Handheld CNC - Eine handgeführte CNC-Oberfräse - Zukunft oder Blödsinn?

Toast

User
Hallo zusammen,


ich bin heute über Folgendes gestolpert. Eine handgeführte CNC-Oberfräse.

https://shapertools.com/

Ich bin ziemlich geflasht, sehr interessanter Ansatz und gute Adaption zeitgemäßer Technologien. Immerhin verspricht man 1/100 Inch Genauigkeit, . . . das würde ich gern mal testen, so richtig dran glauben kann ich aber nicht. Die Videos zumindest sind beeindruckend. Für Arbeiten in Holz sicherlich prima, und wenn ich überlege dass man damit in jede Fläche einfach so was reinfräsen kann, . . . Garagentore, Parkbänke, Bäume :D:D:D !

Auch der Preis ist nicht schlecht finde ich, ich hoffe doch wir müssen uns nicht irgendwann fragen ob unser Weg mit der Konstruktion und dem Bau von Portalfräsen nicht schon von Gestern ist? :confused:


Was meint ihr?



Viele Grüße,
Karsten
 
Grundsätzlich ist das Ding nicht uninteressant, aber der Preis und die Genauigkeit...
Der Endkundenpreis soll ja (lt. Website) bei $2099,- liegen und eine Genauigkeit von einem Hundertstel Inch hört sich nicht schlecht an - allerdings ist so ein Inch nun mal 25,4mm und damit liegt die Genauigkeit gerade mal bei einem Viertel Millimeter!
Beim Holzmodellbau ist das zwar durchaus OK, aber für den Kaufpreis des Tools kann man sich schon so manches Brett fräsen lassen.
Ich würde mir für den Kaufpreis des Tools (+Versand, +Zoll, +Steuer) lieber eine gescheite Käsefräse (ein Widerspruch in sich :D ) bauen, da ich nun mal keine Seifenkisten baue.
Wenn ich doch mal Möbel baue, kann ich mit dem Shaper-Tool auch nix anfangen, denn bei z.B. 100mm Vierkant sind die Grenzen des Teils lange überschritten!

Gruß
Carsten
 
Das ist doch eine handgeführte Oberfräse, wie soll also die Präzision zustande kommen? Ich kann doch genauso auch daneben fräsen? Da ist doch kein Anschlag, keine Führung ?
 
Guten Morgen

So wie ich das "How it work" Video verstanden habe, bewegt man das gesamte Gerät mit der Hand (mit allen "Freihandwackeleien") und der im Chassis bewegliche Motor gleicht das anhand der errechneten Bahn aus. Mal im Woodworkerforum nachhaken, was die davon halten, aber ich sehe das Marktpotential für begrenzt, vor allem bei dem Preis. In unserem Bereich sicherlich nicht verwendbar - ich kenne keine Oberfräse in der Baugrösse, die eine 3,175 Spannzange bietet, die sind alle auf die Holzgrößen (Europa 8mm, US 1/4 inch) ausgelegt

Grüsse

Gero
 
Das ist doch eine handgeführte Oberfräse, wie soll also die Präzision zustande kommen?
Durch die Schrittmotoren, die in dem Ding eingebaut sind.

Ich kann doch genauso auch daneben fräsen?
Nö, kannste nicht! Dann würde das Teil den Fräser aus dem Material fahren...

Da ist doch kein Anschlag, keine Führung ?
Doch, aber nur virtuell und nicht sichtbar.
Man muß ja eine DXF-Datei auf das Gerät laden und an den Fräskanten gehts halt nicht weiter.
Wo es noch geht wird die Abweichung durch die Stepper ausgeglichen und sonst der Fräser nach oben gefahren.

In unserem Bereich sicherlich nicht verwendbar - ich kenne keine Oberfräse in der Baugrösse, die eine 3,175 Spannzange bietet
Da bei den Prototypen immer DeWalt-Fräsen montiert waren, könnte ich mir vorstellen, daß der Hersteller dort OEM-Ware einkauft...
Die Angabe mit der 0,25" Spannzange passt auch dazu, denn DeWalt setzt diese Spannzangen ein.


Gruß
Carsten
 

micbu

User
Geniale Idee! Der Preis ist zunächst etwas erschreckend, aber das Teil finde ich klasse!
 
hi Carsten Danke für deine Erklärungen, die Jungs sind aber auch mit Festo verbandelt, einmal ist eine hellgrünes Drehzahlrad im Video sichtbar...;), passende Spannzangen anfertigen ist wohl das kleinere Problem.
Wenn das funktioniert, wäre es ein schönes Spielzeug...ich hätte aber mehr Vertrauen wenn ein einheimischer Name draufsteht, kann ja noch kommen...
 
Handibot

Handibot

Hallo zusammen,

Das Konzept erinnert mich etwas an den Handibot ( https://handibot.com/ )
Aus Sicht des Holzheimwerkers ist das Konzept m.E. interessanter als aus Sicht des Modellbauers.

