Kohlestaubabsaugung

Moin zusammen!


(Welchen) Staubsauger benutzt ihr zum absaugen von Kohlefaserstaub?
Ich habe mich mal etwas eingelesen und scheinbar ist eigentlich Staubklasse H erforderlich..weiß jemand mehr?
Es geht hauptsächlich um den anfallenden Staub beim Wegschneiden von Formenrändern und beim Ruderausschneiden mittels multitool.

Danke schonmal!
 
So einen.

Mir geht es dabei weniger um spezielle Stäube, ich möchte mir einfach nur keine Gedanken mehr machen was hinten aus einem Sauger wieder ausgeblasen wird.
Um die Kosten etwas zu senken zieht der Kächer die Ansaugluft erst durch einen einfachen Industriesauger ohne Motor, so das sich im wesentlichen nur dessen Filter füllt und der teure Klasse H Filter nur seltenst gewechselt werden muss.
 
Hi

Gehen würde z. B. auch ein Nilfisk Attix 30 Sicherheitssauger.
Bei H Klassen Saugern wird nicht nur feinster Staub ausgefiltert, auch verfügen diese Sauger über FlowSensoren.
Diese melden sobald der Luftstrom durch Verschmutzung abnimmt.

Gruß Matthen
 

Marco

User
Das Thema Absaugung ist grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen.
Nicht nur bei der Arbeit, auch beim "Tipps geben ".
Bereits absaugen von Holz kann mit handelsüblichem Staubsauger schief gehen.

Die BG Holz und Metall schreibt bei CFK und leichtem Staubaufkommen mindestens einen M-KLasse Sauger vor. Zusätzlich eine persönliche Schutzausrüstung und empfiehlt kleidung die den Körper bedeckt.
Zusätzlich gibt es je nach Gefährdungseinteilung und Exposition weitere Empfehlungen.
Explosionsgeschützte Geräte empfehlen sich demnach.( IP65 und ATEX22 )
Ob Notwendig bleibt dem Betreiber und seiner Gefährdungsbeurteilung überlassen.

Grundsätzlich empfiehlt sich das CFK nass zu bearbeiten.

Flow-Sensoren sind ab Staubklasse M ( wenn wirklich eine Zulassung vorhanden ) vorgeschrieben.

Evtl hilft euch das weiter:

http://www.dguv.de/medien/fb-holzun...aetter/infobl_deutsch/074_cfk_materialien.pdf

Kurz gesagt, um für dich die richtige Absaugung zu finden, müsste man streng genommen erst einmal die typischerweise entstehende Partikelgröße kennen.


Grüße,
Marco
 
Wie mein Vorredner schon gesagt hat ist die Nassbearbeitung das Mittel der Wahl. Alleine schon von den Kosten.
Sicherheitssauger liegen bei 700€ und Verbrauchen so 900W uns Teure Filter und Beutel während dem Betrieb. Für 300€ kann man sich schon eine Wanne in die Fräsmaschine bauen und mit einer Aquariumpumpe betreiben, bei 20 Watt.
Bei Arbeiten mit dem "Akku"-Dremel kann man auch mit einem kleinen Kühlschlauch über einer Wanne Teile bearbeiten. Es reichen schon geringe Mengen "Spüli"-Wasser damit der Staub gebunden wird.
Nebenbei ist es auch noch viel leiser. Desweiteren ist es so dass auch der beste Sicherheitssauger nie alle feinen Partikel Filtert.
Einen Teil der Partikel bläst er wieder in den Raum zurück, welche sich überall verteilen. Damit wird die ganze Werkstatt mit der Zeit zum Staubnest.

Viele Grüße
Gerold
 
HEPA Filter filtern 99,95% der Partikel aus der Luft bei niedriger Luftgeschwindigkeit und bei Verwendung von nicht agressivem zerstörerischem Staub.
Sauger der Staubklasse L, M und H werden mit hoher Luftgescwindigkeit und aggressivem/zerstörerischem Staub getestet. Hierbei wird in einem Zyklus der MAK Wert in mg/m³ getestet.

