Bau eines Junior 100 von Pilot / OK Model

Die Trockenpause gibt uns Zeit, den Pinsel mit heißem Wasser auszuspülen. Damit ist er wieder verwendbar. Sobald der Weißleim angezogen hat, kommt der eigentliche Trick.

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Mit einem Bügeleisen wird die Beplankung jetzt vom Holm ausgehend zur Nasenleiste hin heiß angedrückt. Dies sorgt für eine formschlüssige Verbindung der Beplankung mit Rippen und Nasenleiste, und durch die Wärme trocknet der Weißleim schneller durch. Dabei ist es wichtig, die Flächenhälfte sanft auf das Baubrett zu drücken, um Verzüge zu vermeiden. So vermeidet man die Verwendung von Sekundenkleber, der sich bekanntermaßen schlechter schleifen läßt als Balsaholz. Sicher ist diese Methode vom Aufwand her höher, aber da sie so schön retro ist ;) konnte ich nicht widerstehen, sie mal wieder anzuwenden.

Die Temperatur muß dazu etwas höher gewählt werden als für Bügelfolie. Wer sich unsicher ist, sollte mit einem Reststück Balsa üben. Zu heiß verfärbt das Balsa sich dunkel, zu kalt funktioniert diese Methode der Beplankung nicht. Die Wärme trocknet nicht nur den Weißleim, sondern macht das im Holz enthaltene Harz auch dünnflüssiger, wodurch sich das Brettchen besser an die Kontur anschmiegen läßt. Nach dem abkühlen bleibt es ohne viel Spannung leicht gebogen. Man kann mit Hitze noch viel mehr mit Holz anstellen. Es ist möglich, Kiefernleisten in recht enge Radien zu biegen, indem man sie mit einem Bügeleisen oder Lötkolben an der Biegestelle aufheizt.
 
Beplankung

Beplankung

Schorch,

ich hätte da noch ne Idee für dich. Ich mache das Holz zur Beplankung erst einmal an der Oberseite leicht feucht und lege dies ohne Kleber erst mal drauf. Dann biegt sich das schon mal in die Richtung und lässt sich danach Problemlos aufkleben.

Gruß Ralf:)
 
Da ist ja noch Jemand ein echter Holzwurm :) ja, auch so geht das wunderbar. Ich wollte halt diese heute schon fast vergessene Bügelmethode wieder in´s Gedächtnis der Modellbauer zurück bringen. Vielleicht beplanke ich die Fläche des nächsten Modells mit der von dir genannten Methode, Ralf ;)
 
Eine Flächenhälfte hat nun ihe Nasenbeplankung, da kann man doch mit der anderen Hälfte weiter machen.

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Tja, so paßt das natürlich noch nicht, also vorsichtig schleifen...

Fläche Beplankung oben 8.jpg

... schon besser. Mir werden jetzt aber langsam die Glotzkartoffeln müde, also mache ich lieber morgen damit weiter :)
 
Die letzten paar Tage habe ich nach und nach die Beplankungen aufgeleimt und trocknen lassen, dabei wurde wieder in die Oldschool-Trickkiste gegriffen ;)

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Da Stoß auf Stoß kleben oder leimen keine wirklich feste Verbindung ergibt, wurden kleine Stückchen Restbalsa als Verstärkung für die untere Beplankung aufgeklebt. Dafür kam mittelflüssiger Sekundenkleber zum Einsatz.

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Auch am Randbogen gibt es solche Stoßstellen, dort kamen ebenfalls kleine Stücke Restbalsa zum Einsatz.

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Die Endleiste ist gut gelungen, absolut gerade und recht stabil. Da soll noch eine dünne Balsaleiste hinter geleimt und verschliffen werden. Das wird sicher noch interessant, da die Leiste auf der Unterseite bündig sein muß.

Bald ist die Fläche fertig zum endgültigen verschleifen :)
 
Es gab leider eine weitere Baupause, da ich wieder mal keine Kamera hatte. Inzwischen ist die alte Knipse wieder funktionsfähig, der Elko für den Blitz war defekt und konnte ausgetauscht werden. Also konnte es weiter gehen.

