Webra Speed 20 zerlegen - Propellermitnehmer geht nicht ab / Vergaser

Hallo zusammen,

ich habe einen alten, sehr stark mit Rizinusresten verklebten Speed 20 soweit zerlegt, um ihn zu reinigen. Tropfsteinhöhle im Kurbelgehäuse, aber was ich bisher sehen kann, nirgends Rost.

Nur den Propellermitnehmer bekomme ich trotz kräftigem Warmmachen so nicht von der Kurbelwelle, ich habe leider keinen passenden kleinen Abzieher. Der Mitnehmer sitzt doch nur auf dem geschlitzten Konusstück, oder?
Hat jemand einen Tipp?

Noch eine Frage zum Vergaser: Es ist ein Zweinadel-Vergaser, nur sieht die Vollgasnadel genau gleich aus wie die Leerlaufnadel, ziemlich stumpfes Ende. Und beide sind nur mit einem schwarzen, eng sitzenden Stück Kunststoffrohr auf dem jeweiligen Stutzen am Vergaser ein wenig gegen Verdrehen gesichert.
Hab im Netz ein paar Fotos gefunden, wo das auch so aussehen könnte, ist meist schlecht erkennbar. War das früher wirklich so?

Bei meinem Speed 28 ist der Düsenstock auf der Vollgasseite länger mit Gewinde, die Vollgasnadel sieht ganz anders aus, und sie ist mit der typischen zweischenkligen Federlasche gegen Verdrehen gesichert.

Danke
Dominik
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo

Ja das mit dem Vergaser war so damals aber du kannst auch einen neueren aufsetzen;)
Die Gummistücke durch neue Silikonstücke ersetzen wenn die Hart geworden sind
wird die Nadel nicht mehr geklemmt.

comp_Webra 20.jpg

Wenn du die Lager sowieso tauschen willst kannst du das Gehäuse auch Hochkant auf eine Hartholzplatte
stellen den Mitnehmer warm machen.
Vorher auf die Welle die Mutter drehen dann mit Kunststoffhammer oder mit normalen
Hammer unter zwischenlage von Hartholz leicht auf die Welle schlagen (Senkrecht) im Regelfall löst
sich dann der Mitnehmer.

Gruß Bernd
 
Lager raustreiben...

Lager raustreiben...

Mit einem Abzieher konnte ich nun endlich den Propellermitnehmer abziehen, der saß doch sehr fest.
Auch das vordere Lager habe ich mit einem passenden Rundholz im warmen Zustand vorsichtig herausklopfen können, aber das hintere hat sich beim Aufklopfen auf eine Holzplatte nur etwa 1mm nach hinten bewegt, jetzt sitzt es in der Rizinuskruste fest.

Gibt es noch einen Trick? Sonst lege ich den Motor so wie er ist in den Frostschutz, und probiere das mal aus, ob sich das Rizinus damit löst.

Dominik
 
Mit einem Abzieher konnte ich nun endlich den Propellermitnehmer abziehen, der saß doch sehr fest.
Auch das vordere Lager habe ich mit einem passenden Rundholz im warmen Zustand vorsichtig herausklopfen können, aber das hintere hat sich beim Aufklopfen auf eine Holzplatte nur etwa 1mm nach hinten bewegt, jetzt sitzt es in der Rizinuskruste fest.

Gibt es noch einen Trick? Sonst lege ich den Motor so wie er ist in den Frostschutz, und probiere das mal aus, ob sich das Rizinus damit löst.

Dominik

Moin,

ich würde das Gehäuse mit Wasser und ein Tropfen Spüli im alten Kochtopf ca. 20-25 Min. kochen bis die Rizinuskruste wieder weich/flüssig, al dente geworden ist. Wasser abschütten und Gehäuse danach mit dicken Lederhandschuh festhalten um das hi. Lager auszubauen . Dazu halte ich das heiße Gehäuse am Vorderteil fest und klopfe es mit der flachen, planen Rückseite, Gehäusedeckel, auf eine Holzplatte auf. Das Lager sollte so aus dem Gehäuse fallen.
WICHTIG ist dass beide Lagersitze absolut Krustenfrei sind sodass die neuen Lager wieder richtig fluchten.
Zum Einbau:
Noch verpackte,neue Lager über Nacht ins Eisfach.
Gehäuse erhitzen (Heißluftpistole o. Herdplatte) und eiskalte Lager mit Kurbelwelle einbauen.
Die Lager sollten sich leicht in die Lagersitze einschieben lassen.
Falls nicht, Lager zurück verpackt (Zip Beutel) ins Eisfach und Gehäuse nochmals erhitzen.

Gruß
Peter
 

cap102

User
Hallo Dominik,

ich lege solche Fälle über Nacht in Brennspiritus ein.Danach kann man in den meisten Fällen
die Kruste mit einer alten Zahnbürste entfernen.

Gruss Achim
 
Die die früheren Synthetiköle (Aerosynth etc.) haben auch steinharte Rinzinuskrusten nach ein paar Tagen weich bekommen. Andere Kollegen schworen sogar aufs Einlegen in Cola, weil das auch noch eventuellen Rost mit wegnahm........
 
Spiritus und Aerosynth

Spiritus und Aerosynth

...das Einlegen in Spiritus und Aerosave sowie Aerosynth 3 habe ich schon durch bei diesem kleinen Webra.
Habe ihn sicher eine Woche lang warm gelagert in doppelter Plastiktüte, satt eingeseift mit Aerosave - da hat sich dann auch einiges gelöst, mit Zahnbürste, dicker Kunststoffbürste, Zahnstocher etc. etc.... Aber es ist noch viel zu tun!

