Kohlestaubabsaugung

Steffen

User
Ein für eine Absaugung geeignetes Gerät beim Arbeiten mit Holzspänen und Stäuben benötigt in der Regel einen Sauger Klasse M. So wird es meines wissens nach für Arbeiten mit Holz vorgeschrieben.
Danke für die umfangreiche Antwort. Da bin ich etwas erstaunt, denn Festool wird ja gerade eben im Zusammenhang mit Holz benutzt. Ist ja quasi die Standardausstattung eines Schreiners mit Festool Sauger mit Exzenterschleifer. Große Staubmengen dann beim Einsatz mit der Oberfräse. Eigentlich genau die CNC-Szenarien die wir haben.

Die Luftstromüberwachung würde ich bei Handgeräten bzw. bewachtem Einsatz im Moment nicht als so zwingend nötig ansehen, den Teil fände ich nicht so schlimm, allerdings wäre da die Frage, welche Zeit da wichtig ist.

in der Elektrostatik und der Partikelgröße sehe ich eigentlich eher das Thema...

Mit den Filtern checke ich das mal.
 

Marco

User
Danke für die umfangreiche Antwort. Da bin ich etwas erstaunt, denn Festool wird ja gerade eben im Zusammenhang mit Holz benutzt. Ist ja quasi die Standardausstattung eines Schreiners mit Festool Sauger mit Exzenterschleifer. Große Staubmengen dann beim Einsatz mit der Oberfräse. Eigentlich genau die CNC-Szenarien die wir haben.

Hallo Steffen, ja, Festool wird oft genutzt, aber eben entsprechend den Empfehlungen und Vorgaben... Die bauen ja eben Sauger für unterschiedliche Anwendungen...

https://www.festool.de/ueber-uns/news/documents/saugen_wood_paint.pdf



Die Luftstromüberwachung würde ich bei Handgeräten bzw. bewachtem Einsatz im Moment nicht als so zwingend nötig ansehen, den Teil fände ich nicht so schlimm, allerdings wäre da die Frage, welche Zeit da wichtig ist.

in der Elektrostatik und der Partikelgröße sehe ich eigentlich eher das Thema...

Gerade die Überwachung der Strömungsgeschwindigkeit ist ein Hauptmerkmal für die Zulassung als Holzsauger.
Ob jemand das als wichtig erachtet oder nicht darf jeder für sich entscheiden.
Es geht jedenfalls rasend schnell wenn der Staub gezündet wird. Gut angeheizt wird das ganze auch noch mit 3700L Luft pro Minute.
Bis du es merkst, wird der Sauger wohl schon in Flammen stehen.

Mir sind jedenfalls 3 Fälle bekannt.

Jeder is seines Glückes Schmied... Ich hab weder was von einem verkauften Sauger, noch wenn jemand der Keller ausbrennt. Wenngleich ich manchmal etwas dabei Schmunzeln würde wenn ich die Berichte und Untersuchungen lese :D:rolleyes:

Grüße, Marco
 

Steffen

User
Hallo Steffen, ja, Festool wird oft genutzt, aber eben entsprechend den Empfehlungen und Vorgaben... Die bauen ja eben Sauger für unterschiedliche Anwendungen...

https://www.festool.de/ueber-uns/news/documents/saugen_wood_paint.pdf
Hab ich mir halt extra gekauft, weil er ja nun genau so klassifiziert wird wird. :(
Das Blatt habe ich natürlich nicht gesehen...


Gerade die Überwachung der Strömungsgeschwindigkeit ist ein Hauptmerkmal für die Zulassung als Holzsauger.
Ob jemand das als wichtig erachtet oder nicht darf jeder für sich entscheiden.
Es geht jedenfalls rasend schnell wenn der Staub gezündet wird. Gut angeheizt wird das ganze auch noch mit 3700L Luft pro Minute.
Bis du es merkst, wird der Sauger wohl schon in Flammen stehen.
Ähm, ok. ich denke nochmal drüber nach. ich meinte jetzt eher: ich sauge und merke wenn was klemmt. Aber da denke ich vielleicht falsch rum...
 

Marco

User
Die Strömungsgeschwindigkeit sollte nicht zu hoch werden. Je höher diese ist, umso größer kann die elektrostatische Aufladung werden.
Wenn der Schlauch verstopft, ist es demnach nicht so tragisch.
 

