F5D Bau-Thread

Das ist völlig egal ;)
In der Theorie ist es natürlich nicht egal: Die Innenlage erzeugt natürlich auch Bauhöhe, somit wären die Gurte weiter weg von der Ober-/Unterseite des Flügels wenn die Innenlage zwischen Außenlage und Gurten liegt. Das ist schlechter für die Festig- und Steifigkeit. Aber ich glaube das ist vernachlässigbar bzw du baust hoffentlich nicht so sehr am Limit.
 
Holmstege

Holmstege

noch eine Anmerkung zum Hauptholmsteg, auch wenn das Thema schon oft diskutiert wurde.
Ich habe bisher, wie Yello, ein Kohle-Balsa-Sandwich benutzt.
Ohne das jetzt berechnet zu haben sollte das druckstabiler sein als Christophs Kohleschlauch-Depron-Steg. Da ich aber noch keine Forni hab platzen sehen scheinen diese Stege ja ausreichend fest zu sein! ;) Bei der Variante sehe ich auf jeden Fall eine Zeitersparnis, das Anpassen des Balsasteges kann schon mal länger dauern und ist auch kein Spaß.
Entscheidend beim Schlauchsteg ist wohl, dass der Kohleschlauch nicht "ausbeult". Der Depronsteg muss also in jedem Fall kleiner geschnitten werden als mit der Knete ermittelt wurde (laut Christoph -1mm), da sonst das Depron gestaucht wird und der Schlauch beult.
Ich denke den nächsten Flügel werde ich mal mit dem Kohleschlauch machen.

Gruß
Robin
 
Da hast du recht, wichtig ist, dass der Schlauch nicht beult. Die -1mm "Regel" nehme ich aber auch bei Balsastegen, ist zu viel Druck auf dem Steg zeichnen sich die Stege auf der Oberfläche ab.

Hatte auch mal einen Glas/Balsa Steg verwendet aber konnte bei der Forni keinen Unterschied feststellen was die Biegung angeht. Wobei diese natürlich hauptsächlich vom Gurt aufgenommen wird. Der Steg hat ja lediglich die Aufgabe, dass der Abstand der beiden Gurte gleich bleibt. Das scheinen die Depronkerne mit Kohleschlauch ganz gut zu machen.

Toi toi toi... es ist noch keine Forni geplatzt.
 
Holmsteg

Holmsteg

Erst mal muss ich sagen, dass ich's supergeil finde, dass ihr euch die Zeit nehmt, euer Wissen hier zu teilen. (gilt natürlich auch für andere Modellbauer aber da z.Z. hauptsächlich Pylons baue passts hier am Besten)

Ich bin nicht so der Fan von Depron + Kohleschläuche. Einmal weil es sich beulen könnte und nochmal weil es sich gern mit Harz vollsaugt.
Für mich bin ich dazu gekommen, 3mm Balsa mit 80er Biax zu beschichten. Für den Holmsteg beidseitig und für die Klappenstege jeweils nur einseitig in Richtung Scharnier. Das ganze beim Holm 2 mal. Einmal komplett und einmal 2/3. Wie auf dem Bild...
Laut Baron hält das und bisher hats auch immer gehalten.

Auch finde ich es ziemlich einfach auszuführen. Klar, muss das beschichtete Balsa hergestellt werden. Aber wenn man das einmal gemacht hat reichts für ein paar Flieger. Das Ganze lässt sich gut mit dem Cuttermesser schneiden.

