welche C Rate brauche ich ?

Hallo , ich bin schon ganz meschugge vom lesen über die Lipos und ihre CRaten . Desshalb meine Frage : ich muss mir einen neuen 3S Akku mit 5000mAh kaufen . Mein Modell hat einen Hacker A30-8xl und einen 50A Regler .Es ist der McFly , also ein Trainer . Bei SLS gibt es 20C Akkus die 100A dauer Endladung ab können . Also also das doppelte was mein Antrieb braucht .(Ich weis nicht wie viel A der Antrieb zieht ) Also sollte doch so ein 20C Akku reichen ? Oder habe ich da was davon wenn ich die höhere C Rate nehme? Danke für eure konstruktive Antworten . Gruss Frank
 
Ja, mit den 20C bist du sehr gut bedient. Mit einem 11x5.5 APC-E Prop kommst du mit deinem Motor auf ca. 41 A Strom, und es wird sicher nicht nur Dauervollgas geflogen. Ich setze selbst viele 20C Turnigy Lipos ein, oft bei sogar etwas niedrigeren Strömen. Meistens nehme ich sie wegen des Kühlluftstroms sogar kälter aus dem Modell, als ich sie reingepackt hatte. Die Flugzeiten dürften auch mit deinem Modell angenehm lang sein.

Bei deinem Modell wäre eventuell sogar ein 3S 3300 mAh vorteilhaft, da leichter unterzubringen. Oder paßt der Schwerpunkt mit dem 5000er besser?
 
Hallo , danke für eure Antworten ! Ich bin die ersten zwei Flüge mit einem alten 3700 mAh Polyquest Akku geflogen und habe ca. 100g Blei drin .Der Akku ist mindestens 10 Jahre alt , noch fest wie am ersten Tag und der lag eigendlich nur rum . (auf Lagerspannung:))Der stammt noch aus meinen Impellerzeiten . Es ging damit noch erstaunlich gut !Aber ich werde mir nun doch mal einen neuen anschaffen ! Aber das ist für mich auch eine Kostenfrage . Ew. gucke ich auch mal nach HK Akkus. Gruß Frank
 
Bei Hobbyking Akkus musst du nur im Auge behalten, das du nicht bekommst, was draufsteht. Also wenn du dort einen 20C Lipo kaufst, dann hat der in Wirklichkeit höchstens die Hälfte. Zumindest sind das meine bisherigen Erfahrungen der letzten fünf Jahre, mit Hobbyking Akkus verschiedenster Marken.

Wenn man das im Blick hat, dann kann man da eigentlich nicht soviel falsch machen. Wobei es allerdings inzwischen, hauptsächlich durch den schwachen Dollar-Eurokurs auch nicht mehr soviel ist, was man spart. Zumindest nicht gegenüber SLS.

Und die SLS-Akkus sind schon klasse. Ich habe mir zuletzt für meinen Flieger auch das erste mal zwei Stück gegönnt. Und bei denen ist es genau umgekehrt, wie bei Hobbyking. Da ist mehr drin, als draufsteht. Mir ist es letztens passiert, das ich aus meinen 1600er 3S SLS-Lipos ausversehen 1650mAh rausgenommen hatte. Weder ist der Flieger vom Himmel gefallen, noch waren die Akkus warm, noch tiefentladen. Ich hatte immer noch eine Leerlaufspannung von 3,7 Volt. Das heißt, die waren noch nicht leer. Und dabei sind die sogar noch erheblich leichter, als gleich gelabelte HK-Lipos.

Also ich für mein Teil werde in Zukunft meine Lipos nur noch dort holen. Die paar Euro, die man pro Akku mehr zahlt, holt man durch das Mehr an Leistung allemale raus.

Raimund
 
Bei Hobbyking Akkus musst du nur im Auge behalten, das du nicht bekommst, was draufsteht. Also wenn du dort einen 20C Lipo kaufst, dann hat der in Wirklichkeit höchstens die Hälfte.

Hält sich diese Urban Legend also immer noch :rolleyes:

Meine Turnigy leisten vorgewärmt annähernd das, was drauf steht. Und das ist deutlich mehr, als ich ihnen in der Flugpraxis abfordere. Meinen letzten 3S 5000 mAh Turnigy habe ich Mitte 2013 gekauft und der ist bis auf eine mimimale Blähung durch eine versehentlich Tiefentladung Ende 2015 noch fit genug zum fliegen mit Strömen bis 38 A. Wobei ich ihm aber meist nur zwischen 5 und 10 A abfordere, da er Stromspender für meinen Engel Telemaster mit 1800 mm Spannweite ist und dieser Vogel wirklich sehr langsam fliegen kann. Die 38 A bei Vollgas werden nur selten gebraucht. Seltsamerweise sind es gerade die Turnigy, die bei mir am längsten leben. 2 - 3 Jahre mit 250 - 300 Zyklen oder mehr sind normal, und erst danach fangen sie an, spürbar nachzulassen.

