht mehr
den Vorreiter spielen
auf den sich andere dann austoben (können)... :rolleyes:
Auch finde ich es aus Sicht eines Anwenders nicht okay, dass Jörg ausschließlich nur kleinste Zeitschlitze betrachtet! Dann bitte ALLES (also die gesamten Parameter
die zu diesen punktuellen Werten führten!) angeben und nicht nur deren Erkenntnisse für diese Zeit! Auch wären Diagramme oder Bilder hilfreich - wo sind die?

Klar kann man zum Analysieren "derartig" vorgehen, für mich auch interessant mal eine andere Sichtweise zu erfahren, aber ich betone immer wieder - für mich
ist das Pack ein Ganzes
und auch so, wie es der User anwendet! Wer die erst zerpflückt und umkonstruiert, extreme (praxisfremde) Temperaturen her nimmt und dann
zeigt was noch alles theoretisch und eventuell machbar wäre, ist zwar ein prima theoretischer Analyst - hat aber leider wenig mit der praktischen Relevanz zu tun!
Ich meine sogar: Derartige Betrachtungsweisen hätten es verdient, gesondert betrachtet zu werden weil sie eben sehr speziell sind! ;)
 
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olaf12

User
Heute geliefert...

Heute geliefert...

So eine Verpackung habe ich bei einem Akku noch nie gesehen. ;) Liegt wohl am nahenden Frauentag, dass die im Schmuckkästchen und -säckchen kommen. :D
Zellspannung liegt zwischen 3,84 und 3,86. Da die Lipos durch die Lieferung sehr kalt sind, lasse ich die erstmal ein Paar Stunden liegen und dann wird geladen.
 

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Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
@ Crizz, ganz überlesen:
Ich hab meinen Graphene noch nicht gequält, und ich werde auch auf Kühlmaßnahmen an den Ableiter verzichten - denn das finde ich für den normalen Modellbauer insbesondere fern der üblichen Anwendung und wird auch nicht bei anderen Zellen im Modellbetrieb praktiziert.
Ich täte mir wünschen auch deine (Mess-) Erfahrungswerte zu erfahren. Wie wäre es, machst es? ;) :)
 

olaf12

User
Ladeschlussspannung?

Ladeschlussspannung?

Noch eine Frage an die Experten, ist eine Ladeschlussspannung von 4,22V möglich für diese Zellen? Meine SLS-xtron lade ich meistens damit.
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Man - man - ich ahnte es. Erst heißt es ... gehen auch 4,22V ... dann, gehen auch 4,25V ... was kommt als Nächstes? :D
Ich frage jetzt NICHT wozu das gut ist, weil es hier keine Relevanz hat (trifft auch auf andere LiPos zu).
Muss eben jeder selbst für sich entscheiden! Eine "normale" Spezifikation sagt aus: Umax = 4,2V/Z + 0,05V.

Ich weise aber darauf hin, dass ein Ausreizten der Spannungsgrenzen nicht ohne ist und genauere Ladegeräte Pflicht sind! ;)

Aber zur Frage, ich denke schon, dass die so weit tolerant sind. Getestet habe ich es nicht, da dessen CV-Phase wirklich sehr kurz ist! ;)
... und unter uns: Täte ich das als Händler hier lesen, würde ich jegliche Gewährleistungsansprüche (o.ä.) ablehnen!
 
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Crizz

User
Kann ich gerne machen, Gerd. Wird aber noch ein paar Tage dauern, im moment hab ich noch ein paar andere Baustellen, aber ich werde das ganze ohnehin aufbereiten, da kann ich es hier mit reinpinnen
 

BZFrank

User
Noch eine Frage an die Experten, ist eine Ladeschlussspannung von 4,22V möglich für diese Zellen?

Da gibt es ein Filmzitat dazu aus 'Jagd auf Roten Oktober' wo ein Atom-U-Boot Kapitän seinen Chefingenieur fragt ob er den Reaktor mit 105 Prozent fahren kann.

