Pedelec/ E-Bike Akku aufladen (Alternative zum Original Ladegerät)

Guten Abend allerseits!


habe mehrere Pedelec Akkus geschenkt bekommen, teilweise mit kaputten Ladegeräten, die Akkus an sich haben volle Leistung. Es handelt sich dabei um LI-ION Packs mit 26V 16Ah und 36V 15Ah.

Die Packs besitzen ja eine BMS Platine zum Balancen, Unterspannung, Temp usw....

Jetzt die große Frage:

Wie Lade ich die mit dem Junsi 4010 auf, oder nur ein Netzteil mit der Spannung, die auf dem Ladegerät steht anklemmen und das BMS regelt den Ladevorgang und ich brauch dann nur an den LEDs den Status abzulesen?

Ich denke mal das Plus und Minus, welches zur Sicherung führt ist die Stromentnahme und das mit C gekennzeichnete und Minus zum aufladen? Das T wird dann Tempsensor sein und das S auch eine Art Sensor?

Anbei ein Bild der Anschlüsse


Besten Dank!

Marc


 

Crizz

User
Mit dem Junsi kannst du bestenfalls laden, wenn du auf "ohne balancing" einstellst, ob die Firmware das unterstützt bei der Zellenzahl weiß ich nicht. Aber was anderes bleibt die bei Li-XX-Zellen nicht übrig wenn keine EInzelabgriffe vorhanden sind. Limit für das 4010 sind 10 Zellen, wären also 37 V Nominal - somit noch im machbaren Bereich.

Allerdings ist das auch gleich Perlen vor die Säue geworfen - bei integriertem BMS reicht ein Festspannungsnetzteil bzw. regelbares NT das du auf die Ladeschlußspannung einstellen kannst. Den Rest erledigt das BMS normalerweise.
 
Vielen Dank, das wollte ich hören.


Habe das Junsi an Minus und C angeschlossen, wird nicht erkannt. Es liegen an den Kontakten aber 25v an.
 
Allerdings ist das auch gleich Perlen vor die Säue geworfen - bei integriertem BMS reicht ein Festspannungsnetzteil bzw. regelbares NT das du auf die Ladeschlußspannung einstellen kannst. Den Rest erledigt das BMS normalerweise.

Ist das so? Das BMS regelt den Ladestrom? Ich dacht das sei nicht so. Wie macht es das? Wo geht die Wärme hin?
Soweit ich weiß, muss man eine strombegrenzte Spannungsquelle anschließen.
Ich bin mir da zu 98% sicher.

Normaler Weise ergibt sich das ja von selbst, aber inzwischen gibt es Netzteile, die nicht aufgeben, wenn es ums Spannunghalten geht.

Stefan
 

Crizz

User
BMS = Battery Management System. Solche Systeme verfügen normalerweise über einen eigenen Microcontroller und Leistungsteil, der sowohl Lade- wie auch Entladestrom überwacht und begrenzt. Das BMS wird jeweils für den Akkutyp programmiert und kann damit auch den Ladestrom begrenzen. Nicht zu verwechseln mit einfachen Lastmodulen, die lediglich gegen Überladung schützen sollen und dann den Ladestrom größtenteils über entsprechende Hochlastwiderstände vernichten. Ein BMS für einen 4-Zeller Akku kann schnell 100.- kosten.

Um dazu was genaueres sagen zu können, wie es im konkreten Fall aussieht, müßte man die verbaute Elektronik im Detail betrachten. So lange ist es eher spekulativer Natur.
 
Ist das so? Das BMS regelt den Ladestrom?

Das wäre mir neu. Normal regelt das Netzteil den Ladestrom, das BMS reagiert nur bei Unter- und Überspannung.
Die Netzteile von E-Bikes sind normalerweise so schwach, dass dort nichts geregelt werden muss. ;)

Mit dem Junsi würde ich da ohne Wissen keinesfalls herumtun.

Manche Akkus von E-Bikes (Bosch) lassen sich nicht laden über simplen Plus-Minus-Kontakt.
 

SeK

User
Ich möchte mich bei dieser Diskussion mal nicht festlegen, dass das im Akku integrierte BMS den Laden-/Entladestrom selbst ausregelt, auch wenn mir kein Akku mit solch einem BMS bekannt ist. Bei einem aufwendigeren BMS wäre das sicherlich möglich, ich schätze die Lage jedoch so ein, dass es in der Praxis nicht vorkommt, da dies den Schaltungsaufwand und damit auch den Platzbedarf der Elektronik in die Höhe treiben würde, Platz den man in vielen Akkus gar nicht hat. Die käuflich erhältlichen Lithium Becherzellen haben beispielsweise eine Schutzschaltung integriert, der nicht größer ist wie eine Münze. Hier noch einen Ladecontroller mit rein zu integrieren, ist ziemlich schwierig. Zudem wäre der Ladestrom fest vorgegeben.

Weiterhin wäre das ladetechnischer Murks, da zwei Laderegler hintereinander arbeiten würden. Das würde aus dieser Sicht nur Sinn machen, wenn der Akku über eine Festspannung geladen wird.

So wie ich es kenne und wie es auch in der Praxis umgesetzt wird, hat das BMS jedoch eigene Schutzmechanismen für Temperatur, Über- und Unterspannung, als auch für Überstrom. Greift eines der Schutzmechanismen, trennt die Elektronik den Akku über einen Sicherungsmechanismus von der Last. Beim Überstrom findet teilweise sogar eine Überwachung des Stromintegrals statt, so dass es verschiedene Stromschwellen mit zeitlich unterschiedlicher Abschaltverzögerung gibt. Die Rückstellung der ausgelösten Sicherung erfolgt dann nach gewisser Zeit, die da an verschiedene Kriterien gebunden auch variieren kann.
Diese Grund-Schutzmechanismen sind von den großen Akkukonfektionierern teils vorgeschrieben, ansonsten bringt ein verkaufsinteressierter Akkupackhersteller keinen einzigen Pack in den Umlauf. In der Industrie mit Akkus zu handeln wie sie der Modellbauer kennt, ist ohnehin ein No-Go.
 