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Die Beplankung der Randbögen ist abgeschlossen und grob vorgeschliffen. Die richtige Schleifarbeit mache ich bei Tageslicht draußen, heute ging das wegen heftigen Regens nicht. Das Zeug in der kleinen Filmdose ist Balsa-Schleifstaub, den ich mit den Fingern zusammenfege und in der Dose aufbewahre. Sollte es in einer Verleimung doch mal eine Lücke geben, wird etwas von dem Schleifstaub mit Weißleim vermischt und als Spachtelmasse benutzt. Man kann den Balsastaub auch zusätzlich auftragen und mit dem Weißleim zusammen verstreichen. Nein, der Balsastaub ist nicht nur vom Junior 100, der stammt teilweise noch von Modellen, die ich vor etlichen Jahren gebaut hatte.

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Die Mittelbeplankung muß noch zugeschnitten und aufgeleimt werden. Gut zu erkennen ist die bereits mit Sekundenkleber angebrachte zusätzliche Auflage an der Endleiste.

Bald geht es in den Endspurt, nur noch wenige Tage gemütliches basteln, und der Junior 100 ist rohbaufertig. Dann kommt die Antriebsfrage dran, welcher Motor wird verwendet? Das hängt davon ab, mit welchem Motor aus meinem Bestand ich den Schwerpunkt optimal eingestellt bekomme.
 
Der Spaß ging natürlich weiter, so ein schöner Baukasten sorgt für entspannendes basteln und die Vorfreude auf die ersten Flüge steigt.

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Die Fläche nähert sich der Fertigstellung, die Mittelbeplankung wird mittig aufeinander angepaßt und dann erst die eine, dann die andere Seite verleimt. Vorher wurden mit Sekundenkleber die bereits bekannten Laschen unter die Brettchenstücke geklebt, um dem anderen Teilstück mehr Halt zu geben und die Beplankung insgesamt etwas stabiler zu machen. Der im Foto zu sehende Balsahobel begleitet mich nun schon seit über 20 Jahren.

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Nach einer halben Stunde Trockenzeit und Beschwerung mit Akkus konnte weiter gebastelt werden, die kleineren Teilstücke werden zurecht geschnitten und eingepaßt, dann verleimt.

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Wie man sieht, habe ich dafür auch wieder Weißleim genommen. Hier etwas viel, das zuviel wurde mit einem Küchentuch abgetupft.

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Paßt doch gut, den austretenden Weißleim habe ich mit dem Küchentuch abgewischt, dann konnte das trocknen.

Aufleimer oben 1.jpg

Nach der neuerlichen Trockenzeit ging es an die oberen Aufleimer. Diese werden aus beiliegenden Leisten mit leichtem Übermaß auf Länge geschnitten und durch vorsichtiges schleifen exakt eingepaßt. Erstmal habe ich alle Aufleimer der linken Flächenhälfte geschnitten, eingepaßt und dann die Weißleimtube geöffnet, die Rippen und die Enden der Aufleimer mit Weißleim eingestrichen. Beim auflegen wird darauf geachtet, daß die Aufleimer möglichst genau mittig auf den Rippen sitzen. Das kann man mit den Fingerspitzen sehr gut ertasten und sie in die richtige Position bringen.

Aufleimer oben 2.jpg

Als E-Flieger weiß man die Akkus sehr zu schätzen, man ist nie um Gewichte für ein wenig Anpreßdruck verlegen. Der Junior 100 wird elektrisch fliegen, da mehr als genug Motoren und Akkus für Modelle dieser Größe vorhanden sind. Da ich vermute, daß Guido hier mitliest, extra für dich eine Vorankündigung: der nächste Baubericht wird über ein Modell mit einem hier in der Börse erworbenen Enya 09 RC sein. Ich hoffe, das erlöst dich von deinen Qualen ob der ganzen Berichte über all die schönen E-Modelle. Auch ich weiß einen guten Zweitakter zu schätzen :)
 
Die letzten Tage ging es nur langsam voran, mich hat mein PC genervt. Die fast 5 Jahre alte Windows-Installation war am Ende ihrer Zuverlässigkeit angelangt und mußte neu gemacht werden, da war ich oft nur noch genervt und hatte wenig Lust auf basteln. Und als ich dann doch weiterbasteln wollte, war die eine Endleiste zu kurz. Da hatte ich nicht richtig nachgedacht, als ich die Stege für das Höhenleitwerk geschnitten hatte. Aber was ein Modellbauer alter Schule ist, der weiß sich zu helfen.