Ergo: Spätestens dann wenn der Hepa Sauger frei durchatmen kann oder man Späne eingesaugt hat ist es vorbei mit 99,95%. --> Der Staub wird in der ganzen Werkstatt verteilt.

Viele Grüße
Gerold
 
Späne bleiben im regulären Beutel hängen, oder? HEPA Sauger haben doch einen nachgeschalteten HEPA Filter. Wie groß wird denn die Geschwindigkeit sein, die zwischen Beutel und HEPA-Filter entsteht?

Deine Aussage klingt sehr fundiert. Das Späne-Argument aber irgendwie falsch. Wie sicher bist Du damit? Ist das mal irgendwo getestet worden? Gibt es da Belege?

Kann man eine Nichtfunktion mit irgendeinem überschaubaren Aufwand testen?

Stefan
 
Moin zusammen!


(Welchen) Staubsauger benutzt ihr zum absaugen von Kohlefaserstaub?
Ich habe mich mal etwas eingelesen und scheinbar ist eigentlich Staubklasse H erforderlich..weiß jemand mehr?
Es geht hauptsächlich um den anfallenden Staub beim Wegschneiden von Formenrändern und beim Ruderausschneiden mittels multitool.

Danke schonmal!

Hallo,
cfk ist schon ein sau zeug
warum fräst du nicht im Wasserbad ??
Ist 100% Staubfrei

Gruß Thomas
 

Marco

User
Auch Formen und fertige Flächen lassen sich nass bearbeiten. Es muss keine Flutung stattfinden, lediglich eine Bindung der Partikel.
Ein wenig selbsttätig weiterdenken sollte doch nicht zuviel verlangt sein.

Aber wie bereits geschrieben, Sicherheitssauger ab Klasse M ( mit Prüfaufkleber) sind laut der BG Holz und Metall dafür geeignet ( In Abhängigkeit der anfallenden Menge an Späne und Staub.
Welche Filtertechnik genau eingesetzt werden sollte, muss eben während der Bearbeitung und der dabei anfallenden Staubpartikelgröße geprüft und festgelegt werden.

Der Span selbst ist weniger das Problem, sondern die Stäube... Die Lungengängigkeit ist ohnehin umstritten ( Gesund kann es dennoch nicht sein ;) ), jedoch die Gefahr der selbstentzündung durch elektrostatische Aufladung beim Absaugen mit einem nicht geeigneten Gerät ist gegeben.
Das wiederum hat mit geeignetem Filtersack und Hepa 13/14 feinstfilter etc erst einmal wenig zu tun und ist der nächste Punkt der dann beachtet werden muss.

Da es sich hierbei um einen in der Praxis nicht einfachen Prozess handelt werde ich nicht weiter darauf eingehen. Wer das gewerblich nutzen möchte möge sich ohnehin an die Hersteller der Absauganlagen wenden.
Wer es privat nutzen möchte sollte sich selbst eingehend darüber informieren und den für sich sicheren Vorgang daraus herleiten.
Ein einfacher Staubsauger ist dafür aber nicht geeignet.

Das von mir verlinkte PDF der BG ist hierfür sehr gut geeignet und muss lediglich selbst durchgelesen werden.

Grüße,
Marco
 

Marco

User
für elektrisch nicht leitfähige Stäube ein Gerät, dass zumindest bei der Einteilung der Staubklasse laut dem verlinkten Infoblatt der BG geeignet wäre (für geringes Staubaufkommen).

Alles durchlesen bei dem PDF, und nicht das wesentliche überlesen weil es die sauger teuer macht.

Grüße, Marco
 

TL

User
Danke Marco.
Ich baue 2-3 CfK Flieger pro Jahr.
Bisher habe ich einen normalen Staubsauger benutzt.
Ich denke, dass der verlinkte Sauger für meine Zwecke ausreichend ist.
VG Theo
 

Marco

User
Hallo Theo,

wie wir wissen ist CFK elektrisch leitfähig.
Ich möchte mich einmal Zitieren:

für elektrisch nicht leitfähige Stäube ein Gerät, dass zumindest bei der Einteilung der Staubklasse laut dem verlinkten Infoblatt der BG geeignet wäre (für geringes Staubaufkommen).