Außerdem hatte Gerd Giese mal Turnigy im Test, und dabei haben die "Blauen" gut abgeschnitten:

http://www.elektromodellflug.de/hobby-king-40-65c.html

Auch die neuen Graphene sind bei Gerd in Arbeit, und von denen scheint er recht angetan zu sein.

Meine Praxiserfahrungen mit den Turnigy Lipos und ein paar Praxistips habe ich hier auf meiner Webseite zusammengefaßt.
 
Hält sich diese Urban Legend also immer noch :rolleyes:
Das ist keine Legende, sondern meine persönlichen Erfahrungen. Und ich habe nicht erst einen Lipo bei HK gekauft. Bisher war es bei allen das selbe. Für meine Anforderungen hat die Leistung immer gereicht. Aber auch nur, weil ich immer mindestens eine C-Rate höher genommen habe, als ich eigentlich gebraucht hätte. Genau das hatte ich ja auch geschrieben.

Ich hatte zB. über mehrere Jahre immer wieder Lipos gekauft, die mit 35C gelabelt waren. Gebraucht hätte ich eigentlich nur 10C. Und viel mehr als diese 10C konnte ich den 35C-Lipos auch nicht abverlangen. Als die einmal ausverkauft waren, habe ich die gleichen Lipos, von der gleichen Marke, nur mit 25C gekauft. Und die sind unter der Last von 10C schon so zusammengebrochen, das vernünftiges fliegen nicht drin war. Das heißt, die hatten eine echte C-Rate, die nicht viel über 10C gelegen haben kann.

Zweites Beispiel: Für meinen Protos 500 habe ich 2650mAh Turnigys gekauft, die mit 30C gelabelt sind. Abverlangt werden von mir im Schnitt nicht mehr als 4C und in der Spitze höchstens mal kurz 8C. Und das schaffen die Lipos. Aber viel Leistungsreserven sind da nicht vorhanden. Das kann man sehr deutlich daran merken, das die Lipos trotz der geringen Belastung schon gut warm werden. Und das haben sie von Anfang an gemacht. Jetzt haben sie 75 Zyklen drauf und sind zwei Jahre alt. Für meine geringen Anforderungen sind sie noch gut. Aber sie lassen schon sehr deutlich in der Leistung nach. Ich mußte beispielsweise die nutzbare Kapazität in meiner Telemtrie schon reduzieren, weil sie ansonsten zu weit in der Spannung einbrechen.

Was auch sehr auffällig ist: Die 2650mAh 30C Turnigys haben einen sogar höheren Ri als die ebenfalls mit 30C gelabelten 1600mAh SLS-Xtrons. Das sagt doch eigentlich schon alles aus. Die Turnigys haben nie und nimmer 30C. Wenn das nämlich so wäre, dann müßte der Ri mindestens um 50% niedriger sein, als bei den 1600er SLS.

Und ehe Fragen aufkommen, wie ich die Lipos behandle: Die werden immer, wirklich immer bei 3,7-3,75 Volt gelagert. Die werden unmittelbar vorm Fliegen mit höchstens 2C geladen. Und die werden nie mehr als 80% entladen. Also eigentlich kann man sagen, das ich meine Lipos gut behandle. Und trotzdem zeigten bisher alle Hobbyking-Lipos das Verhalten, das sie viel zu großzügig gelabelt sind.

Aber das ist ja auch nicht nur ein Problem von Hobbyking-Lipos. Sowas gibt es auch von anderen Anbietern. SLS sind die einzigen, wo ich es zumindest weiß, das sie damit werben, das man bei ihnen das bekommt, was draufsteht. Und nach meinen erst sehr geringen Erfahrungen mit SLS kann ich bestätigen, das das auch stimmt.

Also nochmal: Die Hobbyking-Lipos sind nicht schlecht. Aber man muss halt gewisse Abstriche in Kauf nehmen. Es ist halt hier so wie überall: man bekommt, was man bezahlt. Ist ja auch OK. Man muss es halt nur wissen.
 