IMAG0304.jpg

Schimpft ned über das Biax in der Form, SpreatTow war aus :P

Gruß Fabian
 
Fornication: Flügel entformen und Ruder austrennen

Fornication: Flügel entformen und Ruder austrennen

Machen wir dat Ding mal auf…

Dazu stelle ich die Form senkrecht auf die Nasenleiste - das vereinfacht das parallele Öffnen. An der Flächenform gibt es außen extra Vertiefungen an denen man mit einem Schraubendreher die Form aufdrücken kann. Den Rest Hebel ich Stück für Stück mit einem Stechbeitel vorsichtig auf. Immer wieder an anderen Stellen, man sollte dafür etwas Geduld aufbringen. Die Form wird es danken.
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So sieht es dann aus wenn die Form offen ist. Jetzt noch vorsichtig den Flügel aus der Oberseite nehmen. Ich hab eigentlich immer das Glück, das ein Ohr lose ist und so kann ich da vorsichtig Schritt für Schritt den Flügel anheben bis er ganz lose ist. Werkzeuge brauche ich dafür keine.
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Er ist frei.
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Jetzt kommt er aber direkt wieder in die Oberschale zurück und mit Hilfe einer Schablone wird die Endleiste angerissen.
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Mit einem Dremel mit Diamantscheibe schneide ich die Endleiste „grob“ vor.
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Dann wird der Flügel mit dem Schleifklotz (ein gröberer, dann mit 1000er) an End- und Nasenleiste zu geschliffen.
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Austrennen der Ruder

Wir haben bereits beim Fräsen der Urmodelle Anrisse für die Querruder vorgesehen. Ober- und Unterseite haben den optimalen Versatz, damit das Ruder beim Hochfahren (Scharnier auf der Unterseite) unter die Oberschale fährt und so gut wie keinen Spalt erfordert.

Um die seitlichen Schnitte zu machen klebe ich Malerkrepp auf die Fläche worauf ein Stück doppelseitiges Klebeband kommt.
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Darauf klebe ich ein Stahlwinkel direkt/ parallel an den Anriss. Mit einer Japansäge schneide ich dann das Ruder ein. Das gibt einen schön schmalen Schnitt und geht super einfach und schnell.
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Um das Ruder auf der Oberseite zu trennen klebe ich wieder Malerkrepp mit doppelseitigem Klebeband ein Stahllineal an den Anriss und durchtrenne das CfK mit einer scharfen Cutterklinge.
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Auf der Unterseite wird wieder das Stahllineal an den Anriss geklebt und mit einer Diamantscheibe fahre ich mehrmals über die Kohle.
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Immer wieder probiere ich, ob sich das Scharnier freibrechen lässt. Sobald es einmal gebrochen ist fahre ich noch ein paarmal über die Stelle. Leichtgängig wird es aber noch nicht.
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Jetzt nehme ich einen Streifen 180er Schleifpapier und Stecke es in den Spalt der Oberseite, drücke das Ruder leicht hoch und schleife die Kante der Kohlefaser am Ruder und zum Flügel hin an, bis das Ruder nach oben einfährt.
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Auch nach oben muss man das Scharnier noch freibrechen. Jetzt sollte das Ruder leichtgängig sein. Wenn nicht, nochmal mit der Diamantscheibe an der Unterseite schleifen. Hört sich alles recht aufwändig an, geht aber eigentlich recht schnell. Beide Ruder habe ich in 15min fertig.

Jetzt noch an den Servopositionen die Unterseite öffnen, in der Mitte ein kleines Loch schneiden und das Servokabel heraus fummeln.
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Gewicht…
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Endleiste

Endleiste

Sehr sehr geiler Flügel - Supergeil ;)

Was ich finde was auch gut geht, die Endleiste zu Besäumen, ist sie grob mit einer stabilen Schere zu Schneiden. Danach benutze ich einen Wolframcarbid Schleifklotz - erst grob - dann fein.
Zum Schluss dann wie Christoph mit 1000er...

Gibt weniger Staub und ist ned so laut.