Alles durchlesen bei dem PDF, und nicht das wesentliche überlesen weil es die sauger teuer macht.

Grüße, Marco

Alles andere musst du für dich selbst entscheiden.
 

TL

User
Hallo Marco,

ja, habe alles gelesen, natürlich auch deine statements.

Lt. BG sind CfK Bauteile i. d. R. nicht elektrisch leitfähig:D:
bg.jpg
Elektrostatische Abscheider setze ich nicht ein; also alles im grünen Bereich für mich.
VG Theo
 

Marco

User
Hallo Theo,

du hast es doch selbst hier eingefügt:

Zitat

"Die bei der Bearbeitung entstehenden Stäube können jedoch leitfähig sein"

Rohmaterial Späne und Staub sind verschiedene paar Stiefel. Bei mir waren bisher alle CFK-Platten leitfähig, wenn auch nicht unbedingt auf der obersten schicht.
Relevant ist übrigends auch der Absatz vor dem von dir Zitierten. Desweiteren gilt es den Absatz "Erforderliche Maßnahmen gemäß Expositionskategorie" zu beachten.

Ich dachte es wurde alles gelesen? :D Offensichtlich nicht? Oder wurde der unangenehme Teil überlesen?
Bitte aufmerksam lesen, nicht der sonst üblichen manier und alles für sich zurecht drehen.

Nun wirst du feststellen, der aufgezeigte Sauger dürfte streng genommen nicht eingesetzt werden, wenngleich die Filter dafür auf den ersten Blick geeignet sind (Partikelgröße ).
Was aber wiederum von der Art der Bearbeitung und der damit verbundenen Staubpartikelgröße abhängt.
Ein weiterer, wesentlicher Punkt erfüllen die empfohlenen Sauger.

Wer nun was einsetzt, einsetzen will oder einsetzen wird muss für sich entschieden werden.


Grüße, Marco
 

Steffen

User
Nun wirst du feststellen, der aufgezeigte Sauger dürfte streng genommen nicht eingesetzt werden, wenngleich die Filter dafür auf den ersten Blick geeignet sind (Partikelgröße ).
Was aber wiederum von der Art der Bearbeitung und der damit verbundenen Staubpartikelgröße abhängt.
Ein weiterer, wesentlicher Punkt erfüllen die empfohlenen Sauger.
Marco, Du scheinst da deutlich qualifizierter zu sein, die Datenblätter zu identifizieren.

Ich bin aus der Diskussion leicht verunsichert, da ich mir ein Festool Midi gekauft habe, eben weil es für kleine Mengen Holzstaub ist und im Sicherheitshinweis finde ich nichts zum Thema leitende Stäube. Das Gerät ist Klasse L.
Bisher gehe ich davon aus, dass das genau das richtige ist, oder habe ich auch etwas überlesen?

CFK fräse ich extrem selten, aber das wüsste ich doch gerne beim nächsten Mal...
 

Marco

User
Hallo Steffen,

ich möchte eigentlich nicht zu viel schreiben, denn das kann bekanntlich alles gegen mich verwendet werden:D:rolleyes:
Eigentlich sollte euch ein guter Verkäufer von Staubsauggeräten darüber aufklären und beraten. Der verdient am Gerät. Ich nicht.

Ein für eine Absaugung geeignetes Gerät beim Arbeiten mit Holzspänen und Stäuben benötigt in der Regel einen Sauger Klasse M. So wird es meines wissens nach für Arbeiten mit Holz vorgeschrieben.

Klasse L Geräte besitzen in aller Regel nicht die nötigen Eigenschaften zur Überwachung der Ströumungsgeschwindigkeit innerhalb des Gerätes, sowie die der elektrostatischen Ableitfähigkeit.
2 Punkte die wichtig sind, werden brennbare bzw zündfähige Späne/Stäube abgesaugt.

Wenn es dir um den Filter geht, die Filter des Festool M Saugers passen wohl auch in den L Sauger. Hab ich mir zumindest mal sagen lassen.