Endarbeiten 1.jpg

Von den Stegen war noch ein kurzer Abschnitt übrig geblieben, also wurde kurzerhand geschäftet und die Schäftung zur Flügelmitte hin gesetzt. Dort fällt das nicht auf, da eine GFK-Bandage drum kommt. Die andere Leiste paßte umso besser. Erst wurde die geschäftete Leiste angeleimt und bekam ihre Trockenzeit, dann die andere Seite.

Endarbeiten 2.jpg

Jetzt noch den Überstand abschneiden...

Endarbeiten 3.jpg

... und wir kommen der finalen Schleiforgie näher und näher...

Endarbeiten 4.jpg

... aber hier wird erstmal mein Lieblingswerkzeug angesetzt, mein alter, aber bewährte Balsahobel.

Endarbeiten 5.jpg

Fertig zum verschleifen, morgen gibt es draußen eine Balsawolke.

Da die Fläche soweit fertig ist, kann es mit dem Rumpf und den Leitwerken weiter gehen.
 
Muß mich mal wieder melden, nach einer Baupause wegen einer zu Balsastaub inkompatiblen Erkältung und mehreren Meditationssitzungen. Meditationssitzungen? Ja, denn ich bin mir nicht ganz schlüssig, ob ich statt des E-Motors doch einen kleinen Zerknaller einbaue.

Seitenfenster vorgeschnitten.jpg

Die Seitenscheiben habe ich schonmal ausgeschnitten...

Seitenfenster fast fertig.jpg

... und ein wenig ausgeschliffen. Ist ja unabhängig vom Antrieb. Aber... tja, was einbauen?

Enya 09 im Junior 100.jpg

Der Enya 09 könnte mitsamt seiner Trägerplatte sogar unter die Hartholzleisten geschraubt werden und sich so richtig schön in die Rumpfkonturen einfügen. Außerdem wäre die Saughöhe reduziert, was zu einem gleichmäßigerem Motorlauf in allen Flugsituationen führt. Und es bliebe mehr als genug Bodenfreiheit für den 8x4 Prop, mit dem der Motor sehr schön läuft. Da dieser Enya 09 aber eigentlich für den Jimmy verplant ist und ich keinen 2. davon habe... den vorhandenen im Junior 100 verwenden und für den Jimmy einen neuen kaufen? Wäre eine Option, der Quickie 09 ist mit 109 € inkl. 2-Kammer Dämpfer nicht gerade teuer.

Würde ich eine Abstimmung starten, würden bestimmt 90 % der Retro-Liebhaber hier sagen "Jetzt bau gefälligst den Zweitakter ein, das andere Ding ist ein unpassender Ekeltromotor und zum Retro-Modell gehört ein Retro-Antrieb".

elektrisch paßt auch gut.jpg

Elektrisch paßt super, der Motor ließe sich mit den von Speed 600 bekannten Blechschellen auch gut befestigen. Und er hätte auch richtig Leistungsreserven *Heiligenscheinwiederaufhebundaufsetz* ;)
 

KaiT

User
....moin Schorch, ich persönlich habe es ja nich' so mit Verbrennern, kann mich aber noch so einigermaßen an meine Anfangszeiten im Modellflug erinnern:). Und damals, als noch nicht alle RC Zutaten sooo preisgünstig wie heute waren, ja da haben wir so einen Verbrenner auch schon mal von einem Modell zu nächsten gewechselt;). Das würde sich doch bei der vorhandenen Trägerplatte geradezu anbieten;).
Übrigens ist das ein schöner Baubericht!!!