Gruß Fabian
 
Zuletzt bearbeitet:

e-yello

User
Hallo Kollegen,

Sorry dass es von meiner Seite aktuell nicht viel weiter geht, hab ueberaschenderweise noch 2 neue Projekte auf der Arbeit reinbekommen...l. hab jetzt das WE durchgearbeitet und bin nur zum Duschen heimgekommen..... entformt hab ich aber auch schon..;):)
Eventuell kann ich Diensstag oder Mittwoch weitermachen, danach bin ich zum Testen in Spanien...
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben..... lesen kann ich zwischendurch immer,also ihr koennt ruhig fertigmachen....;):)


Yello
 
Entformt

Entformt

Bei mir geht zur Zeit leider auch ned viel aber Enformt, Verputzt und Ruder Ausgeschnitten hab ich schon mal :)
Habe das erste Mal mit geplottetem Maskierfilm Lackiert (2K-Lack). Dafür ganz ok aber beim nächsten Mal muss es schon schöner werden.
Werde mich da an Christophs Methode orientieren...

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Der Rumpf ist von Jochen und er war leider bereits ausgeschnitten. Deswegen muss ich noch das Loch zwischen Fläche und Rumpf schließen.
Bei meiner Flügelform ist keine Lasche vorgesehen.

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Die Ruderanlenkungen werde ich wie beim Vorgänger machen, funktioniert einwandfrei.
Als Servos kommen 3x KST DS 245MG rein. Die kann man auf 7mm schleifen, dann passen die ins SLW :)

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Am WE wird weiter gebaut :)

Schöne Grüße
Fabian
 
Fornication: Flächenservos einbauen

Fornication: Flächenservos einbauen

Sehr geil Fabian!!!! Wird das der Speeddevil? :p

Habe mittlerweile auch die Ruder fertig angelenkt:

Bei der Forni habe ich bisher immer Diagonal-Anlekungen verbaut. Das ist für mich der beste Kompromiss aus Robustheit und Aerodynamik (... wege nach Rom). Als Flächenservos benutze ich diesmal das KST X08. Ich hatte in meinen letzten Modellen den Vorgänger das KST 245MG… das funktieniert top aber ist m.e. leider nicht mehr Lieferbar? Schauen wir mal wie sich das X08 bewährt.

Zuerst wird der Flächenstecker gelötet, dafür benutze ich RM2,5 Stift- und Buchsenleiste. Das ganze schön mit Elastodip isoliert – die geilste Erfindung seit es Servokabel gibt!
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Das Servo wird direkt verlötet. Das Servo wird zum späteren Verkleben in Schrumpfschlauch eingepackt und die Verklebeflächen ordentlich angeraut und mit Aceton gereinigt.
Der Servohebel wird unmittelbar neben dem „Gehäuse“ mit der Servoverzahnung gebohrt um die Anlekung möglichst weit nach innen zu bekommen. Als Anlenkungsgestänge verwende ich 1,5mm Stahldraht der auf Maß an beiden Enden 90° umgebogen wird. ACHTUNG: Die Servoschraube für das Ruderhorn schraube ich immer mit Loctite ein. Ich hatte mich schon mal über klappern im Flügel gewundert, was schlussendlich eine Servoschraube war – sehr ärgerlich bei verklebten Servos!!!!!
20160210_211839.jpg
Natürlich kam auch an die anderen beiden Lötstellen noch Schrumpfschlauch

Anschließend wird der Flächensteg vor dem Ruder auf der Oberseite durchbohrt und ein kleiner Schlitz in die Oberseite gefräst. Ins Ruder kommt versetzt dazu der Schlitz für das Ruderhorn. Der Rudersteg wird hier völlig durchtrennt, der Schlitz geht bis auf die Unterseite, diese wird aber nicht durchtrennt.
20160210_214705.jpg

Nach dem Einfädeln des Servo mit Gestänge wird das Ruderhorn auf das Gestänge geschoben, nochmal alle Positionen überprüft und anschließend das Ruderhorn mit UHU Endfest 300 zwischen den Klappensteg und zur Ober- und Unterschale Verklebt.
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Nach dem Aushärten (24h) bestrome ich nochmal kurz die Servos um sicher zu stellen, dass sie wirklich in ihrer Mittelstellung sind. Dann klebe ich die Servos mit Baumwollflocken angedickten 5min Epoxy (verwende immer das von UHU, m.e. das Beste) ein und fixiere die Ruder in ihrer Mittelstellung mit Tape.
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Nach ca 3 std entferne ich dann das Tape und teste die Ruder. Alles lief perfekt. Damit der Anlekunsdraht nicht aus dem Servohebel rutschen kann setze ich ein kleines Stück eines Holzspartels zwischen Ober- und Unterschale und fixiere es. Kann man auf dem Bild leider schlecht erkennen. Am Ruder selber kann es nicht rausrutschen da der Steg im Flügel das verhindert.
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So, Deckel drauf, nochmal alles testen und fertig!
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Gruß Christoph
 

Heulboje

User
Hallo Leute,

bin leider noch nicht ganz so weit.