Dann verrate mir bitte, raimcomputi, wie Gerd aus den Hobbyking 40C Lipos auch 40C oder nur geringfügig weniger rausholen konnte? Denn nach deiner Beschreibung dürften die ja maximal 20 - 30C leisten. Und wieso kann ich aus meinen Turnigy 3S 2200 mAh 30C problemlos 50 A rausziehen, ohne daß die schlapp machen? Ok, die 50 A ziehe ich nur in Schüben, wenn Vollgas angesagt ist, sonst sind es eher zwischen 20 und 30 A Dauer. Wieso sind meine Turnigy teilweise nach 3 Jahren und 300 Zyklen noch fit genug zum fliegen, dann halt mit etwas nachlassender Leistungsfähigkeit? Was mache ich anders? Ist es meine Ladetechnik (keine Billiglader wie Imax und Clone, sondern robbe, Hyperion und Junsi) und daß ich nur bis maximal 4.18 Volt Zellenspannung lade? Ist es, weil ich die Akkus mit 1C lade, da sie nicht offiziell für mehr freigegeben sind? Liegt es daran, daß ich meine Akkus vor Inbetriebnahme erstmal einarbeite, ähnlich wie Gerd das macht? Liegt es daran, daß ich bei einer Zellenspannung von 3.65 Volt lagere, mit regelmäßiger Überwachung 2 - 3x im Monat? Oder ist es der Mix insgesamt?

mixed flight.jpg

Hier ein Log eines Turnigy 3S 2200 mAh 20C, der satte 3 Jahre alt ist, dabei 1 Jahr lang eingelagert war, der einmal versehentlich für 4 Wochen mit 4.0 Volt Zellenspannung gelagert wurde und ca. 200 Zyklen runter hat. Also nicht unbedingt top gepflegt, aber das Ugly Stik hat er immer noch senkrecht weggezogen. Man kann erkennen, daß er bei Vollgas zu schwächeln beginnt. Ich meine, für das Alter und die versehentlich schlechte Behandlung ist er noch gut in Form. Und er hat keinerlei Blähungen, auch nach einem solchen Flug ist er hart. Bei dem Flug aus dem Log wurde der Akku bei 18 Grad Lufttemperatur übrigens nicht vorgewärmt, da ich vor der Heimfahrt nochmal mit dem Modell fliegen wollte und dies der einzig voll aufgeladene Akku war.

Nach meinen Erfahrungen sind die "Blauen" fair gelabelt, während die 65C Nano-Tech gnadenlos überzeichnet sind. Die 35C Typen der Nano-Tech sind realistischer gelabelt. Aber die Nano-Tech sind Sensibelchen, die viel Aufmerksamkeit brauchen, um auf eine hohe Lebensdauer bei guter Leistung zu kommen. Einzig die MultiStar 10C leisten nicht das, was drauf steht, da kann man das getrost halbieren.

Ich habe schon etliche Marken an Lipos durch, und die Langzeitstabilität war bei den meisten schlecht. Was nutzt mir ein teurer Lipo, der im 1. Jahr mit einer tollen Spannungslage glänzt, aber nach der Winterpause trotz korrekter Lagerspannung mit monatlicher Ladung auf 4.0 V/Z und anschließender Entladung auf Lagerspannung dicke Backen macht und hochohmig wird? Letztendlich bin ich reumütig zu den Turnigy zurück, denn die halten bei mir ihre 2 - 3 Jahre oder mehr und leisten dabei annähernd das, was drauf steht. Seltsamerweise scheint es gerade mein Flugstil mit meinen viel geflogenen Retro-Modellen und Helis zu sein, der mit geringen Strömen und langen Flugzeiten die "besseren" Lipos mordet.

Woher kommt dieser Unterschied in unseren Erfahrungen? Das muß eine Ursache haben, aber wo?
 
Dann verrate mir bitte, raimcomputi, wie Gerd aus den Hobbyking 40C Lipos auch 40C oder nur geringfügig weniger rausholen konnte?
Woher soll ich das denn wissen?

Ich habe von meinen persönlichen Erfahrungen berichtet, wie ich auch mehrmals sehr deutlich geschrieben habe. Und ich weiß auch von sehr vielen, die ähnliche Erfahrungen mit den HK-Lipos gemacht haben.

Wenn deine Erfahrungen andere sind, dann freu dich doch.

Ganz offensichtlich gibt es eben bei den HK-Lipos auch große Serienstreuungen. Ist ja auch logisch, bei den Mengen, die da über die Theke gehen. Da ist eben ein kleiner Anbieter wie zB. SLS im Vorteil. Die können ihre Zellen viel besser selektieren.

Und im übrigen habe ich mich ja auch gar nicht über die Langlebigkeit der HK-Lipos beschwert. Die ist schon OK. Ich verwende meine auch immer mehrere Jahre.

Was ich wohl sagen muss, das ich nicht so oft fliege und deshalb pro Saison nicht mehr wie ca. 60 bis 70 Zyklen aus einem Lipo raushole. Und über den Winter fliege ich fast gar nicht. Und es ist ja allgemein bekannt, das Lipos leiden, auch wenn sie nicht benutzt werden. Dessen bin ich mir bewußt.

Aber das erklärt trotzdem nicht, wieso alle meine bisherigen Hobbyking-Lipos von Anfang an nicht mal annähernd die aufgedruckte Leistung bringen konnten. Vieleicht hatte ich auch einfach immer Pech. Aber bei bisher geschätzten 40-50 Lipos ist das ja auch recht unwahrscheinlich.