Grüsse, Kai

http://www.vatertagsflieger.de/
 
Danke, Kai :) da kommt auch noch mehr an Bauberichten von mir. Der Jimmy von Multiplex wird nebenbei gebaut, der ist "Lego für Große". Aber ein paar Fotos habe ich davon auch auf der Festplatte, vielleicht bastel ich da noch einen Baubericht draus. In der Warteschleife ist ein Terry aus einem Frästeilesatz, und eine Curare 20 liegt griffbereit. Die ist als nächstes dran. Schorch ohne Curare, nein, der Typ hält das nicht noch ein Jahr lang aus ;) und eine Snoopey aus einem Frästeilesatz ist auch geplant. Die Modelle, die ich anfangs meines Berufslebens entweder nicht kaufen konnte, oder, wenn das Geld stimmte, mangels Zeit nicht bauen konnte. Von all meinen Traummodellen hatte ich *damals* nur die große Curare und ein gebraucht gekauftes Terry.

Ja, die Zeiten, als man einen Motor für 3 Modelle hatte, und die Servos in das Modell setzte, das man die nächsten Monate flog, die kenne ich auch noch. Nur paßt die schöne Trägerplatte des Junior 100 nicht zum Jimmy, etwas zu breit. Ich glaube, ich besorge mir doch noch den 2. Motor, den Enya Quickie 09. Der alte Enya 09 paßt einfach zu gut in den Junior 100.
 

matt

User
Hallo Schorch,

ob Elektro oder Verbrenner muss jeder selbst entscheiden, meine Meinung dazu behalte ich mal für mich.:D

Wenn du dich für einen neuen Enya entscheidest, würde ich mal den Enya SS15BB TN und den Enya Ultra 15CX TN in die engere Auswahl mit einbeziehen. Der Quicky 09 ist zwar schon doppelt kugelgelagert, aber wohl noch ein Nasenkolbenmotor und hat einen Einnadelvergaser. Die 15er sind mit Schnürlespülung, ABC-Gruppe und dem schönen Zweinadelvergaser.
Vom Gewicht her nehmen sie sich nicht viel, ebenso ist der Preis nicht wirklich viel höher. Trotz allem ist der Enya 09 ein super Motor, hab selber einen uralten, der lief immer, kein Leistungswunder aber ein richtig guter "Kumpel".:)
Die Gewichte der 3 Motoren incl. Dämpfer und Kerze wären mal interessant. Für den 15CX könnte ich die Werte liefern.

Gruß Andreas
 
Hi Andreas,

der Enya 09 hat die Schraube für die Leerlauf-Nebenluft. Mit etwas Gefühl bekommt man auch damit einen super Leerlauf hin.

Enya 09 Frontansicht.jpg

Direkt vor dem Düsenstock sitzt die Schraube für die Leerlauf-Nebenluft, vorne am Vergaser ist das kleine Loch dafür. Oben am Vergaser die Schraube für den Anschlag des Drosselkükens. Also ein ganz normaler Vergaser, wie er oft verwendet wird, und in sehr guter Verarbeitungs-und Materialqualität. Beim Quickie ist es ungefähr der gleiche Vergaser, nur mit nach hinten abgewinkeltem Düsenstock. Die empfinde ich als gut einstellbar. Aber ich hatte auch nie Probleme mit dem viel geschmähten Perry Vergaser, den liebe ich sogar. Von der Leistung her dürfte der Enya 09 für diese kleinen Trainer genau richtig sein, die sollen ja nicht senkrecht hoch. Wir haben den original gebauten Junior 100 meines Freundes sogar mit einem Speed 500 7,2 Volt Bürstenmotor mit 7 Nickelzellen geflogen. Von einer Hartpiste ging damit auch ein Bodenstart, ansonsten gab es ein paar schnelle Schritte und einen Handstart. Im Flug wurde ca. 2/3 Gas benötigt, außer es trug richtig, dann ging auch unter Halbgas. Richtig schwer war er damit, der kleine Junior, und flog trotzdem wunderschön. Da werkelten maximal 60 - 70 Watt am 8x4 Prop, der Enya 09 schafft fast das Doppelte. Das sollte für einen flotten 2-Achser Flugstil ausreichen, vor allem, da mein Junior keinen 400 Gramm Schwermetall-Akku mitschleppen muß.
 