Ich forme derzeit den Kreuzflipper ab, Flügelober-und Unterseite, beide Seitenleitwerkshälften, eine Höhenleitwerksseite und eine Rumpfseite (von einer neuen Trennebene) sind fertig. Am Wochenende soll die zweite Rumpfseite und zum Schluss die zweite Höhenleitwerkshälfte folgen. Ist schon etwas Arbeit, aber was soll man sonst Sinnvolles an Karneval treiben? Danke an Yello für die Form und die Unterstützung bezüglich Materialbeschaffung.

Der Rumpf ist bei mir bis auf die vordere Öffnung für den Motorspant geschlossen, da ich den Rumpf aufblasen möchte. Eine entsprechende Lanze zum Vorspannen des Ballons ist auch fertig.
Daher warte ich sehnsüchtig auf einen entsprechenden Beitrag an dieser Stelle. Jochen, jetzt mal los…!

Ganz tolle Beiträge übrigens von allen, mal immer weiter so!

Fabian, schönes Teil übrigens, trotz Loch. Aber muss man sich für bidirektionales Gewebe heute schon entschuldigen? Dann komm ich da wohl nicht mehr raus, bin ich nämlich ziemlicher Fan davon und werde das zumindest im Flügel ganz sicher verbauen.


Gruß an alle,

Thomas
 
Dann warst ja auch schon ganz schön fleißig, Thomas!

Das mit dem Biax - ist ja eigentlich kein Problem, wird halt n bissl schwerer weil aussen noch Glas in die Form muss für eine gute Oberfläche.
Mir persönlich gefällt aber eine Fläche mit teilweise sicht-SpreatTow besser.

UND, einer der führenden F5D-lern (ich will jetzt keinen Namen nennen - Chr**t*p*) hat mich gefragt was das denn bitte für Gewebe sein soll :P

Gruß Fabian
 
Dann warst ja auch schon ganz schön fleißig, Thomas!

Das mit dem Biax - ist ja eigentlich kein Problem, wird halt n bissl schwerer weil aussen noch Glas in die Form muss für eine gute Oberfläche.
Mir persönlich gefällt aber eine Fläche mit teilweise sicht-SpreatTow besser.

UND, einer der führenden F5D-lern (ich will jetzt keinen Namen nennen - Chr**t*p*) hat mich gefragt was das denn bitte für Gewebe sein soll :P

Gruß Fabian

Hat er? Unverschämt!
 

e-yello

User
Aus Spreadtow kann man mit etwas Fleiss durchaus auch bidirektionales Gelege bauen...;)



Schick,schick was ihr da so baut.....:cool:

Danke uebrigens fuer eure lebhafte Teilnahme am Thread,genauso hab ichs mir vorgestellt:)


Gruss
Yello
 

e-yello

User
Ok,mal schauen ob ich etwas weiter komme.....


Wo war ich stehengeblieben?
Ach ja Holmsteg und Hilfstege.....


Nach dem Aushaerten schleife ich zuerst die Hilfsstege auf grobes Mass, danach den Holmsteg.
Die Hoehe habe ich mir in der Oberschale jeweils zur Trennebene vorher rausgemessen,dazu noch ca 1,5mm fuer die Unterschale(ueber die Laenge annähernd konstant.

Danach lege ich Alufolie auf und lege die Formunterhaelfte in Position auf und bewege sie etwas um zu sehen wo es aufsteht.