Aber ich denke, das es auch genug ist mit dieser Diskussion. Ich verwende meine Hobbyking Lipos auch weiterhin, solange, bis sie schlapp machen. Aber danach habe ich mir vorgenommen, anstatt zwei HK-Lipos für das selbe Geld lieber einen SLS zu holen, weil ich da unter dem Strich mehr davon habe. Ich fliege wie gesagt nicht soviel. Bei einem Vielflieger, der jeder Saison 500-600 Zyklen mit einem Modell runtreißt, mag die Rechnung sicher wieder etwas anders aussehen.
 
Auf jeden Fall sage ich dir danke für die kurze, aber sehr sachliche Diskussion mit dir, raimcomputi :)

Für mich ist es halt erstaunlich, daß Jemand mit Akkus eher schlechte Erfahrungen hat, die bei mir über lange Zeit sehr gut funktionieren.

Übrigens fliege ich je nach Wetterlage und Zeit pro Jahr zwischen 70 und 120 Zyklen pro Akku. Tendenz nach Umzug allerdings steigend, da ich zu den glücklichen Vereinsmitgliedern zähle, die auf einem Modellflugplatz mit Stromanschluß heimisch sind. Daraus könnten also 150 - 250 Zyklen pro Jahr werden, da ich nun weniger Akkus brauche und dafür mehr lade. Außerdem passen meine Akkus oft in mindestens 2 oder 3 Modelle.
 
Daraus könnten also 150 - 250 Zyklen pro Jahr werden, da ich nun weniger Akkus brauche und dafür mehr lade.
Das ist sicher eines der Geheimnisse: Lieber wenige Akkus und die dafür so oft es geht verwenden. Und ich habe eben den Fehler gemacht und mir für meinen Protos vom HK zwei Lipos für insgesamt 60 Euro gekauft. Und ich habe damit in zwei Jahren auf jedem Akku nur rund 80 Zyklen drauf, weil ich ursprünglich dachte, das ich mehr fliege. Hätte ich mir jetzt nur einen Akku von SLS geholt, zB. dann hätte ich 52 Euro bezahlt und dafür jetzt auf dem Akku schon 160 Zyklen drauf. So ist meine Rechnung. Natürlich könnte ich mir demnächst auch nur noch einen Akku von HK für 30 Euro holen. Aber nach den sehr guten Erfahrungen die ich aktuell mit den SLS mache, werde ich wohl dabei bleiben.

Wie gesagt, ich will keinesfalls die HK-Lipos schlecht machen. Denn schlecht sind sie nicht. Und ich habe auch schon oft genug Dresche bekommen, weil ich die immer verteidigt habe. Denn sehr viele Flieger reden sehr abfällig über die HK-Lipos. Das konnte ich nie verstehen. Aber ich merke eben gerade im Moment, das es doch Besseres gibt, was auch nicht sehr viel mehr kostet. Denn speziell die SLS-Lipos sind sehr preiswert, dafür, das man sie hier in Deutschland kaufen kann und man auch immer einen Ansprechpartener vor Ort hat, sollte mal was sein.
 
Da hast du sicher recht, 40 Zyklen pro Akku in 2 Jahren sind sehr wenig. Für meinen HK-T500 habe ich 4 Stück MultiStar 4S 5200 mAh Lipos, mit jedem kann ich 20 - 25 Minuten fliegen. Die ersten beiden hatte ich gekauft, als ich noch nichts vom Umzug ahnte, und daß ich auf einem Modellflugplatz mit Stromanschluß "lande". Die sind von Mitte August 2014. Als die dieses Jahr im Januar im Angebot waren, habe ich mir nochmal 2 dazu gegönnt. Es kommen dieses Jahr immerhin noch 2 Modelle dazu, in denen ich die prima einsetzen kann. Dann kann ich mit den 4 Akkus dieses Typs an einem Flugtag 2 Flüge pro Akku durchführen, was auch nicht übel ist. Bei diesen Lipos merke ich zwischen den neueren und den 2 Jahre alten übrigens gar keinen Unterschied, ohne meine Beschriftung könnte ich die nicht auseinander halten.

Ich hoffe für dich, daß die SLS nicht auch durch zu lange Flugpausen schwächeln. Ich denke, daß die auf längere Pausen auch etwas unwillig reagieren könnten.

