Balsaholz - Verzug vermeiden

Hallo zusammen,

ich baue zur Zeit an einer Funtana Pro von Weiershäuser. Dabei befindet sich der Karton mit den Leisten etc. im kühlen und trockenen Keller, gebaut wird aber in der warmen Wohnung.

Nun zum Problem: wenn ich mir für einzelne Baugruppen Rippen, Leisten etc. in die Wohnung hole, dauert es nicht lange, bis sich vor allem längere Leisten deutlich verziehen. Ich denke, dass es am Temperatur- oder Luftfeuchtigkeitsunterschied liegt.

Was kann ich tun, um den Verzug bei der Umstellung von kalt zu warm zu vermeiden? Im Keller bauen kommt übrigens nicht in Frage.

Vielen Dank schonmal.

Gruß,
Wulf
 

RSO

User
Hallo Wulf,

ich lagere mein Holz im Keller auf geraden Spanplatten, allerdings beschwere ich die Brettchen mit Spanplatten und Gewichten. Da ich oft Holzlieferungen
vom Händler bekomme ist es am besten das Holz eine Weile zu klimatisieren, bevor es in die Fräse wandert und zerspant wird.

Mit Gewichten beschweren hilft Verzug zu vermeiden.

Grüsse, Raimund
 
Hi Wulf !

Holz arbeitet grundsätzlich in Abhängigkeit von der relativen Luftfeuchtigkeit, (nur indirekt abhängig von der Temperatur). Daß sich die Balsaholzteile verziehen und werfen liegt an der unterschiedlichen relativen Luftfeuchte zwischen Keller und Wohnung. (vermutlich ist es im Keller, bedingt durch die niedrigere Temperatur relativ feuchter)
Um diesen Effekt zu vermeiden ist es sinnvoll das Holz sofort nach dem Raufholen auf eine gerade, ebene Fläche zu spannen, z.B. im Pack mithilfe von Zulagen und Schraubzwingen, (bei Balsa nicht zu fest anziehen), Leisten z.B. mithilfe von Gummis an einer geraden Stange ausrichten, bis das Holz sich den neuen Raumbedingungen angepaßt hat. (kann einige Tage dauern)Optimal und schneller geht das wenn zwischen den einzelnen Holzschichten noch Luft zirkulieren kann. Das erreichst Du indem Du zwischen jedes Brettchen noch einmal, an beiden Enden u. evtl. in der Mitte, dünne, gleich dicke, gerade (!) sogenannte Stapelleisten zwischenlegst und dann festspannst. Die leisten müssen dabei genau übereinanderliegen sonst gibts erstrecht Verzug.

Viel Erfolg, frohe Weihnachten, guten Rutsch, Gruß Bernhard.
 
Hi🙋,
Der thread ist alt ich weiß😄,aber ich schreib trotzdem dazu😁.

Ich habe genau das selbe problem,nur das das holz immer im selben raum lagert als es auch verbaut wird😟(in unserer wohnung)..

Wenn der bausatz ankommt ist immer noch alles ok,aber sobald ich die teile aus den brettchen löse,fangen immer einige teile an sich zu verziehen.
Ebenso tage nach dem bauen.
Wenn ich zbs ein seiten oder höhenruder baue,es fertig und noch gerade ist,dauert es ca 2 tage und schon ist es krumm🤨.
Das vermiest die lust am bauen erheblich.

Ich versuch dann immer die teile zu wässern,festzuspannen und trocknen zu lassen,in der hoffnung das sie gerade bleiben,manchmal aber selten klappt das auch😄.

Liebe grüße,Marius
 

Papa14

User
Das Wässern von Holz macht meiner Erfahrung nach die Sache nur schlimmer. Besser ist es, das Holz mit einer gaaanz leichten Überspannung in die Gegenrichtung festzuspannen und mit Wärme zu behandeln - am besten mit einer Heißluftpistole. Da kann man im Extremfall auch schon mal mit ~300° draufheizen. Mit Sicherheitsabstand halt, wenn sich das Holz braun färbt, war's zuviel. Nach einer Stunde abspannen und ggf. wiederholen.
 
Wenn die Brettchen als ganzes gerade sind, sich aber die einzelnen Teile erst *nach* dem Herauslösen krümmen, dann ist das Holz einfach unter Spannung gewachsen - also eher kein Lagerungsproblem. Vom Wässern rate ich auch ab, Balsa ist da empfindlich. Wärme durch Heißluft oder Bügeleisen oder aber heißer Dampf sind die Mittel der Wahl. So richtig unter Spannung gewachsenes Holz will seine Form aber hartnäckig annehmen - da ist oft das Nachfertigen eines Teils aus besserem Holz die sinnvollere Methode.

(Bisweilen helfen auch Entlastungsschnitte, aber da muss man schon wirklich verstehen, was man tut.)
 
Hi👋,
Ah,ok,das wässern schlecht ist hab ich nicht gewusst.
Ich probiers halt immer und manchmal funktionierts,meistens biegten sich die teile aber in die richtung die als erstes getrocknet ist(meistens die oberseite wenns am tisch fest-gepinnt ist).
Is echt arg nervig,das bauen vom modell selbst dauert meist nur halb so lang wie anschließend das tage,manchmal wochenlange wässern,trocknen,wässern,trocknen,zwischendurch mal hoffen,usw ..😢...