Es wird bald weiter gehen mit dem Bau, versprochen!

Ich hatte gesundheitliche Probleme und auch finanziell klemmt es sehr, da mir einiges an Technik kaputt gegangen ist. Darunter auch mein Sender, den ich wegen Wasserschaden reparieren lassen mußte. Dieser ganz leichte Nieselregen an einem Tag hatte Spätfolgen, der Sender schaltete sich beim testen zuhause einfach ab. So kam eins zum anderen, ich habe sogar total gefrustet schon über eine Hobbyaufgabe nachgedacht. Als mir in einem 450er Heli dank des voll durchschaltendem BEC eines Markenreglers die gesamte Elektronik verbrannte, war es fast soweit. Auf jeden Fall hatte ich das Hobby erstmal beiseite geschoben, mir war die Lust gänzlich vergangen. Als die Lust doch wieder kam, habe ich mir für einen schnellen Neustart die Schaumwaffel "Tucan" von MPX als Kit im Angebot geholt, und beim ausrüsten hat mir der sauteure und schon jahrelang mit 3S zuverlässig laufende Markenmotor an 4S - wofür er ausgelegt ist - mit einem plötzlichen Windungsschluß den Steller gekillt. Beim hastigen abziehen des Akkus vom brennenden Steller ist mir dann auch noch mein 35 Mhz Zweitsender (Futaba FF-9 bzw. T9CP) vom Tisch gefallen und dabei so stark beschädigt worden, daß eine Reparatur nicht mehr lohnt. Da war der Zeitpunkt gekommen, wo ich am liebsten Alles in die Tonne gehauen hätte.

Insgesamt sind mir seit Ende 2016 bis Mitte 2017 so viele Sachen kaputt gegangen, daß ich die meisten Teile bis heute nicht ersetzen konnte. Dazu kam ein grandioser Reinfall mit einem Frästeilsatz für ein Terry, der aus Abfallsperrholz niedrigster Qualität bestand und zu 80 % unbrauchbar war. Wegen all diesem Mist war hier Sendepause, aber es wird wieder weiter gehen. Ich war wieder ein paar mal mit meinem besten Freund auf dem Modellflugplatz, fliegen mit Fläche und Heli konnten mich zum weitermachen motivieren.

Zum Junior 100:

Immerhin sind die Flächenhälften schon zusammen, mit Matte verstärkt und verschliffen, praktisch bügelfertig. Am Rumpf sind noch die Leitwerke anzubringen und zu verschleifen, wobei die Übergangsteile eine interessante Schleifarbeit werden. In den nächsten Tagen und Wochen werde ich den Junior 100 weiter bauen und fertigstellen, aber ein anderes Bauprojekt hat erstmal höchste Priorität. Es handelt sich dabei um einen schönen Holzbausatz für einen Hochdecker im Retro-Look, der sehr interssant konstruiert ist und hervorragende Flugeigenschaften verspricht. Ich warte jetzt eigentlich nur noch darauf, daß der bestellte Sekundenkleber eintrifft, mein alter ist steinhart geworden. In den Trockenpausen des Holzleims werde ich am Junior 100 weiter bauen, und danach kommt ein schönes Kunstflugmodell auf´s Baubrett.
 
... Dieser ganz leichte Nieselregen an einem Tag hatte Spätfolgen, der Sender schaltete sich beim testen zuhause einfach ab...

Was war denn das fürn Sender?
Meine DX6i (ja, lacht doch mal!) funktionieren seit sieben Jahren unter allen denkbaren Bedingungen. Erst neulich habe ich einen triefnass betrieben, weil während des Fluges der leichte Niesel in einen soliden Guss überging. Die Brille war trüb, aber die Steuerung funktioniert.

Solche Pechsträhnen kann es geben. Wenn sie Dich allerdings finanziell wirklich treffen, dann war's vorher zu aufwändig.
Hobby ist gegen Kopfschmerzen. Nicht zum Kopfschmerz verursachen.
H.
 