Bei uns auf dem Modellflugplatz sieht man übrigens sehr viel "Blaulinge". Die werden fleißig geflogen, und die Besitzer sind sehr zufrieden. Die kommen oft noch etwas warm vom fliegen schon wieder an´s Ladegerät, und auch ich lasse meine meistens nur bis handwarm abkühlen. Was meistens eine Sache weniger Minuten ist. Dann laden mit 1C, und weiter geht´s. Besonders bei den sommerlichen Temperaturen im Moment haben die auch richtig gut Leistung, selbst der 3 Jahre alte 3S 2200 mAh 20C legt da in der Spannungslage noch eine Schippe drauf und zeigt Muckis. Sollten meine aktuellen 2200 mAh Blaulinge ausfallen, werde ich es mit den Graphene probieren. Einen habe ich ja schon vernichtet, Kaltverformung durch Absturz meines Ugly Stik. Leider ein 30C mit erst 10 Zyklen - ausgerechnet den neuesten davon hat es erwischt. Jetzt habe ich nur 1 30C übrig, und das braucht mein EFX Racer, mit 20C ist da kein Blumenpott zu gewinnen.
 
Schorsch, du hast nicht ganz richtig gelesen. Ich habe nicht in zwei Jahren 40 Zyklen pro Akku gemacht, sondern 80 Zyklen pro Akku. Aber natürlich ist das trotzdem wenig, das stimmt. Und meine Turnigys haben jetzt schon zwei Winter hinter sich, wo sie kaum geflogen wurden. Ich habe sie im Winter lediglich einmal pro Monat geladen und gleich wieder auf Lagerspannung gebracht.

Fakt ist aber, das die 2650mAh 30C Turnigys von Anfang an einen Ri von ca. 5mOhm pro Zelle hatten. Dieser Ri hat sich bisher auch nur minimal verschlechtert. Und auch die Leistung ist gegenüber dem Neuzustand zwar spürbar, aber trotzdem nur geringfügig weniger geworden. Aber, meine SLS-Xtron 1600mAh 30C haben einen Ri von ca. 4mOhm pro Zelle. Ich habe gelernt, das der Ri abhängig ist, von der Größe der Zelle und der C-Rate (außerdem natürlich auch noch von der Temperatur und dem Ladezustand. Aber das habe ich schon berücksichtigt.).

Meine Turnigys haben natürlich erheblich mehr Kapazität, als die Xtrons, nämlich 2650mAh gegenüber 1600mAh. Und wenn jetzt trotzdem die kleineren Xtrons sogar einen geringeren Ri als die größeren Turnigys haben, dann muss doch zwangsläufig die C-Rate der Turnigys erheblich geringer sein, als die der Xtrons. Gelabelt sind aber beide gleich. Außerdem fällt auch noch auf, das die Xtrons gemessen an ihrer C-Rate und der Zellengröße sogar um einiges leichter, als die Turnigys sind. Und genau das zeigt sich ja auch an meinen praktischen Erfahrungen.

Ich glaube dir sehr gern, das viele deiner Kollegen mit ihren Turnigys zufrieden sind. Ich bin es ja auch. Und bis vor ein paar Wochen wären für mich auch gar keine anderen Lipos in Frage gekommen. Aber ich war eben vor einigen Wochen in der Situation, das ich von heut auf morgen ein paar Lipos für meinen neuen Flieger brauchte. Und da hätte es bei HK zu lange gedauert. Und nur deshalb habe ich die SLS gekauft. Und ich sehe eben jetzt, das die Turnigys gut sind, aber die SLS doch um einiges besser.

Raimund
 
Bin auf deine Langzeiterfahrungen gespannt :) denn da trennt sich auch die Spreu vom Weizen. Ich hatte hier schon Akkus, die im ersten Jahr ohne Ende gepowert hatten, in der Winterpause aber trotz korrekter Lagerung dicke Backen machten. Oder sie wurden anfangs ihrer zweiten Flugsaison schon nach wenigen Flügen dick und faul. Ein Händler ging dann wegen meiner Reklamationen sogar so weit, sich mit mir zu treffen, um mit mir zu fliegen, meine Antriebe und auch meine Ladetechnik durchzumessen. Im Endeffekt konnte auch er nicht verstehen, wieso die teuren und eigentlich anfangs sehr guten Lipos bei mir versagt haben, während das "20C Chinageraffel" über Jahre hält. Er konnte nur vermuten, daß meine Langzeitbelastungen mit niedrigen C-Raten für die leistungsfähigeren Lipos tödlich waren. Sein Akkulieferant hatte ihn mit einer diesbezüglichen Anfrage im Stich gelassen. Er hat mir dann sogar eine Telemetrie zur Verfügung gestellt, mit dem Auftrag, mit einem Modell die Flugdaten aufzuzeichnen, mit je 1 seiner 25C Akkus und 1 Turnigy 20C. Sein Akku leistete im 1. Jahr etwas mehr, um im 2. Jahr stark nachzulassen, während der Turnigy im 2. Jahr genau dort wieder loslegte, wo er im 1. Jahr aufgehört hatte. Es konnte keinerlei Fehler festgestellt werden, keine Tiefentladung, keine Überladung, nichts. Nur daß die Akkus in einem eigentlich sehr gesunden Bereich weit unterhalb ihrer Spezifikationen betrieben wurden.