JB 359

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Ihr macht mir Angst!

Ihr macht mir Angst!

Oh mann, ich habe jahrelang kohlelaminate mit einer dremel geschnitten, wenn überhaupt, dann mit nem simplen Aldi-Sauger gesaugt. Hoffentlich krieg ich jetzt keinen krebs oder was ☠️☠️☠️ 😳😳😳😳
Die simplen haussauger haben den nachteil, das sie nicht dicht sind. Und die kärcher und andere sauger sind laut, manchmal habe ich den eindruck wie ein startender Jet.
Das ist besonders nervend bei Dauerbetrieb, z.B mit einer CNC anlage.

Nächster punkt, wie bekommt man den staub aus dem sauger, ohne alles wieder zu verteilen. Da gibt es meistens auch nur sub-optimale Lösungen. Und dann werden die kleinen Teile eingesaugt, und ich musss mit den Fingern in einem haufen kohlestaub herumfingern, um die teile zu finden.....😢😢😢
 

Marco

User
Nächster punkt, wie bekommt man den staub aus dem sauger, ohne alles wieder zu verteilen. Da gibt es meistens auch nur sub-optimale Lösungen. Und dann werden die kleinen Teile eingesaugt, und ich musss mit den Fingern in einem haufen kohlestaub herumfingern, um die teile zu finden.....😢😢😢

Moin,
Die Lösung für deine Fragen/Probleme liegt voll und ganz in der Hand des Betreibers.
Es gibt Saugsysteme die dort ganz gut gerüstet sind, diese gibts aber nicht beim Discounter für 49,95
Saugerkonzept und Staubbeutelkonzepte sind dafür eben nicht ausgelegt. sondern für den üblichen Hausstaub.
Sauger ist eben nicht gleich Sauger.

Mein Sauger läuft beinahe geräuschlos. Selbst bei Vollast kann man sich daneben ungestört unterhalten.

Und gegen eingesaugte Teile würde ich die rangehensweise beim Fräsen ändern.

Grüße
 

Marco

User
ein BOFA DP Universal

und wenns etwas Geräusche machen darf, Kärcher Tact TE H 36/1
Laut ist da nur die Abreinigung der Filter. lässt sich aber abschalten.
 

JB 359

User
ein BOFA DP Universal

und wenns etwas Geräusche machen darf, Kärcher Tact TE H 36/1
Laut ist da nur die Abreinigung der Filter. lässt sich aber abschalten.

Wow, danke, das sieht ja sehr gut aus. Leider übersteigt das etwas unseren Etat, zumindest der Erste. Der Kärcher Tact TE H 36/1 hat 67 dB, unser derzeitiger Kärcher hat 71-73 dB. Also theoretisch ist das Halbierung der Lautstärke. Na ja, immerhin.
 

Marco

User
Das lauteste ist die abgerissene Strömug am Saugschlauch.
Beide Geräte sind aber Leistungsstark genug, um das Gerät in den Nebenraum stellen zu können.

Der Bofa ist sein Geld wert. Allerdings kostet eine Filtertüte mehr als der Kärcher samt Zubehör beim Discounter :D

Grüße,
Marco
 
ein interessantes Thema:

der Hinweis auf die GUV- Vorschriften ist gut, denn so hat man zumindest einen Anhaltspunkt an den man sich anlehnen kann. Beachten muss man hier aber, dass die Vorschriften für gewerblichen (arbeitstäglichen ) Einsatz gedacht sind. Für den normalen Hobbynutzer von Holzbearbeitungsmaschinen von vvlt. 5 Stunden Nutzungsdauer pro Woche gilt das nicht.
Selbst die GUV weicht ja von den Vorschriften ab wenn nicht der ganztägige Einsatz gegeben ist. (z.B. Schulen).
Und die oben angeführten Regeln betreffen hauptsächlich Absaugungen die stationär aufgestellt sind.

Die Zündfähigkeit ist nicht von der Hand zu weisen (im gewerblichen Bereich) zu beachten bleibt aber, dass unsere in der Regel eher kleine Maschinen gar nicht so viel zündfähiges Material zur Verfügung stellen das im Zusammenhang mit Absaugung ein zündfähiges Gemisch entsteht. (Wir liefern mehr Luft als notwendig, das Verhältnis Sauerstoff zu zündfähigem Stoff muss genau passen.)