Viele Grüße
Peter
 
Das ist eine Oberfräse mit begrenztem Verzugausgleich. Nicht mehr. Mag ja sein das der Fräser aus dem Material gezogen wird wenn man zu sehr verreißt, aber Kerben wird das dann trotzdem nicht verhindern. Es sei der Fräser wir so schnell raus gezogen das einem die Fräse gleich mit ins Gesicht springt. Klar kann man mit einem Gegenmoment ausgleichen, aber wer soll den Klumpen dann noch mit der Hand führen?

Praktikabel ist das Ding nahezu nicht. Bei einer Oberfräse zeichne ich, wenn überhaupt, an und los geht es. Bei dem Ding muss ich erst im CAD eine Zeichnung erstellen. Für den Privatanwender nicht praktikabel. Im Gewerbe braucht wer so etwas? Das ist nicht wirtschaftlich. Eine klassische CNC Fräse kann das was 10 dieser Dinger in der selben Zeit schaffen. Nur 10 CNC unterstützte Oberfräsen brauchen 10 Arbeiter, eine CNC Fräse nur einen.
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo

Hm, ist das nicht irgendwie eine Oberfräse mit "Navigationsystem"?
 

van3st

User
@Bratfraze
Sicherlich ist auch dabei ein gewisses Talent gefragt. Eine CNC-Fräse ist aber eben nicht mobil. Das wird auch das Kernprodukt dieser Entwicklungsidee sein. Lässt man das, so wie du unter den Tisch fallen, ist es sinnfrei.
Ich stelle mir aber durchaus in Branchen, die nachrüsten und nacharbeiten, sei es Küchen-, Boots- oder Automobilbau einen Nutzen vor. Die DXF-Datei einmal erstellt, lann der Arbeiter nahezu überall sehr passgenau arbeiten. Dann ist auch der Preis eher Pille.
Für den Modellbau, wie schon gesagt, eher nicht das gelbe vom Ei aber durchaus kreativ und innovativ.
 
Ich stelle mir aber durchaus in Branchen, die nachrüsten und nacharbeiten, sei es Küchen-, Boots- oder Automobilbau einen Nutzen vor.
Darüber habe ich auch nachgedacht, aber kann mir trotzdem dabei keinen wirklich praktikablen Einsatzzweck vorstellen. Zumindest nichts für das es jetzt schon billige und weniger komplizierte Lösungen gibt.
 
Hallo,

das ist sicherlich in einigen Nischenanwendungen sinnvoll einsetzbar - z.B. im Handwerk wo es oft vorteilhafter wäre die Fräse zum Werkstück als das Werkstück zur Fräse zu bringen.
(z.B. komplizierter Spülbeckenausschnitt in bereits montierte Arbeitsplatte der weder rund noch rechteckig ist)

Ansonsten sehe ich eher Nachteile, denn das funktioniert nur auf ebenen Werkstücken und nur mit relativ weichen Werkstoffen und der Bediener sollte auch nicht ganz ungeschickt sein.

Christian
 
Die Idee ist sicher genial, aber die Praxis wird zeigen ob der Umgang damit das Ding Massenmarkt fähig macht.

Was ich aber überhaupt nicht haben kann, ist die Abhängigkeit von diesem Spezial-Tape. Pro Quadratmeter Holz scheinen gut 10 bis 15 Meter drauf zu gehen. Das ist ein Verbrauchsmaterial, was zu den Maschinenkosten hinzu kommt und das wieder nur ein einziger Hersteller liefert, und damit den Daumen auf dem Preis hat. Was kostet ne Rolle? Steht das irgendwo? Muss ich die Maschine wegschmeissen, wenn der Hersteller pleite geht?

Ich kauf auch grundsätzlich keine Tintendrucker mit gechippten Patronen, für die es keine Lowcost Alternativen gibt. Die Preise für Originale sind mehr als frech. Könnte bei diesem Shaper-Dingens genauso laufen. Vielleicht ist DAS ja die eigentliche Geschäftsidee der Gründer. ;-)

Claus
 

Xaver1

User
Ich muss ehrich sein wenn es zu Holzarbeiten kommen soll benutze ich meine Oberfräse. .
Man sollte neues probieren, aber wenn das alte noch klappt ? :D
Ich halte nicht von der Technologie die mir meine Lieblingsarbeit nimmt. Lieber brauche ich zwei Stunden und ist nicht so ganz genau, aber ich weiß ich habe es gemacht statt es eine "Robotermaschine" zu geben.
Bei mir geht es um, dass davorstehen meines Projekts wo ich dann sagen kann WOW habe ich gemacht.
Ich bin dagegen halte es für den Heimwerker für Blödsinn
 

Tunc Uzun

Vereinsmitglied
Bin mal gespannt wie teuer das System hier in DE/EU platziert wird und ob es auch eine Weiterentwicklung davon geben wird.

Alles in Allem ein sehr interessantes Konzept mit jede Menge innovativer Ideen in der Benutzerführung!

Einzig der Gedanke das der User als "Arbeitstier" missbraucht wird um den Knopf des Geräts zu drücken und das Ding über die Materialoberfläche spazieren zu führen gefällt mir weniger.:rolleyes:
Aber auch das ist ein Luxusproblem. :D
 
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