Flächenanpassung am Rumpf

Ich brauche eueren Typ
Ich habe einen Discus Rumpf ohne Flügelanformung. Die Flächenwurzel verläuft nicht im rechten Winkel und muss zudem der vertikalen Rumpfwölbung angepasst werden. Der Rumpf weist keinerlei Anhaltspunkte bezüglich Flügelposition auf. Die Frage ist die: Wo am Rumpf werden die Flügel befestigt? Wie kann ich am Rumpf die genaue Positionierung des Flügels ermitteln? Also auf welcher Höhe, Längsachse, und wo befindet sich die Vorderkante des Nasenradius. Auf was beziehe ich den Anstellwinkel? Ich habe eine einwandfreie Dreiseitenansicht vom Original und ich könnte die Daten auf mein Modell übertragen. Was meint ihr?
Die Anpassung der Flächen am Rumpf stellt mich vor ein weiteres Problem. Gibt es eine andere Lösung als mit verdicktem Harz die Distanzräume zwischen Wurzelrippe und Rumpf zu füllen? Bei der Flügelhinterkante sind es ca. 15 mm. Ich möchte die Flächen mit Folie bebügeln und befürchte, dass diese auf dem Harz nicht hält. Nun stelle ich mir vor, dass man beim Beplanken der Flächen die Endkanten der oberen und unteren Beplankung ca. 2 cm über die Wurzelrippe vorstehen lässt. Dann im Bereich der Flügelaufnahme den Rumpf mit mehreren Lagen Gewebe abformt. Anschliessend die Flügel am Rumpf ansteckt und von Hand die vorstehende Stirnseite der oberen und unteren Beplankung schrittweise der Rumpfkontur anpasst. Bevor nun der Holraum zur Wurzelrippe mit verdicktem Harz ausgefüllt wird, alle Öffnungen/Steckungen/Kabel usw. gegen Eindringen/Verkleben von Harz schützen. Jetzt werden die Flächen wieder am Rumpf aufgesteckt und mit dem vorgängig abgeformten Laminat verbunden und ausgehärtet. Das gäbe nach meiner Meinung einen sauberen Flächenabschluss, der 100 %an die Rumpfform passt. Mit dieser Variante geht die Beplankung bis zum Rumpf und das Problem mit dem Bügeln wäre behoben. Was meint ihr dazu und gäbe es bessere Lösungsvorschläge? Bin immer für Neues zu haben.
Danke und Gruss Roman
 

Martin Petrich

Moderator
Teammitglied
Hallöchen,
also wegen EWD-Anpassung usw kann ich dir mangels Erfahrung nicht weiterhelfen...
Aber vielleicht könntest du die Anpassung der Wurzelrippe so vornehmen, wie hier.
Die großen Hohlräume würde ich dabei mit Styropor o.ä. auffüllen, um das Gewicht zu minimieren, außen dann Spachtel bzw. Epoxy etc.
Beachte allerdings, dass dieses Teil dann nicht die vollen Lasten aushalten wird, du musst also das mit der Steckung am "stabilen" Rumpf lösen.
Ist quasi nur für die Form zuständig...
Vielleicht hilfts ja,

Gruß, Martin
 
Hallo "Modellflugbauer"
Ich komme noch einmal mit der gleichen Bitte. Wer kann mir bezüglich meiner Frage eine Antwort geben?
Ich habe einen Discus Rumpf ohne Flügelanformung. Die Flächenwurzel verläuft nicht im rechten Winkel zur Nasenleiste, Rumpf-Längsachse und muss zudem der vertikalen Rumpfwölbung angepasst werden. Der Rumpf weist keinerlei Anhaltspunkte bezüglich Flügelposition auf. Die Frage ist die: Wo am Rumpf, welche Position, werden die Flügel befestigt? Wie kann ich am Rumpf die genaue Positionierung des Flügels ermitteln? Also auf welcher Höhe, Längsachse. Wo befindet sich z.B. die Vorderkante des Nasenradius? Auf was beziehe ich den Anstellwinkel?
Ich warte gespannt auf eure Antwort.
Danke und Gruss
Roman
 

kneubi

User
Hallo Roman

Es führen einmal mehr nicht viele aber dennoch mehrere Wege nach Rom.

Willst du eine Flächen/Rumpfanformung oder den Flügel direkt an den Rumpf anpassen? Beides ist mit verschiedenen Arbeitsgängen verbunden.

Die Positionierung der Tragfläche am Rumpf würde ich Scale bestmöglich übernehmen. Höhensteuer parallel zur Rumpfröhren-Mittellinie. Anstellung der Tragfläche (EWD) zu dieser Mittellinie: Ca. ein Grad weniger als Tragflächenwölbung hat sich bei vielen Profilen bewährt und ist ein guter Richtwert. (Also für ein HQW 2,5 ergiebt dies eine EWD von ca. 1,5 Grad) Genaues Feintuning muss dann erflogen werden und wird am Höhensteuer angepasst.