Aktuell den flixx von aeronaut gebaut,nach ca 4tagen höhenruder und dämpfungsfläche krumm,und die querruder sind direkt stunden nach dem heraustrennen verbogen,bananenähnlich😂.
Seit 1einhalb wochen betreibe ich die wasserspiele,anfangs bei den flächen mit erfolg,jetzt seit tagen mit höhenruder/querruder ohne jegliche besserung.
Wenn mann die teile mit dem fön trocknet wird es schlimmer als wenn das trocknen 1-2tage dauert.

Aber ok,wenns ganz trocken ist probier ichs mal nur mit hitze👍danke für den tipp.

Neu bauen geht nicht,bzw kann ich nicht,da müsste ich ja erstmal die ganzen hölzer in der jeweiligen härte finden,und das versuchen nachzubilden😅puhh..
Das lohnt bei dem modell nicht...
 
Moin,
das dürfte an der unterschiedlichen Luftfeuchtigkeit liegen, ich glaube die Temperatur ist nicht so entscheidend.
Pack die Sachen in eine oder besser zwei große Müllsäcke oder andere Plastikfolie ein wenn du sie in den Keller packst.
Dann nimmt sie kaum mehr Feuchtigkeit auf und der Verzug dürfte recht klein ausfallen.
Man bekomt ja alles wieder gerade mit feucht machen, fixieren und warten.
Kostet halt alles wieder Zeit und Mühe....
Gruß Chris
 

Papa14

User
Is echt arg nervig,das bauen vom modell selbst dauert meist nur halb so lang wie anschließend das tage,manchmal wochenlange wässern,trocknen,wässern,trocknen,zwischendurch mal hoffen,usw ..
Wenn das eine zu große Herausforderung darstellt, dann komm niemals auf die Idee, einen großen Holzsegler aus einem Shortkit zu bauen. Da musst du jede Menge Teile mit Wässern erst in Form bringen. Und wenn da Wurzel- und Anschlussrippen (in Sperrholz) sowohl längs als auch quer verbogen sind, dann büsst du deine Sünden erst richtig ab! :eek:

Es hat halt wohl seinen Sinn, dass man früher die Holzmodelle ein wenig anders konstruiert hat. Bei Ruderflächen wurde da z.B. der Randbogen aus einem separaten Balsastück quer zur Maserung abgeschlossen. Damit gabs auch keinen nachträglichen Verzug mehr.

Das Leben ist hart, aber ungerecht. :D
 
wenn du sie in den Keller packst.
Wir haben keinen keller😅,die teile/flieger sind IMMER im selben zimmer unserer wohnung(halt in meinem zimmer,lebe in einer wg)..
Ich hab sogar ein kleines termometer das die luftfeuchte anzeigt,die ist eig. fast immer zwischen 32-37%,bei 21-24grad.
Ich glaub ich lass das einfach in zukunft mit holzbau😟.
Wollte eh mal irgendwann anfangen cfk/gfk zu fliegen😁.
aus einem Shortkit zu bauen.
Ich dachte erst das sei so ein "shortkit"😂,könnte mann fast meinen wenn mann,wie ich,den inside als erstes gebaut hat...
Mann musste alles zurechtschneiden/schleifen(also beplankung,nasenleiste,ruderrippen,uvm)
Vielleicht sind meine ansprüche an mich selbst auch einfach etwas hoch,kann sein😏😅.

Liebe grüße,marius
 

Papa14

User
Mann musste alles zurechtschneiden/schleifen(also beplankung,nasenleiste,ruderrippen,uvm)
Ja, das wäre die Definition von einem Shortkit. Du bekommst eine Schachtel mit hunderten Frästeilen, dutzenden Leisten und Balsabrettern, samt Bauplan. Aber ohne Nummern, ohne Stückliste und ohne Bauanleitung. Da braucht man schon einen Idee, wie das Modell zusammengeschustert werden muss.

Ich glaub ich lass das einfach in zukunft mit holzbau😟.
Wollte eh mal irgendwann anfangen cfk/gfk zu fliegen
Na dann ... kriegst du nicht einmal mehr einen Bauplan. :p
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Es hat halt wohl seinen Sinn, dass man früher die Holzmodelle ein wenig anders konstruiert hat.
Tatsächlich macht es Sinn bei einem Holzbausatz genau hinzusehen und ggf. das eine oder andere Teil doch konservativ zu bauen.
Manches was heute im CAD gezeichnet wird, sieht zwar nett aus, es fehlt aber manchmal das Verständnis für Konstruktion mit "lebenden Materialien" wie z.B. Holz.
 
Bei 50 % aufwärts geht's Mensch und Holz besser, zuviel wird dann auch wieder unangenehm, das merkt man aber meist von selbst... 😂
 
Ja, das wäre die Definition von einem Shortkit. Du bekommst eine Schachtel mit hunderten Frästeilen, dutzenden Leisten und Balsabrettern, samt Bauplan. Aber ohne Nummern, ohne Stückliste und ohne Bauanleitung.

Einspruch euer Ehren!
Ein "Shortkit" ist immer OHNE Leisten und OHNE Beplankungen. Nur mit "kurzen" Teilen, also Frästeile wie Spanten und Rippen.
So ist die korrekte Definition.

(Die Frage der Anleitung, Stückliste usw ist mit dem Terminus "short" nicht definiert, das macht jeder Herstelle anders.)
 
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