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Druckstellen erkennt man dann gut an dem Abdruck der "Abreissgewebestruktur"



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Diese Stellen kann man dann markieren und etwas nacharbeiten.....



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......bis die Form spannungsfrei schliesst.


Tatsächlich ist das mit dieser Methode durchaus ein nicht unerheblicher Aufwand....aber wie immer hilft da die Routine....fuer diesen Holm hab ich kaum länger als eine halbe Stunde gebraucht.



Stützrippen bau ich aus 3mm Balsa gesperrt, also 1,5mm Balsa 0° und 1,5mmBalsa 90° zusammengeklebt.



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Wie schon an anderer Stelle erwähnt bau ich meine Servos gerne ein bevor ich die Form schliesse......

Allerdings muss man dafür beim Flipper selbst die X08 Servos doch heftig bearbeiten......

Die Servos packe ich in Kapton ein damit kein Harz reinläuft.




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Ach der Servostecker wird zentral im Flügel mit eingebaut.....hier mit Kurzschlussstecker (verbindet alle Servokabel miteinander) um die Servos beim Entformen vor Spannungsspitzen zu schuetzen.



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Gruss
Yello
 

e-yello

User
Eventuell spaeter noch etwas mehr zur Servo Geschiche,Hebelängen,mech. Differenzierung usw....aber ich will jetzt erstmal den Fluegel zumachen.....


Nochmal ein finaler Check mit Alufolie ob die Form auch wirklich spannungsfrei schliesst.


Ruderstege bei mir mit Strohhalmen und Carbonschlauch (emc-vega SC 1014)



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Wie gehabt alle Kontaktflächen dünn mit Harz benetzen,dann Mumpe mit einer Spritze auftragen





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Dann Form zusamenfuegen und zusammenspannen





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Die Form lagere ich zum Aushaerten hochkant im Heizungskeller.

Die Flipperform endet an der Endleiste,man kann so an der rausgedrückten Mumpe recht gut erkennen ob die Form hinten auch richtig geschlossen ist.




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Ueblicherweise lasse ich die Form mindestens 3-4 Tage geschlossen,in diesen Fall war es genau eine Woche.




Gruss
Yello
 
Fornication: Rumpf laminieren

Fornication: Rumpf laminieren

Lackiert ist die Rumpfform mit UP-Vorgelat von R&G. Die erste Farbschicht ist klares Vorgelat mit 25% Tagesleuchtfarben-Pigmenten und das Ganze mit weißem UP hinterlegt.

Der Rumpf wird bei der Forni aufgeblasen, also muss als erstes der Ballon vorbereitet werden: Die Lanze für den Ballon ist ein 6mm Messing Rohr, dass ca. alle 20cm mit ca. 1,5mm durchbohrt wurde. Das Ende der Lanze, welches im Rumpf liegt, habe ich diese mit Malerkrepp umwickelt bis es „ballig“ wird und mit Vaseline „weich“ gemacht. An dieser Stelle ist der Ballon in direkten Kontakt zur Lanze und hat hier hohe Spannungen. Wenn das Ende der Lanze nicht weich genug ist wird der Ballon beim Aufziehen beschädigt oder reißt direkt. Das andere Ende der Lanze ist offen und später schiebe ich hier den Druckschlauch auf und mache den mit einer Schraubschelle fest. Außerdem hat die Lanze mit Malerkrepp (umwickelt) eine „Markierung“ wie weit der Ballon aufgezogen werden muss.