Gruss
Sigi
 
Danke Sigi
Ich will die Flächen dem Rumpf anpassen. Also an der Wurzelrippe muss der fehlende Zwischenraum zur Rumpfwand auf baulich ausführbare Methode angebracht werden. Der Winkel zur Rumpfachse, nach meinem Wissen der Anstellwinkel, ist mir nun klar. Der EWD, von dem du sprichst, ist die Winkeldifferenz zwischen Profilsehne und Höhenleitwerk. Sind wir da gleicher Meinung? Was mich beschäftigt ist; auf welcher Höhe und wie weit vorne? Hast du da eine Ahnung?
Roman
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

gerade sehr wenig Zeit, deshalb nur Kurzfassung.

1. Dreiseitensicht besorgen (z.B. hier : http://www.schempp-hirth.com/index.php?id=discus-2)
2. Wurzelrippe anfertigen mit den Durchbürchen der Steckung und
der Torsionstifte
3. Anhand der Dreiseitensicht und der Wurzelrippe hinteren Torsionstift
festlegen und waagrecht durchbohren; hinten deshalb, weil optisch der Flächenauslauf bzw. seine Position am Rumpf am auffälligsten ist. Ich setze die Torsionstifte auf die Profilsehne (= Gerade zwischen vordersten Punkt an der Nasenleiste und Mitte Endleiste). Die Bohrung muss rechtwinklig zum Seitenleitwerk und Mittelinie des Rumpfs von oben erfolgen.
Achtung: nicht unbesehen an Trennnähten orientieren. Die sind nicht immer mittig!
4. Hilfslinie der Mitte der hintern Rumpfröhre an der Rumpfseite
5. Jetzt je nach Profil und Flugstil den vorderen Torsionstift setzen; dazu 1-2 Grad Anstellwinkel der Profilsehne (wenn die Torsionstifte auf der Sehne sitzen kann man vom hinteren Torsionsstift aus loszeichnen) anzeichnen und vorne durchbohren
6. Noch mal alles optisch überprüfen, insbesondere die Winkligkeit der Durchbohrungen. Wenn alles passt Durchbruch für Flächenverbinder anzeichnen und ausarbeiten.

Sehr sorgfältig arbeiten und die Winkel lieber einmal zuviel als zuwenig kontrollieren. Dazu einen möglichst langen Stab durchstecken.

Bei einer Standardprofilierung eines Discus mit einem HQ(W)3,0 gelten die 1 Grad für Hangflug und die 2 Grad für thermikorienterte Anpassung. Die letzte Anpassung erfolgt durch das Höhenleitwerk. Es sieht nur nicht so toll aus, wenn im Flug der Rumpf hinten runterhängt.

Hans
 
Noch eine Frage: Ich quäle mich mit der Frage. V-Form in der Steckung oder in der Fläche einbauen? Hergestellt wird sie in einer Form aus CFK. Wenn es sich aus baulichen Gründen bewerkstelligen lässt, würde ich sie gerne in der Fläche einbauen. Ich bin der Meinung, dass ein gerader CFK Stab eine grösser Belastung aufnehmen kann als ein Stab mit V-Form. An der Knickstelle besteht nach meiner Uerberlegung eine Soll-Bruchstelle. Seht ihr das auch so?
Roman
 

kneubi

User
V-Form in Fläche oder Steckung

V-Form in Fläche oder Steckung

Sali Roman

Nein sehe ich nicht so;)

Ich baue so einfach wie möglich und mit möglichst wenig Aufwand. Und da gibts automatisch einen V-Vierkant-Kohleverbinder. Wieso soll ich an der Wurzel den Flügel unnötig aufdicken, wieso soll ich Torsionsstifte, Verbinderaufnehmer etc. kompliziert mit Anstellung in den Flügel einbauen, wenn ich alles eben und parallel einvakumieren kann?!

Ausserdem haben wir schon vieles kaputt gekriegt aber noch nie einen selbst hergestellten CFK-Verbinder der in der Luft beschädigt wurde. Wenn was kaputt ging war es immer Rücksturz zur Erde und keine Landung / Aufprallwinkel grösser 45 Grad ;-)!

Gruss Sigi
 

kneubi

User
Flächenanpassung

Flächenanpassung

Hans Rupp hat sehr ausführlich beschrieben wie man diese Problematik sehr gut lösen kann. Nun hast du jedoch noch das Problem deiner 15 mm an der Flügelhinterkante. Bzw.wie passe ich die Fläche dem Rumpf an?

Nun meine Frage dazu: Wird der Flügel erst gebaut? Hast du die Flächen bereits? Wenn ja wie sieht die Wurzelrippe aus? Wie ist die Steckung und die Torsionsstiftte eingebaut etc.?