Metalle sind hier noch um einiges komplizierter, darunter auch das CFK.

Wie bereits angesprochen. Der geeignete Sauger ( Mobil) oder Absauganlage ( Stationär) hängt von sehr vielen einflußreichen Faktoren ab, allem voran das Material und dessen Eigenschaften beim Zerspanen und Bearbeiten. Gefolgt vom Aufstellungsort, geht die Abluft zurück in geschlossenen Raum oder ins Freie, der entstehenden Staubexposition am Betriebs-/Aufstellungsort und und und....
Ist abhängig davon wie das Material Bearbeitet wird ( Werkzeug / Drehzahl/ Zustellung/ Bearbeitungsart, alles was in irgendeiner Weise die Entstehung von Spänen oder Stäuben beeinflusst ), abhängig davon in welchem Zeitraum Mensch, Maschine und Umwelt damit ausgesetzt sind.
Es Spielt eine Rolle ob Grundmaterialien grundlegend brennbar sind, ob deren Späne brennbar und / oder zündfäig sind, ob der entstehende Staub brennbar und/oder Zündfähig ist, ob das Materieal und daraus entstehende Späne und/oder Stäube elektrisch leitfähig sind, ob diese sich elektrostatisch verhalten...

Grundlegend brennbare oder Zündfähige Späne/Stäube sind Metalle ( auch Alu), Hölzer, diverse Kunststoffe, Mehl, Kohle, Kaffee,.... wer sich dafür interessiert wird fündig
Wer nun voreilig Alu in einen Wasserabscheider absaugen möchte sollte bitte bedenken, dass Aluminiumspäne in Verbindung mit Wasser zur Bildung von Knallgas führen kann!

Man merkt, der Filter ( einfach betrachtet ) spielt gar keine so große Rolle und ist mit relativ einfachem Zubehör, wenn auch zum Teil preisintensiv, erschlagen.
Nun ist es so, dass Filter nicht immer gleich Filter ist. Beim Absaugen von elektrisch leitfähigen Materialien sollten die Filter z.B. auch elektrostatisch ableitfähig ausgeführt und an die Erdung des Saugers angeschlossen sein.

Das große Thema ist die Zündfähigkeit im Sinne der Explosionsgefährdung und -Schutz der eingesaugten Stoffe / Späne / Stäube.
Elektrostatische Aufladung ist fähig Späne und Staub (von z.B. Holz, Aluminium, andere Metalle usw ) zu zünden -> Staubexplosion. Und das auch bereits im Schlauch oder später im Filterbeutel.
Gibt es im übrigen auf RCN auch betroffene User, Anfang des Jahres wurde, so glaube ich, hier mal von einem Kellerbrand berichtet dessen Ursache vom Sauger herrührte.
Elektrostatische Aufladung entsteht dabei z.B. auch durch Reibung der abgesaugten Partikel am/im Schlauch und auch durch die Luftreibung. Reibung von Werkzeug im Material usw.
-> Der ein oder andere wird sich ggf schonmal gewundert haben warum man beim handgeführten Absaugen Stromschläge bekommt. Extrem z.B. bei diversen technischen Kunststoffen und MDF.
Der Sauger ist dann ungeeignet, da nicht geerdet bzw Ableitfähig.
Die Funken sieht man auch bei ausgeschaltetem Kellerlicht manchmal überspringen. Teils vom Werkzeug zum Material, teils vom Material zum Saugschlauch.

Ein dazu (geringes) Grundwissen schaffendes Info Material wären z.B. folgende Grundlagen/Untersuchungen:
(Nicht speziell für Kohlestaub, aber sinngemäß überragbar).

https://www.stahl.de/fileadmin/Dateien/explosionsschutz/pdf/grundlagen_d.pdf
https://www.stahl.de/fileadmin/Dateien/download_publikationen/staubEX_d.pdf
https://www.bgrci.de/fileadmin/BGRC...l/Wissen/Mechanisch_erzeugte_Schlagfunken.pdf

Soweit von mir.

Grüße, Marco
 
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