Den Ballon bestelle ich bei Ralfs Ballon Shop (http://www.ralfs.de/ralfs-shop/) und ist der Modellierballon 660R (M-660R-089). Ich kaufe ausschließlich die schwarzen Ballons. Ich hatte anfangs mal bunte bestellt und hatten nach dem Aufziehen bereits kleine Löcher und die machten nur Probleme. Hannes hatte damals die schwarzen und keine Probleme. Also schwarze bestellt und seitdem ist Ruhe…

Vor dem Aufziehen gebe ich etwas Mehl in den Ballon und schüttele den Ballon um es zu verteilen. Dadurch bleibt der Ballon beim Aufziehen nicht an der Lanze „kleben“. Das erleichtert das Aufziehen wirklich ungemein (Danke Thomas und Christian für den Tipp… genial :D)

Der Ballon wird auf die Lanze bis über die Markierung aufgezogen und mit Tesafilm an der Markierung umwickelt um ein verrutschen zu verhindern. Dann schneide ich den Kragen am Ende des Ballons ab um diesen besser abdichten zu können. Die Abdichtung erfolgt, indem ich ihn mehrfach mit Tesafilm am Ende umwickele. Dabei wickle ich das Tesafilm auch über das Ende des Ballons hinweg auf die Lanze. Das Ende wird so oft umwickelt, bis der Durchmesser vom Tesafilm/Lanze etwas dicker ist als der Durchmesser der Rumpfform an der Stelle ist, so dass dieser später hier geklemmt wird.

Der Endbereich der Lanze sollte ungefähr so aussehen und das Tesafilm auf jeden Fall leicht bis in die Form gehen.
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So liegt der Ballon später in der Form. Das vordere offene Ende in der Form wird mit einem Stopfen verschlossen.
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Grundsätzlich ist es wichtig, dass die Form vollständig geschlossen ist und der Ballon nirgendwo rausquellen kann. Passiert das, wird er platzen bzw. man kann nicht mit hohem Druck pressen.

Es empfiehlt sich den Ballon einmal vorsichtig (!) auf zu blasen und die Dichtigkeit zu überprüfen.

Ich setze, wie Yello schon zeigte, bereits Muttern mit in den Rumpf ein. Ich nehme aber M3 Flügelmuttern und flexe die Flügel vorher ab.
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Im Rumpf verbaue ich lediglich IMS65 800tex Rovings und 110g/dm² Kevlar Gewebe. Insgesamt liegen pro Rumpfhälfte 2 Lagen vom Kevlar Gewebe unter 45°.
Um das tränken zu erleichtern/ beschleunigen schneide ich zwei große Rechtecke von der Rolle, die jeweils für zwei Lagen reichen. Die Rechtecke werden nach dem Tränken diagonal getrennt und dann einzeln eingelegt. Würde ich nicht noch Rovings zwischen die Lagen im Rumpf legen wollen, könnte man die beiden Rechtecke auch übereinander tränken, dann teilen und alles als ein „Packet“ einlegen – so machen wir es bei einem F3F Flieger von uns. So baut man super schnell einen Rumpf.

Für den Rumpf nehme ich wieder L285/H161 damit das Harz nicht schon zäh ist wenn man die Form zu macht. Umso flüssiger das überschüssige Harz ist, umso besser lässt es sich vom Ballon aus der Form drücken. Längerer Härter wäre noch besser aber alle mir bekannten erfordern dann Tempern.

Die Rechtecke werden auf Folie getränkt. Hier kippe ich wieder abgewogenes Harz auf das Gewebe und verteile es mit dem Schaumroller.
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Wer meint man müsse nicht abwiegen, denn der Ballon macht das schon, der liegt falsch. Genau wie beim Flügel richtet auch nicht das Vakuum zu hohen Harz verbraucht. Somit bügelt auch der Ballon keine Verschwendungen aus. Auf das Gewebe sollte grundsätzlich nur so viel Harz wie es das Gewebe benötigt. Eine gute Faustformel wenn man nicht extremen Leichtbau betreiben will: Genau so viel Harz/Härter wie das Gewebe wiegt. Wer es genauer wissen will sollte mal im Wiki von R&G schauen, da sind die optimalen Tränkgrad für viele Gewebe gezeigt.
Bei diesem Rumpf hatte ich mich „verkippt“ und zu viel drauf gekippt und auch gedacht „…der Ballon drückt es schon raus“ – Vorweg, dieser Rumpf ist 5-10g schwerer als die, die ich sonst gebaut hatte.

