Neues vom Funk

DD8ED · 15. Mai 2016

Hallo zusammen,
nachdem zu Thema Funk und Funkstandards lange Zeit Ruhe war, ist jetzt der Gong zur nächsten Runde geschlagen worden.
Die R&TTE-Direktive als Grundlage des Funkbetriebs läuft aus und wird durch die Radio Equipment Directive ersetzt.
Dadurch ergeben sich Änderungen.
Für weitere Infos guckst du hier: http://www.modellflug-im-daec.de/images/buko/service/funk/RED.pdf

JAyThaRevo · 15. Mai 2016

Let the games begin :cool:

WalterH · 15. Mai 2016

Lieber Frank danke für die Info.

Wenn ich mal aus dem Link einen kurzen Text zitieren darf:
" Ab Mitte Juni2017 müssen alle Funkanlagen, die der RED unterliegen, dieser und den durch siereferenzierten Normen (nicht nur im Bereich Funk) entsprechen..."

Kann ich davon ausgehen, dass es hier wieder ein Bestandsschutz geben wird und nur Anlagen die neu in Vertrieb genommen werden betroffen sind?

Die Verbesserung von Empfängern in Bezug auf die Blockung von benachbarten Kanälen ist ja grundsätzlich sehr positiv.
Kann man vom jetzigen Stand der Technik in etwa abschätzen welche Kosten dann auf den Kunden zukommen? Grob geschätzt?

Sind die avisierten Ziele bei kleinen mobilen Empfängern erreichbar? Ein dickes Metallgehäuse macht sich in einem HLG oder F3b Segler nicht gut.

Grüße
Walter

Walter24 · 16. Mai 2016

Directive 2014 / 53 /EU in Deutsch damit man sich das mal selber reinziehen kann.
http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32014L0053&from=DE

Dazu ein Kommentar - Buchauszug:
https://books.google.de/books?hl=de...Ves#v=onepage&q=Directive 2014/53/EU&f=false

Wo sind dazu die techn. Prüfvorschriften und Prüfverfahren?
In der Vorschrift selbst steht wie üblich nur heiße Luft mit viel Geschmack.

--

DD8ED · 16. Mai 2016

Hallo,

WalterH schrieb:
Kann ich davon ausgehen, dass es hier wieder ein Bestandsschutz geben wird und nur Anlagen die neu in Vertrieb genommen werden betroffen sind?

Das wird genauso sein. Same procedure as every year.

WalterH schrieb:
Die Verbesserung von Empfängern in Bezug auf die Blockung von benachbarten Kanälen ist ja grundsätzlich sehr positiv.

Es werden sich mit Sicherheit Leute finden, die daraus ein durch die "Lobby" geschaffenes Handelshemmnis machen werden

WalterH schrieb:
Kann man vom jetzigen Stand der Technik in etwa abschätzen welche Kosten dann auf den Kunden zukommen? Grob geschätzt?

Dazu kann man nichts sagen. Das kann von einem einfachen Retesting mit ein paar Cent pro Empfänger bis zu einer völligen Neuentwicklung reichen.

WalterH schrieb:
Sind die avisierten Ziele bei kleinen mobilen Empfängern erreichbar? Ein dickes Metallgehäuse macht sich in einem HLG oder F3b Segler nicht gut.

Das ist keine Frage des Gehäuses, sondern der "inneren Werte" des verwendeten Funkchips. Da der Geräteentwickler darauf kaum Einfluss hat, wird das noch spannend werden.
Ich habe ein System getestet. das lag knapp jenseits der Grenze. Knapp daneben ist aber auch vorbei.

jansky · 16. Mai 2016

DD8ED schrieb:
Das ist keine Frage des Gehäuses, sondern der "inneren Werte" des verwendeten Funkchips.

Machen da nicht die IC-Hersteller richtig Druck?
Die sind doch mutmaßlich mit denselben Chips in diversen 2,4GHz-Geräten vertreten.
Und wenn einer davon die neuen Regeln nicht mehr einhalten kann, kostet das Millionen..

Wolfgang Fleischer · 16. Mai 2016

Sind denn die gängigen Transceiver wie z.B. der CC2500 mit Hilfe einer SW Anpassung in der Lage die geforderten Normen zu erfüllen ?