Das ist ein wirklich harter Fall. Ich werde das mal testen, was die Amis so empfehlen - in Kühlerfrostschutz im alten Topf vorsichtig erhitzen. Man muss wohl vorsichtig sein, das Zeugs ist nicht ungiftig, und natürlich muss man das draußen machen, oder in der Garage mit geöffnetem Tor. Dann soll man die Rizinusreste mit der Bürste wirklich abschrubben können.

Dominik
 

f3d

Vereinsmitglied
Rizinus

Rizinus

Nach meiner Erfahrung ist eine Reinigung im guten Ultraschallbad mit Heizung bei 70-80 Grad und Spezialreiniger die beste Lösung.

Weit besser als alles was ich von den anderen Schreibern hier zu lesen bekomme.Der ganze Mist von einlegen in dies und das führt doch nie richtig zum Ziel.

Macht den Motor wieder wie neu im Aussehen.

MFG Michael
 
Ultraschallbad

Ultraschallbad

Hallo Michael,

ja, das wäre sicher das Beste.
Da ich jedoch keinen Zugriff auf eine vernünftige Ultraschall-Reinigungsanlage habe, geht das leider nicht.

... Warmmachen in Frostschutz: Das Rizinus hat sich aufgelöst, ein Teil war im Frostschutz als braune Flocken, der Rest konnte am Motor abgebürstet werden.
Nur eine kleine eingebrannte, verkokte Stellen an der Laufbuchse über Kolben-OT ist noch da, aber zu vorher ein Riesenfortschritt. Auch Vergaser und Kurbelgehäuse wurden gut sauber.

Nur - das hintere Kurbelwellenlager ist immer noch drin! Trotz Erwärmung des Gehäuses auf Siedetemperatur des Glykols (sicher min 100°C, oder?) liess sich das Lager nicht herausklopfen. Das Holzbrett hat schon viele Abdrücke von der Rückseite des Gehäuses...
Ich werde nun als letztes Mittel wohl mit einer Gasflamme das Gehäuse noch stärker erwärmen.

Auf dem zweiten Foto sieht man einmal die Korrosionsflecken im Gehäuse, die natürlich nicht sauber wurden. Außerdem kann man den 1mm breiten Spalt sehen zwischen Vorderseite des Lagers und Kurbelgehäuse, soweit hat sich das Lager bisher nur bewegt. Ob ich irgendeinen Blechhaken mach, um da reinzukommen und das Lager ziehen zu können?

Dominik
 

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Guten Tag!
In der Tat gibt es ein Werkzeug, mit dem man das Lager ziehen kann.Ich hatte vor 3 Monaten einen Kugellagerlehrgang bei der Firma
Brammer.Da wurde uns sowas vorgestellt !Es handelt sich um eine geschlitzte Buchse mit einem kleinen Rand am unteren Ende.
Da die Kugellager ja nicht scharfkantig sind, sondern eine kleine Fase haben, wird diese Buchse bis zu der passenden Tiefe eingeführt.
Ein durchgehender Bolzen spreizt dann die Buchse, denn am unteren Ende befindet sich ein Kegel(innen)!Damit wäre das Lager schon mal fixiert!
Dann kommt am oberen Ende des Bolzens ein weiterer Bolzen angeschraubt.An diesem befindet sich ein Gewicht,das man mit Kraft nach oben bewegt.
Das Gehäuse muss gut fixiert werden und man kann mit leichten Schlägen(nach oben) das Lager ziehen.Ich hoffe, ich konnte mich verständlich ausdrücken.
Sonst stehe ich für Fragen gern zur Verfügung!;)
Gruss Lutz:cool:
PS.So ein Teil kann man sich auch selbst herstellen,denn für den einmaligen Gebrauch ist so ein Werkzeug zu teuer!
 

hiwi

User
Moin,
Erfolg hatte ich bisher mit WD40 und Erhitzen. Der hat ja auch eine gewisse Kriechwirkung.
Oder Kaltreiniger kann auch funktionieren. Graupner hat auch einen Spezialreiniger Nummer 742 im Programm.
Ich habe mir meinen Abzieher so gebaut:
(Geht aber nur wenn der Lagerinnenring etwas größer als das Gehäuse ist, sonst kann man da nicht ansetzen)
M8 Schraube (Kopf bearbeiten) durch das Lager schieben, hinten dickes Alu durchbohrt und auf das Gehäuse gelegt.
Mit der Mutter das Lager nach hinten vorsichtig rausgezogen. NIcht mit Gewalt.
Ich hoffe das war so verständlich.
Gruss Ralf
 
Endlich - das Lager ist raus

Endlich - das Lager ist raus

Mit der Flamme wurde es offenbar warm genug - das Lager ist raus, es ging mit dem Aufklopfen auf ein Brett.
Beim Warmmachen hat es ein paar mal ordentlich geknackt, ich denke dass sich dabei das festgebackene Lager vom Alugehäuse gelöst hat.

Hier sind Fotos vom Lagersitz nach Herausnehmen des Lagers, und nach erneuter Reinigung in Frostschutz und mit mit der Kunststoff-Topfbürste im Dremel:

Neue Lager sind bestellt, am Wochenende sollte er wieder laufen...

Dominik
 

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