Dann wird das Gewebe geschnitten und erstmal beiseitegelegt.
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In den Bereich, wo der Ballon das Gewebe nicht hindrücken kann fülle ich den Bereich mit Rovings aus. Das ist hauptsächlich die Flächenanformung, wo ich je Seite 6 Rovings einlege.
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Sowie die Seitenleitwerks-Anformung mit 2 Rovings. Kleinere Kanten fülle ich etwas mit Harz/Baumwollflocken-Mumpe. Den kompletten Rumpf streiche ich noch dünn mit Harz ein.
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Dann Lege ich die erste Lage Kevlar mit der Trägerfolie ein, drücke es leicht an. Jetzt entferne ich die Trägerfolie und streiche mit dem trockenen Pinsel das Gewebe in die Form.
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Anschließend kommen in alle 4 Ecken vom Rumpf über die komplette Länge jeweils drei Rovings. Eigentlich sollte man diese auch auf Folie vortränken aber wir wollen ja mal nicht übertreiben :p. Drauf kommt dann die zweite Lage Kevlar, wieder mit Folie eingelegt, leicht angedrückt, Folie entfernt und mit trockenen Pinsel festgedrückt.
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Auf dem Bild sieht man bei der oberen Rumpfhälfte die frisch eingelegten Rovings. Bei der Unteren ist schon die zweite Lage eingelegt und der Gewebe-Überstand bündig zur Trennebene an beiden Seiten abgeschnitten. Das geht am besten mit einer gebogenen Schere.
Übrigens: Wer der Meinung ist, dass Kevlar schwer zu schneiden ist hat einfach nur die falsche Schere ;) oder sie ist stumpf geworden. Sollte eure stumpf geworden sein kann man sie z.B. NTS in Solingen günstig und in top Qualy wieder aufarbeiten/ schleifen lassen und inkl. Mikroverzahnung erneuern (Günstiger als bei den Faserverbund Händlern, die diese auch nur weiterleiten). Dann lässt sich auch Kevlar wie Glas schneiden.

Bei der anderen Rumpfhälfte kürze ich den Überstand, nach dem Einlegen der zweiten Lage Kevlar, auf ca. 1cm (an den Enden 45° Ein/Auslauf). Dafür führe ich einen Holzblock mit der Schere auf der Trennebene und schneide auf diesem – das erleichtert und beschleunigt das Beschneiden und gibt eine gleichmäßige Schnittkante.
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Die Rumpfform hat ein Loch für die Flächenverschraubung um die Mutter zu positionieren. Ich drücke eine gewachste Schraube durch das Loch, bis sich das Gewebe leicht von der Oberfläche wegdrückt. Mit einer Spitze schiebe ich das Gewebe auf Seite, so dass ich die Schraube durchschieben kann.
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Dann halte ich die Mutter in Position und schraube die Schraube bis sie gerade so auf der Unterseite rausschaut ein und ziehe mit der Mutter die Schraube an die Form heran. Um die Mutter schmiere ich Mumpe (Harz/Baumwollflocken) und lege aus dem Verschnitt zwei Lagen Kevlar auf die Mutter. Die benötigt man u.A. auch, damit der Ballon nicht an der Schraube/Mutter beschädigt wird.
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In der Anformung für das SLW setze ich mit zwei Passstiften und etwas Mumpe eine GfK Rippe ein. Dadurch hat man etwas mehr „Fleisch“ und bessere Positionierung für die Passstifte beim Aufkleben vom SLW am fertigen Rumpf.
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Dann kann der Ballon eingelegt werden.

