Säurefreies Lötfett

phklein

User
Hallo liebe Forumskollegen,

ich suche säurefreies Lötfett. Trotz eifriger Recherche im Netz habe ich nichts derartiges gefunden. ich habe ein entsprechendes säurefreies Lötfett jahrelang benutzt - als das Gebinde zu Neige ging, habe ich leider die Dose entsorgt.
Vielleicht hat ein Forummitglied eine Idee.

Mit freundlichen Grüßen
Paul
 

Rüdiger

User
Hm, vielleicht liege ich falsch, aber säurefreies Lötfett halte ich für sinnfrei. Die Säure darin soll doch zusammen mit der Temperatur die Oxidschichten auf dem Metall aufbrechen. Du hattest tatsächlich ein säurefreies Lötfett?

cu,

Rüdiger
 

phklein

User
Säurefreies Lötfett

Hallo Rüdiger,
vielen dank für Deine Nachricht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass auf der Gebindedose säurefrei stand - aber beschwören könnte ich es nicht.
Ich werde einmal diverse Hersteller kontaktieren. Möglicherweise bin ich ja auf der falschen Schiene.
Ich habe mein bisheriges Lötfett benutzt, um Drahtfahrwerke zu verlöten - die Fahrwerkdrähte wurden an den zu verlötenden Stellen mit Bindedraht um wickelt, mit Lötfett eingestrichen und dann verlötet.

Mit freundlichen Grüßen

Paul
 

HansS

User
Hallo Paul,

auch ich musste bei "säurefreies Lötfett" sofort schmunzeln.

Das käme ja einem Schreckschussrevolver mit Schalldämpfer gleich.
biggrin.gif


Vielleicht stand auf der Dose, dass durch das Lötfett säurefrei - also ohne vorherige Säurebehandlung - gelötet werden kann???

Gruß
HansS
 
Diese Mumpe ist doch eigentlich total überflüssig, entspr. vorbehandelte und vorab verzinnte Bereiche lassen sich sehr gut ohne löten. Richtige Temperatur und Leistung des Lötkolben vorrausgesetzt, damit das Flussmittel nicht verbrennt, angeschliffen und alles (auch den Draht) mit Aceton entfettet, klappt das auch so.
 

HansS

User
Diese Mumpe ist doch eigentlich total überflüssig, entspr. vorbehandelte und vorab verzinnte Bereiche lassen sich sehr gut ohne löten. Richtige Temperatur und Leistung des Lötkolben vorrausgesetzt, damit das Flussmittel nicht verbrennt, angeschliffen und alles (auch den Draht) mit Aceton entfettet, klappt das auch so.

100%ige Zustimmung! Wenn überhaupt, benutze ich Lötfett für angegammelte Dachrinnen, Windbleche, u.ä., wo mit Stangen-Lötzinn ohne Flussmittel gearbeitet wird, aber niemals im Modellbau oder gar bei Elektrik/Elektronik.

Gruß
HansS
 
Säurefreies Lötfett

Hallo Lötfreunde,
Wie seht es mit Kolophonium (Geigenharz)?
Wenn absolut nichts fliessen will und bereits das PVC brutzelt, dann beginne ich nochmals von vorn und verzinne vorgangig unter Gebrauch von Kolophonium, aufgelöst in Brennsprit!
gruss Werner
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Paul

Zum verlöten von Stahldraht kannst du auch säurehaltige Lötfette nehmen.
Nach dem Löten abwaschen mit Reinigungsmittel reicht damit der Draht nicht anfängt zu rosten.

Die Verwendung im Bereich Elektrotechnik sollte sich auf säurefreie Flussmittel
beschränken (Kolophonium). Wobei das Löten von Stahldraht auch mit diesem Flussmittel gelingt.

Es gibt das Kolophonium auch in Pastenform da nennt es sich Löthonig eventuell war das in deiner Dose.
Ansonsten kenne ich keine weiteren Pasten die säurefrei sind.

Gruß Bernd
 
Hallo,

Löthonig ist super gerade für SMD Arbeiten sehr gut zu gebrauchen.
http://www.loethonig.de/anwendungsbereich.html

Löthonig® ist ein säurefreies Löt-Flussmittel für flächiges Verzinnen sowie punktförmiges Löten (z.B. SMD und THT) mit bleifreien Loten.
Selbst kleinste zuverlässige Lötstellen sind möglich (bis 0,5 mm Ø). Für Spezialanwendungen kann Löthonig® (z.B. mittels Ethanol) leicht verdünnt werden und somit noch präziser aufgetragen werden.
Im Modellbau ist Löten von Buntmetallen und Stahl möglich; keine Vorbehandlung erforderlich.
Für Chrom-Nickel-Stahl Vorbehandlung mit Säure und / oder Schmirgeln.