Die blauen Turnigy sind mit Sicherheit in der Spannungslage den moderneren Zellen unterlegen. Aber sie genügt, um meine Modelle kraftvoll anzutreiben. Wenn ich mit einer Schaumwaffel mit einem schon leicht schwächelnden 20C Lipo bis zur Sichtgrenze senkrecht hochziehen kann, was brauche ich mehr? Eigentlich nur, daß die Energiespender über mehrere Jahre ihre 250 oder mehr Zyklen schaffen.

Es kann sein, daß die aktuell erhältlichen Lipos wieder langzeitstabil sind und auch bei mir mehrere Jahre halten würden. Nur habe ich nicht mehr das Geld über, um solche Experimente zu wagen, ich bleibe bei Bewährtem.

Seien wir mal ehrlich: die Mehrzahl der Modellflieger würde mit ehrlich gelabelten, preiswerten Lipos mit 10C locker auskommen. Auch der Threadstarter.
 
Schorch, du hast mit allem recht. Klar habe ich keine Ahnung, wie lange die SLS halten. Ich habe ja erst ca. 15 Zyklen auf jedem Akku drauf. Bis jetzt sind sie jedenfalls toll. Vor allem die Spannungslage und der geringe Zellendrift sind ein Traum, anders kann ich das nicht sagen. Selbst als ich blöderweise zuletzt aus den 1600ern 1650mAh rausgenommen hatte, lag die Drift gerade mal bei 5mV. Wenn ich meine blauen Turnigys zu 80% entlade, liegen die danach 35mV auseinander. Klar ist das immer noch OK, aber eben schon ein deutlicher Unterschied.

Und Fakt ist ja auch, das es bei jedem Lipo auch immer wieder mal einen Faulen dazwischen geben kann. Auch SLS ist davon selbstverständlich nicht frei davon. Nur da kannst du eben auch mal nach einem halben Jahr einen Lipo noch zurückgeben. versuch das mal beim HK.

Und ich stimme dir auch zu, das man mit den blauen Turnigys oder auch anderen HK-Lipos auskommen kann. Ich komme ja auch damit aus. Und ich brauche noch nicht einmal 10C. Zumindest im Protos liege ich im Schnitt bei 4C. Aber ich hatte eben auch schon einen Heli, der hat 10C im Schnitt gebraucht. Und da sind HK-Lipos mit gelabelten 25C gnadenlos eingebrochen. Und die gleichen Lipos, nur mit 35C, haben die 10C gepackt.

Klar kommen die meisten mit 10C, oder weniger aus. Blöd ist eben nur, wenn sich die Leute drauf verlassen, das im Akku drin ist, was draufsteht, und sich dann die Akkus nach ihren Anforderungen kaufen. So habe ich es ja am Anfang auch gemacht, weil ich es nicht besser wußte. Ich dachte ja auch, ich brauche 10C, also sollte ein Lipo, der 25C kann, doch locker ausreichen. Und das war eben zumindest bei mir nicht der Fall. Wohl gemerkt, ich rede von neu gekauften Lipos.

Und bei meinem Protos, den ich gebraucht gekauft hatte, waren blaue Turnigys mit 20C dabei. Laut Verkäufer sollten die so um die 60 Zyklen drauf gehabt haben. Die waren bretthart. Und bei einem meiner ersten Flüge ist mir der Heli fast abgestürzt, weil mir einer dieser Lipos fast im Flug geplatzt wäre. Der war kochend heiß nach der Landung und sah aus wie eine Bockwurst. Und das wie gesagt bei einer Belastung von 4C.

Aber du hast schon recht, ich bin mal gespannt, wieviele Zyklen ich auf die SLS draufbringe. Und ich bin auch mal gespannt, wieviel ich mit meinen Turnigys noch schaffe. Aber angesichts der Tatsache, das ich jetzt schon, trotz der geringen Belastung nur noch 75 % entnehmen kann, glaube ich nicht daran, das die 200 Zyklen mitmachen.

Raimund
 
Ok, das ist ja teilweise echt übel, was du erlebt hast. Deswegen wundert mich, daß die "Blaulinge" bei mir über einen langen Zeitraum so standfest sind und bei Bedarf auch annähernd das raus kommt, was drauf steht. Manchmal hatte ich erst bei der 20 % Rest Warnung den Landeanflug eingeleitet und im Endeffekt 85 % rausgezogen, wobei der Zellendrift dann bei 0.05 Volt lag. Ich denke nicht, daß ich extra ausgesuchte Packs bekomme, ich bin bei HK ein Kunde wie jeder andere. Der Unterschied unserer Erfahrungen ist so extrem, dafür muß sich doch ein Grund finden lassen? Die eher mäßige Nutzung deiner Packs kann es alleine nicht sein.