Der Ingenieur meldete: 105 Prozent auf dem Reaktor möglich, aber nicht zu empfehlen. ;)
 

olaf12

User
Machst du das zwecks Leistungssteigerung oder zwecks längerer Flugzeit? Oder nur zwecks abgekürzter CV-Ladephase?

Weil die Lipos nach dem Laden mit 4,2V Ladeschlussspannung 4,17V haben nach dem Abstecken. So sind es dann meistens 4,21V. Wenn ich im Fast Modus lade, haben sie dann auch eine höhere Schlussspannung.

Ich muss mir zur RotorLive mal eine ProgUnit für meine Jives kaufen. Dann werde ich erstmal den GovStore aktivieren, damit die Drehzahl immer gleich ist unabhängig von der Ladespannung.

Anbei mal 3 LogFiles von heute. Die Drehzahl bitte nicht beachten. Habe, wie gesagt, noch keine ProgUnit, um den JivePro für das JLog anzupassen. Früher war das alles einfacher zu handhaben. :rolleyes:

2 Logs sind von den Graphene. Das 3. ist mit einem Xtron der 2 jahre und ca 100 Zyklen alt ist. Die Lipos hatten Zimmertemperatur. Nichts besonderes aber mal aus der Praxismit einem Goblin700, Scorpion 4225 600kV und einem JivePro80. Abfluggewicht für Interessierte: 4880g. :)

Die Datei muss vorher in *.zip umbenannt und entpackt werden.

... und nun jagt den Roten Oktober. ;)
 

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Sika

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..., für mich aber leider etwas praxisfremd. Im Hochlastbereich würde ich auf keinen Fall auf mehr als 38°C vorheizen, weder bei normalen Lipos noch bei diesen oder bei HV-Zellen.
Es mag dir praxisfremd vorkommen, aber in dem Bereich des Hobbies, in dem ich unterwegs bin (Boote und dort insbesondere SAW), das ist dies gängige Praxis. Hier geht es nicht um maximale Zyklenzahlen beim durch-die-Gegend-fliegen sondern darum den Akkus maximale Leistung zu entlocken. Ähnlicher wird dies ein Wettbewerbsflieger (F5B oder F5D) sehen.

Ferner vermisse vergleichende Graphen, also ausgewertete und unter identischen Bedingungen abgeleitete gegenübergestellte Messwerte.
Natürlich habe ich diese Messdaten und Graphen, es fehlte bisher nur die Zeit diese entsprechend aufzubereiten (ich dachte dies sei in den Eingangszeilen zum Ausdruck gekommen). Es ging mir aber auch gar nicht darum MEINE Messkurven zu präsentieren, sondern nur darum dem kritischen Leser auf Zusammenhänge aufmerksam zu machen, die in den meisten andern Ergebnissen, u.a. auch den Ergebnissen und Schlußfolgerungen von Gerd, nur zwischen den Zeilen zu erkennen sind.

Eine Ableitung, das die Zellen wohl keine Schäden genommen haben, würde ich an dieser Stelle etwas anders formulieren. Vielleicht mit dem Unterstrich, das nach derzeitigem ersten Vergleich dies vermutet werden kann. Aber mehr auch nicht.
Natürlich altern Zellen grundsätzlich bei Benutzung. Sie tun dies umso mehr, je näher man sie an ihren Grenzen für Temperatur, Spannung oder Entladestrom betreibt - das sollte jedem klar sein. Direkten und sofortigen Schaden nehmen Zellen allerdings, wenn sich offensichtlich z.B. der Elektrolyt aufgrund zu hoher Temperaturen zersetzt - sprich, die Zelle bläht sich bei Benutzung und ist anschließend sofort hochohmiger und/oder hat an Kapazität verloren. Dies war hier entgehen den ersten Vermutungen nicht der Fall, d.h. anders als z.B. bei einer Magnum löste sich der Elektrolyt nicht direkt bei Erreichen von 60°C auf. Natürlich war ich auch durch den Beipackzettel und die weiche Konsistenz schon bei 45°C vorgewarnt - umso erfreulicher, dass sich diese Befürchtungen nicht bewahrheitet haben.