Quelle: http://www.loethonig.de/anwendungsbereich.html

Ich kenne das Zeug aber eigentlich nur in Tuben nicht in Dosen.

Eventuell hattest Du eine Dose Kolophonium von Stannol?
https://www.conrad.de/de/kolophonium-stannol-174081-inhalt-20-g-813419.html?gclid=CMil78eOvdECFZm6wAodOGkIRg&insert_kz=VQ&hk=SEM&WT.srch=1&WT.mc_id=google_pla&s_kwcid=AL!222!3!171021064469!!!g!!&ef_id=UuEUhQAAAdZemV4e:20170112171848:s

Viele Grüße
Gunnar
 
Lötfett/Löthonig

Lötfett/Löthonig

Hallo

Seit ich mal vor Jahren Löthonig getestet habe für das Löten meiner Drahtfahrwerke und Löthülsen für Servoanschlüsse verwende ich fast nichts anderes mehr !
Das Lot verläuft eher und verbindet sich williger mit dem Metall ist mein Eindruck !

Gruss allerich
 

kalle123

User
Bißchen neueres Gebinde von dem Zeugs ...

Säurefrei steht da schon nicht mehr drauf. Zinkchlorid = Zinksalz der Salzsäure

Gruß KH
 

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Ticmic

User
Letztendlich sind alle Flussmittel so ausgelegt, dass sie die Oberflächen angreifen.
Die Oberflächen sollen ja behandelt werden, so dass die Lötung besser wird.

Selbst das von Crosser88 vorgeschlagene enthält die Säure F-SW 26.
Diese wirkt bei der Wirktemperatur (140–450) °C

Die Rückstände der Flussmittel verusachen mehr oder minder starke Korosionen und müssen entfernt werden, auch die festen. Die meisten sind hygroskopisch und nehmen Luftfeuchte auf, welche die (spätere) Korrosion begünstigen.

Also ist man gut beraten die Rückstände zu entfernen.
Geht meist mit Spiritus ganz gut. 10min einweichen, abbürsten, trocknen lassen, ggf. wiederholen.
Die weissen verbleibenden Ablagerungen kann man dann noch trocken wegbürsten.
 
Also ist man gut beraten die Rückstände zu entfernen.
Geht meist mit Spiritus ganz gut. 10min einweichen, abbürsten, trocknen lassen, ggf. wiederholen.
Die weissen verbleibenden Ablagerungen kann man dann noch trocken wegbürsten.
Viel Spass beim Reinigen einer verlöteten Litze. Wie Du weiter oben schreibst, sind die für solche Anwendungen geeigneten Flussmittel nur bei hohen Temperaturen sauer. Ich weiss ja nicht, wie Du das hältst, aber wenn meine Kabelverbindungen und Elektronikbasteleien heisser als 140°C werden, dann ist Korrosion durch Flussmittel meine kleinste Sorge.
 

Ticmic

User
Hi Markus,

Du solltest auch alles lesen, dann könntest Du klüger werden:

Die Rückstände der Flussmittel verusachen mehr oder minder starke Korosionen und müssen entfernt werden, auch die festen. Die meisten sind hygroskopisch und nehmen Luftfeuchte auf, welche die (spätere) Korrosion begünstigen.

Viel Erfolg :D
 

Eisvogel

User
Die Hersteller von E-Motoren und Stellern verzinnen ja ihre Kabelenden. Ich kann mir nicht vorstellen, daß da nach dem verzinnen noch großartig entfettet oder gesäubert wird.
Wenn man mal ein 10 Jahre altes Teil aus der Ramschkiste zieht, dann sehen die Kabel nach den Lötstellen immer noch sauber und blank aus. Da selbe natürlich bei den Servokabeln, da ist es noch wichtiger, da die dünnen Litzen viel schneller zerfressen würden.

Was für Lötmittel nehmen die? Das sollte für unsere Hauslötungen auch reichen und die Einsatzzeit aller Elektronikteile locker überstehen.
 
Hallo,

in der Industie wird noch immer viel auf Kolophonium Basis gemacht.
Kolophonium bzw. Kolophonium Mischungen gibt es von dünnflüssig bis fest.

Mir gefällt der Löthonig gut.

Hier kannst Du nachlesen, welche Mittel nicht korrosiv reagieren:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Flussmittel_(Löten)

In der Fluggeräte Instandsetzung habenwir früher immer Rosin Flux genommen, das entspricht MIL Standard gereinigt wurden die Platinen aber nach der Reparatur trotzdem noch mit Isoropanol.

VG
Gunnar
 
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