Wichtig für uns als Nutzer ist doch, dass überhaupt etwas gemacht wird. Selbst der einfachste Staubsauger von Oma ist besser als gar nichts. Und wenn der Sauger dann noch die Möglichkeit der Klassifizierung hat und einen Feinstfilter in der Abluft besitzt dürfte für unseren Hobbybereich schon ausreichend Vorsorge für unsere Gesundheit getroffen worden sein.

Ich selbst nutze einen Kärcher NT 361 mit Staubfilter Klasse M, gleiches Gerät gibt es aber auch von anderen Vertreibern z. B. Würth, ist angenehm leise und tut was es soll

(von einem der solche Anlagen auch gewerblich errichtet)
Jörg
 
Zuletzt bearbeitet:

Marco

User
Hallo Jörg,

deine "Verniedlichung" kann ich nicht verstehen und nicht nachvollziehen.
Grundsätzlich sind das für private Leute freiwillige Maßnahmen, nur was dort geschrieben steht, steht dort nicht um sonst. Was fürs Gewerbe gilt, kann für den Hobbybastler erstmal nicht verkehrt sein. Wenn ich bei anderen zu Besuch bin im Keller, hat sich bisher nie einer um seine persönliche Schutzausrüstung gekümmert.
Die Maßnahmen für den gelegentlichen Hobbyfräser sind dort ebenfalls aus dem Dokument zuziehen. Es macht übrigends keinen Unterschied ob mobil oder stationär, die Grundlegenden technischen Anforderungen sind die selben.

Ich kenne mittlerweile mehrere Hobbyfräser, bei denen der Staub sich im Sauger gezündet hat. So einfach von der Hand zu weisen ist es nicht, denn auch die Hobbymaschinen produzieren wirklich genügend Staub. Eventuell nicht im CFK, aber bei jeder Menge anderer Materialien. Die Zündenergie muss dabei nicht zwingend vom Material/Staub und der Reibung im Schlauch herrühren. Die Zündenergie kann auch am Fräser oder sonst wo herkommen, das ist völlig egal.
Und wie bereits mehrfach hier geschrieben, ist der entstehende Span/Staub innerhalb des Saugers und des Schlauches eigentlich nicht das große Problem, abgesehen von der elektrostatischen Aufladung.

Ein weiteres Problem ist, dass sich die Stäube dann überall ablagern, das kann dann bei elektrischen Geräten früher, meistens Später zu Problemen führen, insbesondere bei Aluminium und eben Kohlefaserstäuben.

Der Einfachste Sauger von Oma bläst eben viele viele Stäube wieder aus dem Filter, die Stäube durch die Saugturbine und letztlich zur Kühlung durch den Motor. Und genau das kann zum Problem werden. Natürlich lässt sich Omas Sauger auch entsprechend umbauen etc, aber dazu sollen sich die Hobbybastler selber Gedanken machen. Omas Staubsauger ist eben für den Haushaltsstaub gemacht, natürlich gibt es geeignetere und weniger geeignetere. Aber Omas Sauger ist dafür wirklich nicht gemacht, und wie ich bereits geschrieben hatte ist dabei der Filter das kleinere Problem und lässt sich entsprechend im Gesamtsystem Umbauen/Nachrüsten.

Der NT361 (und andere seiner Klasse ) bringt eine maßgebende Eigenschaft mit sich, die eben Omas Sauger nicht haben.

Grüße Marco,
dessen Absaugung gerade zertifiziert wird
 
Na ja, die Verniedlichung ist technisch bedingt:

-die Auslegung von Absaugungen und deren Vorschriften erfolgen nach den sog. MAK- Werten (maximale Arbeitsplatzkonzentrationen). Hier werden Teilchen pro Rauminhalt zu Grunde gelegt.
Wenn ganztägig jede Stunde 1000 Teilchen in die Luft abgegeben werden dürfen sind das pro Arbeitstag 8000 Teilchen die so in der Raumluft rumflattern, der Rückschluss ist, dass dann hier bei nur einer Stunde Nutzungsdauer auch 8000 Teilchen in der Luft sein dürfen. (Zahlenwerte nur beispielhaft, Einheit ist ppm)

Genau so argumentiert der GUV.

