Kleben
Kleben
Mojje,
die Aluhülsen sind mit Überlänge abgesägt und mit 15 Minuten Epoxi eingeklebt.
Nach Aushärtung dann an das Holz bündig angeschliffen. Die Bohrungen im Holz
sind schon zur Aufnahme der Einschlagmuttern aufgebohrt.
Dann kommt das Glasgewebe drauf und nach dem Aushärten wird alles zusammen
wieder aufgebohrt. Zum Schluss werden dann die Einschlagmuttern eingeklebt.
Kleben:
Ich verwende für so 'Montagearbeiten' wie diese Hülsen 15 Minuten Harz, für alles
andere 40 Minuten Harz.
Wenn nachher etwas zu schleifen ist - z. B. Nasenleisten - setze ich dem Harz ein
wenig Microballoons zu, was sich dann wesentlich besser schleift. Die Tatsache, dass
man Epoxi so gut schleifen kann erhöht maßgeblich die Qualität im
Finish, weil sich
später nichts aufwirft. 'Weiche' Kleber, z. B. Weißleim mit Beschleunigern (Express, Quick...)
drücken sich beim Schleifen ins Holz - und die Klebung steht später auf, also wird
sichtbar.
Für Klebungen, wo das Harz nicht zu sehr ins Holz wegfließen soll, setze ich etwas
Tixo hinzu. Pigmente werden gerne hinzu genommen, um die Gleichmäßigkeit
des Auftrages zu prüfen (Wenig, Zahnstocherspitze reicht). Sieht man später auch noch.
CA (Sekundenkleber) verwende ich meist nur nur für Fließscharniere, Weißleim für
Fügungen oder auch mal für so Rippen-Aufleimer, bzw. für selten mal für härte Hölzer,
die man auch vernünftig 'verpressen' kann. Epoxi-Klebungen müssen nicht verpresst werden,
da dieser Kleber 'verfüllt'.
Ich verwende das ganz übliche 'Laminierharz' mit einer Tropfzeit von 40 Minuten,
gelegentlich 'Laminier u. Beschichtungsharz' mit 50 Minuten Tropfzeit. (Die Abschlagshaftung
der Mischungen kann man mal gut selbst prüfen, wenn man sich Probestücke auf eine
Glasscheibe klebt - und dann abreißt.)
Somit geht es also gar nicht so sehr um 'Festigkeit' sondern vor allem darum, was später
mit der Klebung geschieht, im Laufe der Zeit, unter Feuchtigkeits- und Wäremeinfluss
usw. usw.
Nicht nur, dass Harz billig ist. Die lange Verbeitungszeit erlaubt auch ein enspanntes
Arbeiten, bzw. das Fertigstellen größerer Baugruppen, die man dann in Ruhe korrekt
ausrichten kann. Sieht man später, z. B. beim Flügelbau.
Da man sich den Bau dann mit der Zeit ganz automatisch in sog. 'Harz-Seesions' einteilt
(also mit einer Mischung gleich verschiedene Klebungsarbeiten durchführt) erhöht sich
mit der Zeit auch die Baugeschwindigkeit insgesamt erheblich.
Hier werden zB. gleich noch die beiden anderen Spanten (ja, der kleine Kavalier hat nur drei)
mit 80 gr. Gewebe stabilisiert, weil ja eh angemischtes Harz auf dem Tisch steht:
(Überstehendes Gewebe wird einfach mit einer Schleife, also Sandpapier auf Holzstück,
oben im Bild, abgeschliffen, 80 Gramm Gewebe kann man auch noch sehr gut mit einem Cutter,
Balasamesser schneiden.)
Diese kleinen Borstenpinsel, die man für einen gleichmäßigen Auftrag des Kleber benutzt
müssen nicht mit brutaler Chemie ausgewaschen werden, sondern es reichen 'Tenside', Seife.
Billigste Handwaschpaste ist sehr gut geeignet, im Tubendeckel auswaschen.
Der Vollstandigkeit halber und wg. Chemie: Unnötiges Harz kann mit Aceton abgewaschen
werden (auch von Bügelfolie), verdünnt wird Epoxi jedoch mit Methanol.
Man kann heute für schmales Budget Waagen kaufen, die auch zehntel Grämmer abwiegen
können, z. B. von 'Kern' (im Conrad-Vertrieb). Deshalb kann man sich auch kleine Mengen
mischen, die man aber vor der Verarbeitung ein paar Minuten 'ruhen' lassen sollte. Erst
nach der Ruhephase werden die etwaig gewünschten Zusätze hinzugefügt, z. B. Pigmente,
Microballoons, Tixo usw.