Wäre es nicht am Einfachsten das Band etwas zu reduzieren und die Ränder zu meiden ?

WalterH · 16. Mai 2016

Wolfgang Fleischer schrieb:
Sind denn die gängigen Transceiver wie z.B. der CC2500 mit Hilfe einer SW Anpassung in der Lage die geforderten Normen zu erfüllen ?

Wäre es nicht am Einfachsten das Band etwas zu reduzieren und die Ränder zu meiden ?

Dann beschweren sich die Anwender in Situationen mit vielen gleichzeitig betriebenen Fernsteuerungen wie z.B großen Vereinen oder bei Wettbewerben, da darf ja seit 2,4 GHz jeder einschalten wann er will.

DD8ED · 16. Mai 2016

jansky schrieb:
Machen da nicht die IC-Hersteller richtig Druck?
Die sind doch mutmaßlich mit denselben Chips in diversen 2,4GHz-Geräten vertreten.
Und wenn einer davon die neuen Regeln nicht mehr einhalten kann, kostet das Millionen..

Die Hersteller der in R/C-Anlagen üblichen Chips sind in der ETSI bisher nicht in Erscheinung getreten.
Es bedarf wohl eines schmerzhaften Lerneffekts, bis die mal antanzen. Nur ist dann der Zug abgefahren.

Wolfgang Fleischer · 16. Mai 2016

WalterH schrieb:
Dann beschweren sich die Anwender in Situationen mit vielen gleichzeitig betriebenen Fernsteuerungen...

Wenn ich statt über 80 Kanäle hoppe nur 70 nutze, wird es wohl keine Probleme geben.

DD8ED · 16. Mai 2016

Wolfgang Fleischer schrieb:
Sind denn die gängigen Transceiver wie z.B. der CC2500 mit Hilfe einer SW Anpassung in der Lage die geforderten Normen zu erfüllen ?

Wäre es nicht am Einfachsten das Band etwas zu reduzieren und die Ränder zu meiden ?

Von den Rändern wegbleiben nutzt erfahrungsgemäss nix, da solche Blockingeffekte oft sehr breitbandig wirken. Die CC2500 Radiomachine ist solo nicht empfindlich genug und braucht noch ein Frontend wie z.B. CC2591. Das macht die Sache nicht einfacher. Der CC2500 solo wird es überleben, aber die Empfindlichkeit ....... :cry:

DD8ED · 16. Mai 2016

Wolfgang Fleischer schrieb:
Wenn ich statt über 80 Kanäle hoppe nur 70 nutze, wird es wohl keine Probleme geben.

Doch, gibt es. Hat eine Messung gezeigt. Die Blockingeffekte gibt es auch in der Bandmitte.

Wolfgang Fleischer · 16. Mai 2016

DD8ED schrieb:
Nur ist dann der Zug abgefahren.

Mir kommt es langsam so vor als würde gerade unser Zug abfahren, erst die 100m Reglung, jetzt neue Regelungen im Funk und das werden bestimmt nicht die Letzten sein.
Da wir ohnehin zu einer aussterbenden Spezies gehören, soll dieser Vorgang durch die Brüsseler Regulierungswut wohl noch beschleunigt werden.

WalterH · 16. Mai 2016

DD8ED schrieb:
Von den Rändern wegbleiben nutzt erfahrungsgemäss nix, da solche Blockingeffekte oft sehr breitbandig wirken. Die CC2500 Radiomachine ist solo nicht empfindlich genug und braucht noch ein Frontend wie z.B. CC2591. Das macht die Sache nicht einfacher. Der CC2500 solo wird es überleben, aber die Empfindlichkeit .......

Ja um so empfindlicher (im Empfang, Reichweite) um so empfindlicher (für Störungen).

DD8ED · 16. Mai 2016

Wolfgang Fleischer schrieb:
Mir kommt es so langsam vor als würde gerade unser Zug abfahren, erst die 100m Reglung, jetzt neue Regelungen im Funk und das werden bestimmt nicht die Letzten sein.
Da wir ohnehin zu einer aussterbenden Spezies gehören, soll dieser Vorgang durch die Brüsseler Regulierungswut wohl noch beschleunigt werden.