Mein Sender ist ein T8FG von Futaba, und das Pech war eben, daß es sehr feiner Nieselregen war. Die Sorte, die man kaum bemerkt. Davon ist etwas über den Schalter an die Elektronik gekrochen und hat dort langfristig einen Kriechstrom verursacht, wodurch der Sender sich ausgeschaltet hat. Der Fehler ist behoben worden und der Sender funktioniert wieder so zuverlässig wie all die Jahre vorher.

Normalerweise funktioniert bei mir die Technik sehr lange ohne Ausfälle, obwohl (oder weil?) ich sehr häufig günstige Komponenten benutze. Wenn mir dann ein Regler "Made in Germany" mittels durchgehendem BEC die gesamte Elektronik eines Modells verbrennt und ein für 3 - 4S ausgelegter Motor aus deutscher Produktion, der jahrelang an 3S zuverlässig lief, bei 4S mit passendem Prop den Regler killt, dann läuft da einfach was falsch. Und natürlich ist sowas ein Schlag in die Kauleiste, der nur schwer verdaulich ist. Vor allem, wenn die Garantiezeit seit ca. 2 - 3 Jahren abgelaufen ist. Von solchen Hochpreisprodukten erwarte ich deutlich mehr an Zuverlässigkeit und Lebensdauer für mein erspartes Geld.

Als Frührentner (aus gesundheitlichen Gründen) mit Magerrente steckt man solche Pannen nicht so schnell weg. Erst recht nicht in solch einer Anhäufung.

2016 war auch für meinen Freund ein Pannenjahr, ihm sind innerhalb kurzer Zeit 2 E-Motoren auseinander gefallen - ebenfalls Markenprodukte. Beide ungefähr gleich alt, beide mit ungefähr der gleichen Einsatzdauer, aber einer für 3S, der andere etwas größer und für 4S. In beiden Fällen wurden seine beiden nach Plan selbst gebauten Modelle dadurch leicht beschädigt. Mit seinen beiden Motoren fing es an, danach ging es bei mir los. Als ob es eine Seuche war, die erst ihn, dann mich befallen hat. Und nun weiter gezogen ist.

Aber jetzt wird neu durchgestartet, auch wenn 3 Modelle, darunter der eine Heli, erstmal ohne Antrieb oder ganz ohne Elektronik nicht einsatzfähig sind. Die lasse ich liegen und konzentriere mich auf den Bau schöner Modelle aus Holz, mit denen ich sicher viel Spaß haben werde. Der neue bei mir liegende Baukasten zeigt, daß Made in Germany wirklich hochwertig und sein Geld wert sein kann. Ich werde auch wieder die Augen offen halten, ob es wieder mal einen schönen alten Baukasten zu einem vernünftigen Tarif gibt, der mich reizt. So manch alter Modellwunsch blieb noch unerfüllt...
 

matt

User
Hallo Schorsch,

schön mal wieder was von dir zu lesen! Tja das Leben ist leider keine Geradeausfahrt und ruckzuck ist so ein Hobby ganz nach hinten gerutscht, das trifft denke ich jeden irgendwann mal.
Jetzt interessiert mich aber welcher deutsche Markenregler da ausgestiegen ist und dir die Elektronik abgeräumt hat. Doch nicht etwa ein umgelabeltes Chinaprodukt?
Welches Kunstflugmodell willst du bauen, die Curare 20?

Auf jeden Fall schön dass es mit dem Junior 100 weiter geht.

Gruß Andreas
 
elektronik

elektronik

Hallo Schorch,

ich finds echt super, wieder von dir zu lesen. Ich glaube mittlerweile kann drauf stehen was will, das scheint alles aus China zu kommen.
Wenn du überlegst, was die Herstellung in Deutschland kosten würde, wären diese Komponenten wohl nicht wirklich bezahlbar.
Die wo es Verkaufen, sollten jedoch ehrlich sein und auch auszeichnen wo es herkommt.
Aber trotz aller Pannen, schön das du wieder da bist.

Gruß Ralf
 
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