Ich hab meinen Graphene noch nicht gequält, und ich werde auch auf Kühlmaßnahmen an den Ableiter verzichten - denn das finde ich für den normalen Modellbauer insbesondere fern der üblichen Anwendung und wird auch nicht bei anderen Zellen im Modellbetrieb praktiziert.
Das ist auch OK - macht aber den Unterschied zwischen einem Hobbyflieger und einem Wettbewerbspiloten/-fahrer aus. So wie ich akzeptiere, dass du dir keine Gedanken über diese Themen machst, würde ich mir wünschen, dass du es auch akzeptiert, wenn sich Wettbewerbspiloten/-fahrer Gedanken machen, wie man das durch kleine Maßnahmen das Maximum aus dem Vorhanden herausholen kann. Nur weil dir solche Anwendungen nicht bekannt sind, heißt dies aber nicht, dass es "fern üblicher Anwendungen" ist sich darum zu kümmern, dass die Ableiter nicht überhitzen. Ohne dies Optimierungen würde ich niemandem raten die 5Ah Graphene viel über 20C konstant zu betreiben. Höher nur in kurzen Pulsen, je höher die Belastung desto kürzer der Puls - dabei immer der Temps der Anleiter im Auge behalten. Die Ableiter sind DIE Schwachstelle der Zellen.

Nimm es mir nicht übel, aber ich finde, man sollte an dieser Stelle differenzieren, was eine Zelle kann - und was sie KÖNNTE. Auf derartige Art einzugreifen verfremdet m.E. jeglichen Vergleichswert aus anderen Quellen und führt das ganze zu einem gewissen Grad Ad Absurdum. Womit ich deine Arbeit nicht kritisieren oder abwerten möchte, deshalb bitte nicht angreifend verstehen, sondern als konstruktive Kritik.
Jain. Es mag dich nicht interessieren, warum eine Zelle kann, was sie kann bzw. wo die Schwachstelle einer Zelle liegt, aber ich denke es gibt genügend Menschen, die sich auch für die tieferen Zusammenhänge interssieren und gerade daher hier mitlesen. Konstruktiv betrachtet...
 

Sika

User
Auch finde ich es aus Sicht eines Anwenders nicht okay, dass Jörg ausschließlich nur kleinste Zeitschlitze betrachtet! Dann bitte ALLES (also die gesamten Parameter die zu diesen punktuellen Werten führten!) angeben und nicht nur deren Erkenntnisse für diese Zeit! Auch wären Diagramme oder Bilder hilfreich - wo sind die?
Hallo? Was ist daran nicht OK, wenn man den neuesten, als Hochleistungszellen beworbene Akkus mal ganz gezielt auf den Zahn fühlt, was sie unter pefekten Bedingungen zu leisten im Stande sind? Oder eben auch nicht.

Ich finde es viel mehr nicht OK, den Lesern zu suggerieren, dass die Graphene 50C Zellen seien, d.h. dass man sie problemlos mit 50C konstant komplett oder wg. mir auch nur zu 80% entladen könnte. Mein Hinweis dazu ist, die Chemie in der Zelle könnte es vermutlich, aber die Mechanik der Zellen läßt es bei Weitem nicht zu. Ja, nichteinmal dann, wenn man die Mechanik "pimpt", sprich extern die Ableiter soweit verstärkt wo und wie es geht. Probiere es aus, aber ich tippe, dass kurz über 20C konstant bei den 5Ah-Zellen Schluß ist - bei mehr wird die Zelle aufblähen.

Sorry, aber ich meine dies sind Wahrheiten über die hübsch verpackten Dinger, die jeder wissen sollte, der sein Geld dafür ausgibt.

Natürlich heißt dies nicht, dass jemand der 10-20min am Stück fliegt (also bei 3-6C im Schnitt liegt) nicht von der viel besseren Spannungslage bei niedrigen Temperaturen profitieren wird. Alles unbestritten - nur leider skaliert sich der Effekt nicht hin zu höheren C-Raten.

