Lifepo laden mit Junsi 308 - wer kann helfen?

Hallo zusammen,

ich verzweifle gerade ein wenig. Habe einen Lifepo4 Akku gekauft, als Empfängerakku für nen Segler. Ist ein Turnigy nanotec 2S1700.

Habe ihn an mein Junsi 308 gehängt, Life-programm, Ladeschlussspannung auf 3,58V gestellt. Startspannung beider Zellen 3,320 V also perfekt. Dann auf 1,7A gestellt und Laden gestartet. Lädt aber nur mit max 1,3A. ich habe allerdings ein ganz langes dünnes Ladekabel dran. Damit habe ich aber noch vor kurzem problemlos NIMH Akkus mit 3A geladen.

Nach ca. 40 min hat das Programm gestoppt, Spannung pro Zelle dann 3,34V - wie kann das sein??? Mit normalen Lipos funzt das Junsi spitze!

Kann es sein, dass das Junsi nur mit geringer Überspannung lädt und daher bei 600mOhm Widerstand des Kabels (das kann der Junsi anzeigen) in der Spannung an der Zelle selbst zu tief liegt und deshalb nicht weiterlädt? Die Zellen hatten meine ich um 20mOhm.

Ist mir ein Rätsel. Danke für eure Hilfe.

Gruß, Jan

An den Moderator - falls im falschen Forum: bitte ins passende verschieben. Danke.
 
Zusatzinfo

Zusatzinfo

Habe jetzt mal mit nem kurzen Ladekabel (77mOhm Widerstand) geladen und dabei zugesehen:

innerhalb von ca. 3 Minuten nach Start des Ladens laufen die Zellenspannungnen von 3,33V auf 3,58V hoch und der Lader schaltet ab. Dann läuft innerhalb von etwa einer Minute die Zellspannung wieder runter auf 3,33V - ohne jegliche Last!

Einfache Erklärung: Akku defekt? Ist wie gesagt gerade neu erworben!

Gruß, Jan
 

Crizz

User
Auf Grund der Bezeichnung des Akkus gehe ich davon aus, das es sich um LiFe-Flachzellen handelt. Da ist das Verhalten ganz normal. Bei RUndzellen hast du zwar auch noch Stunden nach dem Laden im Ruhezustand irgendwas um 3,55 V...3,60 V anliegen, sobald aber ein geringer Strom fließt bricht die Spannung auf 3,25...3,35 V ein. Bei Flachzellen stellt sich dieser Wert bereits nach Beendigung des Ladens ein, die SPannung bricht aber bei Belastung nicht tiefer ein als bei Rundzellen, im Gegenteil, i.d.r. liegt sie minimal höher. Ist also alles ganz normal und du mußt dir keine Sorgen machen.

Das der Ladestrom keine 3A erreicht liegt daran das LiFe nach CC-CV geladen werden und NiMH / NiCd nach Delta-U Verfahren. Bei CC-CV ohne Balancer erreicht die Spannung am Lader-Ausgang irgendwann die Ladeschlußspannung des Akkus, auch wenn diese noch nicht an den Zellen anliegt - bedingt durch lange Zuleitung, Übergangswiderstände etc. . Dann schalter der Lader auf CV-Modus und der Ladestrom sinkt kontinuierlich. Siehst du beim Junsi auch im Display wenn du auf die Akkuspannung am oberen Displayrand achtest. Abhilfe schafft da der Anschluß des Balancers, dann misst der Lader die Zellspannungen und läßt am Ausgang auch eine höhere Spannung als die benötigte Ladeschlußspannung zu, damit erst auf CV geschaltet wird, wenn an den Zellen die Ladeschlußspannung erreicht ist.
 
danke!!!!!!!

Das heißt, die Spannung bleibt nicht oben und geht dann erst bei Entleerung runter wie beim Lipo? Sondern liegt immer bei 3,3V? Ist mir völlig neu. Woran erkenne ich dann die Entleerung und bei wieviel Volt/Zelle sollte ich wieder nachladen?

Beim Lipo mache ich das ja etwa bei Nennspannung 3,7V/Zelle

Dank und Gruß, Jan

...und ja sind Flachzellen.
 

Crizz

User
Die Entladekennlinie ist beim LiFe"xx" völlig anders als beim Lipo. Beim Lipo nimmt die Spannung über einen recht weiten Bereich quasi kontinuierlich ab, wobei das heute nicht mehr so ausgeprägt ist wie vor 5 Jahren, aber du hast beim Lipo einen normalen "Arbeitsbereich" von 4,20 V bis 3,40 V , wobei die meisten Hersteller eine Entladeschluß-Spannung von 3,00 V beziffern (erfahrungsgemäß sollte man aber bei den heutigen Zellen 3,40 V nicht unterschreiten, da dann der Akku eh so gut wie leer ist und die Spannung bereits bei geringer Last weiter einbricht ). Beim LiFe bewegst du dich zwischen ca. 3,35 V und 2,9 V , unter 2,9 V kommt da nicht mehr viel, die Zellen sind dann bereits zu ca. 75 % geleert, evtl. schon tiefer.

Schau doch mal bei Gerd unter www.Elektromodellflug.de in die Akku-Tests, da findest du auch Entladekennlinien von LiFe-Packs, das wird sicher hilfreich für dich sein,sowas mal als Grafik zu sehen.
 
wirkliche große Hilfe

wirkliche große Hilfe

Vielen Dank Crizz,

erstaunlich, dass ich - nach 10 Jahren intensiver LiPo Fliegerei - vom Verhalten der LiFePos überhaupt nichts weiß. :eek: Deine ausführlichen Schilderungen oben haben mich zunächst mal davor bewahrt, den Akku zurück zu senden. :rolleyes: Nun werde ich ihn in meiner Ka8 fliegen.

Ist mal wieder richtig schön, dass einem hier so schnell und umfassend geholfen wird.

Einen schönen Sonntag noch,

Jan
 

Crizz

User
Du kannst natürlich mal eines machen, um auf Nr.Sicher zu gehen :

Stell deinen Junsi auf LiFe ein und laß das Entladeprogramm mal mit 5 A laufen, als Abschaltspannung 2,75 V / Zelle. Dann siehst ja auch ob das mit der Kapazität hinhaut. Zwar wird bei LiFe zumeist die Kapazität beim entladen bis 2,5 V oder gar 2,0 V angegeben, im praktischen Betrieb sieht es aber so aus das die Spannung unter Last ab ca. 2,75 V sehr schnell tiefer einbricht, so das da keine nennenswerte Nutzkapazität mehr übrig ist und die Zellen nur unnötig belastet / gealtert werden. Wie gesagt haben sich in der Praxis Werte um 2,9 V als unterste Grenze gut bewährt.

Und wenn du nen PC / Lappy in der Nähe hast, kannst du den Junsi ja auch damit verbinden und über die Software "Logview" (Donation-Ware) das laden und entladen grafisch anzeigen lassen.
 
scheint alles in Ordnung

scheint alles in Ordnung

So,
habe den Akku jetzt am Lader mit 2A entladen. Schlussspannung auf 2,8V / Zelle gestellt. Es wurden 1530 entnommen (1700 Nennkapa minus 10% Rest), deshalb Abbruch bei etwa knapp über 2,8V.

Scheint also alles wie soll.

Danke nochmals für die Aufklärung - man lernt wirklich nie aus...

Gruß, Jan
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten