Kleines Urmodell mit scharfen Kanten abformen - WIE?

Hallo Zusammen

möchte meine aus SikaBlock gefrästen "Leitwerkspylon" abformen - aufgrund der kleinen und steilen Kanten stellt sich die Frage wie:

Wie nach dem Formharz weiter??

- Komplette lagen Glas über beide Pylons werd ich nicht ohne Luftblasen schaffen, zumindest die hintere gerade Kante wird unmöglich sein am Stück zu laminieren
- Mit Glasschnitzel und Mumpe in den Ecken und Kanten, dann bleibt nicht mehr viel über...

Bitte um Tips, Ideen zum besten Vorgehen....DANKE

BILD ZEIGT DIE VERSION 1 noch aus MDF gefräst und lackiert, NEU aus Ureol / Sikablock und nur noch 2 Pylons mit 3.5cm Abstand.

IMG_8327.jpg
 

Gideon

Vereinsmitglied
Nachdem das Formenharz geliert ist, eine dünne Kupplungsschicht aus Laminierharz, Baumwollflocken und Thixotropiermittel mittels Pinsel auftragen und dann mit einem Harz-Quarzsand-Gemisch hinterfüllen. Wenn Du später das Laminat mit einem Silkonstempel verdichtest, musst Du nur aufpassen, die Schraubzwinge nicht zu stark anzuziehen. Die ganze Form kannst Du auch noch mit einem Kasten aus Multiplex oder Siebdruckplatte einhausen, das macht sie dann deutlich robuster.
 
Nachdem das Formenharz geliert ist, eine dünne Kupplungsschicht aus Laminierharz, Baumwollflocken und Thixotropiermittel mittels Pinsel auftragen und dann mit einem Harz-Quarzsand-Gemisch hinterfüllen. Wenn Du später das Laminat mit einem Silkonstempel verdichtest, musst Du nur aufpassen, die Schraubzwinge nicht zu stark anzuziehen. Die ganze Form kannst Du auch noch mit einem Kasten aus Multiplex oder Siebdruckplatte einhausen, das macht sie dann deutlich robuster.


Danke Stefan

Sprich du würdest aufs Auslaminieren mit Gewebe gänzlich verzichten?
Wollte erst mit Giesharz arbeiten, aber hab bedenken das mir da was bricht.
Wie würdest du das Harz-Sand-Verhältnis wählen?

Nachtrag: Silikonstempel
Würdest du zum Silikonstempel raten oder kann ich das Negativ einfach eintrennen / PVA und mit Giesharz ein positiv abformen um das Laminat damit zu pressen? Wenn Silikon, welche der unzähligen Massen ist zu empfehlen?
 

Gideon

Vereinsmitglied
Ja, kein Gewebe. Das brauchst Du bei derartig kleinen Formen nicht. Gewicht ist ja kein Thema. Hinsichtlich des Mischungsverhältnisses würde ich mich einmal mit 4 Teile Sand zu 1 Teil Harz an die ideale Mischung herantasten.

Silikone würde ich nur additionsvernetzte wie z.B. das ADDV M 4641 empfehlen. Mit einem flexiblen Stempel machst Du Deine Form nicht kaputt.
 

FamZim

User
Moin

Der Sand im Gemisch setzt sich immer unten ab, und oben ist dann fast klares Harz drüber.
Da kann man trockenen Sand rein streuen wenn gewünscht.

Gruß Aloys.
 
Danke Jungs dann fahr ich mal zum Baumarkt und bestell bei euch gleich mal Silikon, Stefan ;o)
 
Das werkzeuggiesharz hab ich daheim aber Trau dem ganzen bei der Form nicht wirklich.

Frage noch an Stefan:

Wie die Negativform eintrennen für den Stempel aus Silikon?
 

Gideon

Vereinsmitglied
Das werkzeuggiesharz hab ich daheim aber Trau dem ganzen bei der Form nicht wirklich.

Frage noch an Stefan:

Wie die Negativform eintrennen für den Stempel aus Silikon?

Gar nicht, das Silikon ist selbsttrennend. Später für Epoxy Grundierwachs auf den Stempel. Das Werkzeuggießharz ist hartelastisch, ein Ausbrechen der Formkanten ist hier nicht zu befürchten.
 
Gar nicht, das Silikon ist selbsttrennend. Später für Epoxy Grundierwachs auf den Stempel. Das Werkzeuggießharz ist hartelastisch, ein Ausbrechen der Formkanten ist hier nicht zu befürchten.

Danke Stefan - Grundierwachs hab ich :)
Und Silikon auch gerade bestellt bei euch - damit es sich rentiert wie immer mit ein wenig Gewebe *grrr kaufsucht*

Was würdest du nun empfehlen:
A) Formharz, Kupplungsschicht und Quarzsand / Harzgemisch
B) Werkzeuggiesharz

Was ist langlebiger?

DANKE
 
Gut dann werd ich zwei Formen bauen und mit der Quarzsandmethode anfangen in der Hoffnung das Urmodell überlebt es *gg*
 
Hallo zusammen,

beim NITRO DP haben wir die Formenharzschicht nach dem Angelieren mit Quarzsand abgestreut. Am nächsten Tag haben wir den Polymerbeton (Quarzsand mit Epoxy) komplett hinterfüllt. Die Form für den Hauptrumpf (ohne die Abziehnase) ist ca. 1300 mm lang.
Damit sie gerade bleibt, haben wir Bewährungsstahl (6mm Baustahl) mit eingegossen. Selbst nach dem Tempern ist die Form so gerade, dass kein Laminierharz aus der Trennebene austritt, wenn wir den Ballon mit 3 bar aufpumpen. Wir dürfen die Form nicht sofort fest verschrauben, damit beim "Anblasen" überschüssiges Epoxy austreten kann. Erst nach ca. 15 Minuten wird die Form fest verschraubt.
Mit Verzug iss nich....
Auf dem Bild ist nur einer der zwei Stäbe eingelegt.

mfg
Paul
 

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Das klingt vielversprechend- morgen wird gebaut :-)

Drückt ihr das Sand/Harzgemisch noch fest oder einfach einlöffeln und 24h warten?

Hab bedenken das der Sand sonst durch das angelierte Formharz drückt wenn man den noch leicht verdichtet.

Mischverhältnis hätt ich jetzt 80/20 gewählt...
 
das Sand/Harzgemisch mußt du shon fest drücken, da kann ja auch nichts passieren da die Schicht
Formenharz schon ausgehärtet ist, dieser Arbeitschritt erfolgt ja erst am nächsten Tag,
den trockenen Sand den du auf das angelierte Formenharz streust, darfst du allerdings nicht festdrücken

mfg Rene
 
Polymerbeton

Polymerbeton

Morgen zusammen.

Was mir beim Formenbau wichtig war:
Nachträglich haben wir an der Form KEINERLEI Arbeiten mehr durchgeführt, ausser verputzen. Alle Verschraubungen, Passtifte und Bohrbuchsen sind bereits funktionstüchtig eingebaut.

mfg
Paul
 

steve

User
Hallo,
noch mal zur Kernfrage: Die Wahl der Trennebene ist sehr ungünstig. Sie wird idealerweise entlang der scharfen Kante gelegt. Bedeutet evtl. eine Trennebene mehr aber so ist das Leben.

Habe auch bei einer meiner ersten Segler-Rumpf-Formen eine super scharfe Anformung der Endleiste an der Wurzelrippe vorgesehen. Sie hatte noch 1mm Dicke. Dennoch war es sehr schwer dort Trennmittel einzubringen, es dort zu polieren etc. Gab dann auch gleich mal Probleme beim Entformen des Urmodells. Selbst in deutlich entschärfter Form bei z.B. Rümpfen der Me163 ist das ein Gewürge. Die fertigen Teile flutschen da noch relativ einfach raus, wenn die nicht zu steif sind. Aber gewohnt polierte Oberflächen bekommt man dort nicht aus der Form. Würde ich nie mehr machen.

Behelf könnte eine quasi elastische Form sein, die nur an dieser Endkante geteilt ist. Vorne bleibt sie zu. Wenn sie nicht zu steif gebaut ist, kann man sie hinten um einige Millimeter spreizen. Dann ist es kein Problem sie einzuwachsen, dort zu polieren und auch das Gewebe bis in die Kante zu bekommen.

VG
 
Pylonform

Pylonform

So die Pylon-Form inkl. Silikonstempel ist fertig und macht einen guten Eindruck.
Hab mich erstmal an der Quarzsand-Harz Methode versucht und die kleine Form ist wirklich sehr robust geworden.
Auch das Silikon lässt sich sensationell verarbeiten - danke an den Tip.

Werde am Wochenende die ersten Pylons laminieren und berichten.

Pylon Form.jpg
Pylon-Stempel.jpg
 

Gideon

Vereinsmitglied
Sieht gut aus! Mach auf den Silikonstempel noch Grundierwachs drauf, dann hält er länger. Das M 4641 lässt sich völlig blasenfrei und damit transparent vergießen, wenn die katalysierte Mischung vorher einige Zeit bei 10-15 mbar evakuiert wurde. Die Oberfläche des Stempels ist ja aber vollständig geschlossen, sodass das eigentlich nur Kosmetik ist. Auf das Endergebnis hat dieser Umstand absolut keinen Einfluss.
 
Sieht gut aus! Mach auf den Silikonstempel noch Grundierwachs drauf, dann hält er länger. Das M 4641 lässt sich völlig blasenfrei und damit transparent vergießen, wenn die katalysierte Mischung vorher einige Zeit bei 10-15 mbar evakuiert wurde. Die Oberfläche des Stempels ist ja aber vollständig geschlossen, sodass das eigentlich nur Kosmetik ist. Auf das Endergebnis hat dieser Umstand absolut keinen Einfluss.

schon geschehen Stefan ;o)
Bin gespannt wie es mit laminieren klappt - denk aber es sollte werden *gg*
 
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