Ich wickele Nylon-Anglerschnur um die Formhälfte damit sichergestellt ist, dass der Überstand vom Gewebe beim Zusammenfügen auf jeden Fall innen liegt. Das vereinfacht/beschleunigt das Zusammenfügen erheblich. Es ist auch völlig egal wenn sich das Gewebe von der Oberfläche der Form abhebt. Der Ballon drückt später alles wieder perfekt an.
Im Bild sieht man auch den Stempel mit dem die Vorderseite verschlossen ist.
GOPR6578.JPG

Jetzt kann die andere Formhälfte aufgesetzt werden. Durch die Nylon-Schnur kann das Aufsetzen völlig „blind“ und ohne Kontrolle ob kein Gewebe auf der Trennebene liegt erfolgen und ist eine Sache von Sekunden.
Ich fixiere das Ganze jetzt erstmal mit einer Schraubzwinge und entferne die Nylonschnur. Dazu schneide ich immer die Schnur unmittelbar vor der Form und zieh von der anderen Seite die Schnur durch. Dann wird an der nächsten Stelle Die Schnur wieder vor der Form geschnitten und durchgezogen – so dass man nicht die komplette Schnur durchziehen muss, sondern nur kurze Stücke.

Anschließend werden die Schraubzwingen gesetzt. Sieht im Bild vielleicht übertrieben aus – ist es aber nicht! Viel hilft viel! Den Druck sollte man nicht unterschätzen und man muss unbedingt verhindern, dass der Rumpf aufgedrückt wird.
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Der Rumpf wird schrittweise bis 2,5bar aufgeblasen. Man sollte immer wieder kontrollieren ob sich die Trennnaht o.Ä. aufdrückt. Wenn nicht, weitermachen bis 2,5bar. Nicht erschrecken, das knarrt, knackst und blubbert schon mal ganz gut.
Ich habe einen 25l Kompressor. Den befülle ich vorher(!) einmal komplett, stelle den Druckregler auf 2,5bar und gebe später „Dauerfeuer“ vom Kessel des Kompressors auf den Ballon. Den Kompressor lasse ich aber aus, das er im Falle des Falles nicht nachts anspringt – Schlaf ist mir wichtiger als ein Rumpf ;). Im Normalfall ist nach 12h aber kaum was aus dem Kompressor raus.
 
Fornication: Rumpf entformen

Fornication: Rumpf entformen

Als erstes den Druck aus dem Ballon lassen.

Dann das WICHTIGSTE: Die Schrauben der Flächenverschraubung raus drehen. Werden diese vergessen kann das dramatisch für eine Form enden!!!!!!!!!

Dann die Schraubzwingen abnehmen und die Form aufhebeln und dann sollte es ca. so aussehen. Am Rumpf und in der Form sieht man noch schön wie der Ballon das Harz raus gedrückt hat.
20160126_185518.jpg

Ich ziehe den Ballon immer an der Motorspanseite / zum größeren Querschnitt hin heraus. Dafür schneide ich mit dem Dremel den Motorspanbereich und das Rumpfende etwas frei. Dann einfach immer mit gerade so viel Kraft, dass man merk, dass sich der Ballon etwas löst ziehen und nicht die Geduld verlieren und kräftiger ziehen – immer nur so viel, dass er sich etwas löst. Normalerweise zieht man so den Ballon mit Lanze unbeschädigt heraus.
Achtung: Anfangs hatte ich den Ballon am Rumpf nach hinten heraus gezogen - wenn dann der Ballon doch mal reißt beginnt das Drama: Innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde wickelt sich der Ballon entlang der Lanze auf und da man in dem Moment noch zieht, rammt man den Ballon, der mittlerweile wie ein O-Ring auf der Lanze sitzt hinten zwischen Rumpfseitenwand und Lanze und bildet einen super Formschluss. Das hat mich schon eine Lanze und einmal einen Rumpf gekostet. Wenn man nach vorne zum großen Querschnitt hin zieht und der Ballon reißt passiert nichts. Der im Rumpf gebliebene Rest kann man mit einem Stab herausschieben.

Den Überstand an der Rumpfnaht besteht nur aus Lack und Harz und lässt sich am einfachsten mit einem scharfen Stechbeitel entfernen.
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So sieht er von innen aus, Der Ballon hat perfekte Arbeit geleistet ;)
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Gewicht wie vorher schon geschrieben 10g schwerer als meine anderen, gleich aufgebauten Rümpfe.
20160126_190208.jpg

Gute Nacht

Christoph
 
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