Wer die erst zerpflückt und umkonstruiert, extreme (praxisfremde) Temperaturen her nimmt und dann
zeigt was noch alles theoretisch und eventuell machbar wäre, ist zwar ein prima theoretischer Analyst - hat aber leider wenig mit der praktischen Relevanz zu tun!
Nochmal, diese Temperaturen mögen dir oder Crizz praxisfremd vorkommen - und vielleicht auch vielen Hobbyfliegern, die nur darauf hören, was du schreibst - aber in anderen Bereichen des Hobbys sind sie sehr wohl praxisrelevant - weil eben genau so praktiziert.

Ich meine sogar: Derartige Betrachtungsweisen hätten es verdient, gesondert betrachtet zu werden weil sie eben sehr speziell sind! ;)
Jetzt wirst du aber komisch. Warum sollten andere Sichtweisen zum Thema Graphene hier genau an dieser Stelle nicht auch lesenwert sein?

Mir vergeht aber grad schon wieder die Lust mich zu solchen Themen zu äußern. Wenn das das Ziel war, dann ist es erreicht.

Gruß,
Jörg
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Jörg, du überdrehst! :eek:
Komm wieder runter und lese noch einmal was ich damit gemeint haben könnte, ich zitiere:
Ich meine sogar: Derartige Betrachtungsweisen hätten es verdient, gesondert betrachtet zu werden weil sie eben sehr speziell sind!
wink.gif
Für dich in Klartext, damit meine ich, dass deine speziellen Betrachtungsweisen und Testreihen es verdient hätten, nicht in einem allgemeinen Thread vermischt zu werden! Das war ein positive Aussage!!!

... einfach unglaublich deine überzogene Reaktion und Tonfall: :mad:
... Jetzt wirst du aber komisch.(...) Mir vergeht aber grad schon wieder die Lust mich zu solchen Themen zu äußern. Wenn das das Ziel war, dann ist es erreicht.
 

Crizz

User
Dem schließe ich mich vollumfänglich an. Meine Bemerkung "praxisfern" ist auf das Gros der Modellflieger bezogen - das Wettbewerbspiloten andere Ansprüche haben ist bekannt, macht aber nur einen kleinen Prozentsatz der Anwender aus. Und die meisten in diesem Forum werden auch nicht dazu gehören. Deshalb - wie von Gerd angeregt - wäre das in einer entsprechenden Rubrik sinnvoller aufgehoben, eben weil es eine spezielle Betrachtungsweise ist die exakt auf diesen Einsatzbereich zielt.
 

Crizz

User
Hat zufällig jemand von den Graphene-Besitzern den beigefügten Folder mit den Hinweise zu den Betriebstemperaturen greifbar ? Mein Spezl der mir seinen Pack zum vermessen überlassen hat, hat diesen nebst der netten Schachtel mitgenommen - und ist noch 14 Tage in Urlaub. Bei HK findet man leider nichts in der Produktbeschreibung, und bevor ich den Pack unnötig grille wollte ich da nochmal auf Nr.Sicher gehen. Die zulässigen Betriebstemperaturen waren da in Grad Fahrenheit aufgeführt (NICHT der allgemeine Zettel mit den Hinweisen zum Umgang mit Lipoakkus, der jedem Akku beigelegt ist - da wart ein zweiter dabei).
 

olaf12

User
Hat zufällig jemand von den Graphene-Besitzern den beigefügten Folder mit den Hinweise zu den Betriebstemperaturen greifbar ? Mein Spezl der mir seinen Pack zum vermessen überlassen hat, hat diesen nebst der netten Schachtel mitgenommen - und ist noch 14 Tage in Urlaub. Bei HK findet man leider nichts in der Produktbeschreibung, und bevor ich den Pack unnötig grille wollte ich da nochmal auf Nr.Sicher gehen. Die zulässigen Betriebstemperaturen waren da in Grad Fahrenheit aufgeführt (NICHT der allgemeine Zettel mit den Hinweisen zum Umgang mit Lipoakkus, der jedem Akku beigelegt ist - da wart ein zweiter dabei).

Bei mir war nur einer dabei. Werde aber heute Abend nochmal nachguggen. :)
 
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