Und eins sollte allen klar sein, nicht nur der CFK- Staub ist hoch schädlich, Buchenholzstäube stehen denen in nichts nach.

Und zu den Zündquellen hast Du bewusst oder unbewusst den Fehler der Nutzer schon beschrieben: Beim Sägen und Fräsen von Metallen entstehen Funken, welche in der Absaugung für Selbstentzündung sorgen. Also immer überlegen was für Materialien abgesaugt werden und was für Stäube im Saugsystem vorhanden sind. Für die Dummheit der Nutzer kann die beste Technik nichts.
 

Marco

User
Das habe ich bereits zu Beginn in den ersten Beiträgen sinngemäß geschrieben.
Die MAK Werte müssen, streng genommen, aber an jedem Arbeitsplatz/Bearbeitungsverfahren entsprechend ermittelt und die Anlagen ausgelegt werden

Geschrieben ist alles bewusst. Ich möchte nur nicht immer alles auf dem Präsentierteller darlegen, etwas eigenständiges nachdenken hilft meist beim Verständnis um die Problematik.
Holzwerkstoffe und andere brennbare Materialien lassen sich eben auch so bearbeiten, dass diese brennend in den Schlauch gesaugt werden.
Das ist eben oft das Problem im Hobbybereich, es wird viel ausprobiert und oft durch falsche Parameter oder nicht optimales Werkzeug viel in Kauf genommen. Meist unbewusst, weil das Wissen oder Erfahrung fehlt.
Die MAK Werte werden auch beim Hobbyfräser schneller ansteigen als vermutet, insbesondere bei Schäumen, MDF und anderen beliebten einfach zu bearbeitenden Materialien.

Mit einem 1mm Fräser dauert es natürlich bis sich da was tut. Wenn ich aber mit einem entsprechenden Werkzeug anfange zu räumen, steigt der anteil an Staub dann doch schon ganz beachtlich, und der Filter des Saugers ist ums rumschauen im Praxisbetrieb dicht. dazu muss nichtmal ein paar Stunden gearbeitet werden.


Es sei nochmal gesagt, problematisch ist der feine Staub. Ordentliche Späne bereiten beinahe keine Probleme.

Für den Hobbyfräser ist bei CFK das einfachste im Wasserbad, mit einem tropfen Spüli. Aber dann bitte darauf achten dass das Wasser auch da bleibt wo es sein soll.
Bei Saugern mit Wasserfilter habe ich keine Erfahrung, und werde ich auch keine Versuche damit anstellen. Im Netz ist aber einiges von diversen Hobbybastlern zu finden.

Im Hobby soll jeder für sich entscheiden was derjenige für ausreichend hält. Ewige Diskusionen bringen ohnehin nichts, Fachsimpelei mit Werten usw nutzt dem Hobbyanwender auch nichts, derjenige der sich dafür nun näher interessiert hat genügend Futter um sich selbt weitreichend zu informieren.

Wie ich bereits in älteren Beiträgen schon geschrieben habe, sollte für den Hobbybastler ein Sauger der Klasse M für gelegentliche Arbeiten wohl ausreichend sein, da haben wir beide die selbe Meinung. Neben dem geeigneten Filter bringt der M Sauger eben auch die elektrostatik ins Spiel, und man ist fürs meiste im Hobby gerüstet. M- KLasse Sauger kosten nicht die Welt, und der Leistungsunterschied zu Omas Discounter-Sauger ist ein beachtlicher wow- Effekt.
Wer eimerweise Späne produziert, sollte sich dann doch ggf einen Kopf über die Thematik machen.

Bevor sich die Leser nun verrückt machen, sollte man sich bewusst sein, dass beim Fräsen Späne erzeugt werden sollen, und keine Stäube. Durch geeignete Anpassung der Parameter und zum Material und Bearbeitungsstrategie passend ausgewähltes Werkzeug sind schonmal das was jeder tun kann...
Wenn es also bestialisch staubt, das Werkzeug und die Parameter dazu mal anschauen und anpassen.

Grüße,
Marco
 
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