Könnte es sein, daß dein Ladegerät die Akkus permanent leicht überlädt und dabei weniger anzeigt,als es reinlädt? Das ist nach meinen Erfahrungen die häufigste Ursache für stark nachlassenden Zellen. Aber das läßt sich sehr einfach überprüfen. Ein DVM vorausgesetzt und ein Meßkabel nach meiner Anleitung gebastelt, kann man das sehr schnell herausfinden. Überladungen und Tiefentladungen sind neben zu kalt fliegen die Dinge, mit denen man die Turnigy zuverlässig mordet. Die stecken das erstmal scheinbar klaglos weg, bringen aber nicht ihre Leistung und werden über die Zeit noch müder. Erst später, bei fortgeschrittenem Schaden, werden sie dick und können sich dann bei Belastung richtig aufblähen. Die früheren SLS wie die ZX haben sowas sehr schnell sehr übel genommen, und hochgezüchtete Sensibelchen wie die Nano-Tech ebenfalls. Diese Lipos haben ihr Mißfallen sofort durch eine leichte Blähung angezeigt und die am stärksten mitgenommene Zelle hat beim laden den Balancer zum schwitzen gebracht. Die Turnigy dagegen sind gutmütiger und zeigen die andauernde Mißhandlung erst an, wenn sie innerlich schon weitgehend kaputt sind.

Normalerweise sollten alle auf dem Markt befindlichen Lipos die Lebensdauer meiner Turnigy erreichen können.
 
Könnte es sein, daß dein Ladegerät die Akkus permanent leicht überlädt und dabei weniger anzeigt,als es reinlädt?
Davon gehe ich nicht aus. Mein Ladegerät ist ein Junsi 308 Duo. Und Junsi wirbt mit einer Genauigkeit von maximal 10mV. Und das passt schon. Denn sowohl mein Multimeter und auch meine Telemtrie zeigen exakt dieselbe Akkuspannung an. Es wäre ja ein komischer Zufall, wenn alle drei Messmittel gleichermaßen falsch liegen würden. Und auch kapazitätsmäßig lade ich, bis auf wenige mAh exakt das gleiche rein, was ich laut Telemtrie auch rausnehme. Also ich bin mir zu 99% sicher, das keine Überladung vorliegt. Vorgeheizt werden die Lipos bei mir nur, wenn die Außentemperatur unter 15 Grad ist. Meiner Meinung nach müssen das die Lipos bei der geringen Anforderung verkraften. Es wäre was anderes, wenn man sie am Limit betreiben würde.

Da könnte ich mir schon noch eher vorstellen, das die Hobbyking-Lipos das Laden mit 2C nicht so gerne haben, obwohl die dafür freigegeben sind. Aber falls das der Grund ist, dann muss ich damit leben. Mit 1C zu laden, das dauert mir zu lange. Und dafür hätte ich mir auch nicht den teuren Lader anschaffen müssen.

Ach nochwas. Über eine Sache mußte ich schmunzeln, als du schriebst, das dir mal ein Händler gesagt hat, das seine Lipos an Unterforderung sterben würden. Ganz ehrlich, so eine Aussage kann ich absolut nicht nachvollziehen. Dann müßten ja überall die Lipos schnell kaputt gehen, wo sie nur sehr gering belastet werden. In meinem Tablet zB. ist auch ein Lipo drin. Der wird im Schnitt mit 0,1C belastet. Der Akku ist jetzt drei Jahre alt, hat rund 350 Ladezyklen hinter sich und ist fit wie am ersten Tag. Und was ist mit Senderlipos? Die werden auch kaum belastet und gehen nicht kaputt.

Raimund
 
Ok, das Ladegerät können wir getrost ausschließen, die Junsi sind sehr genau. Bleibt wirklich nur noch die 2C Ladung. Beworben werden die Turnigy meines Wissens damit nicht, und es steht auch nicht drauf. Habe eben im Shop nachgeschaut,da steht es zwar in der Tabelle, aber sonst nirgends. Ich habe vor längerer Zeit einen meiner 3S 2200 mAh Packs mal andauernd mit 2C geladen, und der hat nur 1 Flugsaison lang durchgehalten. Ok, der hatte auch eine Tiefentladung mitgemacht, als ich den versehentlich nochmal fliegen wollte, im 450er Heli - der dann auch nach 1 Minute mit stark abfallender Drehzahl notgelandet werden mußte. Von daher weiß ich nicht, ob ihn die 2C Laderei oder die eine Tiefentladung stärker mitgenommen hat. Jedenfalls war er beim messen auf 3.4 Volt pro Zelle, im Regler war 3.2 Volt als Abregelspannung eingestellt - höher konnte der nicht.

