Das mit dem Gewicht wirst du aller Wahrscheinlichkeit nach nicht schaffen, wenn du tatsächliche Scale-Ambitionen verfolgst. 2 Kg sind sehr schnell erreicht, siehe meine "Commander", hier im selben Forum. Da wollte ich anfangs auch nicht schwerer als 1,6 Kg werden, jetzt sind es eher 2,3 bis 2,5 Kg.
Auf der anderen Seite - die Diamond ist ein sehr schlanker Vogel, möglich also, dass du zu einer Commander in selber Spannweite etwas Gewicht einsparst. Folie ist hierzu unbedingt vonnöten, leichter als z.B. offene Rippenflächen geht es kaum. Ich persönlich bin ein Fan von vollbeplankten Flächen und Rümpfen. Daher wird mein Projekt auch etwas schwerer.
Zum EZFW: Unterschätze das nicht! Es wird - v.a. bei Scale-Funktionen - immer schwerer als man denkt. Ich hab z.B. zwei Anläufe gebraucht, bis ich ein brauchbares Fahrwerk auf dem Tisch liegen hatte. Trotzdem wiegt es pro Hauptfahrwerkeinheit 137g. Da kommen schnell an die 400g nur für's Fahrwerk zusammen. Ich hab mir das der Diamond mal angeschaut: Es ist eigentlich einfach aufgebaut, sprich klappt sich ganz klassisch seitlich weg in den Flächenboden. Dafür gibt's Mechaniken käuflich zu erwerben, sind einfach, klein und leicht. Falls dir das zu teuer ist (in deinem Alter träumte ich ständig von geilen Fliegern
Aber Geld hatte ich keins in der Tasche... Jetzt ist das zum Glück völlig anders, aber jetzt bin ich auch 11 Jahre älter) kannst du dir natürlich selbst eins bauen. Wird aber langwierig, vermutlich schwer und nicht unbedingt billiger. Ich kann dir dazu ein paar Tipps geben:
-baue einfach
-versuche nicht alles scale zu machen
-gehe hier und da ein paar kleine Kompromisse ein (z.B. keine Federung für's Erste, oder Teleskop- statt Schleppbeinen)
Heißt im Klartext für dein Hauptfahrwerk: Auf den Fotos sieht man, dass die Standrohre am oberen Ende abgewinkelt und mit einem größeren Hohlkörper aus Halbschalen zur Verstärkung verschweißt sind. Du kannst den Hohlkörper vorerst weglassen. Rund muss es auch nicht sein, kauf dir im Baumarkt ein Aluflachprofil und säge/feile daraus das Teil. Alternativ geht auch ein dünner gebogener Stahldraht, das wäre sogar sehr einfach. Den kann man mit Röhrchen ummanteln, dann sieht er aus wie ein dicker.
Dann noch eine Schwinge anhängen, aus dem selben Material gefeilt und irgend eine passende Feder dran. Schwierig wird die Verriegelung, falls du keine Mechaniken kaufen willst. Sieh dir meine Fahrwerke an, die haben eine selbsthemmende Mechanik, die aus zwei gegenseitig sperrenden Kniehebeln besteht. Wird bei vielen manntragenden Fliegern angewendet, auch bei Airlinern. Wird per Servo angetrieben. Für den Langsamlauf des Servos (falls dein Sender sowas nicht hat) gibt's Module von z.B. HobbyKing. Da kann ich dir näheres verraten, falls Interesse besteht. Bei mir klappt das schon ganz gut.
Motoren und Regler unbedingt erst dann kaufen, wenn der Rohbau größtenteils abgeschlossen ist. Sehr oft hatte ich nach Beendigung des Bauens viel zu schwache Motoren verbaut, nur weil ich nicht warten konnte, sie in Händen zu halten.
Du schaffst das schon mit deiner Idee, da bin ich mir sicher. Hab deine Citabria gesehen - Hut ab für einen 13jährigen!! Das hab ich damals nicht so gut hinbekommen, v.a. weil ich sehr ungeduldig war und nicht sehr sauber gebaut hab.
Zum Rumpf: Unbedingt in Balsa bauen, zweiachsig gewölbte Konturen klappen mit Depron nur unter Zuhilfenahme von Hitze, Stempel und Matrize. Am besten ganz klassisch linke und rechte Rumpfhälfte getrennt auf einem Baubrett bauen und später zusammenfügen. Hier darauf achten, Die Aufnahme für Fläche und Leitwerke maßhaltig in den Rumpf einzubauen. Das geht später nicht mehr so leicht. Rumpf besteht aus Spanten und Planken, es ist ganz leicht. Die Spanten ermittelst du dir aus deiner 3-Seiten-Ansicht. Tragfläche kannst du vollbeplanken oder offen lassen und die Folie tragen lassen. Vergiss nicht stabile Aufnahmen für das Fahrwerk einzubauen.
Das mit den Halbrippen am Höhenleitwerk ist nicht unbedingt notwendig, gibt nur einen Haufen Arbeit. Besser sind Rippen mit Füßen. Das wird sogar 100% maßhaltig.
Ganz enge Konturen klappen mit Balsa nicht, wenn man versucht zu biegen. Da sind dann zu starke Eigenspannungen im Material. Das kann man umgehen, indem man kleinere Spantenabstände macht und die Beplankung stückweise aus kurzen Leisten die auf je zwei Spanten aufliegen realisiert. So hab ich die Nase meiner AeroCommander gebaut, das wäre mit gebogenen Balsaleisten nie gegangen. Jedenfalls nicht in 3mm Stärke. Die empfehle ich dir auch unbedingt für deinen Rumpf, dünneres Holz ist viel zu schnell durchgeschliffen. Und als Anfänger tut man gut daran, ein paar Tipps der älteren "Kollegen" zu beherzigen - nur so als Anreiz
Hier geht's zu meiner Commander:
http://www.rc-network.de/forum/show...cht-Aero-Commander-in-Eigenbau-(Depron-1-6-m)
Da sind viele Tipps und Tricks enthalten, viel Spaß beim Lesen! Du kannst dich bei Fragen aber auch direkt an uns wenden!
Und jetzt ran an den Speck, wir wollen einen ordentlichen Baubericht mit Bildern und allem Drum und Dran sehen