Über Plus und Minus kann ich den Akku natürlich aufladen, nur das sind die ENTLADE Kontakte, somit wird der Akku vom BMS dann nicht als voll erkannt.

PS: Das Bild kann man doch sehen?!
 

GC

User
Ich würde so ein defektes Ladegerät öffnen und nachsehen, ob es nur ein Netzgerät ist, oder ob dort eine gewisse Regelung vorgenommen wird.
 

Crizz

User
Die käuflich erhältlichen Lithium Becherzellen haben beispielsweise eine Schutzschaltung integriert, der nicht größer ist wie eine Münze

Falsch. Das trifft nur für geschützte Zellen zu und die werden in erster Linie für TAschenlampen und Tauchlampen und ähnliches verwendet. Da sind wir weit weg von den Strömen im Pedelec. Da werden mit Sicherheit ungeschützte Zellen verwendet.

Bitte vorsichtig mit Pauschaläußerungen.
 
Habe herausgefunden, dass das Ladegerät an das BMS Startimpulse sendet (12V), die dann den Ladeport freischalten, also viel zu kompliziert. Jetzt ist das BMS weg und ein Balanceranschluss angebracht und die Sache ist erledigt. Sehr schade allerdings, wegen der schönen Unterspannungsabschaltung :(

Kann man einen solchen 16AH Li-ion mit 16Ampere laden? Das Pack hat 10mV drift und 50mOhm während dem Laden.

Datei 04.06.16, 23 05 05.jpg
 

Crizz

User
Li-Ion Becherzellen kannst du sorgenfrei mit 1c laden, mir persönlich sind zumindest keine bekannt die das heute noch verneinen würden. Von daher sind 16 A Ladestrom bei einem 16 Ah Akku absolut okay. Verteilt sich ja eh gemäß der Verschaltung, es wird also keine EInzelzelle mit mehr als 1c geladen.
 

GC

User
Kannst Du nicht einfach ein Ballancer-Kabel anlöten und das BMS dranlassen? Dann bleibt Dir die Unterspannungsabschaltung erhalten.
 
Bitte um Referenzen, wo in diesen Anwendungen ungeschützte Zellen verkauft werden. Ich lasse mich gerne eines besseren belehren.

Soweit ich das beobachte, auch bei meinem eigene E-Bike, sind das ganz normale, ungeschützte Zellen, aber natürlich mit einem aufgesetzten BMS (welches übrigens meist mehr schlecht als recht arbeitet, kein Vergleich mit unserer tollen Modellbau-Elektronik).
 

SeK

User
Soweit ich das beobachte, auch bei meinem eigene E-Bike, sind das ganz normale, ungeschützte Zellen, aber natürlich mit einem aufgesetzten BMS (welches übrigens meist mehr schlecht als recht arbeitet, kein Vergleich mit unserer tollen Modellbau-Elektronik).

Danke! Die Funktion der BMS der Indusrieanwendungen die ich kenne beschränkt sich in der Tat nur auf ein stupides Abschalten. Abregeln oder Unterspannungswarnung ist hier Fehlanzeige.

Die Zelle an sich mag hier auch ungeschützt sein, der Verkauf findet in der Industrie daher eben nur mit aufgesetztem BMZ als Ganzes Pack statt, wie von dir beschrieben. Und damit ist der Akkupackzulieferer seinen Pflichten nachgekommen.

Im Modellbau ist der Schutz im Pack natürlich nicht Gang und Gebe. Da sind wie wir wissen auch Becherzellen ohne Schutz erhältlich.
 

Crizz

User
SeK, google dir einfach mal ein paar Datenblätter zu den gängigen 18650 Zellen. Da findest du geschützte und ungeschützte Varianten. Dann bitte mal die Daten vergleichen. Dann wird recht schnell klar, warum geschützte Zellen beim Pedelec nur bedingt tauglich sind. Die Nabenmotoren ziehen Ströme um 20 A (+/-), bei einem 4p-Pack wären das um 5 A pro Zelle und damit für viele geschützte Zellen oberhalb oder am Limit der Specs.

Ferner kommt das Thema Ausfallsicherheit da mit rein : eine geschützte Zelle die einmal ausgelöst hat ist unbrauchbar und wird unterbrochen. Damit ist der ganze serielle Zweig inaktiv und der Rest würde mit noch höheren Strömen beaufschlagt. Nicht gerade im Sinne von Mobilität.

Aber natürlich hast du mit einem Recht : solange man die exakte Typbezeichnung der jeweils verwendeten Zellen nicht kennt, ist das rein spekulativer Natur und nur aus dem technischen Zusammenhang abgeleitet.

Noch kurz was zu den von mir erwähnten BMS: ich habe hier eines mit dem mein 4s20Ah LiFe ausgerüstet war. Das begrenzt den Ladestrom selbstständig auf 1c, egal was ich am Lader einstelle. Will ich mit höheren Strömen schnellladen geht es nur über direkte Verbindung an den Zellen. Wird aber nicht unbedingt in Pedelecs Verwendung finden, eher in E-Booten wo die Ladetechnik möglichst einfach gehalten werden muß und nur ein Hochleistungsnetzteil angeschlossen wird, der Rest ist dann im Boot verbaut. Von daher hab ich da in der Thematik auch nicht wirklich glücklich gelegen, wäre mir auch früher aufgefallen wenn ich mir mal die Preise einiger Pedelec-Akkus angesehen hätte.
 
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