Ja, der Ausspruch des Händlers, da hatte ich auch erstmal doof drein geschaut. Aber mal drüber nachgedacht: andere Piloten stressen ihre Lipos deutlich stärker, und da haben seine Packs immer gehalten - ich war der einzige, der andauernd Reklamationen hatte. Und wie der Händler beim gemeinsamen fliegen sagte "ich kenne sonst Niemanden außer dir, der mit so wenig Energie reproduzierbar so lange fliegt und so selten Vollgas gibt. Da ist auch sonst Niemand außer dir, der seinen Akku kälter aus dem Modell nimmt, als er reingepackt wurde". Da sitzt bei mir noch die Fliegerei mit den Speed 500 - 700, Keller, Webra und Ultra Bürstenmotoren drin. Mit denen konnte ich schon sehr lange fliegen, bei nur 1400 - 2000 mAh aus den sehr schweren Nickelzellen, und später bis zu 3700 mAh aus den Ni-MH. Da ist man mit der Antriebsleistung sehr sorgsam umgegangen, um die Kapazität nicht vorzeitig zu erschöpfen. Diesen Flugstil habe ich trotz Lipos und Brushless beibehalten. Ich starte einige Modelle heute noch manchmal mit etwas mehr als Halbgas und lasse sie eher vorbildentsprechend flach steigen. Start und Steigflug mit 14 - 18 A aus einem 3S 3300 mAh Lipo sind wenig für ein Retro-Modell mit 1500 mm Spannweite. Da hat ein 20C Lipo kaum die Chance, richtig warm zu werden. Vor allem, da noch Kühlluft durch den Akkuraum fließt.

Die Lipos bzw. Lithium-Ionen Akkus in Tablets, Handies, Notebooks und neuerdings in unseren Sendern sind eine andere Hausnummer. Das sind Typen, die für die geringe Belastung ausgelegt sind, und sie werden meistens auch langsamer geladen.
 
Du hast recht. Das mit der Laderate von 2C steht in der Tabelle auf der Artikelseite der Lipos beim HK. Und das war für mich ausschlaggebend. Und ganz ehrlich, wenn die Lipos das nicht aushalten, dann sind sie auch wirklich nicht mehr zeitgemäß. Jeder halbwegs moderne Lipo kann heute mit 5C oder höher geladen werden. Die SLS auch. Und die Turnigy-Lipos mit den höheren C-Raten sind zumindest auch für 4C Laderate freigegeben.

Ansonsten scheinen wir uns recht ähnlich zu sein, was unsere Fluggewohnheiten angeht. Ich fliege mit meinem Protos auch zwischen 15 und 16 Minuten mit einer Akkuladung. Und mit meinem neuen Flieger fliege ich sogar fast 25 Minuten. Fast jeder, dem ich das erzähle, schüttelt ungläubig den Kopf.

Aber mal ganz ehrlich, wenn eine solche "Unterforderung" einen Lipo tötet, dann läuft aber irgend etwas gewaltig schief. Dann sollten wir vieleicht mal die Augen offenhalten, ob es nicht irgendwo Lipos gibt, die nur 5C aushalten. Die müßten dann ja für uns genau richtig sein.:D

Es tut mir leid, aber dieses Argument deines Händlers halte ich für etwas an den Haaren herbei gezogen. Ich denke, er wollte sich einfach nicht eingestehen, das es auch bei ihm gelegentlich faule Zellen gibt.

Naja, einfach mal weiter beobachten. Ich benutze meine Blauen, solange es geht. Mal sehen, ob sie noch einen Winter überstehen. Aber mit 1C laden werden ich nicht anfangen, das dauert einfach zu lange.

Ich verwende auch noch jede Menge kleiner Einzeller von Turnigy-Nanotec. Die Dinger sind billig, so um die 3 Euro das Stück. Das ist aber auch alles. Auch da ist die aufgedruckte C-Rate eine reine Phantasiegeschichte. Und die lade ich nur mit 1C, weil mehr überhaupt keinen Sinn macht. Die werden auch nie weiter als 80% entladen. Und die liegen auch nie länger als höchstens ein paar Stunden vollgeladen rum. Und trotzdem, egal was ich mache, nach etwa 40 Zyklen fangen sie an dick zu werden. Dann kann man sie noch so 30 Zyklen benutzen. Und das war es dann. Das absolute Maximum waren 75 Zyklen, was ich mit solch einem Lipo mal geschafft habe. Und auch die werden nur mit 5C belastet, sollen aber angeblich 35C aushalten.

Lipokauf ist eben auch immer ein wenig Glückssache. Und wenn man eine faule Zelle erwischt, dann kann man machen was man will, dann hält sie nicht lange.
 
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