Nur um es gleich zu Anfang klar zu machen und Legendenbildung zu vermeiden.
Die neuen Regeln hinsichtlich des Blockings zielen auf WiFI- AP´s in Verbindung mit LTE. Vorzugsweise LTE-Pico-Cells. Mit Modellflug hat das nichts zu tun. Das ist nur der Flurschaden.

Um diesen Flurschaden abzuwenden, müssten dann aber mal alle Hersteller von R/C-Anlagen mitmachen und sich daran beteiligen um möglichst viel Einfluss zu gewinnen. Es könnte sonst ein SEHR schmerzhaftes Erwachen geben.

Eine Lösung liegt in den Testmethoden, die gnädiger gestaltet werden könnten. Aber diese Arbeit muss getan werden.

Wolfgang Fleischer · 16. Mai 2016

DD8ED schrieb:
. Aber diese Arbeit muss getan werden.

Das könnte ja nur EMIG_RC leisten:

Die EMIG-RC (European Manufacturer & Importer Group / Radio Control) ist ein Zusammenschluss von nationalen und internationalen Anbietern und Herstellern von Modellfernsteuerungen sowie von europäischen Verbänden im Bereich des ferngesteuerten Modellbaus. Dieser Zusammenschluss dient der Vertretung der gemeinsamen Interessen der Anbieter und Verbände im R/C-Bereich gegenüber nationalen und europäischen Behörden, nationalen und europäischen politischen Instanzen und der Öffentlichkeit.

Einige der Großen, wie Jeti oder Ripmax z.B. scheint das aber nicht zu interessieren....

Oder haben die andere Möglichkeiten/Interessen ?

DD8ED · 16. Mai 2016

Wolfgang Fleischer schrieb:
Das könnte ja nur EMIG_RC leisten:

Die EMIG-RC (European Manufacturer & Importer Group / Radio Control) ist ein Zusammenschluss von nationalen und internationalen Anbietern und Herstellern von Modellfernsteuerungen sowie von europäischen Verbänden im Bereich des ferngesteuerten Modellbaus. Dieser Zusammenschluss dient der Vertretung der gemeinsamen Interessen der Anbieter und Verbände im R/C-Bereich gegenüber nationalen und europäischen Behörden, nationalen und europäischen politischen Instanzen und der Öffentlichkeit.

Einige der Großen, wie Jeti oder Ripmax z.B. scheint das aber nicht zu interessieren....

Oder haben die andere Möglichkeiten/Interessen ?

Das leistet die EMIG-RC schon seit Jahren. Die ist extra dafür gegründet worden.
Einfluss und den Zugriff auf Insiderinfos haben aber naturgemäss nur die Mitglieder. Nichtmitglieder treten in der ETSI nicht in Erscheinung.

Ungeachtet dessen wird das Thema der RX-Parameter wahrscheinlich schon beim nächsten ETSI-Meeting Anfang Juli weiter bearbeitet. Ich fang schon mal an, dazu Contributions zu schreiben.

Hans Schelshorn · 16. Mai 2016

DD8ED schrieb:
Die Hersteller der in R/C-Anlagen üblichen Chips sind in der ETSI bisher nicht in Erscheinung getreten.
...

Ich kann mir nicht vorstellen, daß die was gegen ein Geschäft durch erzwungene Neuentwicklungen haben.
Warum sollen die sich dagegen wehren, neue Chips liefern zu dürfen?

Servus
Hans

jansky · 17. Mai 2016

Geschäft macht man mit Verkauf, nicht Neuentwicklung. Die ist teuer und riskant.
Jeder Produzent hat etwas dagegen, wenn er wegen Regeländerungen seine Bestandsprodukte nicht mehr verkaufen darf.

DD8ED · 17. Mai 2016

Hallo zusammen,
ich habe gerade mal in die Teilnehmerliste des nächsten Meetings geschaut. Da sind bis jetzt 2 Chip-Hersteller registriert.
allerdings haben sich erst 17 Teilnehmer registriert. Damit fehlt noch die Hälfte der üblichen Verdächtigen und dieses mal könnte es voll werden. Ist ja noch fast 6 Wochen hin.

Hinsichtlich existierender R/C-Anlagen werde ich bis dahin (hoffentlich) weitere Empfänger-Messdaten haben, die dann bei der ETSI auf den Tisch gelegt werden und nur schwer zu ignorieren sind.

Mal sehen sprach der Maulwurf

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