Gruss Sigi
 
Der Flügel ist im Aufbau. Ich kann mich also weitgehend der einen oder anderen Lösung anzupassen. Sicher ist nur, dass ich am Rumpf keine Aufdickung vornehme. Der Flügel wird im Wurzelbereich der gewölbten und nach hinten verjüngten Rumpfwand angepasst. Möglichkeiten gäbe es viele, aber bis jetzt kenne ich keine die mich befriedigt. Ich strebe selbstverständlich auch eine einfache, aber gute Lösung an. Auch bei mir sind die Torsionstifte immer parallel im Flügel. Die Aufnahmerohre für dies Stifte in der Rumpfwand hingegend haben dann die nötige V-Form.
Was heisst das:war es immer Rücksturz zur Erde und keine Landung / Aufprallwinkel grösser 45 Grad ;-)!

Gruss Roman
 

kneubi

User
Flächenanformung

Flächenanformung

Wenn was kaputt ging war es immer Rücksturz zur Erde und keine Landung / Aufprallwinkel grösser 45 Grad ;-)!

= Kaltverformung, Crash, Absturz

Nun zur Flächenanformung: Bau den Flügel ohne Wurzelrippe ( ist eh überflüssig und kompliziert) Flächenaufnehmer ist ja bereits im Holm integriert und eingebaut. Dann werden im Bereich wo die Torsionsstifte hinkommen der Stiro entfernt und mit Epoxi/Baumwollflocken ausgegossen. Dann baust das Modell zusammen wie hier von mir beschrieben.

http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=52360&page=7

Stirnseitig sieht es dann so aus dass du zwischen dem Holm und den eingegossenen Torsionsstifthülsen immer noch den Stiro sichbar hast.

Nun Modell wieder zusammensetzen. Mit einem Nullenzirkel (einstellbarer und fixirbarer Zirkel) wie mit einer Schiebelehre den breitesten Spalt suchen und einstellen (in deinem Fall ca. 15 mm). Nun mit Zirkelspitze dem Rumpf entlangen fahren und so eine parallelle Linie zum Rumpf auf die Fläche zeichnen. (Unter- und Oberseite). Flügel bis auf diese Linie absägen/schleifen. Wieder aufstecken und kontrollieren. Passt meist auf Anhieb perfekt.(Auch bei runden Rumpfanformungen s. Bild) Flächenverbinder entsprechend kürzen.

Nun Stiro mit Oberfräse 5 bis 10 mm herausfräsen. U-Förmig mit Kohle unter 45Grad auslaminieren oder Rumpf mit Trennmittel versehen "Wurzelrippe mit Baumwollflocken/Microballons füllen und auf den gewachsten Rumpf drücken und aushärten lassen.

Hoffe das Ganze ist einigermassen verständlich?!;)

Gruss Sigi
 

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Danke Sigi. Selbstverständlich habe ich dich bis ins Detail verstanden. Und weisst du warum? Weil ich dieses Prinzip schon einige Male angewendet habe - smile-. Ich suchte einfach wieder einmal nach einer besseren, oder einfacheren Lösung- kannst du mich verstehen? Aber trotzdem herzlichen Dank. Ich werde es wieder so machen wie du es beschrieben hast. Hast übrigens ein kluges Köpfchen, gratulation! Kannst du mir noch sagen, wieso du mir immer so schnell Antwort geben kannst. Hast du das Hobby zum Beruf machen können? Oder bist du zur Zeit in ähnlicher Situation wie ich?
Gruss Roman
romanenzler@bluemail.ch
 

kneubi

User
Hobby zum Beruf nein so ist es leider nicht. So schnell bin ich sonst auch nicht. Ob du eine ähnliche Situation wie ich hast weiss ich nicht (hoffentlich nicht ;-)) aber wenn man schon einige Tage mit einer hartnäckigen Grippe flach liegst, so ist es doch eine angenehme Abwechslung vor allem wenn man Modellbaukollegen vielleicht noch helfen kann.:D

Gruss Sigi
 
Ja es ergeht mir ähnlich, oder schlechter? Ich hatte eine Hüft-OP und bin nun für längere Zeit fürs Daheimbleiben verurteilt. Leider kann ich zur Zeit nicht bauen. Habe ab 1. März. einen neuen Bastelraum aber im Moment darf ich aus gesundheitlichen Gründen noch nicht schwer arbeiten, d.h. Hobbyraum einrichten. Jetzt wo ich so schön Zeit hätte-Ich habe so grossen Tatendrang mein neustes Projekt zu verwirklichen!
Wenn du willst, kann ich dich auch mal anrufen. Meine Nr. ltd.. 055 440 64 20. Gute Besserung
Gruss Roman
 

kneubi

User
Autsch - da bin ich mit meiner Grippe doch gut bedient. Komme z.Zt. Jobbedingt zwar auch zu selten an den Basteltisch. Halb so schlimm. Gute Reha und toj toj toj. Werde mich sicher in nächster Zeit mal melden.

Gruss Sigi
 
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